Treffe die Bogenmitte nich :-(

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Jophipa
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Treffe die Bogenmitte nich :-(

Beitrag von Jophipa » 23.01.2016, 21:00

Hallo liebe Bogenemeinde,
ich habe da so mein kleines Problem. Leider habe ich das bei fast jedem Bogen und ich weiß einfach nicht warum. Ich hoffe Ihr könnt mir bei meinem Gedankenfehler helfen.
Weiterhin hoffe ich das ichs so erklären kann das Ihr mich versteht.
Also:
Wenn ich im mom einen Bogen baue entscheide ich mich grundsätzlich für einen Flachbogen. Meist Halbpyramidial oder Pyramidial.
Wenn ich den Bogen auf den Markkanal runtergearbeitet habe versuch ich die Mitte festzulegen sodas die Sehne durch den Bogengriff läuft.
Was dabei passiert ist folgendes:
Habe ich die Mitte festgelegt ist die Sehen an den Wurfarmenden natürlich nicht in der Mitte. Das heißt sobald ich anfange Material abzutragen, verliere ich das klassische D - Profil am Ende. Nun stellt sich mir hier die Frage wie Ihr das angeht ?? Nehmt Ihr das so hin ??
"Biegt" Ihr den Bogen nach fertigstellung in die richtige Richtung mit Dämpfen oder HLP ?
Oder geht bei euch die Sehne nicht immer durch die Mitte und Ihr erhaltet euch das D - Profil ?
Oder nehmt Ihr in Kauf das die Wurfarmenden ein kleines bißchen verdreht sind ??
Ich hoffe Ihr wißt von welchem Problem ich hier rede und Ihr könnt mir hier den ein oder anderen Tip geben. Denn ich hab noch nie einen so geraden Stave gehabt das das super passt. Also ich denke ich mach was falsch weiß aber zum verrecken nicht was.
Falls notwendig liefer ich natürlich zum Verständniss noch Bilder nach.
LG

Wolle

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Ilmarinen
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Re: Treffe die Bogenmitte nich :-(

Beitrag von Ilmarinen » 23.01.2016, 21:09

Jophipa hat geschrieben:Wenn ich den Bogen auf den Markkanal runtergearbeitet habe versuch ich die Mitte festzulegen sodas die Sehne durch den Bogengriff läuft.
Was dabei passiert ist folgendes:
Habe ich die Mitte festgelegt ist die Sehen an den Wurfarmenden natürlich nicht in der Mitte. Das heißt sobald ich anfange Material abzutragen, verliere ich das klassische D - Profil am Ende. Nun stellt sich mir hier die Frage wie Ihr das angeht ?? Nehmt Ihr das so hin ??

Falls notwendig liefer ich natürlich zum Verständniss noch Bilder nach.
LG

Wolle

Wenn ich Dich richtig verstehe, liegt das Problem an der Reihenfolge:
Ich lege zuerst die Bogenmitte fest.
Dann suche ich den Bogenrücken, indem ich den Sapling solange um die eigne Achse drehe bis die Sehen zwischen den Enden und durch die Mitte des Saplings läuft. Dabei kann man an den Enden ein Bisschen mogeln.
Erst dann arbeite ich den Bogen auf den Markkanal runter.

Leider passiert es mir oft, dass sich beim Trocknen der Bogen verzieht und dann die Sehne nicht mehr durch die Mitte läuft.

Ja, Fotos sind immer gut.

Grüße

Jörg
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ist die Wandlung meiner selbst.“ Martin Buber

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Laurinus
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Re: Treffe die Bogenmitte nich :-(

Beitrag von Laurinus » 23.01.2016, 21:17

Hä?

1. Was meinst du mit D-Profil; Biegeradius- oder Querschnitt
2. Was hat das mit dem Sehnenverlauf zu tun?


Den Sehnenverlauf kriegt man recht einfach unter Kontrolle, indem man über den Rücken des Rohlings eine Schnur spannt(z.B. Schlagschnur), die möglichst mittig über den Griff und die Tips läuft. An den Tips sollte die Schnur möglichst am höchsten Scheitelpunkt der Rückenrundung liegen.
Fluchten diese drei Punkte(Tips und Griffmitte), ist es quasi egal was die Linie dazwischen macht.
Sobald man den Bogen grob "bodengetillert" hat, kann man ihn vorsichtig auf etwa halbe Standhöhe aufspannen, und den Sehnenverlauf prüfen. Wenn man die Tips vorher etwas breiter gelassen hat(ca.2cm) kann man den Sehnenstand nun einfach korrigieren.

Ich hoffe, das hilft.

LG Laurinus

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fatz
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Re: Treffe die Bogenmitte nich :-(

Beitrag von fatz » 23.01.2016, 21:20

Ich leg normal den Sapling an den Enden auf. Das langt normal, dass die Seite die dann oben liegt den Ruecken ergibt. Wenn die Kontrolle mit einer Schnur noch nicht passt, dreh ich den Pruegel so lang, bis es passt und markier dann drob mit der Spachtel auf der Rinde die Rueckenlinie. Dann nehm ich das Behaubeil und/oder das Ziehmesser und schnitz die andere Seite runter. Damit spar ich mit 50% Entrinden. Wenn der Stave evtl. fragliche Stellen hat schau ich natuerlich zuerst unter die Rinde. Den runtergearbeiteten Stave spax ich dann meist mit Kloetzchen auch einen Balken, wenn ich sicher sein will, dass er sich nicht verzieht. Sonst lass ich ihn so trocknen und schau die ersten paar Tage regelmaessig nach ob er irgendwelchen Krampf macht.
Haben ist besser als brauchen.

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Labackel
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Re: Treffe die Bogenmitte nich :-(

Beitrag von Labackel » 23.01.2016, 21:37

Guten Abend,

Schau doch mal in den Thread : http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=15&t=27513&start=15
Da hat Rabe das eigentlich wunderbar erklärt.

Mit freundlichen Grüßen
Dustin

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Jophipa
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Re: Treffe die Bogenmitte nich :-(

Beitrag von Jophipa » 24.01.2016, 10:22

D.h. Ihr sucht "Vorher" die Bogenmitte im Bogen und fangt dann erst an Holz abzutragen ?
Ich hab es leider immer umgekehrt gemacht ... ::)
Ich habe mir die breiteste Stelle der Stirnseite genommen damit der Querschnitt schön breit ist und habe dann angefangen Material abzunehmen.
Dabei hat sich dann immer o.g. Problem ergeben.

Wolle

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arcus
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Re: Treffe die Bogenmitte nich :-(

Beitrag von arcus » 24.01.2016, 13:56

na ja, eine Begutachtung des Stammes vor der Bearbeitung ist unerlässlich.
Ich schleiche manchmal minutenlang um einen Baum herum und suche schon vor dem Absägen desselben den Bogen im Stamm.
Feuerholz hab ich hier genug !

arcus

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Re: Treffe die Bogenmitte nich :-(

Beitrag von Ilmarinen » 24.01.2016, 21:25

Die neuesten Videos vom Adamusminor (Selfbower) auf Youtube könnten bei deinem Problem hilfreich sein.
Vor allem das Ende von diesem Video: https://www.youtube.com/watch?v=knJK-WSUpN0 könnte Dir helfen.

Grüße

Jörg
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