Werkstatt feucht... Was tun?

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Grombard
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Werkstatt feucht... Was tun?

Beitrag von Grombard » 22.10.2016, 22:14

Ich fürchte ich bekomme über Herbst und Winter ein Problem.
Meine Bögen lagere und baue ich in der Garage.
Vor kurzem habe ich zur Einschätzung der Holzfeuchte meiner Staves ein Hygrometer in die Werkstatt gehangen.
Das zeigt jetzt dummerweise bei 10-15° zwischen 80 und 90% an.
Demnach dürfte mein Holz nicht unter 14% trocknen.
Einen Hollerstave der in der Garage nix mehr verloren hat habe ich probehalber mal mit in die Wohnung genommen.
Innerhalb von 3 Tagen ist der dann von 1130g auf 1070g runter. Das Hygrometer scheint wohl recht zu haben. :(

Aktuell werde ich also immer erstmal die nächsten Projekte in der Wohnung resttrocknen und nur unten bearbeiten.

Ob ein Gasofen zu einer nennenswerten Verbesserung führen könnte, wenn ich abends so 1 bis 2 Stündchen beim basteln einheize?
Oder verpufft das?
Ein Holzofen geht nicht, da mir momentan die Installation einer Esse etwas unverhältnismäßig erscheint.
irgendwas is ja immer

Finvara
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Re: Werkstatt feucht... Was tun?

Beitrag von Finvara » 22.10.2016, 22:24

Gasofen ohne Esse ?????

Absolut Lebensgefährlich !!!
Du schläfst ein und merkst es nicht mal !

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Grombard
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Re: Werkstatt feucht... Was tun?

Beitrag von Grombard » 22.10.2016, 22:29

Moderne Gasheizer haben eine Sauerstoffmangelabschaltautomatik.
Die Garage ist ca 50qm groß und 4m hoch....
Ich glaube das dürfte kein Problem geben.
irgendwas is ja immer

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Spanmacher
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Re: Werkstatt feucht... Was tun?

Beitrag von Spanmacher » 22.10.2016, 22:41

Finvara hat geschrieben:Gasofen ohne Esse ?????

Absolut Lebensgefährlich !!!
Du schläfst ein und merkst es nicht mal !


Ich finde es schön, wenn sich jemand Sorgen um einen Forumskollegen macht.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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walta
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Re: Werkstatt feucht... Was tun?

Beitrag von walta » 23.10.2016, 05:12

Und woher kommt die Feuchtigkeit? Das wär mal die erste Frage die man sich stellen sollte. Danach richtet sich die Art der Entfeuchtung.

Walta

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shokunin
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Re: Werkstatt feucht... Was tun?

Beitrag von shokunin » 23.10.2016, 06:55

Also Gasofen ist der wohl schlechteste Lösungsansatz hier, denke ich... beim Verbrennen von Gas entsteht Wasserdampf. Der Raum wird dadurch also feuchter. Elekrtoheizlüfter wäre evtl eine Option - kostet aber...

Ideal wäre, wie Walta schon sagte, die Ursache der Feuchte im Raum zu erforschen und dann abzustellen.
Man kann annehmen, dass die Garage nicht ohne Rücksicht auf Feuchte gebaut wurde, sondern eben irgendwann eine Feuchtigkeitssperre versagt hat. Wenn der Raum ursprünglich ein Viehstall oder Ähnliches war, dann kann es sein, er wurde ohne Rücksicht auf Feuchte gebaut - sonst eigentlich nicht...
Wie alt ist denn der Bau und kommt die Feuchte von oben, unten, Wetterseite...?

Naja, wenn es aber rein um die Holztrocknung geht... prinzipiell trocknet das Holz auch bei 90% relativer Luftfeuchte aus - nur eben sehr langsam und nur auf vielleicht 15%, denke ich.

Wenn man das beschleunigen will, und die Feuchte im Bau nicht in den Griff bekommt, dann hilft nur eine aktive Lüftung. Heizen in egal welcher Form, bringt ja auch mehr Feuchte in die Luft - auch aus dem Gebäude. Man zieht ja Wasser aus den Wänden oder wo es halt her kommt. Da ist viel mehr Fläche vorhanden und offenbar auch mehr Feuchte als im Holz. Die relative Luftfeuchte wird immer relativ hoch bleiben, es sei denn Du bringst trockenere Frischluft von aussen ein und bläst feuchte mit Wasser fast gesättigte Luft nach aussen... also Heizung und Lüftung, oder eben nur Lüftung als kostensparende Option.

Mein Rat wäre also: aktiv lüften und Staves evtl direkt vor der Bearbeitung noch für 3-4 Wochen in die Wohnung und runter trocknen.

Gruss,
Mark
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Re: Werkstatt feucht... Was tun?

Beitrag von Fichtenelch78 » 23.10.2016, 07:18

Ofen ohne Esse? Nee...also wenn man sich umbringen will dann sollte man das schneller machen! :-P
Um nen Raum zu temporär entfeuchten würde ich ne mobile Klimaanlage reinstellen oder nen Elektolüfter.
Das Leben ist nur so schlecht wie man es sich macht!

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Grombard
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Re: Werkstatt feucht... Was tun?

Beitrag von Grombard » 23.10.2016, 08:47

Erst mal vielen Dank, dass ihr um meine Gesundheit besorgt seid. :)
Das erlebt man heutzutage kaum noch.

shokunin hat geschrieben:Also Gasofen ist der wohl schlechteste Lösungsansatz hier, denke ich... beim Verbrennen von Gas entsteht Wasserdampf. Der Raum wird dadurch also feuchter. Elekrtoheizlüfter wäre evtl eine Option - kostet aber...


Das hatte ich natürlich gar nicht bedacht... das wäre dann ja kontraproduktiv... Elektrisch ist halt doof, da die Garage über den Hausstrom läuft und ich über die Stromrechnung kein zusätztliches Konfliktpotenzial aufbauen mag.
Reicht schon, dass ich alles einstaube. ;D

Und ich dachte, ich könnte mein Feuchtigkeitsproblem und mein Mimimimiristkaltproblem so lösen. :'(

Ideal wäre, wie Walta schon sagte, die Ursache der Feuchte im Raum zu erforschen und dann abzustellen.
Man kann annehmen, dass die Garage nicht ohne Rücksicht auf Feuchte gebaut wurde, sondern eben irgendwann eine Feuchtigkeitssperre versagt hat. Wenn der Raum ursprünglich ein Viehstall oder Ähnliches war, dann kann es sein, er wurde ohne Rücksicht auf Feuchte gebaut - sonst eigentlich nicht...
Wie alt ist denn der Bau und kommt die Feuchte von oben, unten, Wetterseite...?


Ytongbau, 15 Jahre alt.
Keine sichtbaren Wasserspuren/schäden an Boden Wänden oder Decke.
Denke mal die 90% resultieren aus:
- ungedämmt, unbeheizt
- draußen kalt und feucht
- Auto dass täglich rein und rausfährt dementsprechend auch feucht
- und "durchlüften" ist schwierig ... hab ganz oben 2 kleine Klappfenster... werde die mal offen lassen und sehen was passiert

Naja, wenn es aber rein um die Holztrocknung geht... prinzipiell trocknet das Holz auch bei 90% relativer Luftfeuchte aus - nur eben sehr langsam und nur auf vielleicht 15%, denke ich.


Ja.. trocknet und verliert irgendwann kein Gewicht mehr... wie oben erwähnt dürften das dann nach Ausgleichsfeuchtetabelle irgendwas zwischen 14 u 15% sein.
Aber reicht das ?
Dachte es sollten 12% sein ?

Wenn man das beschleunigen will, und die Feuchte im Bau nicht in den Griff bekommt, dann hilft nur eine aktive Lüftung. Heizen in egal welcher Form, bringt ja auch mehr Feuchte in die Luft - auch aus dem Gebäude. Man zieht ja Wasser aus den Wänden oder wo es halt her kommt. Da ist viel mehr Fläche vorhanden und offenbar auch mehr Feuchte als im Holz. Die relative Luftfeuchte wird immer relativ hoch bleiben, es sei denn Du bringst trockenere Frischluft von aussen ein und bläst feuchte mit Wasser fast gesättigte Luft nach aussen... also Heizung und Lüftung, oder eben nur Lüftung als kostensparende Option.

Mein Rat wäre also: aktiv lüften und Staves evtl direkt vor der Bearbeitung noch für 3-4 Wochen in die Wohnung und runter trocknen.

Gruss,
Mark


Darauf wird es dann also rauslaufen....
Ich besorge mir evtl noch einen kleinen Heizlüfter oder Infrarotkacheldingens, damit ich im Winter nicht erfriere... ;D

Ziehklinge und Messer etc. lagere ich dann evtl. in luftdichter Box mit Reis oder irgendwas anderem feuchtigkeitsbindendem...
irgendwas is ja immer

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fatz
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Re: Werkstatt feucht... Was tun?

Beitrag von fatz » 23.10.2016, 09:21

Wenn du voruebergehend mal die Feuchte runterbringen willst kannst dir auch einen Bautrockner ausleihen. Der zieht aber gut Strom.
Lueften bringt nur was, wenn die Luft draussen eine kleinere absolute (nicht relative!) Feuchte hat als die drinnen. Das ist i.d.R. dann der Fall, wenn es draussen kaelter als drinnen ist.
Haben ist besser als brauchen.

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Spanmacher
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Re: Werkstatt feucht... Was tun?

Beitrag von Spanmacher » 23.10.2016, 10:33

Wenn Du bei der Bogenbauerei in Deiner Werkstatt frierst, dann machst Du bei der Arbeit etwas falsch.....


>:) ;)
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Grombard
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Re: Werkstatt feucht... Was tun?

Beitrag von Grombard » 23.10.2016, 10:36

Stimmt auch wieder.
Aber am Popo und an den Füßchen wirds schon n bissel kühl.
irgendwas is ja immer

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Re: Werkstatt feucht... Was tun?

Beitrag von Mario294 » 23.10.2016, 11:14

Dagegen könnten Kleider helfen ::) ;D

Ich muss bei mir in der Werkstatt jeden tag um die 300 ml Wasser verdunsten lassen damit die Luftfeuchte nicht unter 40% fällt, der schwedenofen in der Wohnung darunter trocknet die Luft da leider ziemlich aus.

Wenn die Füße von unten Kalt werden helfen dagegen solche Fußmatten wie man sie aus Industriebetrieben kennt, da die sehr teuer sind kannst du im Baumarkt Unterlagen für Waschmaschinen und Wäschetrockner kaufen die sind fast genauso gut damit solltest du dann kaum noch kalte Füße bekommen und weicher wie der Garagenboden ist das dann auch noch.
Du musst nur schauen das die dir nicht zu weich sind um darauf zu gehen.

Du hast nicht die Möglichkeit dir einen kleinen holzofen in die Garage zu stellen oder? ;D

Grüße Mario

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SchmidBogen
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Re: Werkstatt feucht... Was tun?

Beitrag von SchmidBogen » 23.10.2016, 11:40

Mal andere Frage: Hast du einen benutzbaren Keller? Vielleicht wäre ja eine Option in den Keller umzusiedeln mit deiner Werkstatt.
Zuletzt geändert von SchmidBogen am 23.10.2016, 11:41, insgesamt 1-mal geändert.
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killerkarpfen
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Re: Werkstatt feucht... Was tun?

Beitrag von killerkarpfen » 23.10.2016, 11:40

Fürn Popo wäre das vielleicht eine Alternative.hier ;)

Temporäres heizen senkt die rel. Luftfeuchtigkeit, da bekanntlich warme Luft mehr Wasser aufnehmen kann.
Nur wird sich nach abkühlen der Heizung der alte Zustand wieder einpendeln. Sind die Wände feucht wird mit dem heizen weiteres Wasser in der warmen Luft verdunsten das nach dem auskühlen unter schlechtesten Bedingungen wieder kondensiert.
Dann hast Du gefühlt noch feuchteres Klima in der Garage.
Üble Sache :-\
Eppur si muove

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fatz
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Re: Werkstatt feucht... Was tun?

Beitrag von fatz » 23.10.2016, 12:10

Klar, nur heizen ist doof. Aber erst heizen und dann die warme Luft, wenn sie einen Haufen Feuchtigkeit aufgenommen hat rauslueften, ist schon durchaus vernuenftig.
Haben ist besser als brauchen.

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