Anfänger Kompositbogen aus Horn und Rattan

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Nico Quergedacht
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Anfänger Kompositbogen aus Horn und Rattan

Beitrag von Nico Quergedacht » 25.01.2020, 22:16

Hey Leute ich bin neu hier und möchte mich bevor ich auf mein eigentliches Thema eingehe erstmal kurz vorstellen.
Ich bin Nico, studiere momentan Biotechnologie und baue in meiner Freizeit gerne Bögen. Leider bin ich noch ein ziemlicher Anfänger und deshalb versuche ich mich so langsam mal in verschiedenen bereichen auszuprobieren. Bisher habe ich nur mit grashälmen aka Rattan gebaut und fand es überraschend angenehm im Endprodukt außerdem vergibt es einem in manchen bereichen noch den ein oder anderen anfängerfehler. 5 mehr oder weniger erfolgreiche Bogenbauprojekte habe ich mittlerweile hinter mir die alle Rattan Recurve Bögen waren allerdings mit erkennbarem Fortschritt so ist mein zu letzt fertig gestellter bogen ein ungeschälter Rattan recurve mit zurückgesetzem Griff geworden der bei 28" 45# erreicht.


Nun zum eigentlichen Thema:
Ich bin sehr fasziniert von Horn Kompositbögen und möchte mich an einem versuchen allerdings möchte ich mich lieber in kleinen schritten weiter entwickeln da ich glaube so zufriedenstellendere Ergebnisse zu erreichen. Meine idee ist es einen Kompositbogen aus ungeschältem Rattan und Horn zu bauen.
Da die Schale des Ratten ja schon so etwas wie ein "billiges" Backing ist ;D dachte ich mir sollte das für den Anfang reichen und ich kann so erstmal nur das verkleben des Horns und griff + wurfarmenden/Nocken probieren.


Meine Idee ist noch eher Grob da ich bei vielen Dingen nicht genau weiß wie ich es am besten umsetzte oder ob ich es überhaupt umsetzen kann.

Bisher stelle ich mir das so vor:
Wurfarmenden und griff aus einem passenden Holz ( tipps gerne gesehen ^^). Mein Vater hat noch etwas Mahagoni rumliegen und da Mahagoni ja recht Stabil ist wäre das bisher mein Plan sollte das Holz dafür reichen. Die recurve enden sollen eher Kurz werden.
Der Griff soll so eine Art Halbmond form haben um einen Zurückgesetzen Griff zu erhalten. Allerdings mit keiner all zu starken biegung damit es vom griff zum wurfarm einen flüssigen Übergang gibt.
Meine Bedenken sind momentan ob Rattan eine verklebung aushält da es ja doch eher leicht ausfasert und ich mir vorstellen könnte das zwar die Klebung hällt aber dafür das Rattan drum herum raus bricht.


Außerdem konnte ich bisher nicht rausfinden ob man bei der Verklebung von Holz und Horn mit Kerben verkleben MUSS oder ob es auch einfach fläche auf fläche geklebt werden kann und worauf ich beim Hornkauf achten muss. Habe schon günstiges horn gefunden allerdings war die biegung bei dem Horn sehr stark zur seite (war schon zugesägt) was ja später beim aufspannen dazu führt das ich ihn enorm richten muss weil sich die wurfarme ja vermutlich ständig verdrehen oder liege ich da falsch?


Danke an alle die bis hier hin gelesen haben :)

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Snake-Jo
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Re: Anfänger Kompositbogen aus Horn und Rattan

Beitrag von Snake-Jo » 26.01.2020, 11:08

Hallo Nico,
erst einmal willkommen hier in FC: Welcome! :)

Zu deinem Projekt ein paar Tipps:
Wurfarmenden nicht aus Mahagoni. Beim den meist gesägten Holzstücken ist die Spaltrichtung im Holz schwer feststellbar und/oder wird falsch verwendet, was zum Bruch führt. Mahagoni ist zudem sehr schwer. Tipp: Natürlich im Winkel gewachsense Aststücke von Pappel, Hasel, Obstbäume etc.
Siyah-Rohlinge.JPG
Manau und Horn als Composit habe ich schon gesehen, ist aber schwierig umzusetzen, da Manau viele Poren hat, die bei Belastung kollabieren. Das Holz bricht nicht, verändert aber seine Eigenschaften.
1208280003.JPG

Mach doch mal eine Skizze mit den angedachten Querschnitten.

Rillen sind nicht nötig, zudem in Manau auch wenig stabil.

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Nico Quergedacht
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Re: Anfänger Kompositbogen aus Horn und Rattan

Beitrag von Nico Quergedacht » 26.01.2020, 11:52

Hey Snake-Joe,

vielen dank für die Antwort :)
das mit den wurfarmenden macht sinn jetzt wo du es sagst ... hatte davor nicht dran gedacht das ich hier ja auch drauf achten muss wie die fasern verlaufen.

Was wäre schlimm daran wenn Manau durch die Poren seine eigenschaften verändert? ich meine würde halt vermutlich ein bischen set entstehen aber das is bei manau bögen ja mehr oder weniger normal oder nicht?

Ja werd mich noch an ne Skizze setzen wollte eigentlich direkt eine einfügen aber sind grade klausuren deshalb reicht es zeitlich nicht :D ich werd mich in ein paar wochen mal dran hocken :)

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Hieronymus
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Re: Anfänger Kompositbogen aus Horn und Rattan

Beitrag von Hieronymus » 26.01.2020, 13:42

Hi Nico und herzlichen Willkommen hier im Forum :)

um dir besser helfen zu können, brauchen wir mehr Infos, wie die Daten deines Bogens sein sollen.( Länge, gewünschtes Zuggewicht und Auszug). Ein Hornkomposit Bogen mit zurück gesetztem Griff ist nicht die einfachste Variante ;)
und ich weiß nicht, ob das Rattan diese Biegung mitmacht, da du noch Horn darunter klebst. Du wirst wohl nicht drum herum kommen min. 1 Lage Sehne oder mehr auf den Bogen aufzubringen, um den Rücken vor Bruch zu schützen. Rattan ist nicht gerade sehr rückstellfreudig und wenn es auch noch am Bauch kollabiert, wird die Leistung nochmals abnehmen.
Ich würde dir empfehlen einen Hornkomposit zu bauen, der gerade ist im Griff oder der so wenig wie nötig reflex im Griff aufweist. Das ist für den Anfang einfacher zu Händeln. Als Kernholz würd ich Bambus oder Ahorn verwenden und den Bogen auf dem Rücken mit min. 2mm Sehnen aufbauen. Ich empfehle dir außerdem dir das Buch von Adam Karpowicz zuzulegen. Er hat sich zwar auf Osmanische Bögen spezialisiert, aber er beschreibt alles so genau und umfassend, dass du die Techniken auch auf andere Bögen übertragen kannst. Je nachdem in welchen Großraum du lebst, kannst du vielleicht auf den einen oder anderen Kompositbogenbauer zurück greifen und dir am Anfang einiges zeigen lassen. Ich wohne auf der Schwäbischen Alb und du kannst jederzeit bei mir vorbei kommen. Auch übernachten stellt kein Problem dar ;) Wenn du Zeit und Lust hast, solltest du zu einem Bogenbauertreffen gehen. z.B. Im Süden wäre es das hier: viewtopic.php?f=24&t=31376&hilit=sdbbt. Da kann viele nette Leute treffen und einige Infos/Material etc. mit nach Hause nehmen.
Der Abreitsaufwand mit deinem geplanten Rattan/Horn Bogen ist geringfügig weniger, als direkt einen "richtigen Hornkomposit" zu bauen. Das Ergebnis wird auch besser sein als mit einem Rattan/Horn Bogen. Selbst die Kosten wären fast gleich, es würden nur noch die Sehnen dazu kommen.
Zum Schluss:
Es ist immer gut, wenn du mit einer Zeichnung und Daten dein Bogenprojekt vorstellst, so können wir dir gezielter helfen. ;)

Gruß Markus
«Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, daß das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes.»
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Nico Quergedacht
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Re: Anfänger Kompositbogen aus Horn und Rattan

Beitrag von Nico Quergedacht » 26.01.2020, 14:49

Hey Hieronymus,

Vielen dank für die umfassende Antwort!
Naja die Werte für den Bogen die ich mir bisher vorstellen wären etwa 45-50# bei 30" und eine Länge von etwa 1,40 m - 1,60 m NTN (ich weiß 1,60 ist schon recht lang allerdings würde die extra länge eher in einen etwas längeren griff gehen)
Der bogen soll sich nicht so extrem biegen wie normale Hornkomposit. Ich möchte damit eigentlich eher so ne art nächste evolutionsstufe von meinem zuletzt gebauten Bogen erreichen und mich gleichzeitig an Kompositbögen ran trauen.
Ich hänge hier mal den angesprochenen Bogen an da ich grade nicht genug zeit habe um Zeichnungen an zu fertigen werde ich allerdings so bald wie möglich noch machen!
Rattan mit zurückgesetztem griff.jpg
bogen 2.png

einmal den Bogen auf standhöhe aufgespannt und einmal kurz vor ende des Tillerprozesses ( das eine wurfarmende hat sich nicht so schön gebogen sondern ist eher abgeknickt und lässt sich nun etwas leichter zurückbiegen deshalb ist es etwas niedriger) so ne Gleichmäßige biegung würd ich mir dann auch für den Hornkomposit vorstellen da sollte das Rattan dann eigentlich problemlos aushalten tut er ja bei dem hier auch.


Ja hab auch schon festgestellt das ich um Bücher vermutlich nicht drum herum komme im Bogenbau. Wird sich bei Gelegenheit zugelegt danke für den Tipp!
Ich komme aus Offenburg. Konnte bisher leider noch niemanden finden der Bögen baut aber falls es hier im Forum jemanden aus der nähe gibt ruhig bescheid geben :D Schwäbische Alb is ein fetzen aber geht noch sollte sich die gelegenheit ergeben würd ich mich sehr drüber freuen vielen dank für das Angebot :) :)
Über das Bogenbautreffen hab ich schon nachgedacht habs mal bei Adamusminor in nem Video gesehen und fand es echt ne super idee! Falls es nicht zu nah an meiner Klausurenphase ist versuch ichs auf jedenfall ein zu richten!

Sollte es mit dem Projekt tatsächlich zu kompliziert oder ineffizient sein werd ich mal über nen richtigen Hornbogen nachdenken hab da nur etwas angst vor :D Wenn nicht könnte man es auch einfach als Experiment betrachten wie rattan mit Horn zusammen arbeitet^^

Grüße Nico

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Hieronymus
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Re: Anfänger Kompositbogen aus Horn und Rattan

Beitrag von Hieronymus » 26.01.2020, 15:34

Nico Quergedacht hat geschrieben:
26.01.2020, 14:49
so ne Gleichmäßige biegung würd ich mir dann auch für den Hornkomposit vorstellen da sollte das Rattan dann eigentlich problemlos aushalten tut er ja bei dem hier auch
Was ist da auf dem Bauch geklebt... Folie oder Glaslaminat? Sollte es Glaslaminat sein, wäre es vergleichbar mit Horn.
Ist es aber Folie oder ähnliches, dann wäre dies nicht vergleichbar. Rattan gibt bei der Biegung am Bauch nach und wird da sehr gestaucht, deshalb reißt Rattan auch nicht über den Rücken und man kann einen Knoten hinein machen.Horn ist sehr Druckstabil und hält gegen die Biegung, sodass der Rücken extrem in die Länge gezogen wird( je nach dem wie dick die Wurfarme sind). Es könnte sein , das Rattan das nicht mit macht.

Gruß Markus
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Re: Anfänger Kompositbogen aus Horn und Rattan

Beitrag von Nico Quergedacht » 26.01.2020, 15:55

Hieronymus hat geschrieben:
26.01.2020, 15:34
Nico Quergedacht hat geschrieben:
26.01.2020, 14:49
so ne Gleichmäßige biegung würd ich mir dann auch für den Hornkomposit vorstellen da sollte das Rattan dann eigentlich problemlos aushalten tut er ja bei dem hier auch
Was ist da auf dem Bauch geklebt... Folie oder Glaslaminat? Sollte es Glaslaminat sein, wäre es vergleichbar mit Horn.
Ist es aber Folie oder ähnliches, dann wäre dies nicht vergleichbar. Rattan gibt bei der Biegung am Bauch nach und wird da sehr gestaucht, deshalb reißt Rattan auch nicht über den Rücken und man kann einen Knoten hinein machen.Horn ist sehr Druckstabil und hält gegen die Biegung, sodass der Rücken extrem in die Länge gezogen wird( je nach dem wie dick die Wurfarme sind). Es könnte sein , das Rattan das nicht mit macht.

Gruß Markus

Das auf dem Bauch ist nur Bootslack. Hab ihn am bauch gebeizt in der selben farbe in der ich die pfeile gebeizt habe und ölen/schleifen ist bei beize ja eher unpraktisch. Muss wenn ich das mal wieder mache allerdings erstmal mit schellack oderso 2-3 schichten machen weil ich gemerkt habe das der bootslack die Härchen nicht drin behält sondern die sich recht schnell wieder aufstellen und gegen/durch den lack drücken.
Ging mir bei den Bildern nur um die Art wie sich die Wurfarme biegen. Will die gleiche Biegung bzw ne Ähnliche biegung hinbekommen Weil so die Kraft auch ne größere Fläche verteilt ist und so die belastung noch möglichst gering bleibt. Bei vielen Horn Kompositbögen biegt sich ja nur ein recht kleiner teil und knickt ja schon fast eher ab.

Hm ok deine Erklärung hört sich recht plausibel an... :S heißt wenn es klappt dann wenn überhaupt mit dickem Rattan anteil und dünnem horn anteil um die Hauptbelastung möglichst vom Bogenrücken fern zu halten?

Grüße Nico

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Re: Anfänger Kompositbogen aus Horn und Rattan

Beitrag von Hieronymus » 26.01.2020, 16:43

Nico Quergedacht hat geschrieben:
26.01.2020, 15:55
Ging mir bei den Bildern nur um die Art wie sich die Wurfarme biegen. Will die gleiche Biegung bzw ne Ähnliche biegung hinbekommen Weil so die Kraft auch ne größere Fläche verteilt ist und so die belastung noch möglichst gering bleibt
Das ist richtig und sollst du auch so machen ;)
Nico Quergedacht hat geschrieben:
26.01.2020, 15:55
Hm ok deine Erklärung hört sich recht plausibel an... :S heißt wenn es klappt dann wenn überhaupt mit dickem Rattan anteil und dünnem horn anteil um die Hauptbelastung möglichst vom Bogenrücken fern zu halten?
Nein ist umgekehrt. Je dünner der Wurfarm, um so weniger die Belastung auf dem Rücken und so kleiner kann der Radius der Biegung werden. Ich habe dir 2 Bilder gemacht, um es dir anschaulicher zu machen. Man sieht um so dicker der Papierstapel wird, um so mehr verkürzen sich die äußeren Blätter. Das heißt bei einem Holzstave werden die Rückenfasern in die Länge gezogen und die Bauchfasern zerdrückt, um in Biegung zu kommen. Wenn der Bauch nicht nachgeben kann(wie bei Horn), dann müssen die Rückenfasern sehr viel Weg machen und reißen, wenn es Zuviel wird. Je nach Holzart ist das schnell passiert.
Ich würde gerade am Anfang kein Risiko eingehen und Sehnen auf den Rücken aufbringen. Du kannst das auch als Übung für den späteren "richtigen Hornkomposit " sehen. Sonst stellt sich schnell Frust ein und man verliert die Lust.
IMG_20200126_161605.jpg
hier werden die Rückenfaser weniger in die Länge gezogen
IMG_20200126_161640.jpg
Da müssen die Rückenfasern deutlich mehr Weg hinlegen, um die gleiche Biegung hinzubekommen.
Gruß Markus
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Re: Anfänger Kompositbogen aus Horn und Rattan

Beitrag von Nico Quergedacht » 26.01.2020, 17:39

Achso ok also dein rat wäre quasi wurfarm im gesamten relativ dünn machen und über die Rattan schale nochmal etwa 2mm sehnen drüber richtig?
Wenn das so ist würd es sich ja vermutlich garnicht lohnen überhaupt mit Rattan zu arbeiten weil der Arbeitsaufwand zu nem "richtigen" Kompositbogen dann ja der selbe wäre und der schwierigkeitsgrad ja an sich auch der selbe wäre oder?
Finde halt die optik von der Rattanschale echt schön und durch die sehnen würde das ja dann verloren gehen zumal es ja denke ich eh sinnvoll ist alle stellen an denen Feuchtigkeit an den Hautleim kommen kann mit irgendwas (birkenrinde / schlangenhaut etc) zu bekleben um es vor Feuchtigkeit zu schützen.

Grüße Nico

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Re: Anfänger Kompositbogen aus Horn und Rattan

Beitrag von Hieronymus » 26.01.2020, 18:06

Nico Quergedacht hat geschrieben:
26.01.2020, 17:39
Achso ok also dein rat wäre quasi wurfarm im gesamten relativ dünn machen und über die Rattan schale nochmal etwa 2mm sehnen drüber richtig?
Sozusagen ;) Ich würde den Rattanbogen auf 15#@28'' fertig tillern. Danach 4mm Horn auf den Bauch und 2mm Sehnen auf den Rücken. Da sollten ca. 45#@28'' heraus kommen. Somit wird der Kern aus Rattan dünner und übersteht auf jeden Fall die Belastung.
Nico Quergedacht hat geschrieben:
26.01.2020, 17:39
Wenn das so ist würd es sich ja vermutlich garnicht lohnen überhaupt mit Rattan zu arbeiten weil der Arbeitsaufwand zu nem "richtigen" Kompositbogen dann ja der selbe wäre und der schwierigkeitsgrad ja an sich auch der selbe wäre oder?
Ja so ist es. ;) Der Vorteil von Rattan oder Bambus ist, du kannst als Anfänger den Bogen vorher tillern und das Zuggewicht abschätzen. Daher könntest du auch Bambus nehmen, der für viele Hornkomposit im Einsatz ist.

Gruß Markus
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Re: Anfänger Kompositbogen aus Horn und Rattan

Beitrag von Nico Quergedacht » 26.01.2020, 22:01

Vielen danke für die Zahlreichen Infos!
Ich werd mir mal ein paar Gedanken machen und so bald wie möglich ne Zeichnung anfertigen dann kann man vielleicht über genaueres nachdenken ihr habt mir bisher aber schon echt enorm weitergeholfen! Bin mir sicher dass das noch ein tolles Projekt wird :)

Grüße Nico

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Re: Anfänger Kompositbogen aus Horn und Rattan

Beitrag von Nico Quergedacht » 27.02.2020, 16:51

Hallo Leute,
wie versprochen melde ich mich nun mit einer Skizze zum Bogen mit Querschnitten zurück. Bitte verzeiht mir meine schlechten Zeichenkünste ;D
Zu den Maßen habe ich mir Gedanken gemacht und eine grobe Vorstellung. Die Längen wären (etwa) Griff:120-140 mm , Wurfarme: 500-600 mm, Recurves: 80mm (nach der Biegung gemessen). Die Dicke wäre (etwa) Griff: 30mm, Wurfarm beim griff: 25mm, Wurfarm bei Recurves: 8-10mm, Recurves weiß ich nicht genau da ich noch nie seperat gebaut habe würde sie jedoch gerne recht klein halten. Die Dicke des Wurfarms wäre vermutlich sogar etwas zu dick wenn mit Horn oder? vielleicht eher 20mm -> 8mm ?
Angepeilt wären so 50 Pfund +/- 10 Pfund.
Die Biegung im Griff finde ich recht schwer ab zu schätzen- Möchte gern eine Starke Biegung im Griff haben. Mein bisheriger Bogen hat etwa 8°. Da ich schonmal gelesen habe das 20° Utopisch sein soll vermute ich das ich bei einer Starken Biegung vermutlich bei maximal 15° liegen würde oder? Würde bei der Biegung im Griff schon gerne recht nah ans Maximum.
Bogen skizze.jpg

Grüße Nico :)

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