dieses Jahr ist bogenbauerisch bei mir völlig unproduktiv, aber für das nächste Jahr MUSS mir ein Projekt gelingen:
Mein langjährigster Freund und ich kennen uns in 2017 50 Jahre. Zu dem Jubiläum möchte ich ihn mit einem Parcoursgang und einer Selfbow-Basisausrüstung überraschen. Jetzt kommt das Problem:
Damit es eine Überraschung werden kann, kann ich die Auszugslänge und auch das Zuggewicht, welches mein Freund schaffen kann, nicht messen. Von seiner Frau habe ich folgende Daten bekommen:
Körpergröße: 187 cm
Armspannweite: 193 cm, gemessen von den Spitzen der Mittelfinger. Die Messung zweifle ich nicht an, denn sie stammt von seinem Änderungsschneider.
![grinsend ;D](./images/smilies/grin.gif)
Hinsichtlich der Armspannweite habe ich überlegt, den Auszug mit einer kleinen Formel zu schätzen. Dabei kommt ausgehend von der halben Spannweite folgendes Ergebnis heraus:
193 cm / 2 / 2,54 = rund 38" Auszug. Das ist ein astronomischer Wert und auch mein Messpfeil geht nur bis 34,5".
Jetzt habe ich ein paar Fragen:
1. Habe ich überhaupt mit einer vernünftigen Formel gerechnet oder gibt es eine bessere Möglichkeit, den Auszug aus der Spannweite abzuleiten? Mein Freund muss ja nicht bis hinter das Ohr ziehen; Mundwinkelanker sollte in Ordnung gehen.
2. Wie würdet Ihr das Zuggewicht eines Bogens planen, wenn Ihr nicht ermitteln könnt, welches Gewicht der Schütze ziehen kann? Mein Freund hat eine kräftige Statur und arbeitet als Arzt, aber einen besonderen sportlichen Status hat er eher nicht.
3. Meine erste Idee ist, einen Haselbogen nach dem Motto möglichst lang, möglichst flacher Bauch, Tendenz overbuilt zu bauen. Einen Hasel in entsprechender Länge habe ich. In Bezug auf einen womöglichen Auszug von 38" würde ich die deflexe Seite nehmen und einen mitbiegenden Griff einplanen. Pesönlich sind mir nicht mitbiegende Griffe lieber, aber bei den Maßen denke ich, dass möglichst viel von dem Bogen biegen sollte. Ist mein Gedankengang richtig oder gibt es ein besseres Design?
4. Auszug: Grob überschlagen würde ich 40# annehmen, weil mein Freund ja kräftig ist. Ich habe aber schon die Überraschung erlebt, dass ein anderer Kumpel, der wirklich kräftig ist, keine 40# ziehen kann. Wenn ich mir aber einen Bogen mit 30#@38", der ungespannt NtN 180cm oder mehr Länge hat, vorstelle, sehe ich eine lahme Nudel.
5. Pfeile: Wenn ich wirklich einen Auszug von 38" hinkriegen muss: Gibt es Rohschäfte in der Länge? Den Bau von Sap-Pfeilen würde ich gerne vermeiden. Ich glaube nämlich nicht, dass ich einigermaßen gerade Pfeile hinkriegen würde. Ich denke da eher an die Variante Kiefer-Rohschaft, Plastiknocken, Befiederung und Feldspitzen drauf und gut isses. Selfnock-Erfahrung habe ich nämlich auch noch nicht.
So, das waren einmal wieder jede Menge Fragen. Ich freue mich jetzt schon auf Euren Input. Schon einmal heißen Dank und
LG
Ralf