Wo ein Wille ist... Hasel-Bogen-Problematik

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Che of Doom
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Wo ein Wille ist... Hasel-Bogen-Problematik

Beitrag von Che of Doom » 20.10.2015, 02:11

Hallo zusammen und danke für die Aufnahme in dieses tolle Forum :D

Bisher habe ich ja auch schon viele interessante Antworten zu den gängigen Problemen hier gelesen aber bei mir kommen da gleich ein paar zusammen.

Ich hab ganz besonderes Holz, nicht weil es irgendeine besondere Art ist, sondern eher, weil es einen sehr großen emotionalen Wert für mich hat. Ich hab vor einem Jahr mit dem Bogenschießen angefangen und bin so begeistert, dass ich mir langsam einen eigenen bauen will. Dabei wollte ich aber von meinem Samick Polaris etwas weiter in Richtung Natur und traditionellem. Deshalb würde ich auch gerne auf Epoxid und andere künstliche Komponenten verzichten, soweit es geht. Ein Verwurf kommt für mich nicht in Frage, dafür scheue ich allerdings keinen Mühen, selbst wenn ich mit dem Stave zum Mond reiten muss, damit ein anständiger Bogen draus wird ;D
Das passende Werkzeug habe ich mir auch schon selber gebaut und es funktioniert echt gut ;D

So, zu meinen Problemen. Die Hasel, die ich dafür gefällt habe ist leider etwas zu kurz geraten, da sie ab einer Länge von ca. 160cm einen Knick gemacht hat und sich dann dort auch noch in einen Ast geteilt hat. Den Stave hab ich ordentlich behandelt, gespalten und er trocknet jetzt seit Blutmond ;D :P
Ich hab auch schon die grobe Form etwas heraus gearbeitet.
Der Durchmesser (Ja ich weiß, das ist grenzwertig) war vor dem Spalten ca. 12-14cm. Nunja, durch blöde Trocknungsrisse sind mir dann leider auch noch 12cm der Länge flöten gegangen, hab die Tiefe des Risses durch Klopfen erhört und vorsichtig abgesägt und ein bisschen durch Kerben die Rissrichung bestimmt, für den Fall der Fälle. Das hat aber ansich gut geklappt und der Stave ist jetzt in trockenen Tüchern.

Meine Vorstellung, was nachher rauskommen soll:
Ein Haselnuss-Blutmond-Bogen ;D mit einem Auszug von ca. 28" und 34-38lbs, zentrierte Pfeilauflage und am liebsten mit leichten Recurves.
Das Profil hatte ich als eine Kreutzung zwischen Pyramidial und umgekehrten D-Profil angedacht. Umgekehrt, da Haselnuss ja nicht so gut Druck verträgt und desshalb eine flache Bauchseite Materialschonender sein müsste, falls ich mich nicht irre und das D-Profil ansich, damit ich den äußeren Ring nicht groß verletzen muss und die Fasern am Rücken durchlaufen können, ausserdem kann ich mir Vorstellen, dass das den Stringfollow etwas reduziert. Ich will ja, dass er lange hält.

Also Problem Nr.1, er ist etwas zu kurz
Sprich 148cm länge (in Krümmung über Bogenrücken gemessen) -> hab auch schon ausgerechnet, dass ich damit nur auf 25" Auszugslänge kommen würde, nach der Faustformel hier im Forum. Ich bräuchte allerdings schon 28" um vernünftig ankern zu können.

Eine Idee von mir war einen ellenlangen 90°gekippten einfachen "Spleiß" über 2/3 der WA zu machen, eventuell mit einem anderen Holz (ich hätte auch noch einen Stock vom selben Holz mit 4cm durchmesser, ca. 1m länge, falls das besser ist) und alles in Kombination mit nem Seiden-Backing.

-> quasi von der Seite betrachtet so //-=-\\ nur in die Länge gezogen.
[= ist Griff, - ist normaler WA, // sind die beiden geklebten WA Teile]

oder vielleicht sogar komplett ein Holzbacking über die ganze Länge?

Da sich das Ende des WA ja auch nicht so dolle biegt, war der zweite Gedanke in diesem Bereich - natürlich mit etwas Sicherheit - einfach die Enden zu verlängern. Aber wie macht man das am besten?

Das 2. Problem, das mir Sorgen bereitet ist, dass der Stave ziemlich Krum ist. Einerseits hat er eine Reflexe Form, die ich durch das Spalten behalten konnte aber andererseits biegt sich einer der Wurfarme auch noch stark zur Seite weg und somit läuft mir der ganze Spaß in der "Sehnenlinie" (nennt man das so? ->Schnur von WA zu WA) ungefäh 5-6cm aus der Mitte. Allerdings ist es eine gleichmäßige Krümmung und zum Glück kein Knick, leider wohl mit leichter Torsion :-\ . Der andere WA sieht ganz ok aus.

Mein Plan war jetzt den Wurfarm durch Dämpfen wieder gerade zu biegen (natürlich etwas überbiegen, damit er nachher nicht immer noch krum ist). Das ganze über die gesammte Länge, das müsste doch besser für das Material sein, da sich ja dann nicht nur eine bestimmte Stelle stark biegen muss, sondern alles nur ein bisschen, oder ist das egal?
Die Frage ist, kann man einen WA (im rohen Stave 5cm*5cm) überhaupt vernünftig seitlich biegen oder ist das zu Dick zum Dämpfen? Oder wäre es besser, wenn ich den WA vorher grob ausarbeite? Dann hätte er allerdings durchgehend einen anderen Querschnitt und ich hab dann nachher kein Spiel mehr falls er sich verzieht.
Dämpfe ich dann den anderen WA auch, obwohl er gerade ist, damit er den selben Stress hat und sich nachher beide annährend gleich verhalten? Muss ich den dann dazu auch nochmal hin und her biegen? (Hab Werkstoffprüfer gelernt und ich kenn das so von Metallen ::) )

Oder ganz auf das Dämpfen verzichten und den in der Mitte spleißen? Dann geht mir allerdings wieder jede Menge Länge flöten.
Und kann man überhaupt ohne Epoxid und co vernünftig Spleißen?

Alle guten Dinge sind 3
Da ich tierischen Schiss habe, dass der mir nachher berstet oder ich einen übelsten Stringfollow habe, wollte ich die Festigkeit so gut es geht optimieren. Sprich Bauchseite rösten, Rücken mit Seide backen und eine gewitzte Idee, die ich noch hatte.. auf der Bauchseite Harz "einlagern" ;D Ich kenne das aus der Werkstofftechnik bei Metallen. Um die Gleitebenen der Kristallgitter zu blockieren legiert man Fremdmetalle darein. Mein Gedanke war, dass die Holzfasern sich womöglich ähnlich wie die Gleitebenen der Metallkristalle verhalten und wenn man zähes Harz dazwischen lagert (sie leicht Quellen) und somit ein Rutschen gegeneinder erschweren. Zudem könnte sich die Druckspannung weiter nach innen verlagern, da eine größere Vorspannung im Material vorliegt (Quasi eine Gegenkraft) und vielleicht sogar soweit, dass sie als Zugspannung auf der Außenseite teilweise abgefangen wird oder gar die Zellen "geschmeidiger" machen und vorm kolabieren schutzen. Allerdings hab ich keine Ahnung ob das tatsächlich der Fall ist und es reine Theorie aber vielleicht hat ja einer von euch schon Erfahrungen mit sowas machen können. Bevor ich mir den Bogen damit allerdings zerschieße, lass ich es lieber und Röste nur.
Ansonsten, kennt denn vielleicht noch jemand Möglichkeiten, die Druckbelastung abzufangen und auch das Stringfollow zu minimieren? Kann man Bauchen? Also ein Backing auf der Bauchseite machen und was nimmt man dann am besten bei Haselnuss?

Sooo, das ist ja schon ziemlich viel geworden. Falls einem beim Lesen noch ein NoGo auffällt oder er etwas anders machen würde, dann sagt es mir gerne, denn ich habe lieber etwas Kritik an meinen Ideen als später Kaminholz. Es ist schließlich der erste Bogen, den ich baue.
Dann bedanke ich mich schonmal für eure kommenden Ratschläge und das druchquälen, des ellenlangen Textes :P

Liebe Grüße,
Che

PS.: mein Profilbild ist noch aus meinen Anfängen (wegen der grausamen Haltung ::) )

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Re: Wo ein Wille ist... Hasel-Bogen-Problematik

Beitrag von schnabelkanne » 20.10.2015, 02:24

Servus und willkommen hier gruss aus Österreich,
es ist ja eh schon fast Erntezeit für Holz, ich würd mir an deiner Stelle ein längeres Stück Hasel holen, Rinde runter Markkanal freilegen und versiegeln und in einem Monat kannst du einen schönen Flachbogen bauen - kein Elb-Profil sondern eher breiter.
Anleitung findest du hier genug. Dein Stave ist doch sehr kurz und Revuves sind am Anfang nicht zu empfehlen.

Nachtrag: 180 cm sollte der Rohling schon haben, ist am Anfang halt leichter einen längeren Bogen zu bauen.

Gruss Thomas
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Re: Wo ein Wille ist... Hasel-Bogen-Problematik

Beitrag von Che of Doom » 20.10.2015, 02:42

Danke für die schnelle Antwort :) aber wie gesagt, ein Verwurf käme für mich nicht in Frage. Ich scheue da auch keine Mühen selbst wenn das bedeutet, dass ich den zu Lamellen verarbeite und die aufeinander Leime xD auch wenn das die letzte Option sein würde.
Ja mit den Recurves, das werde ich vorher an nem anderen stück Haselnuss besser erstmal ausprobieren. Ich habe auch schon aus einem Span und aus Langeweile einen winzigen Bogen gebaut, die Recurves von dem habe ich flammbiert, und direkt gemerkt, dass die Fasern dabei schnell anreißen, darum würd ichs beim großen Bruder auch eher mit dampfen probieren.

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Re: Wo ein Wille ist... Hasel-Bogen-Problematik

Beitrag von schnabelkanne » 20.10.2015, 02:58

Bei der Kürze wäre es gut wenn der Griff leicht mitbiegt und Recurves wären natürlich auch von Vorteil. Recurves kannst du mit Dampf reinbiegen, Bauchseite mit Bandeisen schützen, damit keine Späne aufstehen. Du musst halt dann die Recurves verstärken sonst biegen sie sich wieder raus. Ist halt alles schwieriger als ein einfacher Flachbogen.
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Re: Wo ein Wille ist... Hasel-Bogen-Problematik

Beitrag von Che of Doom » 20.10.2015, 03:14

Super Tips :D danke.
Ich dachte mir schon, dass es kompliziert wird aber das ist eben die Herausforderung. Ok, dass heißt also vom Pistolengriff sollte ich mich besser verabschieden aber das ist ja nicht so schlimm. Ist es denn dann trotzdem möglich die Pfeile senkrecht zum Bogen zu schießen, quasi das schussfenster in direkter Flucht zur Sehne zu haben oder wird das ganze dann zu instabil?

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Re: Wo ein Wille ist... Hasel-Bogen-Problematik

Beitrag von schnabelkanne » 20.10.2015, 03:20

Also die Bogen die ich bisher gemacht habe (Selfbows) hatten nur ein etwas schmäleres Griffstück, minmum Griffbreite ca. 2,5 cm breit.
Der Pfeil biegt sich beim Abschuss um den Bogen, die Bogensehne sollte bei Selfbows ca. in der Griffmitte sein, kann natürlich minimal zur Pfeilauflage abweichen.
Wenn du eine Pfeilauflage machen willst, kannst du ja am Griff seitlich ein Stück dickeres Leder als Pfeilauflage anbringen und dann das Griffleder darüber wickeln.

Gruss Thomas
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Re: Wo ein Wille ist... Hasel-Bogen-Problematik

Beitrag von Balian79 » 20.10.2015, 07:35

Ich würde dir zu einer neuen Stave raten den wie vorher schon gesagt wurde steht die Hasel nicht mehr voll in Saft und schreit danach geerntet zu werden,und der Vorteil ist Haselnuss wird nicht wirtschaftlich genutzt und ist daher leicht zu bekommen und wächst überall(Natürlich vorher Fragen bevor du was fällst). Dann kannst du ein schönes gerades Stück suchen besser mehrere den es macht ein heiden Spaß einen Bogen aus den Holz rauszuarbeiten.
Mfg Martin
Handwerk ist durch Gewohnheit erlangte Geschicklichkeit.

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Re: Wo ein Wille ist... Hasel-Bogen-Problematik

Beitrag von SchmidBogen » 20.10.2015, 08:51

Hallo CoD.

Tu Dir und uns einen Gefallen und hör auf die Anderen. Hol Dir einen neuen Stave mit mindestens 2m länge, schneide den Stave mit einer Bandsäge auf (Nicht spalten, da der Hasel in den allermeisten Fällen einen leichten, aber dennoch unerwünschten Drehwuchs hat) und versiegle die Enden mit Wachs, Weissleim oder Lack.

Ein kleiner Tipp von mir: Wenn die Rinde unbeschädigt ist, dann lass die Rinde drauf. Erspart Dir Arbeit und DU verletzt zu 100% nicht den äussersten Jahrring.

Dann sollte eigentlich nichts mehr schief gehen. :)


P.S: Hol dir nicht einen, sondern 10 Staves oder mehr, Bogenbau macht süchtig. Vielleicht findest Du ja noch anderes Gehölz im Wald (Esche, Holler, Ulme, usw) wo man später irgendwann nach ein paar Haselbögen zu Flachbögen verarbeiten kann. :)
- Tradition trifft Moderne -

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Re: Wo ein Wille ist... Hasel-Bogen-Problematik

Beitrag von fatz » 20.10.2015, 08:58

kann SirNick nur beipflichten, mit der Ergaenzung: Hartriegel!!
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Wo ein Wille ist... Hasel-Bogen-Problematik

Beitrag von bowjo » 20.10.2015, 12:13

Moin,
wenn dir wirklich soviel an der Hasel liegt, dann hör auf die Ratschläge. Such dir neues Holz und sammel erst mal Erfahrung.
Wenn du die ersten Bögen verka.... hast und kleine oder vielleicht ja auch große Erfolge erzielt hast, dann schnapp dir deinen Bluthasel und bau einen Bogen daraus.

Der beste Weg aus deinem Hasel Brennholz zu machen, ist ohne Erfahrungen schon so was Umfangreiches zu probieren. Herausforderungen sucht wahrscheinlich jeder der sich dazu entschließt Bögen zu bauen, liegt irgendwie in der Natur der Sache.

Einen guten Stave zu Brennholz zu verarbeiten geht schneller als man denkt, ich spreche da aus Erfahrung. Noch schneller geht's bei nicht so gut geeignetem Holz ;) .

@fatz, ja Hartriegel hätte auch mal gerne unterm Messer, aber der wächst hier fast gar nicht. Den Einzigen den ich gefunden habe, ist vielleicht in fünf Jahren was.

VG
Sven
Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe.

Nur wer fragt, kann Antworten bekommen.

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Re: Wo ein Wille ist... Hasel-Bogen-Problematik

Beitrag von mahagugu » 20.10.2015, 14:40

Wenn du meinst , du schaffst es bei dem Stave auf 25" Auszug ....
Techniken wie Spleißen usw. sind dir geläufig ...

Man wird dir hier im Forum nichts Unsicheres vorschlagen ...
es ist nicht schön wenn man sich unterfordert fühlt ...
... wenn du den Stave wirklich bearbeiten willst , weil es für dich eine Herausforderung usw. ist,
dann wirst du es wahrscheinlich machen .... (okay, eine Weile liegen lassen und dann packts einen wieder)

Nehme an das Saplingturnier ist dir geläufig. Rein theoretisch könnte man auch so beginnen.
Die Option zu gewinnen ist immer interessanter , als etwas getan zu haben, was fast ein jeder schafft.

Also ich persönlich bin genug gescheitert .... das macht mir nicht so viel aus .... und wegen errechneten 3"
weniger , ein paar Fehlern im Stamm usw ... für was gibts positives denken und Epoxy ...

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Re: Wo ein Wille ist... Hasel-Bogen-Problematik

Beitrag von Güssenjäger » 20.10.2015, 15:07

Ich wollte ja nichts in diesem Thread schreiben, aber jetzt muss es einfach sein ::) ............

Es wurde hier ja schon diverse Male empfohlen, einen neuen Stave zu suchen.......die einzige, vertretbare Lösung....!

Nachdem nun wieder Spezialwissen gepaart mit einem Schuß Glück und einem Schuss Hoffnung verbreitet wird, möchte ich doch zu der ganzen Sache meine Meinung beisteuern.

Man kann mit einem Stave von 1,30 m viel machen. Man kann ihn seitlich dämpfen, man kann den Griff mitbiegen lassen und man kann Recurves reinbiegen, um einen noch brauchbaren Sehnenwinkel zu erreichen bei 28 Zoll Auszug. Dann kann man darauf hoffen, dass der Rücken die enorme Biegung mitmacht.....

Wenn man dann alles durchhat, was einem so alles einfallen kann, muss man mit der Antwort der Hasel rechnen.....und die wird eindeutig ausfallen.......nämlich durch Stauchrisse am Bauch......und die kann man weder mit Hoffnung noch mit Epoxy kitten!

Nur meine Meinung .......... ::)

Gruß

Gerd
Viele Grüße
Gerd

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Re: Wo ein Wille ist... Hasel-Bogen-Problematik

Beitrag von Che of Doom » 20.10.2015, 16:49

Danke schonmal für die vielen Meinungen und Ratschläge.
Ok, wenn ihr mir alle dazu ratet, dann werde ich wohl vorher einen oder besser zwei unkompliziertere bauen.
Aber danach will ich mich definitiv meinem Problemkind widmen.

Zu den Stauchungsrissen, ich habe gelesen, dass die mongolischen am Bauch mit Horn verstärkt werden. Ok bei Hasel unterscheiden sich wahrscheinlich die Festigkeiten zwischen dem Haselholz und Horn zu sehr aber es gibt doch sicherlich noch ne andere Möglichkeit den Bauch mit einem geeigneten zB. Holz zu verstärken um mir eine Sicherheit gegen Stauchungsrisse zu schaffen?
Und auf den Rücken könnte man ja auch noch mit nem anderen Holz backen, um die Festigkeit etwas zu erhöhen.
Was nimmt man denn am besten in den jeweiligen Fällen?

Ich nehme an, dass ich, wenn ich die Zugkraft ein paar lbs runter tillern würde, immer noch das selbe Problem habe, da die Krümmung für den Auszug von 28", bei der Länge ja die selbe bleiben müsste, richtig?
Also wäre die einzige Lösung die Hasel in die neutrale Zone, Richtung Mitte, zu rücken damit sie nicht so viel Belastung erfährt, oder?

Also würde ich nach euren Ratschlägen eher hierzu tendieren:
Ich stelle mir das von der Bauweise ein bisschen wie die laminierten Jagdrecurves vor, wo das Griffstück als Keil in die Wurfarme reinläuft, nur in meinem Fall halt etwas weiter. Ich hatte so an 3/5 WA länge gedacht wenn ich das versuche und die Hasel auf jeden Fall auch schön gleichmäßig auslaufen lasse. Die letzten 2/5 könnten ja dann das Backing und das Bauchholz alleine bilden, womit ich dann auch etwas Länge dazu gewinnen würde. Es würde dann zwar auf einen "halben" Laminatbogen hinauslaufen aber immer noch besser als Brennholz.
Was haltet ihr von dem Plan?

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Re: Wo ein Wille ist... Hasel-Bogen-Problematik

Beitrag von Idariod » 20.10.2015, 16:56

Eigentlich ist nur eine Frage zu klären - entspricht das Material deinem Können und Wollen?
Wenn ja, würdest du schon dran bauen.
Wenn nein, solltest du einen oder zwei der drei Parameter so weit anpassen, dass du anfangen kannst zu bauen.
Welcher der drei (Können, Wollen, Material) darfs sein?

LG

Idariod

P.S: Das klingt jetzt vielleicht böser als es gemeint ist. Was ich damit eigentlich sagen will - mach den Stave winterfest und lager ihn so lange, bis du dich an so ein Projekt guten Gewissens herantraust. Ich würds z.B. noch nicht probieren, habe aber schon Bögen gebaut die schießen. Andererseits haben wir hier Ausnahmetalente, die als Erstling geilere Bögen abliefern als ich je hinkriegen werde.
Teile dein Wissen und gib nicht vor zu wissen was du nicht weißt - ein guter Ratschlag von einem tüchtigen Tischler. Das steht hier um mich daran immer zu erinnern, und für alle denen der Schuh passt.

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Re: Wo ein Wille ist... Hasel-Bogen-Problematik

Beitrag von Neumi » 20.10.2015, 17:17

Guten Tag Che of Doom, würdest Du evtl. auch verraten, warum das Stück Holz so besonders für Dich ist und unbedingt zu einem Bogen werden soll? (wenn ichs überlesen habe - pardon). Vielleicht hat ja dann Jemand ne tolle Idee für das Stück Holz, wie z.B. Parcour-Stab, Pilger-Stab, Kampf-Stab ...
Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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