Glasbogenthema

Themen zum Bogenbau
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luetze
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Glasbogenthema

Beitrag von luetze » 19.12.2014, 22:18

An alle Glasbabscher und Interresierte ;) .
Es ist so weit, damit der Trommelschleifer nicht umsonst war, habe ich ein bisschen Epoxi vermatzt.
Zuerst habe ich mal einen Bogen zum testen aller Abläufe und Handgriffe geplant, und auch um den Tiller und Taper für die Form zu probieren. Dazu habe ich von einem Ulmenspaltling Laminate und ein Griffstück gesägt und geschliffen um nicht gleich teures Kaufmaterial zu vermurksen. Und zum Erstaunen hat das für das erste mal ganz gut geklappt, auch habe ich habe keine Blasen unterm Glas. Geklebt mit Hartz L und Härter L plus 2% Tixotropiermittel. Die Laminate sind 4mm mit 0,002 Taper und je 1 mm Klarglas. Das macht 10 mm Gesamtstack in der Bogenmitte, 9,1 mm am Fadeout und bei 66 Zoll 6,6 mm an der Sehnenkerbe. DasGriffstück ist 18 Zoll. Der Bogen ist jetzt im Griffbereich 35 mm breit und beginnend an den Fades pyramidial auf 12 mm an der Kerbe ( 68" )
Geplant ist ein 66" Bogen, habe jetzt erst mal Kerben auf 68" gesetzt um zu schauen wie er biegt. Jetzt ein paar Fragen.
Beginnt mann mit dem schmaler machen erst da wo das Griffstück ausläuft, oder macht man das eher fließend in einem Bereich des Übergangs.
Wird die Angabe Gesamtstack zur Zuggewichtsberechnung am Laminatanfang ( Bobenmitte ) gemessen oder am Fadeout wo die Laminate wieder zusammen laufen?
Was ist mit Wölkchenbildung gemeint, was bewirkt dies, und durch was entsteht es?
Und jetzt noch bevor ich 100 Bilder hochlade, wie und wo muss ich meinen Tiller korrigieren. Sieht nicht ganz Rund aus.
Oder soll ich erst auf die geplanten 66" kürzen bevor der Tiller begutachtet werden kann?
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g11.jpg
WA Seitenansicht
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28"
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24"
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18"
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Standhöhe
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abgespannt
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erstaunlich gut
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zu spät
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Griffstück 18"
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Form

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Mike W.
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Re: Glasbogenthema

Beitrag von Mike W. » 20.12.2014, 10:13

versuchs mal so:

12mm an den enden
pyramidal bis 4cm auf die fadeouts
aber nur zum glas hin abschrägen so das das griffmaterial breiter bleibt
dein tiller passt
wenn du noch zuggewicht reduzieren mußt, dann vorzugsweise mit einem anschrägen der rückenseite, weil es auf der zugseite weniger probleme gibt als am bauch
wölkchen sind luftbläschen unter dem glas

achja, gratuliere zum gelungenem 1. klebeversuch

gruß mike
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AZraEL
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Re: Glasbogenthema

Beitrag von AZraEL » 20.12.2014, 13:57

Ich fange mit dem Breitentaper immer da an, wo die Fadeouts zu Ende sind.
Wenn du immer den gleichen Taper benutzt ist es doch eigentlich egal wo du die Dicke misst? Wichtig ist nur dass du es immer gleich machst...
Ich finde den Tiller auch schon sehr gut, einzig der "nicht" biegende Bereich zu den Enden wirkt mir etwas lang. Aber das dürftest du ganz gut in den Griff bekommen, wenn du den Bogen etwas kürzer machst.

Alles in allem schon sehr sehr gut!

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Benedikt
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Re: Glasbogenthema

Beitrag von Benedikt » 20.12.2014, 14:31

Obwohl ich ja so gar keine Ahnung im Glasbogenbau hab:
Mir gefällt, was ich sehe :)
Gruß,
Benedikt
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luetze
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Re: Glasbogenthema

Beitrag von luetze » 20.12.2014, 16:19

Danke für eure Ratschläge.
Maik, kann ich deine Aussage 12 mm an den Tips und 40 mm an den Fades als Breitentaper Empfehlung für meine Form verstehen? Mein Bogen hat ja jetzt 35 auf 12 mm bei einem 0,004 Gesamttaper. Wenn ich den Bogen nicht breiter als 36 mm anlegen möchte, müsste ich den selben Efekt doch auch durch einen größeren Dickentaper erreichen. Habe ich das richtig verstanden?
AZraEL, dann habe ich es ja richtig gemacht die Verjüngung am Auslauf der Fades zu beginnen. Die Frage mit dem messen des Gesamtstack kommt daher das ich die Tabelle vom Swissbow habe, mit der mann den Gesammtstack zum Zuggewicht berechnen kann. Und ich wußte halt nicht welche Methode der Tabelle zu grunde liegt. Habe jetzt 30# @ 28", das entspricht nach der Tabelle am FA gemessen. Da habe ich jetzt eine Orientierung für den Nächsten.
Ich werde den Bogen jetzt auf die geplanten 66" kürzen. Dann kann ich ihn wieder auf 12 mm vor dem Overlay schmaler machen was den Tiller bei gleicher Breite an den FA noch verbessern sollte und mehr Biegung bringt.
Was sagt ihr denn allgemein zur Form? Ist das ok oder stimmt das Verhältniss zwischen Reflex und Deflex nicht so richtig. Das ist eine Vorlage aus dem Netzt.
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Border Griffon Schablone.pdf
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Mike W.
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Re: Glasbogenthema

Beitrag von Mike W. » 20.12.2014, 17:08

bei mir haben die FO meistens 32-36mm breite
kann bei dir mit 40mm trotzdem passen, weil ich ja gewöhnlich 12" kürzer baue und meine bögen i.d.R. wesentlich mehr d/r haben
mußt du dich rantasten
tillere ihn erstmal auf wunschzuggewicht
der griff wird bei mir erst geformt wenn ich ihn schießen will
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Re: Glasbogenthema

Beitrag von Fichtenelch78 » 20.12.2014, 17:20

Jab..glückwünsch zum ersten "syntetischen"-Bogen. :D Ich kann mich hier nur meinem Lehrmeister (Mike W. :D ) anschliessen: Zuggewicht kriegst du über das anschrägen des rückenseitigen Glaslaminats runter. Der Tiller gefällt mir auch ...bis auf den etwas steifen Bereich richtung WA-Ende. Um das zu ändern gibt ein Paar Möglichkeiten: entweder du macht den Winkel beim anschrägen des rückenseitigen Laminats in dem Bereich etwas flacher ..oder du veränders den Seitentiller in dem Bereich..sprich du macht keinen linearen Tiller sondern nen leicht konvex gebeugten tiller und dazu kürzt du den Bogen etwas. Dann wird er auch gleich etwas stärker.
Wie Mike schon sagte die "Wölkchen" sind Luftblasen unter dem Glas. Das ist nicht toll und es sollten auch keine ganz zu großen Blasen sein den dort ist dann nen Schwachstelle und der Bogen kann sich delaminieren.
War bei mir beim ersten auch. Man muss erstmal etwas "Gefühl" für das Aufstreichen des Epoxy bekommen und der "Drucktechnik" beim verkleben bekommen bevor das ganze "Blasenfrei" klappt. Ich würd auf jeden Fall mal ein Foto von den Bläschen machen und hier posten. Mike oder Azreal wird Dir bestimmt was dazu sagen. Ich bin jetzt mal ein Paar Tage weg (ein Besuch im Ruhrpott steht an). Also dann: Frohe Weihnachten und fröhliches Bogenbauen ;D ;D :D
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Bowster
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Re: Glasbogenthema

Beitrag von Bowster » 20.12.2014, 18:05

Bei der Länge darf er doch ruhig steife Tipps haben, mir gefällt der Tiller.

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Aqueiro
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Re: Glasbogenthema

Beitrag von Aqueiro » 20.12.2014, 18:26

Gut gemacht,

das ist ein toller Bogen geworden. Wenn du ihn eh noch kürzer machst wird ja auch das Zuggewicht noch höher.
Ist aber schon gesagt worden.
derzeit wäre es mir ein wenig zu niedrig.
Wenn der gefinisht ist sieht er bestimmt gut aus.
Danke für die Schablonen Einstellung, evtl kann man die mal brauchen.
Grüße aus dem BayerWald

Varminter
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Re: Glasbogenthema

Beitrag von Varminter » 20.12.2014, 18:59

@ luetze
Tiller ist für mich so i.O. Wenn du einen 66" Bogen willst dann kürze ihn. Wird am Tiller nicht viel verändern u. du gewinnst ca. 3lbs dazu die beim Feinschliff in etwa wieder verloren gehen. Ist von der Form her ein netter Bogen mit gut 30lbs wenn er fertig ist was willst du mehr. Wenn du eine andere Zugstärke haben willst dann versuche einen Neuen. Verwende den
Stack Calculator Tradgang.xlsx
(10.79 KiB) 214-mal heruntergeladen
hier u. du wirst wenn du die gleichen Parameter (Form, Länge, Glasstärke) verwendest auf dein damit berechnetes Zuggewicht hinkommen. Egal ob du den Gesamtstack der Laminate dabei in der Mitte od. an den Fadeouts misst.

Wünsche dir weiterhin viel Erfolg

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Djog
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Re: Glasbogenthema

Beitrag von Djog » 21.12.2014, 00:00

Der sieht doch für den ersten Versuch richtig gut aus. Das die Biegung harmonisch rund verläuft, bekommst Du bei jeden
neuen Bogen besser hin (oder wenn es misslingt ebend auch nicht ) . Durch Veränderung des Dickenverlaufs der Laminate
kann man da einiges machen. Ich denke die Wölkchenbildung muß nicht unbedingt mit der Qualität der Leimfuge
zusammenhängen. Auch die Qualität der Glaslaminate spielt da eine Rolle. Bei dem günstigen Laminat für 8-10 € das Stück
wird es manchmal an einigen Stellen milchig oder eben wolkig. Bei denen von Gorden Botuff ist das noch nie passiert, die
sind aber auch mehr als doppelt so teuer.
Da ich aber auch erst seit 3 Monaten laminiere, können sich meine Erfahrungen auch sehr schnell überholt haben.
Gruß Djog

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luetze
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Re: Glasbogenthema

Beitrag von luetze » 21.12.2014, 13:56

Hallo Leute, das ist immer wieder klasse wie man hier Hilfe bekommt. Also Wunschzuggewicht für mich wird es nicht :D , da müsste er so um die 40-45# haben. Aber das lasse ich mal bewusst außer acht, erst mal das richtige Setup für die Form finden und ein bisschen üben. Beim nächsten versuche ich dann mal durch gezielte Laminatstärke ein Zielzuggewicht zu erreichen. Und durch die tolle Hilfe mit dem Calkulator sollte das klappen. Djog, ja ist 8-10 € Glas, hat schon ein paar Längsstreifen. Aber die fallen fast nicht mehr auf nach dem Kleben. Die kleinen stellen die etwas trüb sind habe ich mal im Bild festgehalten, sind nur durch das Blitzlicht sichtbar geworden. Mit bloßem Auge muß ich suchen und finde sie nur weil ich es jetzt weiß.
Was macht ihr mit der glatten Glasoberfläche vor dem Lackieren? Einfach drüber oder vorher mit ganz feinem Schleifpad anschleifen?
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minifire
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Re: Glasbogenthema

Beitrag von minifire » 21.12.2014, 21:56

Hallo,die milchigen Stellen untern Glas kommen bei R und G vom Tixotropiermittel ich lasse es bei dunklen Furnier weg .
gruss mini

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luetze
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Re: Glasbogenthema

Beitrag von luetze » 22.12.2014, 19:11

Das Tixotropiermittel, kann schon sein. Und da habe ich gedacht ich habe extra gut und lange gemischt, werde ich wohl noch ein bisschen probieren müssen. Danke für den Tip.

AZraEL
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Re: Glasbogenthema

Beitrag von AZraEL » 22.12.2014, 20:14

Ich schleife das Glas vor dem Lackieren mit 180er Papier an.

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