Ein Haselnuss Flachbogen soll es werden

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Benedikt
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Re: Ein Haselnuss Flachbogen soll es werden

Beitrag von Benedikt » 23.12.2014, 09:36

Ne, Hasel hat meistens Drehwuchs.
Und dann spaltet der Stave nicht genau in der Mitte, sondern dreht sich um die eigene Achse.
In geringem Ausmaß ist das nicht so schlimm, aber meistens kann man den Stave danach in die Tonne kloppen.
Gruß
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Dette
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Re: Ein Haselnuss Flachbogen soll es werden

Beitrag von Dette » 23.12.2014, 10:01

Eine Handkreissäge kostet nicht so viel, ist generell ganz praktisch und funktioniert auch super zum Führungsschnitt setzten.
Wobei ich alle meine vier Haseln ohne Führungsschnitt gespalten habe und dabei nicht mal ansatzweise Probleme mit Drehwuchs hatte. Von daher hätte ich das einfach ausprobiert, vor allem du schnell einen Ersatz besorgen kannst.

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Selfbower
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Re: Ein Haselnuss Flachbogen soll es werden

Beitrag von Selfbower » 23.12.2014, 15:03

Moin! Hier einmal ein paar Gründe es nicht so zu machen, wie Adamusminor:

Auspalten birgt immer die Gefahr, dass du dem Faserverlauf exakt folgst. Im Normalfall ist das auch erwünscht. Bei Hasel auch, wenn er denn gerade ist. Und das ist sehr sehlten der Fall. Das aufspalten ist also meist mit dem Ruinieren beider potentieller Staves verbunden. Bei Hasel sit es also meist klüger, das Stämmchen aufzusägen. Wer sonst in seinem Leben nichts zu tun hat, kann das auch mit der Japansäge von Hand machen. Ansonsten: Kreissäge. Auf beiden Seiten einen Führungsschnitt setzen. Wenn das das Stämmchen noch nicht geteilt hat, dann entlang dieser beiden Führungsschnitte aufspalten. Oder wer immer noch schmerzfrei genug ist: mit der Japansäge den Rest aufschneiden.

Zum Thema Decrowning: Dieses ist bei Hasel nicht nötig. Der Rücken ist stark genug, um die anfallenden Belastungen locker wegzustecken. Das Decrowning hab ich nur gemacht, weil es mir optisch besser gefällt, wenn der Bogen auf dem Rücken flach ist.

Reckless hat geschrieben:Hallo zusammen...ich habe Heute Holz gemacht und wirklich schöne gerade und vorallem dicle Stave Haselnuss bekommem. Ich habe den jetzt im ganzen und mit Rinde verleimt an den Enden, weil ich sonst Angst habe dss er sich verdreht wie es beim Adamusminor war, nachdem er ihn grob beatmrbeitet hatte.


Nachdem ich den Stamm gespalten hatte, habe ich ihn mit der Axt wieder gerade gehauen, ohne auf den Drehwuchs Rücksicht zu nehmen. Es ist klar, dass der Stave sich dann noch leicht verdreht, wenn man ihn trocknet. Das passiert mit jedem Holz, welches Drehwuchs hat. Der Drehwuchs wird zwangsläufig noch stärker, wenn man das Holz trocknet, ohne es einzuspannen. Wenn Du den Stamm nicht aufspaltest, sondern ihn einfach nur an den Strinseiten verleimst, verhinderst Du dadurch ja nicht, dass der Stamm sich selbst verdreht oder sich beim Spalte verdreht.

Zusammenfassend:
Wenn ein Stamm Drehwuchs hat, musst Du ihn entweder komplett dämpfen und richten oder einfach damit leben! Anders geht das nicht.

LG. Daniel

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Re: Ein Haselnuss Flachbogen soll es werden

Beitrag von Benedikt » 23.12.2014, 15:17

Selfbower hat geschrieben:Moin! Hier einmal ein paar Gründe es nicht so zu machen, wie Adamusminor:


;D ;D ;D ;D ;D ;D


Falls du noch etwas über hast, mach folgendes:

Schneid am Ende ein Stückchen ab (oder hol eines vom Stumpf, falls er sonst zu kurz wird), und spalte es auf.
Dreht es sich kein bisschen, stehen die Chancen gut, dass es mit dem Spalten auch klappt.

Dreht es sich, musst du, wie gesagt, mit Führungsschnitt spalten.
Beim Aufzeichnen des Bogens tust du dann einfach so, als gäbe es den Drehwuchs gar nicht, also gerade aufzeichnen.


Gruß,
Benedikt
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Re: Ein Haselnuss Flachbogen soll es werden

Beitrag von Jophipa » 23.12.2014, 18:17

@Selfbower
Oder man arbeitet aus einem Stamm auch nur einen Bogen heraus.
Wär die einzige Alternative zum Spalten.

Wolle

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Re: Ein Haselnuss Flachbogen soll es werden

Beitrag von Zoffti » 23.12.2014, 19:53

Reckless hat geschrieben:Hey, ja, ich habe hier ind er Nähe 5 Grosse Haselnuss ( ich nenne sie mal Büsche) es sind aber eher viele kleine Bäume.


Grüße


Haselbäume? Da klingelts doch irgendwie...War da nicht was mit einer bäumigen Hasel, die nicht so ("bäumig" (CH-witz haha)) - äh, toll ist fürs Pfeilewefen?
will ja jetzt nicht unnötig driischiisse in die Baufreude - nicht wahr, aber wenn es denn diese andere Sorte wäre, dann erledigt sich das sowieso - nur später....
Life is like riding a bicycle, to keep your balance, you have to move.
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Re: Ein Haselnuss Flachbogen soll es werden

Beitrag von Benedikt » 23.12.2014, 20:28

Nö, ältere Hasel könne durchaus monströs werden.
Die stehen hier auch zum Teil in der Gegend rum :D

Eine Baumhasel sieht anders aus. Wie.....naja......ein Baum :P
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Re: Ein Haselnuss Flachbogen soll es werden

Beitrag von Reckless » 05.01.2015, 13:27

Hallo zusammen,

das sind wirklich viele gute Tipps, vielen Dank an dieser Stelle dafür.

Ich bin aus dem Urlaub zurück ( Österreich) und fange heute wieder am Stave an zu arbeiten.

Es dauert momentan etwas länger, da ich auch noch einen Tillerstock bauen muss, sowie einige andere Hilfsmittel.

@benedikt und Daniel, vielen Dank Eure Tipps sind immer sehr hilfreich. Ich hoffe ich kan mich mal revangieren mit einem Gersten-Saft , vielleicht sogar beim nächsten Süd Deutschem Treffen?

Vielleicht schaff ich es dieses Jahr mal vorbei zu schauen.

Grüße
Erkläre mir was und ich vergesse es wieder, zeige es mir und ich behalte es. Lass es mich machen und ich verstehe es! (konfuzius)

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Re: Ein Haselnuss Flachbogen soll es werden

Beitrag von Reckless » 03.03.2015, 13:06

zwirn hat geschrieben:
Du kannst den Bogen auch von unten rechts nach oben links oder umgekehrt legen. Achte auf Astlöcher, Griff, Tips. Faser lasse ich mal außen vor:

LG Zwirn



Ich habe jetzt weiter am Bogen gearbeitet und musste den Bogen im Holz verlegen, von rechts nach links. Problem ist jetzt das an den WA Enden der Rücken nicht mehr parallel zum Bauch verläuft. nur auf den letzten 7 cm auf einer Seite. Ist das schlimm? da der Bogen da nicht wirklich biegt, wollte ich das so stehen lassen.Siehe die letzten " Bilder auf der ersten Seite. Du hast gesagt das das "nicht OK ist. Der Wurfarm dreht sich nicht, sondern beim verlegen der Wurfarme ist mir dieser fehler passiert.

Grüße
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Re: Ein Haselnuss Flachbogen soll es werden

Beitrag von Reckless » 03.03.2015, 13:09

Reckless hat geschrieben:
zwirn hat geschrieben:
Du kannst den Bogen auch von unten rechts nach oben links oder umgekehrt legen. Achte auf Astlöcher, Griff, Tips. Faser lasse ich mal außen vor:

LG Zwirn



Ich habe jetzt weiter am Bogen gearbeitet und musste den Bogen im Holz verlegen, von rechts nach links. Problem ist jetzt das an den WA Enden der Rücken nicht mehr parallel zum Bauch verläuft. nur auf den letzten 7 cm auf einer Seite. Ist das schlimm? da der Bogen da nicht wirklich biegt, wollte ich das so stehen lassen, siehe die letzten 2 Bilder auf der ersten Seite. Du hast gesagt, das das "nicht OK ist. Der Wurfarm dreht sich nicht, sondern beim verlegen der Wurfarme ist mir dieser Fehler passiert.

Grüße
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Re: Ein Haselnuss Flachbogen soll es werden

Beitrag von Gornarak » 03.03.2015, 14:21

Da die letzten zehn Zentimeter in der Regel eh steif sein sollten, ist das egal.

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zwirn
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Re: Ein Haselnuss Flachbogen soll es werden

Beitrag von zwirn » 03.03.2015, 14:41

Hmm, grundsätzlich sollte alles parallel sein. Aber nur der halbe Tip sollte eher ein kosmetisches Problem sein.
Grundsätzlich ist es immer ein geometrisches Problem, wenn man einen Bogen schief in den Stave legt.
Schau mal nach Rabes Drehhaselexperiment aus dem SAP-Tunier 2013??.

LG Zwirn
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schon meint, daß er ein Vogel wär, so irrt sich der.

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Re: Ein Haselnuss Flachbogen soll es werden

Beitrag von Reckless » 03.03.2015, 17:54

Danke mach ich !! ;)
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