Haselrohling versaut? ein Rettungsversuch...

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Zoffti
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Re: Haselrohling versaut? ein Rettungsversuch...

Beitrag von Zoffti » 16.08.2014, 11:58

Hi Stefan,
sehe schon, den "Pflaumenmantel" redet dir genauso wenig einer aus wie deinen Douglasienbogen. ;) (Ou, bei "Pflaumenmantel" krieg ich grad irgendwie richtig Hunger... ::) ) Aber abgesehen von "Germknödel mit Powidl und Pflaume im Speckmantel" würd ich bei dem Hasel-Projekt bedenken, dass bei dem in Frage stehenden Pflaumen-holz-mantel, der auch den Haselbogenrücken umgreifen,( ??? ??) soll, die Dynamik der beiden Hölzer nicht von vornherein passt - Das partielle Pflaumenbacking - sofern du es nicht doch mit lieber Pflaumenmuss probieren willst - - wird eine tierische Tiller-Pein....stell ich mir wenigstens vor ...
Oder hab ich mal wieder alles falsch verstanden?
Bester Gruss
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Benedikt
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Re: Haselrohling versaut? ein Rettungsversuch...

Beitrag von Benedikt » 16.08.2014, 12:02

Da das Pflaukenbacking wohl nur auf den Griff soll, eher nicht :D
Gruß
Benedikt
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Kogan
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Re: Haselrohling versaut? ein Rettungsversuch...

Beitrag von Kogan » 16.08.2014, 18:08

och leute, soviel wellen wollt ich doch gar nich schlagen...^^

also meine idee ist folgende:
1.griffstückmodell an ´nem abfallstück fichte o.ä. ausarbeiten
2.auf die pflaume übertragen
3.mal sehn, wieviel material an der hasel bleiben kann(ich hätt sie schon gern im kern durchgehend)
4.pflaume aufsägen, epo drüber und wieder zu

ach so, der "geflickte" bereich soll sich möglichst nicht biegen, ka ob wie pflaume mit hasel kuschelt :P
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Osboan
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Re: Haselrohling versaut? ein Rettungsversuch...

Beitrag von Osboan » 17.08.2014, 20:12

Hallo Kogan,
bei deiner Idee mit dem Douglasienbogen kam ich ja noch mit, aber was du da jetzt vorhast, sprengt meines Erachtens jeglichen sinnvollen Aufwand der um einen Haselrohling betrieben werden sollte.

Nicht dass ich Hasel nicht mag, ist ein tolles Holz, aber gerade bei Hasel würd ich mir viel eher einfach eine neue umschmeiden und schnelltrocknen (geht nämlich bei Hasel sehr gut).

Dann check dir bissl Literatur oder mach dich hier im Forum schlau, wohin du eigentlich willst, BEVOR du den nächsten Bogen anfängst. Der "Griff" dieses Rohlings sieht mir nämlich stark nach Bandsäge aus. Taste dich an deinen ersten Bogen lieber langsam mit Ziehmesser oder Raspel und Ziehklinge ran. Du musst ein Gefühl dafür bekommen, was so ein Griff verträgt und was nicht. Musst dein Holz immer und immer wieder biegen und die Biegung sehen lernen. Ich bin auch erst beim 5. Bogen und fange auch erst an, ein Auge für die Biegung zu entwickeln, das dauert einfach.

Also nichts für ungut und ich hab auch gar nix gegen deinen Enthusiasmus, ein solcher is nämlich immer gut ;-), aber heiz den Stecken ein, heb dir dein schönes Pflaumenholz für Overlays auf und ran an den nächsten Bogen!

Grüße, Oscar
"Lernresistenz ist kein Privileg des Alters ;D" (fatz)

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Kogan
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Re: Haselrohling versaut? ein Rettungsversuch...

Beitrag von Kogan » 19.08.2014, 04:04

hallo osboan,
also ich weiß schon, wovor du mich warnen willst, und da du mir fünf bögen voraus bis, möcht hier auch nicht wiedersprechen...
das mit DIESER hasel ist allerdings so eine art "herzensangelegenheit"
selbst mit der douglasie hin oder her, lass mich mal machen...

einen wirklich sinnvollen nutzen hat´s für mich eh nicht - wenn ich hunger hab geh ich wie du ´innen supermarkt

eine neue, "unversaute", hasel abszuägen, nur um die vorhandenen fehler zu kaschieren oder zu umgehen, wäre verlogen!
es ist MEIN ALLERERSTER , nur zum zweck meines bogens gefällter stamm und ich habe ihn leichtsinning versaut.
umsomehr ist es mir mittlerweile meine ganz persönliche sache, aus dem ding doch noch was zu machen - und zwar meinen ersten bogen!
ende august (zum geb-tag) bekomm ich das werkzeug, auf das ich noch warte, und dann wird zurückgeschossen!
hehe^^
gruß,
stefan
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Re: Haselrohling versaut? ein Rettungsversuch...

Beitrag von ralfmcghee » 19.08.2014, 06:36

Da muss ich doch gleich einmal wieder meinen Senf dazugeben. Vernünftig ist das nicht, aber ich kann es absolut verstehen und mache es genauso. Ich habe zum Beispiel einen Hickorybogen. Der hat Mängel, die ich nicht nur kaschieren, sondern beseitigen könnte. Die Mängel sind aber im Rahmen meines Lernprozesses entstanden und ich fände es (noch) falsch, sie verschwinden zu lassen.

Oder ich habe eine Robinie komplett vertillert. Das war ein Fall für den Brennholzstapel. Aber mit Heißluftpistole, rohem Zurückbiegen des Wurfarms, folgendem Bruch dieses Wurfarms, viel Epoxy und Wickelgarn ist noch ein mieser, aber funktionierender Bogen daraus geworden - ein bognerisches Mahnmal. Das war mir auch eine Herzensangelegenheit. ;D
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Re: Haselrohling versaut? ein Rettungsversuch...

Beitrag von SchmidBogen » 19.08.2014, 14:17

so üben wir doch alle mit unseren Hölzern die wir mit den eigenen Händen, Schweiss und Blut mitten im Winter aus dem Wald geholt und getrocknet haben :-D Holz ist dazu da um mit Ihm zu leben, leiden und auszuprobieren. Das ist Bogenbau, mit all seinen unschönen und schönen Seiten. :D

wobei ich bei Hasel langsam nur noch auf Backing tendiere. Irgendwie verabschieden sich alle Hasel früher oder später bei mir, egal ob am Ende des Tillerns oder nach dem 20.ten oder 80.ten Schuss. Es lag bisher aber nie an der Holzqualität, sondern nur am Tiller selber. =)

Am Anfang bin ich in Wald gerannt und hab mir gleich mal 15 Haselstämme rausgeschlagen wo ich in meinem Eifer für brauchbar hielt: Irgendwie gerade, so wenig bis keine Äste und keine Sichtbare Verdrehung um sich selber.

Von den 15 habe ich mittlerweile 8 verbaut und 5 Stück direkt zu brennholz verwandelt.
Naja gut hab erst 6 Haselbögen versaut, der 7. ist ok geworden und der 8. ist momentan ohne Backing nicht spannbar leider (tiller versaut und zuviel Material an einem WA weggenommen, wär aber ein sehr schöner Charakter bogen).

Dies sind meine ersten Erfahrungen mit Haselnuss. :D bei Robinie kam als erster ein gemütlicher 20# Bogen raus und beim zweiten ein 30# Bogen. Ich selber finde Robinie einfacher zu verbauen als Hasel. ^^ liegt aber nur an den versauten Versuchen. :D

Aber bei Hasel würd ich mir auch keine Mühe (Nicht falsch zu verstehen, es ist nicht Schade ums Holz und kostet nichts) mehr geben, Hasel wächst wie Unkraut, die Förster in meiner Umgebung sind froh wenn ich Hasel abschneide und der Heizofen meines Schwiegeropas freut sich über Späne und Brennholz. :D
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Re: Haselrohling versaut? ein Rettungsversuch...

Beitrag von Holzwurm93 » 19.08.2014, 17:26

Hey Kogan,
Also, wie schon erwähnt wurde, passiert bei einem nicht mitbiegenden Griff wahrscheinlich nichts mit dem angeschnittenen Rücken. Wenn du sichergehen willst, mach doch einfach in Griffnähe jeweils eine Wicklung, dann dürfte auch wirklich nichts mehr passieren. Und was die Fades angeht: Einfach planhobeln/schleifen und ein neues Stück Holz aufleimen (vielleicht ein Stück Hasel?). Das Pflaumenholz würde ich mir wirklich für später aufheben.
Ich kann absolut verstehen, dass du den Bogen nicht aufgeben willst, sollst du auch nicht, aber übertreib es mit dem Aufwand nicht. Ich ärgere mich hinterher immer, wenn ich beim Bogenbau Experimente gemacht habe, von denen mir abgeraten wurde und die dann - oh Wunder - tatsächlich nichts als Zeitverschwendung waren.
Viel Vergnügen
LG Joseph
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Re: Haselrohling versaut? ein Rettungsversuch...

Beitrag von Osboan » 20.08.2014, 10:44

Eieiei, ihr seid mir zwei Sturschädel :-)) Bei gekauftem Holz, wie deinem, Ralf, würd ich es ja noch verstehen, wenn man eine Herzensangelegenheit daraus macht, aber bei selbst geschlagenem denk ich mir, es gibt eh so viel davon.
Versteht mich bitte ned falsch, ich liebe Bäume, ich studiere Botanik und rede mit ihnen, wenn ich auf sie raufklettere. Aber vom ökologischen Standpunkt aus gesehen, macht es für mich einfach keinen Sinn, einen Baum, oder Strauch, der wirklich überall wächst, und von dem jedes jahr sowieso hundert tausende, wer weiß, vielleicht sogar abermillionen Individuen gehächselt, überwachen, oder kompostiert werden, aus moralischen Gründen nicht umzuschneiden. Die Hasel ist dafür gemacht, schnell zu leben und schnell zu sterben, da machen ein paar mehr oder weniger Triebe, gar nix aus.
Bei anderen Hölzern können wir von mir aus streiten, aber Hasel ist in meinen Augen ein gutes Übungsholz ;-)

Und auch vom Zeitaufwand und der Lernkurve bist du sicher besser dran Kogi, wenn du einfach mal ein paar Stecken schnitzt und die Grundlagen daran übst, als jetzt mit erheblichem Aufwand an einer, in meinen Augen eh schon verlorenen, Sache herumzudoktern. Wie schon von einige. hier angemerkt, du wüsstest vielleicht gar nicht, was du falsch gemacht hast, falls es nicht klappt...

Liebe Grüße und einen kühlen Kopf, Oscar B-)

Edit: ah ja, der SirNicholas hat ja eh schon das selbe gesagt, hätt ich doch nur nochmal nachgelesen...:-)
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ralfmcghee
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Re: Haselrohling versaut? ein Rettungsversuch...

Beitrag von ralfmcghee » 20.08.2014, 14:54

@Osboan:

Mit Ökologie hatte das bei mir eher nichts zu tun. Ich wollte einfach wissen, ob ich aus dem Murks, den ich produziert habe und bei dem sich die Leute im Forum die Haare gerauft haben, noch so etwas wie einen Bogen hinbekomme. Und dabei habe ich gewonnen. :-D

Mittlerweile hatte ich einige solche Versuche und muss das jetzt auch nicht mehr unbedingt haben. Wenn mir ein Bogen jetzt aus dem Ruder läuft, überlege ich, ob sich der Aufwand in Grenzen hält und lohnt. Ich bin immer dankbar, wenn ein Projekt frühzeitig scheitert. Das ist in meinen Augen besser als wenn der Bogen in der Endphase des Tillerns oder beim Einschießen bricht.

Aber zur Zeit ist sowieso wieder Stillstand angesagt. Mein Job erinnert mich daran, dass es noch ein Leben außerhalb des Bogenbaus gibt. ;-)

LG
Ralf
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Kogan
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Re: Haselrohling versaut? ein Rettungsversuch...

Beitrag von Kogan » 20.08.2014, 18:57

au ja, das mit dem leben außerhalb bogenbau/holz kommt mir grad verdammt bekannt vor...
die (ausnahmsweise) dritte sonderfristverlängerung vom finanzamt ist keine 14 tage her - LOL!!!
Leben und leben lassen!

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