Bambusbogen im Bau

Themen zum Bogenbau
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Firestormmd
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Re: Bambusbogen im Bau

Beitrag von Firestormmd » 14.09.2015, 15:15

Ahh, genau an der Stelle ist die Nodie. Das ist echt schade. Der Bogen sah ansonsten super aus. Echt ärgerlich, wenn man eigentlich schon fertig war. Aber du schaffst das schon!

Grüße, Marc
"Wer das Training in Frage stellt, trainiert nur, Fragen zu stellen!" - Die Sphinx

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Hachiman
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Re: Bambusbogen im Bau

Beitrag von Hachiman » 14.09.2015, 20:04

Hi Jürgen,

Um den Druck da ein wenig zu nehmen hätte man es vielleicht ein wenig dämpfen und Vorbiegen können. Dann wäre weniger Spannung da gewesen ;)

Sehen es die andern auch so?? ;D

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JuergenM
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Re: Bambusbogen im Bau

Beitrag von JuergenM » 14.09.2015, 20:15

Die Enden waren mit der HLP vorgebogen. Es ist nur ein wenig schwierig, an dieser Stelle das Laminat spaltlos an das Griffstück zu kleben. Dafür braucht es wahrscheinlich ein wenig Übung.
LG Jürgen

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Benedikt
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Re: Bambusbogen im Bau

Beitrag von Benedikt » 14.09.2015, 20:18

.....oder stärkere Zwingen ;D
Schade, aber ich freue mich auf das Endergebnis, sieht jetzt schon Hammer aus!
Btw.: Was macht die Ulme? :D
A dream is not reality, but who is to say which is which?

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JuergenM
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Re: Bambusbogen im Bau

Beitrag von JuergenM » 14.09.2015, 20:51

Mit den Zwingen ist das so ein Problem, wo soll ich die vernünftig ansetzen? Ich glaub eher, dass ich die Biegung vorher besser und passender machen muss.
Da das Griffstück auch aus stehendem Bambus ist, sollte ich das Epoxy auch wohl sicherheitshalber vor dem Verkleben in die Klebeflächen vom Griffstück einföhnen, den der Kleber hat sich nicht am Bambus, sondern am Griffstück gelöst.

Die Ulme schlummert noch im Schuppen und wartet auf Bearbeitung und ich auf eine Eingebung, was daraus werden soll. ;D
Kommt Zeit, kommt Idee.
LG Jürgen

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Re: Bambusbogen im Bau

Beitrag von Hachiman » 15.09.2015, 07:22

HLP? Also heisse Lüft us Pistol? :D Naja, ist eigentlich so als würdest du temperieren, so wie härten. Im ersten Moment hat man schon das Gefühl das der Bambus geschmeidiger wird aber im Endeffekt wird er dann gehärtet. Wenn du aber mit Wasserdampf den Bambus behandelst und dann in einer Biegung trocknen lässt, behält er die Geschmeidigkeit und auch die Form.
Schau mal bei Tube und den Yumi Bauer. Da wird viel mit Dampf gemacht. Sogar am Schluss wird nochmal die Endform mit Wasserdampf und Einspannvorrichtung gemacht.

Aber nicht verzagen und aufs neue wagen ;D

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mahagugu
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Re: Bambusbogen im Bau

Beitrag von mahagugu » 15.09.2015, 10:16

JuergenM hat geschrieben:Mit den Zwingen ist das so ein Problem, wo soll ich die vernünftig ansetzen? ...


Vermute mal es gibt da Alternativen zu Zwingen, weil wie hätten sonst sogenannte "Naturvölker" ihre
Kompositbögen hinbekommen.
Der Ishi hat angeblich für sein Sehnenbacking Rindenwicklungen benutzt (hilft jetzt auch nicht viel weiter) ...

Der Epoxy erhärtet ja nicht so schnell und somit könnte sich eine passende Wickelkonstruktion aus dem
richtigen Material (vorzugsweise was, was Epoxy nicht klebt) bzw. sogar eine spezielle "Druck"-Form
und dann halt eine Wicklung ....

Mal sehen wie das wo anders gelöst ist.
" ich tzimbere so man seget bi dem wege, des mûz ich manegen meister hàn "
Inschrift aus dem Sachsenspiegel bei der Burg Schlaining

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inge
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Re: Bambusbogen im Bau

Beitrag von inge » 15.09.2015, 10:37

Hallo Jürgen, ich plane ja auch schon und werde mir ein Wickelholz bauen. Vielleicht ist das was für dich.http://fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=12&t=20626&hilit=Tendschek
lg
inge
Auf Seite 3 sind die Fotos wieder da.
Am Ende stellt sich die Frage:
Was hast du aus deinem Leben gemacht?
Was du dann wünschst getan zu haben, das tue jetzt.
( Erasmus von Rotterdam )

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Re: Bambusbogen im Bau

Beitrag von kra » 15.09.2015, 11:32

Ich kenne das Problem nur zu gut. Die beste Variante ist für mich die Mischung aus:

-- die Biegung so flach wie möglich gestalten und die Bauchlage bis über das Griffstück zu ziehen (also als Teil des Griffs integrieren). Du bekommst so automatisch eine geringere Biegung, besonders wenn der Griff nicht sehr tief wird. Wenn du ihn später deutlich tiefer willst kannst du ja mit Leder unter der Griffwicklung auffüttern.

-- die Bauchlage an die Biegung mit der HLP anpassen (mit Zwingen pressen und dann erhitzen, bis es passt)

Dann benötigst du weniger Druck beim Verkleben und hast durch die Klebefläche im Griff eine bessere Haftung.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Snake-Jo
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Re: Bambusbogen im Bau

Beitrag von Snake-Jo » 15.09.2015, 13:14

Ich fass nochmals zusammen: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine gute Klebung hinzubekommen (wie schon Inge und kra schrieben).
Winkel flach halten und/ oder Bauchbambus unter das Griffstück verkleben ;)
Klebeflächen am Griff schön plan schleifen (Bandschleifer)
Laminat anpassen (HLP) und plan schleifen
UHU Endfest erst einfönen und dann nochmals satt auftragen
Andruck mittels Tendschek oder Schnur mit Keilen oder Schraubzwingen mit Kugelgelenk am Druckteller und Gegenstück am Bogenrücken aus Andruckholz


Bambusbogengriff.jpg

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Re: Bambusbogen im Bau

Beitrag von mahagugu » 15.09.2015, 17:53

Zum Tendschek hab ich dann doch ein Bild gefunden.

http://www.kemankes.com/images/ymetin_ilktencek.jpg

Leider ist alles auf Türkisch und selbst Muttersprachler übersetzen nicht gern Fachtexte.
Mir gings so mit einem Pdf auf Russisch zum Ostjakischen Bogen , dass mir meine Freundin par tout
nicht übersetzen wollte.
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Re: Bambusbogen im Bau

Beitrag von Snake-Jo » 16.09.2015, 07:54

@mahagugu: Bitte lesen: oben der Beitrag von Inge.
LG,
Jo

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AlexM
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Re: Bambusbogen im Bau

Beitrag von AlexM » 17.09.2015, 09:15

Ich muss hier mal mit einer wohl blöden Frage dazwischen grätschen. Was genau ist ein Powerlam?
Im Wiki konnte ich dazu nichts finden, und im "Handbuch Glasbogenbau" hier es nur:
Die Fade Outs sollten auf den letzten 5 cm von einer Dicke von ca. 5 – 6 mm gleichmässig auslaufen, damit sich die Enden vom Griffstück beim Ausziehen des Bogens ebenfalls mit biegen. Sie wirken dann wie ein Powerlam und helfen die Biegung von den Fade Outs etwas nach aussen zu verlagern.


Das Bezog sich nur auf einen bestimmten Bogen aus dem Buch, nicht auf generell alle. Aber was ein Powerlam ist, was es macht etc. wurde da nicht erklärt.

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Felsenbirne
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Re: Bambusbogen im Bau

Beitrag von Felsenbirne » 17.09.2015, 09:47

Hi alex
schau mal hier:
http://www.fletcherscorner.de/viewtopic.php?f=15&t=13783&start=15

Bei der Konstruktion von Jürgen ist kein Powerlam notwendig, da er das Bauchlaminat über den Griff zieht. Das hatte ich nicht richtig verstanden. Klebt man das bauchlaminat unter den Griff, kann es unter Umständen dazu führen, das die Biegung des Bogens bis in den Griff geht und dort das Griffstück abplatzen läßt. Dazu kann man das Bauchlaminat so tapern, dass es erst deutlich nach dem Griffstück dünner wird, oder ein Powerlam unter den Rücken kleben, der den Bereich des Griffes großzügig abdeckt und aussteift.
Gruss Matthias

Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgend etwas kennenzulernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften.

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller

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Re: Bambusbogen im Bau

Beitrag von JuergenM » 17.09.2015, 11:40

So, er lebt wieder. Neue Bauchlage habe ich gestern drauf geklebt und auch schon mal wieder aufgespannt. Er muss jetzt noch ein wenig nachgetillert werden, aber es sieht schon wieder ganz gut aus.

Für den nächsten Test hätte ich da noch mal 2 Frage an die Fachwelt.

Wie verändert sich das (Auszugs)- Bogenverhalten, wenn ich

1. anstatt einfachem Bambus gerösteten Bambus als Kernlaminat und als Bauchlaminat verwende?

2. anstatt einfachem Bambus gerösteten Bambus als Kern- und Bauchlaminat verwende und zusätzlich in das Kernlaminat als Zierstreifen (ca. 3 - 4 mm Breite) eine Leiste z.B. Osage oder Goldregen mit verbaue?

Hat jemand Erfahrung in diesem Bereich?

LG Jürgen

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