Landkind hat geschrieben:1. Bei dem Programm finde ich nicht heraus, wie man eine Reflex oder Deflex einbaut, oder wie man mehrere Materialien angeben kann
2. Das Bauprojekt läuft über ein Jahr und da wir Budget und ordentlich Zeit dafür haben, solltre es schon etwas "komplexes" sein. Deshalb und weil ich schon mal mit so einem über 2 Jahre geschossen hab, entschied ich mich für Recurve.
Ich werde als Probebogen ein Ahorn Laminat biegen und dieses an ein Mittelstück-Dummy befestigen. Ich möchte bei diesem Bogen aber schon einmal den "Biegeprozess" machen, da ich irgendwie Angst habe, dass das Holz ohne es zuvor zu dämpfen bricht.
Ad 1. Zum Programm, im obigen Link hat der Author ein Beispiel vorgestellt. Vollziehe das einfach nach und du wirst das Programm verstanden haben. Soviel dazu und zu zielgerichtetem Arbeiten. Btw, in dem Beispiel auf der Seite handelt es sich um bereits einen Recurve, nur als Hinweis. Und, wenn du die Anleitung gelesen hättest, im letzten Absatz wird noch auf die dem Programm beiliegende Erklärung (ok, die ist eher knapp gehalten) und auf die Möglichkeit, den Author der Seite bei weiteren Fragen anzuschreiben hingewiesen. Es lohnt sich wirklich, das Programm zu
verstehen und in deinem Fall zu verwenden.
Und ad 2. , sorry, nix gegen große Ziele, aber bitte mit Vernunft...
Nur weil Geld und Zeit vorhanden sind ein besonders komplexes Projekt anzugehen ist nicht sehr zielführend wenn die anderen, wirklich wichtigen Komponenten, nämlich Wissen, Erfahrung und Können (und/oder ehrliche Selbsteinschätzung) noch fehlen.
Und bitte, mach dich zu allererst mit dem Werkstoff Holz vertraut. Das Biegen der Laminate ist das allerkleinste Problem. Mach halt mehrere Laminate und diese dünn genug und du kannst sie in
jede gewünschte Form biegen. Wirklich! Zudem ist auch ein gut gebauter Hill-Bogen eine echte Herausforderung, ein guter Deflex/Reflex in weit höherem Maße. Es lohnt sich wirklich, sich mit den Grundlagen und der Physik hinter dem Bogen zu beschäftigen (Bibel des traditionellen Bogenbaus, Bd. 1-4, Swissbows Anleitung,
die ersten 8 Bücher hier,
dieses Forum usw)
Zum dritten, bau den Testbogen so, das er auch in etwa funktionsfähig ist. Du willst ja nicht ein Bogen sondern einen
funktionierenden Bogen bauen, oder? Und dazu gehört auch die Dynamik des Bogens, wie er sich biegt.
Letzter Vorschlag: säg ein Mittelteil aus Multiplex-Material aus und laminiere darauf die Wurfarme in der gewünschten Form (3 Schichten Laminat, passend getapert) mit der gleichen Geometrie (Länge, Breite und , ganz wichtig Dicke) wie sie der Holz-Kern des angestrebten Bogens haben soll. Und dann experimentiere mit diesem, sehr schwachen Bogen solange herum, bis die Biegeform stimmt. Und das Ergebnis ist der AUsgangspunkt für den endgültigen Bogen.
Btw, sprich mal mit deinem Fachlehrer unter dessen Aufsicht ihr dieses Projekt machen sollt...
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw