Riesen-Jahresringe bei Esche

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Hagen von K
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Riesen-Jahresringe bei Esche

Beitrag von Hagen von K » 11.11.2005, 15:36

Hallo Leute,

gestern habe ich eine Esche geschlagen, die 'mal ein paar Bögen geben soll.

Diese Esche hat einen Jahresring (der äußerste) von sage und schreibe 22, sprich "zweiundzwanzig" Millimetern.

Gibt das noch einen vernünftigen Bogen?

So weit ich mich erinnere sollen starke Jahresringe lt. Boyers Bible I bei "weißen" Hölzern gut sein, aber gleich 22mm?

Der Ring ist ja stärker als der Bogen später an den Enden der WA dick sein soll.

Der Äußere Jahresring sollte natürlich auch den Bogenrücken ergeben.

Wenn ich's schaffe die Bilder in meine Galerie zu laden, hänge ich auch mal eins dran, im Augenblich blockt (glaube ich) meine Firewall das ab.


Gruß

Hagen
Wenne Mittwoch ?berlebs is Donnerstach!

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Chris Yarbrough
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hmmm

Beitrag von Chris Yarbrough » 11.11.2005, 16:00

du redest natürlich von nem spätholzring....also kan nes eigentlich nur vorteilhaft sein. Wenn der Ring dicker als der eigentliche Bogen ist, dann ist die Leistung verdammt gut. In der Bogenbaubibel wird ja auch gesagt, dass entscheident ist, wie groß das Verhältnis zwischen Frühholz und SPätholz ist....je mehr Spätholz desto bessere Leistung....in dienem Fall 100 prozent.

(Außerdem kansnt du nur sehr schlecht durch den Ring auf dem Bogenrücken schneiden...dann müsstest du ja den Bogen komplett durchtrennen :D )

kaputzenmann
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woooooooooowwwww

Beitrag von kaputzenmann » 11.11.2005, 18:02

den bogen würd ich auf keinen fall versauen!!! an deiner stelle würde ich das nutzen um den rücken abzuflachen.

lg flo

Taran
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Neugier

Beitrag von Taran » 11.11.2005, 18:28

Wie und wo ist denn dieser Baum gewachsen? Wie alt war er ungefähr, was für einen Durchmesser hat der Stamm?

Ach ja, ich fürchte, das Holz ist VÖLLIG unbrauchbar, schick's mir, ich entsorge es für dich... :D :D :D
Taran von Caer Dallben

... και δόξα τω Θεώ !

Hagen von K
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Bilder von der fetten Esche

Beitrag von Hagen von K » 11.11.2005, 21:09

Hallo,

@taran
Der Baum stand auf einer seit zehn Jahren ungenutzten, total verbuschten Weide und ist am Hang mehr oder weniger solitär gewachsen.
Nach Jahresringen ist der Baum neun Jahre alt und hat einen Durchmesser von knapp 20cm.

@florob
meinst Du ich sollte den Rücken abflachen??! :-o
Ich wäre nicht im Traum auf die Idee gekommen den Rücken mehr als nur zu polieren.

Bild Bild

Gruß

Hagen
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Karly

Beitrag von Karly » 11.11.2005, 22:32

Boaaah ehhh !

sowas sieht man auch nicht alle Tage ....

Ulmenblatt
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Esche?

Beitrag von Ulmenblatt » 11.11.2005, 23:00

Sieht sehr interessant aus. Um ganz sicher zu gehen: Ist das wirklich eine Esche. Hast Du noch ein paar Blätter rumliegen?

Gruss
Ulmenblatt
Denn die Eibe, nicht die Esche, ist der Weltenbaum!

Hagen von K
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Wirklich Esche!

Beitrag von Hagen von K » 12.11.2005, 00:07

Hi Ulmenblatt,

Dein Misstrauen scheint berechtigt, wenn man liest, dass jemand einen Erlenstamm mit einer Esche verwechselt hat. Aber vielleicht hat er ja weder Baum noch Blätter selber gesehen sondern nur das Holz, dann ist die eindeutige Zuordnung auch nicht so einfach.

Nichts desto trotz habe ich keine Mühe gescheut Dein Vertrauen zu gewinnen ;-) .
Wir haben Glück, mein kleiner Sohn hat von unserer Aktion ein Blatt mitgenommen. Das ist zwar etwas gerupft und getrocknet, aber mit etwas Übung kann man die Esche noch erkennen. Der gezahnte Rand ist gut sichtbar, drei Blätterpaare sind abhanden gekommen, das macht elf Einzelblätter.
Mit noch etwas mehr Übung kannst Du die Esche an der Rinde erkennen, da hab ich nämlich zufällig ein Foto beim Schälen gemacht.

Leider musste ich den Stamm zwischen zwei großen Ästen so spalten, dass ich wahrscheinlich nur einen Stave pro Hälfe herausbekomme. :-(


Bild Bild

Gruß

Hagen
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Taurus
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Glückspilz

Beitrag von Taurus » 12.11.2005, 08:27

Ja, ich würde es auch für Esche halten.
Warum hast Du sie jetzt schon umgeworfen? Eigentlich doch erst an einem frostfreien Tag im Januar, oder so ähnlich. :D
Es gibt kein "NORMALES" Leben! Es gibt nur das Leben!

deraNdy
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Boar

Beitrag von deraNdy » 12.11.2005, 09:25

Sowas hab ich ja noch nie gesehen...
und ich hab schon ne menge Esche verarbeitet(leider nicht nur zu Bögen). :)
Die ist an nem Hang gewachsen,sagst du.
Weißt du noch welche Seite die abgewandte war?
Soll ja angeblich das bessere Holz für Bögen sein.

Bin ja mal gespannt wie der nachher aussieht...
Ein bischen Nackt ,so ganz ohne Maserung :D

kaputzenmann
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rücken abflachen

Beitrag von kaputzenmann » 12.11.2005, 15:40

@ Hagen von K: ich würds schon machen. bei 20 cm stammdurchmesser is zwar eh nicht viel um, aber laut bogenbauerbibel 1 bekommt der bogen dann mehr leistung und ist bruchsicherer. der jahresring ist dick genug, dass der wurfarm trotzdem noch nur aus spätholz besteht.

viel spass beim bauen. erzähls uns, wenn er fertig ist!

lg flo

Hagen von K
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Design für die fette Esche

Beitrag von Hagen von K » 13.11.2005, 21:01

Hallo allerseits,

@taurus
Nach meiner Erkenntnis sollten Bäume nur dann nicht im Sommer oder Herbst geschlagen werden, wenn man die Rinde nicht sofort runter macht. Dann setzen sich nämlich Schädlinge in die Rinde und anschließend ins Splintholz. Die Esche habe ich ja sofort geschält. Wegen des geringeren Saftgehaltes geht die Rinde aber im Winter wesentlich schlechter ab. Außerdem beobachte ich dem Baum schon seit ein paar Monaten und bevor er mir "abspringt" habe ich nun gehandelt :D .
Ich hab ihn schon grob vorgeschnitten und muss jetzt warten ...

@deraNdy
Ja weiß ich, die Seite mit dem starken Jahresring ist die Talseite.

@florob
Die Sache mit dem Rücken abflachen muss ich mir noch mal durch den Kopf gehen lassen.

Ein Design für den Bogen weiß ich noch nicht, der Stave ist ganz schön kurvig. Wird wohl urig aussehen.

Gruß an die Gemeinde

Hagen
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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart » 14.11.2005, 09:52

..na mal sehen!

Ich hatte auch mal eine Esche (nicht vergessen: es gibt verschiedenen Eschen-Arten!), die ähnliche Ringe hatte.

Besonderes Merkmal: Im Gegensatz zu "normaler" Esche, lies diese sich sehr SCHLECHT spalten, ähnlich Ulme!

Das Holz DIESER Esche war zwar sehr zäh, aber wenig druckfest und von eher "kaugummiartigem" Charakter! Einen 5 mm dicken Span konnte man (ohne Schäden) krumm biegen; aber er blieb dann (fast) so!!!

Bis heute ist der "Bogen" da draus nur ein grob in Form gebrachter Rohling. Nach dem o.a. "Biegeerlebnis" habe ich ihn erst mal beiseite gelegt, in der Hoffnung, dass er noch "verhärtet". Alternativ werde ich Streifen des Holzes mal als Backing testen...

Rabe

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