Hasel in Masse

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der-wirre-Irre
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Hasel in Masse

Beitrag von der-wirre-Irre » 12.04.2016, 21:18

Moin liebe Bogengemeinde,

durch einen glücklichen Zufall bin ich in den Besitz von reichlich Haselnusssträuchern in beträchtlicher Menge und Größe gekommen. Dem Eigentümer der Sträucher ist es im Grunde egal ob ich die Sträucher gleich schneide oder bis zur günstigsten Zeit warte und dann zur Sache komme. Fest steht im Moment nur, ich nehme das Holz.
Ich bin ja im Grunde noch ein absoluter Anfänger und bin grade mal so weit, das ich ein paar vernünftige Pfeile zustande bekomme und/oder kleine Veränderungen und Reparaturen an unsern gekauften Bögen ausführe.
Daher hier meine Frage:

Wann ist die beste Zeit um die Sträucher zu schneiden? Nach meinem Wissensstand ist November bis Januar die richtige Zeit.
Ich habe gute Möglichkeiten das Holz trocken und bei Außentemperatur zu lagern, ohne das es der Witterung ausgesetzt wird.
Wie die weitere Verfahrensweise ist, wird sich zeigen. Ich muss mich nur mit dem Besitzer über den Zeitpunkt des schneidens einigen. Wenn ich mich nicht irre, riskiere ich Trocknungsrisse, wenn ich die Sträucher jetzt schneide.

Ich bin euch für jeden Tip dankbar und gebe auch gerne was von dem Holz ab, falls Interesse besteht.
Raum: Berlin-Seelow, Rest dann via PN
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silent-hill
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Re: Hasel in Masse

Beitrag von silent-hill » 12.04.2016, 21:43

Hallo und willkommen, gib mal Hasel in der Suchfunktion ein. Den kannst du Ernten wann immer dir danach ist

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fatz
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Re: Hasel in Masse

Beitrag von fatz » 12.04.2016, 21:57

Hasel kannst immer schneiden. Wenn du ihn auf den Markkanal runterarbeitest (spalten kommt bei Hasel meist nicht gut, da oft drehwuechsig) sind auch Trocknungsrisse normal kein Problem. Hasel mit engeren Jahrringen soll besser sein. Der bei mir hier (Alpenvorland) hat 3-4mm und taugt nicht wirklich was, was die Druckfestigkeit betrifft.
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NormChaos (✝)
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Re: Hasel in Masse

Beitrag von NormChaos (✝) » 13.04.2016, 13:09

Klar kann man Hasel immer schneiden.. aber das Holz steht jetzt in vollem Saft, dann ist noch Brutzeit, und der neue Jahresring bildet sich auch grad unter der Rinde mit frischen Frühholz.

Wenn Du viel hast, würde ich mir jetzt nur ein paar Staves holen, aber den Hauptteil erst im Winter (Dezember/Januar) Ernten.
Falls Dir dann die Staves ausgehen sollten kannst Du immer noch im Laufe des Jahres welche schneiden und schnelltrocknen (siehe Saplingturniere)

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conti03
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Re: Hasel in Masse

Beitrag von conti03 » 13.04.2016, 14:13

Schließe mich an wenn du keine Not hast dann schlage es doch wann es am günstigsten ist.
Also im Winter kein Saft keine Zecken ein Grund zum rausgehen und falls du doch drinn bleiben willst.
Dann hol dir eben jetzt noch welche so hast du auch bei Sauwetter was zu tun.
Rinde runter und enden versiegeln wichtig.
Und obwohl hier viele sagen es spielt keine Rolle bei Hasel würde ich es trotzdem langsam trocknen.
Denn wenn man es nicht eilig hat so kann es ja auch nicht schaden.

Viel Spass.
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Re: Hasel in Masse

Beitrag von fatz » 13.04.2016, 14:28

@Norm: zeig mir doch bitte mal das Fruehholz beim Hasel

Nochmal: Es ist pupsegal wann das Zeugs geschnitten wird. Das haben hunderte ausprobiert und bestaetigt.
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Re: Hasel in Masse

Beitrag von NormChaos (✝) » 13.04.2016, 16:30

ok..dann streich das Frühholz.. ein neuer Ring wird trotzdem grade erst gebildet.
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Re: Hasel in Masse

Beitrag von fatz » 13.04.2016, 16:45

Das ist aber voellig irrelevant, weil der auch nicht anders ist, als das was schon da ist und noch kommt.
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Re: Hasel in Masse

Beitrag von Rotzeklotz » 13.04.2016, 16:59

NormChaos hat geschrieben:ok..dann streich das Frühholz..

Machs wieder rein ;)
Wie mich Heidjer vor einiger Zeit dankenswerterweise belehrte ( http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 7&start=30 ), gibt es auch bei zertreutporigen Hölzern Früh und Spätholz - auch wenn die Unterschiede aufgrund der homogeneren Holstruktur geringer sind als bei ringporigen Hölzern. Dennoch schwank die Dichte , Festigkeit etc . des Holzes im Jahresverlauf, weshalb ich immer einen von November bis Ende Februar geernteten Stave bevorzugen würde, auch bei Hasel.
Aber natürlich gehts aufgrund der unabhäng davon stets hohen Zugtoleranz von Hasel eigentlich zu jeder Jahreszeit.

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Re: Hasel in Masse

Beitrag von fatz » 13.04.2016, 17:02

Ein Haselruecken aus egal welcher Jahreszeit zerquetscht immer den Bauch. Also nochmal: Es ist egal!
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Re: Hasel in Masse

Beitrag von NormChaos (✝) » 13.04.2016, 17:51

Danke Jonas.. lag ich doch nicht sooooo falsch...

@Fatz:
Ich sag ja auch nicht das es nicht geht mit dem jederzeit ernten vom Hasel.. nur find ichs halt sinniger den Großteil dann zu ernten wenns optimal ist..

Das man Hasel immer ernten kann.. ja.. muss man aber nicht ;)
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Re: Hasel in Masse

Beitrag von fatz » 13.04.2016, 19:16

Warum isses optimal, wenn der Ruecken den Bauch noch besser zusammenquetschen kann? ???

Ich geb's auf. Saeg das Zeug doch ab wann ihr wollt.
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Re: Hasel in Masse

Beitrag von stone » 13.04.2016, 20:42

Hasel ist optimal für Anfänger und Bögen mit, sagen wir mal geringem zuggewicht. Ja ich habe auch eine Haselnuss mit über 60#er . Der Rest ist bei Hasel meiner Meinung nach erbsenzählerei.

Gruß stone
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der-wirre-Irre
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Re: Hasel in Masse

Beitrag von der-wirre-Irre » 14.04.2016, 00:45

Ich danke euch für die vielen Tips!!!

Ich werde also zeitnah einen Teil des Holzes schneiden, schließlich möchten wir im Winter/nächstes Jahr mit dem Bau der ersten eigenen Bögen beginnen. Dummerweise habe ich zur Zeit sehr viel mit Motorreparaturen zu tun und das andere bleibt etwas auf der Strecke.
Den anderen Teil werde ich zu einer Zeit schneiden, wo eben nicht so viel Feuchtigkeit im Holz ist und ich etwas mehr Zeit habe.
Ein Freund von mir hat sich bereits gemeldet und möchte ein paar Staves abhaben.
Leider sind wir beide Neulinge im Bogenbau und es ist die Aufgabe an der wir wachsen werden.
Uns geht es in erster Linie um gebrauchsfähige Bögen, die keiner besonderen Bauform gerecht werden sollen.
Das ergibt sich vermutlich eh aus dem Holz. Wenn sich zu Beginn eine fachkundige/erfahrene Hilfestellung ergeben sollte, sind wir durchaus gewillt diese in Anspruch zu nehmen.

Zuggewicht ist bei meinem Gesundheitszustand ein relativer Begriff. Ich möchte es auf keinen Fall übertreiben.
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