Schwarzer Hollunder

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Vulkanier
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Schwarzer Hollunder

Beitrag von Vulkanier » 14.02.2012, 16:54

Tach von einem neuen,
eben ist ein Hollunder hinterm Haus meiner Japansäge zum Opfer gefallen.
190cm lang, 5,5-6,5cm stark und 15cm gebogen

DSCF5003web.jpg

DSCF5005web.jpg

DSCF5008web.jpg
oben

DSCF5010web.jpg
unten

Kann man daraus einen Bogen bauen,wie gehe ich vor (ganz frisches Holz) und sind 15 cm als Deflex nicht zuviel?
Grüße vom Vulkan

Genni
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Re: Schwarzer Hollunder

Beitrag von Genni » 14.02.2012, 16:58

Aaaalso.
Erstmal musst du sicherstellen, dass es wirklich schwarzer Holunder ist ROTER ist nämlich sagen wir mal suboptimal :D
2. Solltest du die Reflexe Seite nehmen, wenns irgendwie geht.
3. Enden und alle Astlöcher Risse etc. versigeln und unters Vordach stellen und schön langsam trocknen.

Ab da sollttest du die anderen Forum fragen :D ;)

Ich würde vllt ne Art ELB rausbauen, vllt mit Backing je nach Zugstärke und Rückenring.

Felix
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Blacksmith77K
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Re: Schwarzer Hollunder

Beitrag von Blacksmith77K » 14.02.2012, 17:06

Schwarzer Holunder ist neben Eibe und Osage mit eines der besten Bogenhölzer das du haben kannst. Es ist, sofern es keinen Drehwuchs hat sehr stressfrei und lässt sich auch über die 'normalen' Grenzen strapazieren.

Es ist sowohl Zug- als auch sehr Druckfest. Also Genni's angepeilter englischer Langbogen würde funktionieren. Es eignet sich allerdings auch für sehr kurze, flache Bögen, durchaus auch bis Zuggewichte über 75#, wenn man das mag.

Zu deinem Holunder:

Der ist stark gebogen, somit haste beim späteren Spalten/Zersägen was auch immer einen stark reflexen und einen stark deflexen Teil.

Reflexer Teil ist generell gerne gesehen, weil nach dem Tillern der Bogen wenig bis garkeine *SICHTBARE* bleibende Biegung zurückbehält.
Auf der anderen Seite ist ein so stark reflex gebogener Stave erstmal nicht so einfach einzubiegen. Und hier stellt sich die Frage, wieviel Erfahrung du mit Bogenbiegen hast.

Zudem: Der Markkanal liegt sehr weit im reflexen Teil, also würde ich für MICH den Deflexen Teil wählen und nach der Entscheidung zum Bogendesign die Wurfarmenden erstmal ordentlich nach vorne flippen.

Dämpfen lässt sich der Holunder auch sehr gut.

Ist jetzt bischen weit gegriffen, zum jetzigen Zeitpunkt:

Durch den Markkanal spalten oder mit der bandsäge, Rinde runter und zur Seite legen. :)

Ergänzende Infos werden mit Sicherheit noch gepostet werden.
Zuletzt geändert von Blacksmith77K am 14.02.2012, 17:16, insgesamt 2-mal geändert.
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"



...and several yew warbows...

Genni
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Re: Schwarzer Hollunder

Beitrag von Genni » 14.02.2012, 17:07

War ja klar Blacky :D
Aber bitte korrigiere mich wenn ich was flasches erzählt habe, okay ;)
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Re: Schwarzer Hollunder

Beitrag von Genni » 14.02.2012, 17:19

Okay, Blacky, in der Hinsicht mit dem Markkanal wäre tatsächlich die Deflexe Seite besser, sonst hat man hinterher nur noch 20 30 Pfund :D
Die Defelxe Seite, würde ich alelrdings schön im Griff reflex dämpfen.
Als Beispiel für nen geilen Holunder bietet sich Blackys Turricane an ;)
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Re: Schwarzer Hollunder

Beitrag von arcus » 14.02.2012, 17:20

klar kann man daraus Bogen bauen--

wenn der wirklich so dünn ist, dann gleich Rinde ab--geht im frischen Zustand am allerbesten.

Enden mit Weissleim+3cm vom Stamm mit versiegeln --am besten 2x

Luftig, kalt und trocken--draussen liegenlassen

im Frühjahr dann reinholen und langsam weitertrocknen

im Sommer kannste dann anfangen

ach ja--es ist schwarzer--sehe ich am Markkanal

Gruß Arcus

Windmann
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Re: Schwarzer Hollunder

Beitrag von Windmann » 14.02.2012, 17:32

Ich sehe da zwei schöne und doch sehr unterschiedliche Bögen im Holz schlummern. Aber erstmal trocknen, trocknen, trocknen...
Hast Du denn eine Bandsäge zur Verfügung?

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Re: Schwarzer Hollunder

Beitrag von Vulkanier » 14.02.2012, 18:06

Puh, hier gehts ja ab. ;D

Blacksmith77K hat geschrieben:Durch den Markkanal spalten oder mit der bandsäge, Rinde runter und zur Seite legen. :)


Hab zwar keine Bandsäge aber komme an eine ran. Wie soll ich aber beim sägen wissen ob ich am Kanal liege, ist spalten in der Beziehung nicht sicherer?

....also die Früche von diesem Hollunder waren schwarz. 8)
Grüße vom Vulkan

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Re: Schwarzer Hollunder

Beitrag von Galighenna » 14.02.2012, 18:16

Vulkanier hat geschrieben:Hab zwar keine Bandsäge aber komme an eine ran. Wie soll ich aber beim sägen wissen ob ich am Kanal liege, ist spalten in der Beziehung nicht sicherer?

Das ist tatsächlich nicht ganz einfach. In der Regel verläuft der Markkanal aber in dem Holz über die Länge immer ziemlich gleich. Er wird also im Verhältnis über den gesamten WA immer an der gleichen Position liegen. Du kannst also die Position ausmessen, und dann im Verhältnis zur Holzdicke einfach über die Länge anzeichnen. Wenn du den Markkanal mal nicht 100% triffst ist das kein Beinbruch. Ein paar Millimeter machen da nichts.

Spalten ist natürlich eigentlich immer besser, aber bei so ungleich dicken Spaltstücken durchaus schwierig, da der Spalt leicht mal aus dem Holz läuft. Der Vorteil ist aber, das man beim Spalten Drehwuchs erkennt. Der kann, wenn er zu doll ist, durchaus ein Problem beim Bauen werden

Vulkanier hat geschrieben:....also die Früche von diesem Holunder waren schwarz. 8)

Hehe dann ist es definitiv schwarzer Holunder. Den verarbeitet man aber nicht zu Bögen sondern macht daraus köstlichen Holunderbeerenwein! :D ;D
Nein, Spaß beiseite, ist ein gutes Bogenholz! Aber der Wein aus den Beeren ist ebenfalls fantastisch ;)
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Re: Schwarzer Hollunder

Beitrag von Squid (✝) » 14.02.2012, 18:17

Spalten muss man können. Sonst kommt hier nur ein Rohling und eine Menge Brennholz dabei heraus. Im Katastrophenfall soar gar kein Rohling.
Sägen ist leichter und da er ja beim Sägen auf der Seite liegt, kann man ganz gut abschätzen, dass man im Markkanal sägt: Einfach mittig sägen... soo wichtig ist der Kanal nu nich, er wird ja später sowieso weggetillert.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Schwarzer Hollunder

Beitrag von monkeyhupf » 14.02.2012, 21:15

nettes stück...
wenn ich gewusste hätte das schwarzer holla ein gutes bogenholz ist hätt ich schon einiges zum trocknen eingelagert...
danke für den tipp ich glaub ich muss mal ein bissl roden gehen ;D ;D ;D
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Re: Schwarzer Hollunder

Beitrag von Vulkanier » 14.02.2012, 21:23

So, die Pelle ist ab. Jetzt hab ich mal genauer den Durchmesser gemessen und er ist doch dünner als angenommen. 4,2 auf 5cm, also denk ich mal das gibt nur einen Bogen. Grob zurecht arbeiten, Griff einschneiden und weglegen?
Grüße vom Vulkan

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Re: Schwarzer Hollunder

Beitrag von Squid (✝) » 14.02.2012, 21:33

Jupp
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Schwarzer Hollunder

Beitrag von Vulkanier » 14.02.2012, 23:15

Tach,
Japansäge und mein Allzwegmesser konnten es nicht abwarten. ;D
DSCF5004web.jpg
Dünne Seite
DSCF5005.1web.jpg
Dicke Seite


Jetzt wird er ein bisschen eingespannt und zum trocknen aufgehängt.
Grüße vom Vulkan

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Re: Schwarzer Hollunder

Beitrag von Blacksmith77K » 14.02.2012, 23:17

Griffbereich einschneiden nicht vergessen...
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

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74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"



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