Esche entrinden - ein hartes Geschäft!

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tscho
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Re: Esche entrinden - ein hartes Geschäft!

Beitrag von tscho » 15.11.2011, 20:54

Ich seh den Drehwuchs gar nicht auf dem Bild, aber wenns so viel ist würd ich was machen.Dämpfen geht, hab ich auch schon gemacht,ist aber mühselig im Griffbereich.Was es erleichtern würde,wär den Griff später ankleben, und vorher ohne Griff dämpfen.Oder spleißen, klar.Na da bin ich mal gespannt wie es weitergeht.Was soll denn draus werden ?
Allgemein gelten die Ringe auf deinem Bild als klasse.Wenig Fühholz.Die Dichte würd mich echt interessieren.

Gruß
tscho

tomtux
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Re: Esche entrinden - ein hartes Geschäft!

Beitrag von tomtux » 15.11.2011, 22:49

meine erfahrungen mit esche und hitze sind eigentlich recht gut.
jedenfalls mit dem föhn lässt sich das holz ausgezeichnet formen, dem würde ich gegenüber dampf (mit gummiholzrisiko!) den vorzug geben.

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WolfM
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Re: Esche entrinden - ein hartes Geschäft!

Beitrag von WolfM » 16.11.2011, 12:41

tscho hat geschrieben:.........Oder spleißen, klar.Na da bin ich mal gespannt wie es weitergeht.Was soll denn draus werden ?
Allgemein gelten die Ringe auf deinem Bild als klasse. Wenig Fühholz. Die Dichte würd mich echt interessieren.
tscho

tomtux hat geschrieben:meine erfahrungen mit esche und hitze sind eigentlich recht gut.
jedenfalls mit dem föhn lässt sich das holz ausgezeichnet formen, dem würde ich gegenüber dampf (mit gummiholzrisiko!) den vorzug geben.


Ja, so hab ichs mir gedacht: gerade biegen mit HLP, spleissen, und dann solls ein halbpyramidaler Flachbogen zwischen 40 -45 # werden.
Die Dichte werd ich am Wochenende ermitteln. Gut möglich, dass ich dich diesbezüglich noch mal angehen muss]

Dank an euch
Euer WolfM
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Re: Esche entrinden - ein hartes Geschäft!

Beitrag von Gornarak » 16.11.2011, 18:08

Du willsr biegen und spleißen? Eine der beiden Methoden müsste vollkommen ausreichen.

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Re: Esche entrinden - ein hartes Geschäft!

Beitrag von WolfM » 17.11.2011, 20:01

Gornarak hat geschrieben:Du willsr biegen und spleißen? Eine der beiden Methoden müsste vollkommen ausreichen.

Schau'n mer mal. Zuerst spleißen, hab ich mir gedacht, und dann ggf. biegen. Oder?
WolfM
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Re: Esche entrinden - ein hartes Geschäft!

Beitrag von Ravenheart » 18.11.2011, 14:55

Eine Klebung darf nicht mehr über ca. 70° (Hautleim noch weniger!) erhitzt werden, sonst leidet die Festigkeit!

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Re: Esche entrinden - ein hartes Geschäft!

Beitrag von Chirion » 18.11.2011, 15:22

Ich seh das Problem auf dem bild auch nicht ich würd den Bogen einfach so in den Stave reinlegen und gut ists.

Esche-Rinde 003.jpg
Chirion lehrt Pfeil und Bogen zugleich zu sein und eins mit dem Ziel zu werden

Den Bogen gespannt, durchstreifst du, der Beute entgegen, die Schattentäler der Nacht

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Re: Esche entrinden - ein hartes Geschäft!

Beitrag von WolfM » 21.11.2011, 20:30

tscho:
habe deinen Vorschlag mal durchgeführt. Komme auf ca. 75%. Aber von was? Ist das die Dichte, das spezifische Gewicht, und was besagt der Wert?
Du hast doch Vermutungen, vielleicht sogar eine Theorie. Lass uns doch teilhaben!
Gruss
WolfM
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EschespezG 002.jpg
ca. 75% des Stabs sind unter Wasser
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Re: Esche entrinden - ein hartes Geschäft!

Beitrag von Galighenna » 21.11.2011, 20:37

Das ist ganz einfach... Das Holz wiegt 75% so viel wie das Wasser... es hat also eine Dichte von 0,75.
Wasser hat eine Dichte von 1. Das heißt, das 1cm³ Wasser genau 1g wiegt. 1cm³ von deinem Holz wiegen jetzt also 0,75g.

Was der Tscho meint ist, das man oftmals an der Dichte des Holzes abschätzen kann, ob es auf Druck belastbar ist. Denn die Erfahrung erweckt den Eindruck, das z.B. bei zwei Stücken Esche das Holz mit der höheren Dichte mehr Druck verträgt als das leichtere.
Das ist keine exakte Messung, sondern eher ein Indiz, das zusammen mit anderen Eigenschaften (wie fühlt sich das Holz an etc.) ungefähre Rückschlüsse erlaubt.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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Re: Esche entrinden - ein hartes Geschäft!

Beitrag von WolfM » 21.11.2011, 22:17

Galighenna hat geschrieben:Das ist ganz einfach... Das Holz wiegt 75% so viel wie das Wasser... es hat also eine Dichte von 0,75.
Wasser hat eine Dichte von 1. Das heißt, das 1cm³ Wasser genau 1g wiegt. 1cm³ von deinem Holz wiegen jetzt also 0,75g.

Was der Tscho meint ist, das man oftmals an der Dichte des Holzes abschätzen kann, ob es auf Druck belastbar ist. Denn die Erfahrung erweckt den Eindruck, das z.B. bei zwei Stücken Esche das Holz mit der höheren Dichte mehr Druck verträgt als das leichtere............


In der BTB 4 wird europäische Esche mit ca. 0,6 (+-) erfasst. Dann wachsen bei uns im Frankernjura also Eschen, die für Bogenbau eher tauglich sind. Kann man diese Schlussfolgerung ziehen?
LG

WolfM
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Re: Esche entrinden - ein hartes Geschäft!

Beitrag von Galighenna » 21.11.2011, 22:24

Man kann es vermuten, ja... Wenn die Jahresringe dick sind, das Holz sich dicht, fest und beim bearbeiten irgendwie wenig ölig/gummiartig anfühlt, dann passt das! Dann ist das gutes Holz.
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Re: Esche entrinden - ein hartes Geschäft!

Beitrag von Heidjer » 21.11.2011, 23:53

Und wenn das Holz bei der Messung ca 10%-12% Feuchtigkeit hatte! ;D
Bei frischem Holz mit 30% Feuchtigkeit kommt ein höherer Wert heraus!


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Esche entrinden - ein hartes Geschäft!

Beitrag von tscho » 22.11.2011, 07:40

Jupp.
Wurde alles gesagt was ich auch dachte.
Und nu kommts, bei so ner super Dichte würd ich mich jetzt nicht mehr an gängige Maße für die WA Breiten halten, sondern
schmäler machen.D.h. Dein letztendlich erreichtes Bogengewicht ist ja auch mitausschlaggebend für die Leistung des Bogens
und wenns ein sehr wahrscheinlich druckfestes Holz ist dass du da hast verträgts locker das Zuggewicht das du anpeilst ,ich glaub es waren 50# ( ? ) .Ebenso die WA Länge nicht unnötig lang.
Zu meiner Theorie :
Eschen sind auf der Zugseite ohne Probleme hart belastbar.
Bauchseitig sagt einem die Dichte was geht.
Sicher nicht immer und nur so einfach anwendbar diese Regel, aber es ist ne tendenz.
Jedenfalls hast sicher ne super Grundlage nen klasse Bogen daraus zu machen.

Gruß
tscho

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Re: Esche entrinden - ein hartes Geschäft!

Beitrag von Mathias » 22.11.2011, 08:04

Das ist ja alles hochinteressant, mit der Dichte und der Druckfestigkeit, ABER--
da gibt es doch viel zu viel unbekannte in der Rechnung.

Dirk hat ja schon die Restfeuchte angeführt und ich kann das gar nicht mit anderen Messungen vergleichen. Ich sehe den Test für unsereins nur für eine Vergleichsmessung in einem Stamm, der ja auch nicht unbedingt gleichmäßig gewachsen ist.

Letztlich sind doch die Jahresringe, das Frühholz und Wuchs im Allgemeinen entscheidend, oder?

Fraglich ist für mich auch, wieviel z. Bsp. 5 % der Dichte in der Wurfleistung tatsächlich ausmachen!

tomtux
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Re: Esche entrinden - ein hartes Geschäft!

Beitrag von tomtux » 22.11.2011, 09:47

darrtrocken kriegt man eine probe zur dichtemessung sehr schnell in der mikrowelle.
dann fällt der faktor restfeuchte einmal weg und die werte sind vergleichbar.

@mathias
die wurfleistung ist vor allem von ans holz angepasstem design abhängig, dichteres holz mit gleichen abmessungen wie sein leichteres pendant zu verbauen ist kontraproduktiv. früh- zu spätholz verhältnis fliesst auch in die dichte ein, das poröse zeug zwischen dem guten ist immer leichter.

gute idee zur dichtemessung:
http://paleoplanet69529.yuku.com/topic/ ... ood-sample

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