Fragen zum Manau Bogenbau, die 1000te

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AndreasJ
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Fragen zum Manau Bogenbau, die 1000te

Beitrag von AndreasJ » 04.06.2015, 20:04

Guten Tag, Freunde der handgemachten Bögen :D

Ich hab mich hier schon vor längerer Zeit angemeldet um mich kurz mal über den Bogenbau zu informieren, jedoch das Thema dann wieder aus den Augen verloren..... letztes Wochenende war ich dann mit einem sehr guten Freund auf nem Bogenparkour, da er keinen eigenen Bogen hat, kam mir die Idee ihm für seinen Geburtstag einen zu bauen....

Voller Tatendrang habe ich meinen Bestand an Manu Stäben durchgesehen (hab ich mir ja schon vorsorglich gekauft) und mir ein geschältes Stück mit 150mm Länge und 42mm Durchmesser gegriffen.

Ich habe mich an die Anleitung von Broken Arrow gehalten. Mir ist natürlich klar das in dieser Anleitung ein etwa 50# starker Bogen gebaut wird, jedoch kommt mir momentan trotzdem noch einiges komisch vor. Vielleicht findet ihr ja meinen Denk/Arbeitsfehler

Meine Arbeitsschritte waren wie folgt:

Stab auf 145cm abgeschnitten. Die Mitte ausgemessen und Griff eingezeichnet, sowie die Fadeouts. Auch eine Horitontale und Vertikale Linie an den Stabenden zur Orientierung.

Die Aufteilung ist wie Folgt: Oberer Wurfarm: 640mm; Unterer Wurfarm 620mm; Griff unter Mittellinie 80mm; Griff über Mittellinie 50mm; Fadeouts jeweils 30mm. Die Griffauteilung habe ich wie beschrieben 2" zu 3" gemacht und die Fadeouts wie ich in einem anderen Manau Thread gelesen habe möglichst kurz, 2-3cm.

Im ersten Arbeitsschritt habe ich die Wurfarme zu den Spitzen hin auf 15mm (Broken Arrow gibt hier 0,59" an) verjüngt. Der Stab verjüngt sich zur Mittellinie am Bauch und am Rücken gleich stark. Beim Verjüngen habe ich aufgepasst, das der Griff die volle Stärke erhält, die Verjüngung also an der Grifflinie aufhört. Dazu sind die Fadouts ja glaube ich da....

Da habe ich mir zum ersten mal gedacht, was für ein massives Teil.....


Im zweiten Arbeitsschritt habe ich den gesamten Stab in der Breite auf 35mm runtergearbeitet... Ich habe mir gedacht das ich ja ansich keinen 50# Bogen will, deswegen habe ich ihn schmäler als in der Anleitung gemacht.... Die Anleitung sagt 38mm... Dazu kommt, das die Wurfarme bei 38mm nicht wirklich gleichmäßig waren durch die "abgrundeten" Ecken ::). 35mm hat da schon besser ausgesehen....

Nach diesem Arbeitsschritt hab ich mir dann nochmal gedacht, was für ein Prügel. Das hat eher was von einem grobschlächtigen Orkspeer, als von einem eleganten Elbenbogen :'( .

Der nächste Schritt wäre das schmälern des letzten Viertels der Wurfarme auf 15mm, dazu bin ich aber nicht mehr gekommen.

Da ich a) mit der Optik eigentlich nicht zufrieden war und b) das Teil noch sehr starr war, habe ich die Wurfarme auf 12mm an den Enden runtergeschliffen. Das hat die Sache aber nicht wirklich großartig besser gemacht.

Nun zum eigentlichen Grund meines Threads. Habe ich die Anleitung missverstanden oder wird daraus wirklich noch ein Bogen?

Ich habe eine bemaßte Skizze angehängt und ein paar Fotos gemacht.

Manau01.jpg

Manau02.jpg

Manau03.jpg

Manau04.jpg

Manau05.jpg

Manau06.jpg

Manau07.jpg


Im Nachhinein betrachtet war der Bau wohl überstürzt, da ich eigentlich keinen 50# Bogen, sondern eher einen 30#er bei 27" Auszug bauen will. Außerdem wäre mir ein etwas schlankerer eleganterer Bogen lieber.... Ich weiß natürlich nicht ob Manau viele andere Bauformen zulässt.

Vielleicht habt ihr ja Tipps zu anderer Bemaßung oder eine andere Bauform die meinen Vorstellungen eher entspricht. Ich habe auch ungeschälten Manau sollte das helfen.

Auf Youtube habe ich mir auch das Bogenvideo von Youksakka angesehen, jedoch konnte ich dem Bau nicht so 100% folgen, deswegen habe ich mich dann für die Anleitung von Broken Arrow entschieden. Der Bogen im Video wirkte aber deutlich schlanker und eleganter.....


Ich hoffe ihr habt ein paar gute Tipps für mich.


Mfg Andreas

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zwirn
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Re: Fragen zum Manau Bogenbau, die 1000te

Beitrag von zwirn » 04.06.2015, 20:28

tl;dr

LG Zwirn
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AndreasJ
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Re: Fragen zum Manau Bogenbau, die 1000te

Beitrag von AndreasJ » 04.06.2015, 20:33

zwirn hat geschrieben:tl;dr

LG Zwirn



Ich glaub da ist was schief gegangen....

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Re: Fragen zum Manau Bogenbau, die 1000te

Beitrag von Gringo » 04.06.2015, 20:35

Na, das nenn ich mal eine fundierte Antwort für einen newbie... ::)

Ich hab leider keine Ahnung von Rattan, warte einfach ab und bleib geduldig. Es wird dir geholfen, da bin ich mir sicher... ;)

Gruß
Gringo
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Re: Fragen zum Manau Bogenbau, die 1000te

Beitrag von Dolge » 04.06.2015, 21:14

Ja, äh... hast du denn schonmal einfach probiert, das Ding ein bisschen zu biegen? Stichwort "Bodentiller": Du stellst den einen Wurfarm auf den Boden, hälst den Griff fest und legst ein wenig Kraft an um zu sehen, ob sich das Teil so biegt, wie du es dir vorstellst. Gerade Rattan ist da sehr unproblematisch und fehlerverzeihend.

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Re: Fragen zum Manau Bogenbau, die 1000te

Beitrag von AndreasJ » 04.06.2015, 22:04

Dolge hat geschrieben:Ja, äh... hast du denn schonmal einfach probiert, das Ding ein bisschen zu biegen? Stichwort "Bodentiller": Du stellst den einen Wurfarm auf den Boden, hälst den Griff fest und legst ein wenig Kraft an um zu sehen, ob sich das Teil so biegt, wie du es dir vorstellst. Gerade Rattan ist da sehr unproblematisch und fehlerverzeihend.


Ja das habe ich probiert, und ich für mich ist das Teil eben weniger Bogen als Keule... deswegen frage ich ja nach was ich falsch gemacht habe.

Für mich hat das momentan einfach auch optisch nichts mit einem Bogen zu tun....

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Re: Fragen zum Manau Bogenbau, die 1000te

Beitrag von Ilmarinen » 04.06.2015, 23:36

Hi Andreas,
ich habe keine Ahnung vom Bau mit Manau, aber mir kommt bei der Sikzze (mittlere Skizze) und den Fotos der Verdacht, dass Du sowohl am Rücken als auch am Bauch verjüngt hast. Also, bei Holz ist das tödlich, da es dann keinen unverletzten Rückenring mehr gibt. Ob das bei Manau auch so ist, weiß ich nicht, vermute es aber.

Grüße

Jörg
„Der archimedische Punkt, von dem aus ich an meinem Ort die Welt bewegen kann,
ist die Wandlung meiner selbst.“ Martin Buber

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Re: Fragen zum Manau Bogenbau, die 1000te

Beitrag von AndreasJ » 04.06.2015, 23:40

Ilmarinen hat geschrieben:Hi Andreas,
ich habe keine Ahnung vom Bau mit Manau, aber mir kommt bei der Sikzze (mittlere Skizze) und den Fotos der Verdacht, dass Du sowohl am Rücken als auch am Bauch verjüngt hast. Also, bei Holz ist das tödlich, da es dann keinen unverletzten Rückenring mehr gibt. Ob das bei Manau auch so ist, weiß ich nicht, vermute es aber.

Grüße

Jörg



Hallo Jörg. Laut Anleitung von Broken Arrow wird es so gemacht. Da Manau keine Jahresringe hat wird es wohl egal sein, wahrscheinlich gerade deswegen ein gutes Material für Anfänger...

Ich habe leider noch keine Erfahrung mit dem Material selbst und kann auch nur soviel dazu sagen, was ich aus den zahlreichen Beiträgen die ich gelesen habe, zusammengesammelt habe :D

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Re: Fragen zum Manau Bogenbau, die 1000te

Beitrag von zwirn » 05.06.2015, 00:43

Die Antwort war fundiert. Sie sollte sagen, dass der Text zu ausschweifend ist. Die Fragen knapper und präziser zu fassen hilft allen Beteiligten. Sollte ein gut gemeinter Hinweis sein.
Entgegen dem dr(didn't read) habe ich den Text 2 mal durchgekaut, am Ende weiß ich jedesmal nicht, was ich sinnvoll dazu schreiben soll.

LG Zwirn
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Re: Fragen zum Manau Bogenbau, die 1000te

Beitrag von zwirn » 05.06.2015, 00:49

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann hast du am Bauch und am Rücken getapert (verjüngt), das könnte selbst bei Rattan zum Problem werden. Andererseits werden zumeist ungeschälte Rattanbögen bisweilen über den Rücken getillert.

Ist dir der Begriff Tillern inhaltlich klar? Du hast bisher nur einen Rohling grob zugeschnitten, wenn du damit fertig bist, beginnt das Tillern.

Verstehe ich richtig, dass dir der ungetillerte "Bogen" noch zu stark ist? Antwort: Tillern!!!

LG Zwirn
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Re: Fragen zum Manau Bogenbau, die 1000te

Beitrag von zwirn » 05.06.2015, 01:04

Lies dir mal in Ruhe das Wiki durch:

http://www.bogensportwiki.info/index.php?title=Bogenbau

Ist zwar nicht direkt für Rattan, das macht aber nix.
Insbesondere die Rubriken: Bodentiller und Tiller.

Ein 30# Rattanbogen sollte nicht ewig dick sein. Aber reine Rattanbögen sind generell wuchtiger als Holzbögen.
Nochwas zum Thema Breite und Dicke. Nimmst du einen Millimeter am Bauch weg, so erzielst du die gleiche Wirkung, wenn du 8!mm an der Seite wegnimmst.

LG Zwirn
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Re: Fragen zum Manau Bogenbau, die 1000te

Beitrag von zwirn » 05.06.2015, 01:19

Noch was zum Aussehen: Ein "höhengetaperter" Rücken+Bauch sieht nunmal scheiße aus (speerartig)!!!

Wenn der Bogen es von den Maßen noch verträgt (Zugstärke und Griffdicke), dann mach den Rücken plan.

Der Griff sieht auch suboptimal aus. Normalerweise wird der schmaler gebaut. Aber mach ihn nicht zu dünn, sonst kippt er da.
Such mal nach Griffen von Rattanbögen, die dir gefallen.

So lieber Gringo, das hat jetzt 1 Std gedauert, aber egal mir ist eh zu heiß zum Schlafen.

LG Zwirn
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Re: Fragen zum Manau Bogenbau, die 1000te

Beitrag von zwirn » 05.06.2015, 01:29

Gute Nacht!
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Re: Fragen zum Manau Bogenbau, die 1000te

Beitrag von Benedikt » 05.06.2015, 07:30

Verschmäler doch einfach die Enden, dann sieht es auch eleganter aus und biegt sich.
Danach ja nach Belieben Recurves biegen und tillern.
A dream is not reality, but who is to say which is which?

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AndreasJ
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Re: Fragen zum Manau Bogenbau, die 1000te

Beitrag von AndreasJ » 05.06.2015, 07:39

Hallo Zwirn,

danke schonmal für die Antwort.... Zum Tillern bin ich bis jetzt noch gar nicht gekommen, da ich mir bisher nicht vorstellen konnte, das ich die Anleitung richtig verstanden habe. Der Stab biegt sich zwar schon etwas, ist jedoch noch in einem Bereich wo ich eine Spannvorrichtung bräuchte, daher auch meine Frage ob ihr bis jetzt schon fehler entdecken könnt.

Das Rücken und Bauch bearbeitet werden, ist bei vielen Manau Anleitungen so, daran sollte man sich nicht stören...

Das schlanker machen der Wurfarme ist natürlich schonmal ein guter Tip. Auch der Griff ist bis jetzt noch nicht weiter ausgeschnitten worden, das kommt laut Anleitung erst nach dem grob Tillern.


Danke schonmal

Mfg Andreas

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