Seltsame Unreinheiten

Themen zum Bogenbau
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fatz
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Re: Seltsame Unreinheiten

Beitrag von fatz » 19.08.2015, 14:10

Bist du sicher, dass da nicht eher Aufwandsminimierung bei trotzdem zufriedenen Kunden die Motivation ist?
Ich haett jedenfalls keine Lust meterweise Hasel fuer meine Kunden gruen zu entrinden und trocken bringt das Zeug ein
Anfaenger nicht beschaedigungsfrei runter. Folge: lange Gesichter. Wenn das draufbleibt gibt's trotzdem einen brauchbaren
Bogen, wenn er sonst nichts verkehrt gemacht hat, also alle happy. Fuer diesen speziellen Fall (also Anfaengerkurse) ist das
m.E. voellig OK. Wuerd ich vermutlich auch so machen. Als allgemeines Argument fuer Rinde drauflassen wuerd ich das
aber nicht anfuehren....
Haben ist besser als brauchen.

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Wilfrid (✝)
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Re: Seltsame Unreinheiten

Beitrag von Wilfrid (✝) » 19.08.2015, 16:52

Also, Hasel mit angeschliffener, gölter Rinde behält seine Rinde jahrelang drauf, platzt sie ab, kann der Bogen dort eventuell vielleicht brechen. Oder man kann dann abplatzende Rinde einfach abpulen.

Der Bogen hält , wenn er keine Stauchrisse kriegt, ewig.
Was die Effizienz/Performance von Hasel angeht... Der weltschnellste Bogen ist ein stark getoasteter Hasel gewesen

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Kemoauc
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Re: Seltsame Unreinheiten

Beitrag von Kemoauc » 19.08.2015, 23:34

Hi, Alpenjon,
um klarer zu sehen ,was das eigentlich ist, ungeachtet aller Quetschungs-,Verpilzungs- und sonstiger Hypothesen,
würde ich persönlich erstmal die Rinden-,Bast- und Kambiumreste entfernen.
Das geht ganz einfach: ein Schüsselchen Wasser, eine alte Zahnbürste mit auf 2-3mm zurückgeschnittenen Borsten; den Bogenrücken mit Wasser an der Hand etwas einreiben, sodann die Bürste längs zu den Fasern bewegen, bis sich die Reste in Pampe verwandelt vom Bogenrücken gelöst haben.
Abwischen, ein paar Minuten trocknen lassen und : mal gucken, dann sieht man klarer.
Meist haben sich dann die verfärbten Stellen in Wohlgefallen aufgelöst.
Wenn Verfärbung zurückbleibt : Na Und! Das ist Holz, kein PVC , gerade das macht den Holzbogenbau ja so interessant.
Jeder Bogen ist ein Unikat, mit allen Krümmungen, Verfärbungen etc.
Wenn Er gut schiesst, mach Dir keine Gedanken.
Nichts ist für die Ewigkeit.
Mein alter Parcours-Bogen (Hasel, 48#,30" Auszug, 174cm lang, deflexer Holmegaard-Typ) hatte ne Menge solcher Stellen, die meisten waren nach der Rückenreinigung mit Zahnbürste immer noch vorhanden und das hat ihm nicht geschadet.
So ist Holz halt, manches sieht ebenmäßig aus und bricht trotzdem, manches sieht grrmmmbll aus und schiesst und schiesst...

Nur meine Gedanken dazu.

Gruß von der Spätschicht,
Kemoauc
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alpenjon
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Re: Seltsame Unreinheiten

Beitrag von alpenjon » 24.08.2015, 13:04

Hey Leute

Danke für die vielen Antworten! Diese Stellen waren nicht unterhalb der Rinde und dem Kambrium sichtbar und kamen erst beim weiteren Abtragen zum Vorschein; ich vermute deshalb nach der Lektüre eurer Antworten, dass es sich um eine Art Pilz handeln muss.

Liebe Grüsse!

Daniel

gian-luca
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Re: Seltsame Unreinheiten

Beitrag von gian-luca » 26.08.2015, 11:56

Hallo Dänu,

eifach witerboue u wenn er het am zischtig ischiässe :-)

gruäss,
gianni

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