Robinienstave mit fettem Ast in der Mitte

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Hunbow
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Robinienstave mit fettem Ast in der Mitte

Beitrag von Hunbow » 29.11.2004, 14:12

Ich stehe gerade vor folgendem Problem und hoffe, dass Ihr mir weiterhelfen könnt:

Ich möchte einen reflexen Robinienflachbogen mit relativ schmalen Wurfarmen bauen und mein Stave birgt zwei Herausforderungen:
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10151/robinie002.jpg]
Bild[/url]
1. Der Rohling (Länge 178 cm) hat in 100 cm Höhe einen dicken Ast. D.h. er liegt kurz oberhalb bzw. unterhalb des Griffs.
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10151/robinie003.jpg]
Bild[/url]
Wie gehe ich am schlausten mit dem Ast um? Soll ich ihr drinlassen und unter- oder oberhalb des Griffes eine vielleicht unschöne/eigenwillige Ausbuchtung zulassen? Kann ich den Ast vorsichtig rausarbeiten und auf den anderen Seiten etsprechend mehr Holz stehenlassen?

2. Der Verlauf der Jahresringe ist an den Enden sehr unterschiedlich. Sehr das Bild an. Auf der einen Seite sehr gleichmäßig auf der anderen Seite liegt der Jahresring ziemich schräg.
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10151/robinie4.jpg]
Bild[/url]
Ich habe den Jahrering eingefärbt, der letztendlich der Bogenrücken werden soll. Was haltet Ihr davon? Ist das schlau oder sehr Ihr bessere Möglichkeiten.
"Der starke Mann trotzt dem Regen. Der kluge Mann stellt sich unter."

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Nighty
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Beitrag von Nighty » 29.11.2004, 15:20

zu 1. Der macht auf mich einen eigendlich unkritischen Eindruck ,lass ein paar mm Holz mehr stehen .In der Breite ,sowohl als auch in der Stärke.

zu 2. Den Ring würde ich auch nehmen. Und was die Ungleichmässigkeit betrifft ,hab ich die bisher erst einmal Ignoriert. Das kann man kompensieren ,wenn erstmal der Rücken freiliegt und es ans Profil herauschnitzen geht.
...lerne auch aus den Fehlern anderer ,das Leben ist zu kurz um Alle selber zumachen...

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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart » 29.11.2004, 15:31

Kurz und knapp, wie ICH es machen würde:

1. Wo der Ast ist, ist der untere Bereich des Griffs! Da der Griff um 2 cm nach unten verschoben sein kann, heißt das:

Grifflänge = 12 cm, Bogenmitte darin bei 8 cm (von unten gemessen). Der Ast liegt bei 3 cm (von unten gemessen).

Bogenlänge:

Unterer WA bis Bogenmitte = 78 + (8-3) = 83 cm,
oberer WA bis Bogenmitte = 83 + 2 = 85 cm,
Bogenlänge = 1,68 m.


2. Die Ringe müssen so parallel wie möglich liegen! Da sie, je weiter man zum Kern kommt, immer gerader liegen, muss der Rücken so weit wie möglich in's Kernholz verlegt werden!
Also wäre NICHT der von Dir gekennzeichnete Ring MEIN Rücken, sondern einer, der 2 - 2,5 cm (= WA-Dicke vor dem Griff) von der (kernseitigen) Unterkante des Staves liegt; Bogenprofil = Flachbogen! (Für Robinie eh besser).

Ich würde also Ring für Ring entfernen, bis er (an der dünneren Seite) an der Griff-Auslaufzone die 2 - 2,5 cm Dicke hat.

Das erfordert natürlich, für den Griff selber dann zusätzlich 2 - 2,5 cm aufzuleimen; macht ja nix... :-)

Rabe

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Hunbow
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RE:

Beitrag von Hunbow » 29.11.2004, 16:40

Original geschrieben von ravenheart

Bogenlänge:

Unterer WA bis Bogenmitte = 78 + (8-3) = 83 cm,
oberer WA bis Bogenmitte = 83 + 2 = 85 cm,
Bogenlänge = [red]1,68 m....[/red]
Rabe

168 ist ziemlich kurz für einen auszug von ca. 31" oder irre ich mich? ich fürchte, daß der bogen diese belastung nicht lange überleben wird.

welchen maximal-auszug würdest du so einem 168cm-bogen geben?
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Mal wieder was für die Leute ohne die "Affenarme"

Beitrag von Longbow Alex » 29.11.2004, 17:51

Hallo Frank,

normal bietet sich die Formel Bogenlänge=2*Auszug*1,2 an. Der Korrekturfaktor am Ende kann je nach Holzqualität oder Backing auch ein wenig geringer werden. Bei einem 1,68m langen Bogen kämen dann so ca 27" Auszug raus. Mit Mut zur Breite (des Wurfarms) auch 28".

Gruß,

Alexander

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RE: Mal wieder was für die Leute ohne die "Affenarme"

Beitrag von Hunbow » 29.11.2004, 18:54

Original geschrieben von Longbow Alex

Hallo Frank,

normal bietet sich die Formel Bogenlänge=2*Auszug*1,2 an. Der Korrekturfaktor am Ende kann je nach Holzqualität oder Backing auch ein wenig geringer werden. Bei einem 1,68m langen Bogen kämen dann so ca 27" Auszug raus. Mit Mut zur Breite (des Wurfarms) auch 28".

Gruß,

Alexander


ach alex, die formel kannte ich schon. aber laut formeln dürfte eine hummel nicht fliegen können.
ich hätte es daher gern praktischer.
notfalls pappe ich auch eine rohhaut drauf.
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wolfsfrosch
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Zum fetten Ast

Beitrag von wolfsfrosch » 29.11.2004, 18:57

Hallo

Zu 1.
Ich habe genau so einen Ast in meinem Robinienflachbogen.
Bild

War und ist kein Problem. Ich kann damit super oben und unten des Bogens unterscheiden.


Zu 2. Da kann ich aus mangelnder Erfahrung leider nichts beitragen.
Bin gerade bei Bogen Nr. 3
Wenn die Null dahinter steht meld ich mich wieder 8-) So um 2015 :D

Gruß
Wolfsfrosch

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