Laminatbogenbau: wie ...

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nordbogen
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Laminatbogenbau: wie ...

Beitrag von nordbogen » 30.08.2011, 22:45

...kann ich am besten die Laminate zusammenstellen? Ich habe ein Stück Osage gespleißt. Es ist 1,19m lang und 40mm breit, ca 5mm stark. Ich will als Backing Bambus nehmen, ein Reflex/ deflex Design wählen mit kleinen Recurves. Zuggewicht sollte max. 40 pounds bei 26" Auszug werden. Ich könnte Ahorn oder Eibe mit einspleißen. Denke diese Hölzer sollten die Mitte werden. Habe mit Laminaten noch keine großen Erfahrungen gesammelt, deshalb meine Frage.
Danke im Voraus für Tips zu meinem Anliegen.
Gruß Nordbogen

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Mike W.
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Re: Laminatbogenbau: wie ...

Beitrag von Mike W. » 30.08.2011, 23:18

Wenn du außer Osage und( dünnem) Bambus noch was klebst wirst du ihn bei 119cm entweder so schmal machen müssen das er evtl. umschlägt, oder er wird mehr als 40#@ 26" haben.

Gruß Mike
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Squid (✝)
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Re: Laminatbogenbau: wie ...

Beitrag von Squid (✝) » 31.08.2011, 00:34

Die Frage is ganich mal so leicht.
Ich brauche - unter vielen anderen - noch mal folgende Info: Wie lang soll der Bogen werden??
Die Auswahl der Hölzer ist zunächst mal OK. Bambus als Rücken, Ahorn dazwischen und Osage als Belly ist gut.

Ich werde nur aus dem Beitrag nicht ganz schlau... 119 cm geht in keinem Fall bei einem 26" Auszug.
Hast du die beiden 119er zusammengeklebt?
5 mm Osage als Belly können eine ganze Menge ab - auch unter Bambus.

Aber bitte erkläre doch zunächst mal die Idee, die hinter dem Projekt steht noch genauer, sonst wird das hier nur Gemirse.
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 01.09.2011, 00:30, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
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Re: Laminatbogenbau: wie ...

Beitrag von nordbogen » 31.08.2011, 22:15

Zunächst "Danke" für die Wortmeldungen.
Von Anfang an: da war ein Reststück Osage von gut 700mm. Ich habe es durch`n Abrichter gejagt und ein 40mm breites, ca. 700mm langes und 20mm hohes Stück herausbekommen. Die Bandsäge- ist klar nicht die beste Wahl- aber ich habe 2 lange Keile herausgesägt, die ich mit Z- Spleiß nun auf eine Länge von nicht ganz 48" zusammengeleimt habe (Uhu endfest 300). Nochmal durch den Abrichter und im Griffbereich habe ich gute 5mm Stärke (geschätzt, habe die Schieblehre n.n. rausgeholt)
Die Idee ist einfach: das Holz nicht zum Messergriff o.ä. verkommen lassen und:" mal sehen was geht!" ein dünnes Ahorn- oder Eibenlaminat dazwischen sollte eventuelle Defizite durch das Bandsägen ausgleichen. Allerdings denke ich, das eine Reflex/ deflex Form demm schon entgegenwirken wird. Das Bambus ist schon dünn geschliffen, damit die Powerfibres zur Geltung kommen.
Was könnte denn an Auszug möglich werden? Klar ist ja das ein starrer Griff wg. dem Spleiß sein muß- also Biegen bis zum Griffteil.
So Squid, vielleicht kannst Du damit was werden?
Gruß Uwe

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Squid (✝)
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Re: Laminatbogenbau: wie ...

Beitrag von Squid (✝) » 01.09.2011, 00:53

OK, also die 119 cm sind die Gesamtlänge. Starrer Griff wegen Spleiß.
Nach der Faustregel heisst es für grenznahe Bauweise: Max. Auszug = Halbe Länge bei mitbiegendem Griff, ca. 3 Zoll weniger bei starrem Griff.
Oder anders: Der Bogen ist 48 Zoll lang, also kann man ihn gefahrlos auf 21 Zoll ziehen. Macht ungefähr 52 cm.
Alles was da drüber liegt, fällt in die Kategorie mutig. 24" kann man vielleicht noch rausschinden, danach geht er irgendwann kaputt.

Ich hab nen Bambus-Osage von 147 cm Länge (starrer Griff), rechnerisch geht der bis 26", ich kann ihn trotzdem auf 29" ziehen und er macht das klaglos mit.

Zum Design: Übertreib es nicht. Reflex-Deflex ist gut, natürlich mit Perry. Aber sachte: 2 cm Deflex und 5 cm Reflex sind genug! Nicht auch noch Recurves oder andere Kinkerlitzchen. Bringt nix, ausser dass noch weniger Holz zum Biegen zur Verfügung steht. Nicht gut bei der geringen Länge.
Den Griff so kurz wie möglich machen: 8 bis max. 10 cm Griff und sehr kurze Fades.

Die Breite so etwa bei 3 - 3,5 cm an den Fades anlegen, über die Hälte nur wenig verjüngen, so auf 3 oder 2,5 cm, dann zu ganz schlanken Tips (6 mm ) auslaufen lassen.
Alternativ: Paddelform mit max. Breite in Wurfarmmitte.

Die Zwischenlage aus Ahorn o. ä. nur sehr dünn machen, max. 3 mm. Ggf. sogar etwas tapern. Bei den Dimensionen ist die Bambus-Osage Kombination fast schon dick genug.

Ach ja: Das Griffstück. Damit das nicht abplatzt, solltest du folgende Seite mal ansehen - ein Powerlam empfiehlt sich bei so einem kurzen Bogen allerdings nicht, denn das macht ihn ja noch steifer im Griffbereich.
http://poorfolkbows.com/ipe1.htm
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 01.09.2011, 10:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Laminatbogenbau: wie ...

Beitrag von tomtux » 01.09.2011, 10:23

also bei der gesamtlänge geht ein vernüftiger auszug meiner meinung nach nur mehr so:
viewtopic.php?f=15&t=13142

das ist aber aufgrund der gewöhnungsbedürftigen geometrie und der enormen spannung schon auf standhöhe schon eher hohe schule beim tillern. osage unter bambus dürfte aber so ziemlich die geeignetste kombo, abgesehen von sehne und horn komposits, für dieses design sein.

nachtrag:
ahorn hält die schubspannungen besser aus als eibe.

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Re: Laminatbogenbau: wie ...

Beitrag von Snake-Jo » 01.09.2011, 11:34

@tomtux: Mag ja sein, das der Versuchsbogen von Karpovicz einen längeren Auszug aushält, aber bei 119 cm und dem enormen Biegung im deflexen Griffbereich geht nochmal ordentlich Länge verloren und auch noch biegsame Länge in dem nicht kleinen Griffbereich, da bleiben dann nur noch 100 cm Packmaß und 95 cm biegsame Länge.

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Re: Laminatbogenbau: wie ...

Beitrag von Squid (✝) » 01.09.2011, 11:59

Naja, gleich mit Karpowitz als ersten Laminieren anfangen? Eher nicht... ;)

Ich sehe das Problem auch nicht. Warum nicht auf einen 22er Auszug hin bauen und dann mit fliegendem Anker schießen?
Als Kinderbogen wäre er mit 40 lbs wohl etwas überdimensioniert...
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Re: Laminatbogenbau: wie ...

Beitrag von tomtux » 01.09.2011, 16:28

ich hab´s ja, wie ihr wisst, schon probiert.
die verbleibende biegende länge reicht, bei einem etwas kleinerem öffnungswinkel des griffs als ich verwendet habe, gut für 26" auszug. und ausser osage wird so ein experiment kaum ein holz aushalten, bietet sich also schon irgendwie an.

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Re: Laminatbogenbau: wie ...

Beitrag von Mike W. » 01.09.2011, 21:37

Da wäre noch eine Möglichkeit das Kurze Osagestück zu nutzen.
Man baut 3lagig und läßt die Mittellage einige cm vor den Osageenden dicker werden.
Die Osageenden dann flach auf den Belly auslaufen lassen.( notfalls wicklung drüber) ;)
Dann kannste wesentlich länger bauen.
Ist nur so 'ne Idee. Keine Ahnung ob das schon wer versucht hat. Müßte aber gehen.

Gruß Mike
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Re: Laminatbogenbau: wie ...

Beitrag von Squid (✝) » 01.09.2011, 21:39

Tja, nu is das Osage aber schon verspleisst...
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Re: Laminatbogenbau: wie ...

Beitrag von nordbogen » 01.09.2011, 21:41

Tja, dann werde ich mal sehen was ich da machen werde/ kann.
@ Squid: dann sollte es wohl ein Gullwing- Profil werden, ohne Recurves. Die wollte ich eigentlich machen, damit es bei dem kurzen Bogemn nicht zu sehr in den Fingern kneift.
Ich habe die Frage auch nochmal bei PA gestellt. Die Freunde auf der anderen Seite des großen Teiches sind der Meinung, meine Idee wäre problemlos umzusetzen.
So long!

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