Der Bau eines D-Bogens aus Hartriegel

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tom.smile
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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Hartriegel

Beitrag von tom.smile » 05.05.2014, 17:49

Auch bei Kornelkirsche wäre also ein flaches Profil die bessere Wahl. Richtig?
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Heidjer
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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Hartriegel

Beitrag von Heidjer » 05.05.2014, 17:58

Ja, zumindest einen flacheren Bauch, die Bauchrundung am besten genau im Radius dem Rücken anpassen und Höhe zu Breite der Wurfarme im Verhältnis von wenigsten 1 zu 2, zumindest am FO und im ersten Drittel der WA's.
Das bringt gute Leistung und einen haltbaren Bogen. ;)


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Hartriegel

Beitrag von tom.smile » 05.05.2014, 18:06

Das wäre dann ein linsenförmiger Querschnitt. oder?

Gruß Tom
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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Hartriegel

Beitrag von Heidjer » 05.05.2014, 18:28

Genau ;)
Einzeilervermeidungswort.


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Hartriegel

Beitrag von Neugier » 05.05.2014, 18:38

Hallo
Seit einiger Zeit experimentiere ich mit einem Hartriegel.
Da er noch nicht fertig ist und es auch vielleicht nie wird, stelle ich Dir die Bilder rein, weil ich denke, dass die jetzige Wurfarmform und Dimensionierung ziemlich optimal ist. Ich war selbst überrascht wie schnell er wirft.
Eventuell könnte man den Bauch noch etwas runden,weil da eventuell noch Reserven sind im Druckbereich
Länge 1,6m
Breiteste Stelle der Wurfarme 30 mm
An der Stelle ist der Wurfarm 16 mm dick.
50#@ 31"
DSC03545k.jpg

DSC03547k.jpg

DSC03549k.jpg

Wie man sieht hat er schon genug Set. Am Anfang war er leicht Reflex.
Weil das Holz so schwer ist, sollte er nicht länger werden.
Weil er schon genug Set hat, sollte er nicht dicker werden.
Weil das Zuggewicht stimmt sollte er nicht breiter und nicht schmäler werden.
Wie man sieht habe ich versucht Ihn mit dem Föhn zu richten was nur mäßig gelungen ist.
Deswegen habe ich Ihn in der Mitte auseinander geschnitten um Ihn gerade zu richten. Nur die Verleimung scheint der Belastung nicht gewachsen zu sein.
Weil er dann etwas kurz war habe ich die Tipps mit Buchsbaum verlängert. Das funktioniert wunderbar.
Auf dass Dir meine Erfahrung weiterhilft.
Grüße
Matthias

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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Hartriegel

Beitrag von Bogenhannes » 05.05.2014, 19:19

Hey Matthias,
danke für deine Hilfe! du machst ja komische Sachen mit dem Griff. Schade eigentlich, dass es nicht halten will, man könnte einen Take Down machen, wenn...ja :)

Aber das habe ich mir nach Dirks Input schon gedacht, dass der Hartriegel wegen seiner hohen Druckfestigkeit dünn verbaut auch gute Leistung bringen müsste. Und wie er schon schrieb:
sollte der Bogen halten, dann wird er sehr hart zu ziehen sein und die Pfeile sehr nervös werfen.


Mal sehen, heute abend nehme ich mir Zeit.
Viele Grüße
Johannes
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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Hartriegel

Beitrag von Neugier » 05.05.2014, 19:22

Das sollte ein Take Down werden ohne Metall.
Hat dann nicht gehalten. Daraufhin habe ich das Ganze dann verleimt.
Na ja so macht man seine Erfahrungen.

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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Hartriegel

Beitrag von benzi » 05.05.2014, 20:21

ich lese hier interessiert mit, denn mein nächstes Projekt wird ein Maruki-Yumi aus Hartriegel werden...

viel Erfolg!

grüße benzi
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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Hartriegel

Beitrag von Neugier » 05.05.2014, 20:47

Zur Zeit habe ich das Gefühl dass Sehne eigentlich die ideale Ergänzung zum Hartriegel ist.
Wenn man die Sehne nicht bis zu den Tips zieht sondern auslaufen lässt. Damit könnte man den lästigen Set in den Griff bekommen. Es gab mal einen Bogen der mir sehr gut gefallen hat, ich glaube von Jodokus der hatte einen Strang Sehne oder Hanf auf dem Rücken. Ich denke aber Sehne ist besser weil es aktiver ist und mehr Energie speichern kann.
Bei einem so langen Bogen wie einem Yumi kann ich mir so ein schweres Material nicht so recht vorstellen.
Obwohl was hat denn Bambus für eine Dichte?
Also Benzi probier das mal aus.
Das ist ein hochoffizieller Auftrag.
Grüße
Matthias

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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Hartriegel

Beitrag von Heidjer » 05.05.2014, 21:09

Bambus hat als Vollmaterial eine durchschnittliche Dichte von 0,65 ;)

So wie ich Benzi einschätze soll der Bogen nicht über 50# haben und dann kann man so einen Bogen schon sehr filigran bauen. Schafft man es, den Bogen konsequent im Verhältnis von 1 zu 2 zu halten mit flachen Bogenbauch, kann das ein schneller Bogen werden der kaum unnötiges Gewicht mit sich rumschleppt und dennoch Torsionsstabil ist.


Gruß Dirk
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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Hartriegel

Beitrag von benzi » 05.05.2014, 22:12

wenn Ihr die Dichte vergleichen wollt, dann nicht mit Bambus, sondern mit dem Gewöhnlichen Trompetenbaum (Catalpa bignonioides)

sorry für OT!

liebe Grüße benzi
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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Hartriegel

Beitrag von Heidjer » 05.05.2014, 23:23

Warum japanische Bögen aus amerikanischen Holz?

Die einzige Angabe die ich finden konnte ist, das Holz schwimmt immer, es muß im Durchschnitt also leichter als Hartriegel sein und seine Dichte damit niedriger sein. ;)


Gruß Dirk
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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Hartriegel

Beitrag von Bogenhannes » 06.05.2014, 18:51

Heidjer hat geschrieben:Das Biegeverhalten ist tatsächlich nur pure Geometrie, wenn sich der Hartriegel nicht wie ein ELB biegt, ist er anders getillert. ;)


Warte mal Dirk...bin gerade am Überlegen wegen der Dicke. Wenn ich jetzt m Mittelbereich 3,2cm Breite habe billigst du mir ja im Grunde genau die Hälfte zu, also 1,6cm Dicke.

Meinst du nicht, der Tiller würde sich durch die geänderte Dicke verändern? Oder sind da eher die Breitenmaße ausschlaggebend?

Ich versuchs natürlich erstmal so, aber ich werde dünner machen, wenn mir was spanisch vorkommt.

Viele Grüße
Johannes
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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Hartriegel

Beitrag von Heidjer » 06.05.2014, 20:00

Ich billige Dir im Griffbereich soviel Holz zu wie Du willst. ;D

Für einen Bogen mit ELB-Tiller der sich nur ganz leicht im Griff mitbiegt, denke ich werden auch 20mm noch im haltbaren Bereich liegen, nur 25mm Hartriegel werden sich ohne Knittern nicht mehr biegen. Im Bereich der vollen Biegung der Wurfarme ist so bei 18mm oder 19mm Schluß mit Biegung und Knitter beginnt. Das natürlich nur bei einen full Compasstiller, bei Bögen die engere Biegeradien benötigen da kann der Knitter oder Bruch auch schon bei 17mm beginnen.


Gruß Dirk

PS: Ist Biegeverhalten von Holz nicht eine schöne Übersetzung für den Tiller? ;D
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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Hartriegel

Beitrag von Bogenhannes » 06.05.2014, 21:05

Heidjer hat geschrieben:PS: Ist Biegeverhalten von Holz nicht eine schöne Übersetzung für den Tiller? ;D

Stimmt, oder auch einfach Biegung ;)

Ansonsten hast du meine Frage noch nicht ausdrücklich beantwortet ;D
"...sind da eher die Breitenmaße ausschlaggebend?"
EIgentlich hast du sie beantwortet...

Noch kommt mir nichts spanisch vor ... im Bodentiller alles normal...im Griffbereich liege ich aber immer noch bei 2,5cm

Dokumentation...
Zwischenstand.jpg

Zwischenstand 2.jpg


So sehen die Jahresringe aus...leider ist mir kein schärferes Bild gelungen.
Jahresringe.jpg


Ist das eigentlich normal für Hartriegel...rosa Holz?
rosa Späne.jpg


Oder deutet das etwa auf extrem gute Drucktoleranz hin? ;D

Ich denke morgen oder übermorgen geht es mit dem Tillern los...

Viele Grüße
Johannes
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