Tipps bzw Hilfe bei Osage mit großem Astloch

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pablovsk
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Tipps bzw Hilfe bei Osage mit großem Astloch

Beitrag von pablovsk » 26.01.2017, 15:41

Hallo Leute,

ich hab da einen Stave seit Monaten rumliegen, und weis nicht, wie ich den
jetzt angehen soll. Die Form hab ich mal grob rausgeschnitten, und dabei ist im
Griffbereich ein Holzfehler, bzw. war es so bröselig, das es mir beim Rausschneiden
das Holz bissl abgerissen hat.

Nun bin ich im Griffbereich nur mehr ca 2,5 cm stark in der Dicke. Da sollte man jetzt ja
ein Holz aufleimen können, oder aber auch ich mach den Bogen so, dass sich der Griff auch
mitbiegt.
Ich hab so eine Bogenform noch nicht gebaut, und wäre da für gute Ideen bzw. Tipps echt dankbar.

Der Bogen ist jetzt 158 cm lang, und das Astloch sitzt so ziemlich im Hauptarbeitsbereich des Bogens.
Weiters sind die Jahresringe extrem weit, will heißen bei der Stärke von 2 cm sind grad mal 3 Ringe vorhanden.

Aber lassen wir mal Bilder sprechen;


So sieht das Teil aus, die Markierung ist natürlich die Mitte :-)Bild


Das Astloch von hinten
Bild

Loch von vorn

Bild


So siehts im Griffbereich aus
Bild



so gehts nach dem Astloch weiter.

BildWie gesagt, wäre dankbar wenn ich paar gute Tipps bekommen könnte, ich steh bissl an
Hab im Griffbereich mal versucht bissl zu hobeln, damit ich ne saubere Fläche bekomme, aber
irgendwie ist das Holz dagegen. Wenn ich weitermache werd ich noch dünner.

Daher die Idee, den Bogen auch im Griff mitbieten zu lassen, dann werden es halt nur sehr kleine Fadeouts?!
carpe diem, Pablo

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Re: Tipps bzw Hilfe bei Osage mit großem Astloch

Beitrag von schnabelkanne » 26.01.2017, 16:34

Servus, Dicke Ringe sind bei Osage bestens.
Den Griff mitbiegen zu lassen ist eine gute Idee, bei der Länge sehr zu empfehlen. Wieviel Zuggewicht, wieviel Auszug soll es werden?
und wie breit ist der Bogen?
In der Dicke nichts mehr wegnehmen. Beim Astloch würde ich in der Breite auch so lassen.
P.S. el. Hobel und Bandschleifer sind mit Vorsicht zu betrachten, am Besten jetzt nicht mehr verwenden. Holzraspel und Ziehklinge sind besser.
Lg Thomas
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Re: Tipps bzw Hilfe bei Osage mit großem Astloch

Beitrag von pablovsk » 26.01.2017, 16:37

Es sollen bei 28 Zoll Auszug ca 45 bis 50 Pfund rauskommen.


Der Bogen ist im Griffbereich zZ 4 cm breit, zu den Enden hin verschmälert er sich auf 2 cm.

Im momentanen Zustand lässt er sich am Bodentiller aber auch nur so gerade ansatzweise ein bissl biegen.
Mein Problem liegt eher ob die Dicke im Griffbereich ausreicht.....
carpe diem, Pablo

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Re: Tipps bzw Hilfe bei Osage mit großem Astloch

Beitrag von schnabelkanne » 26.01.2017, 16:45

Servus,
ja bei 28" ist es gut wenn der Griff mitbiegt, die Breite ist noch zuviel würde so um die 3 bis 3,5 cm Breite im Griff vorschlagen, bis WA Mitte in etwa gleich breit bauen und erst dann schmälern Richtung Enden.
Warte aber noch auf andere Vorschläge, hab noch nicht soviel Ehrfahrung mit Osage und wäre schade wenn du das gute Holz missbrauchst.
Wenn du am Griff oder den Enden schmälerst, kontrolliere ob die Sehne schön mittig im Griff ist, da kannst jetzt nämlichschön korrigieren.
Also Geduld!
Lg Thomas
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Re: Tipps bzw Hilfe bei Osage mit großem Astloch

Beitrag von Benedikt » 26.01.2017, 16:51

Am Griff reicht 3cm Breite, an den Tips gerne 1cm oder weniger.
Bei der Länge des Staves kann der Griff ruhig steif bleiben, dann bekommt der Bogen wenigstens Bumms.

Was das Loch angeht, einfach den Fasern außenherum folgen und die Stelle evtl. ein Ticken steifer lassen.
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Re: Tipps bzw Hilfe bei Osage mit großem Astloch

Beitrag von pablovsk » 26.01.2017, 17:00

Danke erstmal für euere Vorschläge!

Aber mir gehts darum, ob der Griffbereich dick genug ist?

Da hab ich nur 2,5 cm Dicke, reicht das schon ohne etwas aufzuleimen?
carpe diem, Pablo

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Re: Tipps bzw Hilfe bei Osage mit großem Astloch

Beitrag von Tom Tom » 26.01.2017, 17:10

Die 2,5 reichen als Dicke für dein Zuggewicht bei steifem Griff.
Die Länge reicht auch locker für 28" Auszug. Die Enden flippen würde sich hier wunderaber anbieten :)
Schönes Stück

lg Tom Tom
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Re: Tipps bzw Hilfe bei Osage mit großem Astloch

Beitrag von Grombard » 26.01.2017, 17:54

Musst nur aufpassen, dass dir das Loch keiner als unerlaubte Zielhilfe auslegt, wenn du das im oberen Wurfarm hast. ;D
Dürfte auf jeden Fall ein schöner Charakterbogen werden.
Immer schön weiter berichten! :)
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Re: Tipps bzw Hilfe bei Osage mit großem Astloch

Beitrag von Benedikt » 26.01.2017, 18:42

Ja, Tom hat Recht, 2,5 cm reichen locker, Osage ist sehr steif.
Kannst natürlich aus Gründen des angenehmeren Greifens etwas aufleimen, musst du aber nicht.
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Re: Tipps bzw Hilfe bei Osage mit großem Astloch

Beitrag von Tom Tom » 26.01.2017, 18:50

Die einfachste Variante wäre dann den Griff mit Kork aufzufüttern und n Griffleder hinzumachen

lg Tom Tom
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Re: Tipps bzw Hilfe bei Osage mit großem Astloch

Beitrag von Bowster » 26.01.2017, 18:53

Meine Empfehlung wär auch noch, die Raspel nicht zu verwenden. Fürs grobe Zuarbeiten nur das Ziehmesser(ich verwende das von Pfeil), das hat den Vorteil das Du genau spürst wie die Fasern laufen, es führt Dich dann richtiggehend auf dem besten Weg um das Loch herum, so dass die Fasern ohne Unterbrechung weiterlaufen,das Gefühl dafür fehlt bei der Raspel. Für die Feinarbeiten nehme ich eigentlich nur Ziehklingen, da kriegst Du auch bereits ein ziemlich gutes Finish hin.

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Re: Tipps bzw Hilfe bei Osage mit großem Astloch

Beitrag von Ilmarinen » 26.01.2017, 20:11

Hi,
ich bin kein Osage-Spezialist, meine aber zu wissen, dass es bei Osage sehr auf den durchgehenden Faserverlauf ankommt.
Da bin ich bei den Fotos an manchen Stellen nicht sicher: Sind die Jahrringe liegend oder stehend? Bist Du beim Ausschneiden der Bogenform sauber der Faser gefolgt?

Grüße

Jörg
„Der archimedische Punkt, von dem aus ich an meinem Ort die Welt bewegen kann,
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Re: Tipps bzw Hilfe bei Osage mit großem Astloch

Beitrag von pablovsk » 26.01.2017, 20:28

Danke erstmal für eure Tipps!

Also dann werd ich das so angehen, dass ich den Griff mitbieten lasse und dann wegen dem Halten etwas ausfüttere.

Ziehklinge ist sowieso eines meiner Lieblingswerkzeuge, werd ich dann auch so machen.


Faserverlauf, das Versteh ich nicht ganz....... ???
Und die Jahresringe, nun stehend versteh ich auch nicht, also der Jahresring ist durchgehend, ohne durchtrennen.
Ich hab den Bogen der Faser lang rausgeschnitten, ja. Wenn du es so meinst, das man dem natürlichen Wuchs
des Holzes folgt. So entstehen ja die Snakey etc.

Ich werd mich in den nächsten Wochen an den Bogen und dessen Finale ranmachen, und ja, ich halte euch gern auf dem Laufenden! Die Enden werde ich etwas flippen, sieht sicher gut aus bei dem Teil.

Wie weit kann man da mit der Dicke im Griffbereich maximal runter? Was sind da so eure Erfahrungen?
carpe diem, Pablo

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Re: Tipps bzw Hilfe bei Osage mit großem Astloch

Beitrag von pablovsk » 26.01.2017, 20:30

schnabelkanne hat geschrieben:In der Dicke nichts mehr wegnehmen. Beim Astloch würde ich in der Breite auch so lassen.
P.S. el. Hobel und Bandschleifer sind mit Vorsicht zu betrachten, am Besten jetzt nicht mehr verwenden. Holzraspel und Ziehklinge sind besser.
Lg Thomas


Der Hobel ist nen Handgerät :-) Einzig der Bandschleifer ist mein einzigstes elektrische Hilfsmittel, ausser der Bandsäge.
carpe diem, Pablo

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Re: Tipps bzw Hilfe bei Osage mit großem Astloch

Beitrag von pablovsk » 26.01.2017, 20:38

Ilmarinen hat geschrieben: Bist Du beim Ausschneiden der Bogenform sauber der Faser gefolgt?

Grüße

Jörg



Meinst du Faserverlauf so wie der hier? da hab ich quasi auch dem Holzverlauf entlang rausgeschnitten

Bild
carpe diem, Pablo

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