Haselstave biegen

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Re: Haselstave biegen

Beitrag von Bendeigid » 05.04.2016, 21:17

Ich bin zwar auch nur wenig mehr als Anfänger, aber bei Hasel würde ich von der Backing-Idee absehen. Hasel ist recht zugfest, aber neigt zu Knitterfalten im Bauchbereich. Also läufst du meiner Meinung nach mit einem Backing noch eher Gefahr, den Bauch zu stauchen.
Bau ihn lieber schön breit und relativ flach, dann sollte der Rücken schon halten. Jedenfalls solange Du nicht monströse Zuggewichte anstrebst (was aber ja wohl nicht der Fall ist).

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Re: Haselstave biegen

Beitrag von schnabelkanne » 05.04.2016, 21:17

Wenn die Fasern nicht durchtrennt sind würd ich es ohne Backing machen, Ring wegnehmen ist bei Hasel nicht zu empfehlen.
Dann ev. ein Backing mit Leinen oder Leder. Hab mal ein Backing aus Leder gemacht und bin bisher mit dem Ergebnis zufrieden, bis jetzt keine Stauchrisse am Bauch erkennbar.

http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=16&t=27009
Gruß Thomas
Zuletzt geändert von schnabelkanne am 05.04.2016, 21:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Haselstave biegen

Beitrag von stone » 05.04.2016, 21:25

Das ist Hasel die kann das ab. Und wenn nicht, hol dir eine neue das Zeug wächst wie Unkaut und macht fast alles mit. Im Rahmen des möglichen natürlich. ;)
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Re: Haselstave biegen

Beitrag von Ilmarinen » 05.04.2016, 22:09

Wo liegt denn die Druckstelle? Ist das die Mitte oder die Wurfarmenden?
Bei beidem macht es nicht viel aus, weil da keine Biegung ist.

Das dürfte also keine Probleme machen.

Grüße

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Re: Haselstave biegen

Beitrag von Hehaka » 05.04.2016, 23:17

Oh ich hatte die Backing-Idee schon gelöscht, wärend ihr geantwortet habt. Möchte das nicht aus Not beim ersten Bogen machen. :)
Habe einige Bilder mit Wicklungen an den Wurfarmen gesehen. Stabilisiert sowas auch gut oder ist es nur Zierde?

@ Ilmarinen: Ziemlich genau die Mitte. Hab Mit den Zwingen dort einen Recurve reingebogen. Wird der Bogen dadurch an der Stelle nicht stark belastet?

@ Stone: Hab ja einige im Keller stehen, aber ich möcht jetzt starten und nicht wieder erst in sechs Wochen :)

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Re: Haselstave biegen

Beitrag von stone » 06.04.2016, 07:04

Na dann leg los der Hasel macht das mit. Und wenn nicht kannst du immer noch was neues machen aber wer nicht versucht der wird es nicht wissen.
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Re: Haselstave biegen

Beitrag von schnabelkanne » 06.04.2016, 09:10

Servus,
ein kleines Leinenstück in Leim getränkt auf die beschädigte Stelle geklebt und danach umwickelt tut es auch. Musst halt nur vorher wie immer beim Kleben mit Aceton entfetten.
Die Wicklung kannst du aber erst später machen, also nach dem Bodentillern, da du ja dann kein Material mehr wegnehmen kannst. Vielleicht ist es besser ein Stück Leinen mit Epoxy auf die beschädigte Stelle zu kleben, Epoxy mit Haarföhn in die Schadstelle rinnen lassen und dann das Stück Stoff rauf. Die Wicklung dann erst nach dem Tillern.
Oder wie gesagt einfach so riskieren, Hasel wächst ja eh an fast jeder Ecke.

Gruß Thomas
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Re: Haselstave biegen

Beitrag von Ilmarinen » 06.04.2016, 21:39

Hehaka hat geschrieben:
@ Ilmarinen: Ziemlich genau die Mitte. Hab Mit den Zwingen dort einen Recurve reingebogen. Wird der Bogen dadurch an der Stelle nicht stark belastet?


Nein, in der Mitte gibt es bei einem steifen Griff keine Biegung. Daher ist die Gefahr da nicht so groß.

Grüße

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Re: Haselstave biegen

Beitrag von schnabelkanne » 06.04.2016, 22:37

Wenn die verletzte Stelle im Griffbereich liegt, dann halt ein Design mit steifen Griff wie schon vorgeschlagen.
Kannst dir die Kleberei sparen, ist wirklich einfacher. Also auf geht's.
Gruß Thomas
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Re: Haselstave biegen

Beitrag von Neumi » 06.04.2016, 22:43

Tach, ähm Leuts lest mal richtig. Recurve reingebogen im Griff ??? Die Druckstelle ist also nicht im Griff.
Ausserdem steht da dass die Stelle 44 cm vom Griff entfernt liegt. Wobei ich mich hier wiederum fragen muss wie kurz der Bogen denn eigentlich ist, wenn die Stelle 44 cm vom Griff entfernt ist. Also da stimmt irgendwas nicht.
Am einfachsten wäre ein Foto vom ganzen Stave mit einer Markierung an der gequetschten Stelle.
Es sieht aber nicht so aus, als wäre der Rücken durchtrennt - also einfach weiter machen (no risk, no fun ;D )
Grüsse - Neumi

Moin, jetzt hab ich verstanden, was da gemeint ist. Hehaka du hast keinen Recurve in die Mitte gebogen, sondern die Mitte deflex gebogen. Das sind Recurves (an den WA-Enden) http://www.fletchers-corner.de/download/file.php?id=86555&mode=view. Und die Druckstelle kommt nicht davon, dass du zu wenig unterlegt hast, sondern, dass du etwas kantiges unterlegt hast. Und zur Sicherheit: du meinst eine der beiden markierten Stellen.
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Re: Haselstave biegen

Beitrag von Ilmarinen » 07.04.2016, 20:14

Neumi hat geschrieben:Tach, ähm Leuts lest mal richtig. Recurve reingebogen im Griff ??? Die Druckstelle ist also nicht im Griff. [/attachment]

Ich würde sagen, gelesen habe ich schon richtig (es steht ja nicht die Mitte des WAs) ??? nur geguckt hab ich nicht richtig. :(

Grüße

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Re: Haselstave biegen

Beitrag von Hehaka » 10.04.2016, 22:21

Uiui da hat sich ja einiges getan. Mein Email Programm hat vergessen mich zu informieren :)
Ilmarinen fragte:
Wo liegt denn die Druckstelle? Ist das die Mitte oder die Wurfarmenden?

Ich nam an, du meintest ob die Druckstelle in der Mitte des Wurfarms oder an den Wurfarmenden liegt. Darum hab ich gesagt in der Mitte. Also die Mitte des Wurfarms. Der Bogen ist 175 cm lang. Am Griffs wärs ja nicht weiter tragisch.

@Neumi: Du hast Recht. Ich hab zusammengefaltetes Papier drunter gelegt. War nicht optimal. Was ich da jetzt genau gebogen habe, müsst ihr mir sagen. Keine Recurves?

@Schnabelkanne: Danke für den Tip. Evtl. werd ich das so machen.

Ich Hab mitlerweile die Form rausgearbeitet. An den Fades 4 cm, pyramidal auslaufend auf 1,5 cm an den Tips. Zusätzlich hab ich die Wurfarme abgeflacht. Sie haben noch 18 mm an den Fades und verjüngen sich zu den Tips auf 12 mm. Mir erscheint das Ganze schon recht filigran, trotzdem sind die Wurfarme noch recht steif. Würde mal gern eure Erfahrungen hören. Wie viel kann man da noch wegarbeiten? Werde morgen mal Kerben für die Sehne reinfeilen und mit dem Tillern anfangen. Hier mal ein paar Bilder.



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Re: Haselstave biegen

Beitrag von Ilmarinen » 10.04.2016, 22:29

Hehaka hat geschrieben:Ich Hab mitlerweile die Form rausgearbeitet. An den Fades 4 cm, pyramidal auslaufend auf 1,5 cm an den Tips. Zusätzlich hab ich die Wurfarme abgeflacht. Sie haben noch 18 mm an den Fades und verjüngen sich zu den Tips auf 12 mm. Mir erscheint das Ganze schon recht filigran, trotzdem sind die Wurfarme noch recht steif. Würde mal gern eure Erfahrungen hören. Wie viel kann man da noch wegarbeiten? Werde morgen mal Kerben für die Sehne reinfeilen und mit dem Tillern anfangen. Hier mal ein paar Bilder.

Wenn Du das Designe pyramidal machst, brauchst Du eigentlich keinen Dickentaper (Verjüngung zu den Tips hin) machen. Der Bogen soll sich dann relativ griffnah biegen.

Wenn er sich im Bodentiller gleichmäßig biegt, dann kannst Du mit dem Tillern beginnen. Ich bringe die Bögen dann immer gleich auf fast Standhöhe. Das wird aber bei den reflexen WA nicht einfach.

Viel Erfolg.

Grüße

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Re: Haselstave biegen

Beitrag von schnabelkanne » 10.04.2016, 23:04

Servus, die Dicke ist mit 18 mm schon ok, da würde ich nun nicht mehr wegnehmen. Die Kanten schön abrunden und dann im Bodentiller schauen ob sich der WA schön gleichmässig biegt und beide gleich stark sind. Dann seitlich Kerben rein für die Tillersehne und ab auf den Tillerstock. Nie mehr als mit dem gewünschten Zuggewicht belasten.
Gruss Thomas
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Re: Haselstave biegen

Beitrag von Klink » 11.04.2016, 21:39

Hallo, ist der Rohling an einer Seite deflex gespannt, oder sieht das nur so aus?
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