Schellack für Bogen und Pfeile ?
Re: Schellack für Bogen und Pfeile ?
@Wazuka
Das schnellere Aushärten von Öl ggü. Firnis ist meine Erfahrung, die ich gemacht habe. Das Editieren betraf i. Ü. nur das Hinzufügen des Wortes Aushärten zum Wort Trocknung, also nichts, was dahingehend von Belang wäre.
Ich glaube aber, das zur Sache genügend geschrieben worden bzw. die unterschiedlichen Ansichten in ausreichender Form dargelegt worden sind.
Ralph
Das schnellere Aushärten von Öl ggü. Firnis ist meine Erfahrung, die ich gemacht habe. Das Editieren betraf i. Ü. nur das Hinzufügen des Wortes Aushärten zum Wort Trocknung, also nichts, was dahingehend von Belang wäre.
Ich glaube aber, das zur Sache genügend geschrieben worden bzw. die unterschiedlichen Ansichten in ausreichender Form dargelegt worden sind.
Ralph
"Timur spricht:
Was ? Ihr missbilliget den kräftigen Sturm
Des Übermuts, verlogne Pfaffen!
Hätt' Allah mich bestimmt zum Wurm,
So hätt' er mich als Wurm geschaffen." - Goethe, West-östlicher Diwan, Buch Timur
Was ? Ihr missbilliget den kräftigen Sturm
Des Übermuts, verlogne Pfaffen!
Hätt' Allah mich bestimmt zum Wurm,
So hätt' er mich als Wurm geschaffen." - Goethe, West-östlicher Diwan, Buch Timur
- Reisender66
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Re: Schellack für Bogen und Pfeile ?
@ Felsenbirne
Die Meinungen zu Schellack gehen hier ja hin und her, dazu Berichte aus anderen Quellen (Möbelhandwerk) und Überlegungen meinerseits. So ein Bogen ist doch anderen Belastungen ausgesetzt als ein Tischchen in Muttis Boudoir. Und sollte doch schon ein paar Wassertropfen aushalten können
Ich hatte bisher den Eindruck, das Schellack eher spröde sei.
Tante Edit sagt:
Sollte das nicht auf Grund der beim Firnis zugesetzten Sikkative genau umgekehrt sein ?
Die Meinungen zu Schellack gehen hier ja hin und her, dazu Berichte aus anderen Quellen (Möbelhandwerk) und Überlegungen meinerseits. So ein Bogen ist doch anderen Belastungen ausgesetzt als ein Tischchen in Muttis Boudoir. Und sollte doch schon ein paar Wassertropfen aushalten können
![zwinkernd ;)](./images/smilies/wink.gif)
Ich hatte bisher den Eindruck, das Schellack eher spröde sei.
Tante Edit sagt:
Ralph hat geschrieben:@Wazuka
Das schnellere Aushärten von Öl ggü. Firnis ist meine Erfahrung ...
Ralph
Sollte das nicht auf Grund der beim Firnis zugesetzten Sikkative genau umgekehrt sein ?
Re: Schellack für Bogen und Pfeile ?
Ralph hat geschrieben:Das Editieren betraf i. Ü. nur das Hinzufügen des Wortes Aushärten zum Wort Trocknung, also nichts, was dahingehend von Belang wäre.
Ich hatte das anders in Erinnerung. Aber mein Gedächtnis ist auch nicht immer das beste. Lassen wirs deswegen gut sein. Sollte ich mich falsch erinnert haben, dann entschuldige ich mich.
Re: Schellack für Bogen und Pfeile ?
Reisender66 hat geschrieben:Ralph hat geschrieben:@Wazuka
Das schnellere Aushärten von Öl ggü. Firnis ist meine Erfahrung ...
Ralph
Sollte das nicht auf Grund der beim Firnis zugesetzten Sikkative genau umgekehrt sein ?
Doch sollte es und so ist es auch, es sei denn man vergisst die überschüssige Leinölfirnis nach 20-30 Minuten gründlich abzuwischen.
Reines Öl zieht vielleicht schnell ein, aber zum wirklichen Aushärten braucht es, im Gegensatz zur Firnis, schon einige Tage.
Re: Schellack für Bogen und Pfeile ?
Ich denke Du hast recht was das Einziehen angeht.
Ist evtl aber auch eine Frage der Beschreibung...
"Firnis" ist nicht unbedingt mit Sikkativen und bei "nur Leinöl" gibt es auch gekocht und roh. Beim gekochten wird das Öl nur unter Luftaussschluss erhitzt, härtet dadurch aber auch ohne metallische Zusätze aus wie sikkativiert..
Prinzipiell sollte aber rohes Leinöl schon eigentlich langsamer aushärten - es zieht aber eben z.B. auch besser ein.
Kann schon sein es erscheint schneller "trockener" weil es aufgesogen wird...
@Reisender66
Zum Schellack nochmal...
Schellack dünn aufgetragen ist gar nicht spröde.
Viele hier nehmen Schellack quasi als Grundierung, das füllt die Poren und gibt eine schöne glatte Oberfläche.
Versiegelt wird dann mit Leinöl, Carnauba-Wachs usw.
Es gibt, wie gesagt, fertige Mixturen mit Schellack-Öl-Wachs... da hat man das alles in einem. Oder man kann nur Schellack nehmen... dann kann man halt den Bogen nicht auch gleichzeitig als Kanupaddel nehmen...
aber etwas Regen oder 'ne feuchte Reinigung usw ist absolut kein Thema.
Und die Trübung im Lack, sollte sie mal auftreten, ist auch rein kosmetisch (und entfernbar). Deswegen ist der Lack nicht weniger dicht - nur evtl weniger schön.
Gruss,
Mark
Ist evtl aber auch eine Frage der Beschreibung...
"Firnis" ist nicht unbedingt mit Sikkativen und bei "nur Leinöl" gibt es auch gekocht und roh. Beim gekochten wird das Öl nur unter Luftaussschluss erhitzt, härtet dadurch aber auch ohne metallische Zusätze aus wie sikkativiert..
Prinzipiell sollte aber rohes Leinöl schon eigentlich langsamer aushärten - es zieht aber eben z.B. auch besser ein.
Kann schon sein es erscheint schneller "trockener" weil es aufgesogen wird...
![ohjeh :-\](./images/smilies/undecided.gif)
@Reisender66
Zum Schellack nochmal...
![ohjeh :-\](./images/smilies/undecided.gif)
Schellack dünn aufgetragen ist gar nicht spröde.
Viele hier nehmen Schellack quasi als Grundierung, das füllt die Poren und gibt eine schöne glatte Oberfläche.
Versiegelt wird dann mit Leinöl, Carnauba-Wachs usw.
Es gibt, wie gesagt, fertige Mixturen mit Schellack-Öl-Wachs... da hat man das alles in einem. Oder man kann nur Schellack nehmen... dann kann man halt den Bogen nicht auch gleichzeitig als Kanupaddel nehmen...
![aetsch :P](./images/smilies/tongue.gif)
Und die Trübung im Lack, sollte sie mal auftreten, ist auch rein kosmetisch (und entfernbar). Deswegen ist der Lack nicht weniger dicht - nur evtl weniger schön.
Gruss,
Mark
Zuletzt geändert von shokunin am 23.07.2014, 17:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schellack für Bogen und Pfeile ?
Ich mache es genau umgekehrt. Ich grundiere Stücke die mit Schellack lackiert werden sollen immer mit Leinölfirnis.
Aus folgendem Grund:
Lacke haben das Problem, das sie hauptsächlich AUF dem Holz liegen. Bekommt der Lack einen Microriss, kann dort Feuchtigkeit eindringen. Das Volumen von Holz schwankt mit seinem Gehalt an Feuchte. Deshalb quillt der Untergrund im Bereich des Microrisses auf und der Riss vergrößert sich, es dringt mehr Feuchte ein usw. usf.
Grundiere ich mit Leinölfirnis, dann saugt sich das Holz in der Nähe der Oberfläche damit voll. Es härtet aus und kann nicht mehr von Wasser verdrängt werden. Dadurch quillt das Holz nicht und der Lack bleibt trotz Microriss intakt, bzw man sieht es nicht.
Der Lack platzt also nicht mehr ab.
Mit dieser Methode habe ich bereits gute Erfahrungen gemacht. Es ist nur wichtig das die Firnis ausgehärtet ist, bevor man den Lack aufträgt. Danach kommt ja kaum noch Sauerstoff an die Firnis.
Ich bin aber dazu über gegangen meine Bögen, und auch sonst alles wo ich die natürliche Holzoberfläche erhalten möchte (unlackierte Tische z.B.) mit Tungöl statt mit Lack zu behandeln. (außer wenige Ausnahmen)
Tungöl ist dickflüssiger und im Verhältnis zu Leinöl bildet es schneller eine dichte Oberfläche die sich mit einem harten Tuch glänzend reiben lässt.
Damit habe ich z.B. einen Tisch Kiefernholz gelaugt/geölt behandelt. Man darf jetzt sogar über Nacht ein Glas in einer Weinpfütze stehen lassen ohne das es einen roten Rand gibt.
Das Stück fühlt sich danach eben halt immer noch nach Holz an. Lackierte Stücke fühlen sich eben nach Lack oder gar Plastik an.
zum Schellack: reiner Schellack ist relativ spröde. Er bricht oder reißt jedoch nicht auf einem Bogen, da die Schicht sehr dünn ist (vll bilden sich Microrisse, aber das weiß ich nicht)
Gibt man der reinen Schellacklösung aber eine gewisse Menge Kolophonium hinzu, wird der Lack elastischer. Er braucht dann etwas länger bis er trocken ist, klebt aber nicht und ist wesentlich weniger spröde)
Aus folgendem Grund:
Lacke haben das Problem, das sie hauptsächlich AUF dem Holz liegen. Bekommt der Lack einen Microriss, kann dort Feuchtigkeit eindringen. Das Volumen von Holz schwankt mit seinem Gehalt an Feuchte. Deshalb quillt der Untergrund im Bereich des Microrisses auf und der Riss vergrößert sich, es dringt mehr Feuchte ein usw. usf.
Grundiere ich mit Leinölfirnis, dann saugt sich das Holz in der Nähe der Oberfläche damit voll. Es härtet aus und kann nicht mehr von Wasser verdrängt werden. Dadurch quillt das Holz nicht und der Lack bleibt trotz Microriss intakt, bzw man sieht es nicht.
Der Lack platzt also nicht mehr ab.
Mit dieser Methode habe ich bereits gute Erfahrungen gemacht. Es ist nur wichtig das die Firnis ausgehärtet ist, bevor man den Lack aufträgt. Danach kommt ja kaum noch Sauerstoff an die Firnis.
Ich bin aber dazu über gegangen meine Bögen, und auch sonst alles wo ich die natürliche Holzoberfläche erhalten möchte (unlackierte Tische z.B.) mit Tungöl statt mit Lack zu behandeln. (außer wenige Ausnahmen)
Tungöl ist dickflüssiger und im Verhältnis zu Leinöl bildet es schneller eine dichte Oberfläche die sich mit einem harten Tuch glänzend reiben lässt.
Damit habe ich z.B. einen Tisch Kiefernholz gelaugt/geölt behandelt. Man darf jetzt sogar über Nacht ein Glas in einer Weinpfütze stehen lassen ohne das es einen roten Rand gibt.
Das Stück fühlt sich danach eben halt immer noch nach Holz an. Lackierte Stücke fühlen sich eben nach Lack oder gar Plastik an.
zum Schellack: reiner Schellack ist relativ spröde. Er bricht oder reißt jedoch nicht auf einem Bogen, da die Schicht sehr dünn ist (vll bilden sich Microrisse, aber das weiß ich nicht)
Gibt man der reinen Schellacklösung aber eine gewisse Menge Kolophonium hinzu, wird der Lack elastischer. Er braucht dann etwas länger bis er trocken ist, klebt aber nicht und ist wesentlich weniger spröde)
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand
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Re: Schellack für Bogen und Pfeile ?
shokunin hat geschrieben:Prinzipiell sollte aber rohes Leinöl schon eigentlich langsamer aushärten - es zieht aber eben z.B. auch besser ein.
Ja, pures Leinölfirnis zieht nicht wirklich schnell ein. Deswegen hab ich mir einen Becher voll mit 50% Leinölfirnis und 50% Acetonersatz gemischt. Damit ziehen die ersten 2-3 Anstriche wirklich schnell ein. Danach kommen dann noch 2-3 Schichten pures Leinölfirnis.
Re: Schellack für Bogen und Pfeile ?
Gibt's als "Danish Oil" fertig zu kaufen... Leinöl mit Terpentin gestreckt damit es besser eindringt.
Gruss,
Mark
Gruss,
Mark
"I don't believe it!!" (Victor Meldrew)
Re: Schellack für Bogen und Pfeile ?
Hallo Allerseits, ich kann zum Behandeln von Holz wärmstens das Kreidezeit Gartenmöbelöl (Leinöl, Leinöl-Standöl, Holzöl-Standöl, Kolophoniumglyzerinester, Balsamterpentinöl, bleifreie Trokkenstoffe (cobaltfrei)) empfehlen.
Man kann durch die Zugabe von Pigmenten damit auch sehr schön beizen (allerdings ist das Ergebnis, ja nach Holz, deutlich "softer" als bei Standard-Beize, was mir persönlich besonders gut gefällt). Wenn man das Gemisch richtig anwendet wird die Oberfläche sehr schön seidenmatt oder je nach polieraufwand mehr glänzend. Auf alle Fälle härtet das Gemisch richtig gut aus und mit 3-4 Schichten hat man einen klasse Wasserschutz.
Grüsse - Neumi
Man kann durch die Zugabe von Pigmenten damit auch sehr schön beizen (allerdings ist das Ergebnis, ja nach Holz, deutlich "softer" als bei Standard-Beize, was mir persönlich besonders gut gefällt). Wenn man das Gemisch richtig anwendet wird die Oberfläche sehr schön seidenmatt oder je nach polieraufwand mehr glänzend. Auf alle Fälle härtet das Gemisch richtig gut aus und mit 3-4 Schichten hat man einen klasse Wasserschutz.
Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...
Re: Schellack für Bogen und Pfeile ?
@Neumi
Gibts diese Ölmischung schon irgendwo fertig zu beziehen oder mixt du dir das selber? Wenn letzteres der Fall wäre, tät ich mich noch sehr über ein paar grobe Mengenangaben für die Mischung freuen!
LG
Lena
P.s.
Toll, dass sie schon in der Kreidezeit Gartenmöbel hatten![lachend :D](./images/smilies/cheesy.gif)
Gibts diese Ölmischung schon irgendwo fertig zu beziehen oder mixt du dir das selber? Wenn letzteres der Fall wäre, tät ich mich noch sehr über ein paar grobe Mengenangaben für die Mischung freuen!
LG
Lena
P.s.
Toll, dass sie schon in der Kreidezeit Gartenmöbel hatten
![lachend :D](./images/smilies/cheesy.gif)
Life is like riding a bicycle, to keep your balance, you have to move.
Albert Einstein
Albert Einstein
Re: Schellack für Bogen und Pfeile ?
Hallo Zoffti, deswegen habe ich Kreidezeit geschrieben (iss nämlich der Hersteller
). Iss einer der wenigen "BIO-Hersteller" was Farben betrifft. Einfach mal googeln - findest Du sofort.
Grüsse - Neumi
![zwinkernd ;)](./images/smilies/wink.gif)
Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...