Setback

Themen zum Bogenbau
Fawkes
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Setback

Beitrag von Fawkes » 06.04.2004, 19:22

Hallo!

Ich wollte euch mal fragen wie das mit dem Setback funktioniert.

Wird das auch mit Dampf gebogen?

Wenn ja, wie mach ich das am besten mit Kompressionsbrüchen???

Danke schon mal im voraus!

Fawkes

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Setback

Beitrag von Taran » 06.04.2004, 20:39

Kannst du mit Dampf biegen.
Was du mit den Kompressionsbrüchen meinst, ist mir jetzt nicht klar. Wenn es beim Biegen Kompressionsbrüche gibt, war das Holz nicht heiß genug bzw du hast es eben zu weit gebogen...
Taran von Caer Dallben

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RE: Setback

Beitrag von Ravenheart » 06.04.2004, 23:02

Original geschrieben von Fawkes

Ich wollte euch mal fragen wie das mit dem Setback funktioniert.
Wird das auch mit Dampf gebogen?


Wie ein Reflex oder Recurves ja.

Original geschrieben von Fawkes
Wenn ja, wie mach ich das am besten mit Kompressionsbrüchen???


Kompressionsbrüche sind "Knautschfalten", die bei einer überlasteten Stelle an der Bauchseite auftreten. Meistens ein Baufehler, manchmal auch Pech (schwache Holzstelle). Setzen die Leistungsfähigkeit und die Lebensdauer eines Bogens deutlich herab. Treten sie nur in einem kleinen Bereich auf, kann man sie "behandeln". Beim Auftreten über weite Bereiche schießt man den Bogen, bis er bricht, oder hängt ihn als Mahnmal in den Werkkeller.

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Beitrag von Archiv » 07.04.2004, 08:44

Da das Lexikon nicht funktioniert:
Set - Siehe Rabe (man könnte auch Stringfollow dazu sagen)

Set back - Eine Form von Reflexbiegung, meist direkt am Griff.


@Fawkes:
Wenn dein Bogen Stauchfalten hat, würde ich bestimmt nicht mehr versuchen ein Set Back einzudämpfen. Vielleicht einfach einen neuen bauen1

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RE:

Beitrag von Ravenheart » 07.04.2004, 09:12

Original geschrieben von snake
Set back - Eine Form von Reflexbiegung, meist direkt am Griff.


@snake: Sorry, ich dachte immer set back = (engl.) Rückschlag, Rückfall. Das Selbe wie Set, Stringfollow!

Falls Fawkes aber das meinte, was auch Du meinst, hast Du natürlich Recht!

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Begriffsbestimmung

Beitrag von Falk » 07.04.2004, 11:57

@ravenheart
snake hat aber trozdem Recht ...!
Setback hat nichts mit set, also stringfollow zu tun - da liegst Du leider falsch - sorry!

Set back oder Setback

Es ist tatsächlich so, daß setback einen im Griff nach rückwärts - also zum Bogenrücken (= back) hin gebogenen Bogen meint. Vom Reflex spricht man, wenn diese nach rückwärts gerichtete Biegung im Wurfarm vorhanden ist. Set meint ein irreversibles "Setzen" der Wurfarme in Zugrichtung mit stringfollow als sichtbares Ergebnis.

Zu ersterem ein paar Zitate aus einschlägiger Fachliteratur:

POPE,S.T. (1923): ... choose that part that when cut will cause the stave to bend backward toward the bark. Since your bow ultimately will bend in the oposite direction, ... as an archer would say "set back a bit in the handle."

ST.CHARLES, G. (1996): The ideal sweet shooting self bow is one that eventually winds up fairly straight or with a slight follow, a desirable feature. Set back (reflex) in a finished bow generally adds a little more cast, but also more shock and is more sensitive.

STRUNK,J. (1992): An other advantage of splicing billets ... It also allows you to put some "setback" into the limbs.

Gruß, Falk
Der Pfeil ist die Kralle an der Pranke des Menschen! (Falk 2002)

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@ falk

Beitrag von Ravenheart » 07.04.2004, 12:10

..DANKE! Also ich kenne das nur als "Back set" ("zurück gesetzt"). Aber ich bin ja bereit, dazu zu lernen, lach...

Werde selber noch mal etwas recherchieren, ... So, gemacht: Falk und Snake haben Recht!

Is doch schön, dass wir's nun klar haben...

Kommt sofort ausführlich in's Lexikon, wenn's wieder funzt...

Rabe

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Falk, Du schon wieder?

Beitrag von Snake-Jo » 07.04.2004, 13:11

..aber gute Antwort!!

@Fawkes: Nun erzähl doch einfach mal, was Du machen willst und kümmer dich nicht um die Fachausdrücke.

Ich nehm mal an, Du willst etwas mehr "Vorspannung" in den Bogen basteln?:D

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Noch ein Vorschlag

Beitrag von Longbow Alex » 07.04.2004, 13:53

@Nachtrag zu Falks Posting:
TBB Vol III p.63: " The pretillered limbs of this bow were straight but projected from the grip in a forward angle."


Anstatt den Bogen nur im Griff zu knicken könntest Du den Rohling vor dem Backen umgekehrt ein wenig aufspannen, so das er sich auf ganzer Länge biegt& dann das Backing aufleimen. Das ist dann der "Perry Reflex"nach Dan Perry. siehe TBB VOL III p. 91. Dies erhöht die in den Wurfarmen gespeicherte Energie auf sichere Art und Weise.

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Beitrag von Fawkes » 07.04.2004, 17:30

Zunächst Entschuldigung! Ich hätte mich wohl genauer ausdrücken sollen... :bash

Ich meinte den zurückgesetzten Griff. (In der Bibel des traditionellen Bogenbaus ist irgendwo ein Bild davon, daher meine Frage)

Ich habe mir gedacht mal einen Bogen ähnlich denen der Lorien-Elben im HdR-Film zu bauen.
Mit arbeiteten Recurves usw.

Fawkes

PS: @Marty: Ich versuche ständig mich von der Arbeit aus einzuloggen, leider werde ich nach der Passworteingabe und der Weiterleitung immer wieder rausgeschmissen bzw. werde als online angezeigt, habe im Forum aber nur Leserechte. Weißt du woran das liegen könnte?

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Beitrag von Nacanina » 07.04.2004, 17:41

@Longbow-Alex
meiner Erinnerung nach ist der Perry-Reflex auf Holz/Holz Leimungen beschränkt.
Dass man mit Sehne auch einen Reflex induzieren kann ist ja seit vielen Jahrhunderten (Jahrtausenden) bekannt.
Aber, dass sich gerade Holzleisten mit Reflex aufgeleimt auch so verhalten ist eben: Perry.
Habe leider den 3. Band nicht hier und kann nicht nachsehen.
Es ist sinnlos, von den G?ttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. Epikur

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Beitrag von Longbow Alex » 07.04.2004, 17:53

@nacanina

In der TBB wird von Gras/holz gesprochen, auch bei Sehnenbacking soll sich umgekehrtes Tillern und aufspannen vor dem Backen bewähren. Die Sehnen werden dann beim Ausziehen mehr gedehnt und speichern mehr Energie/Masse.

Vielleicht geht das auch mit Glas.

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Set-back

Beitrag von Falk » 07.04.2004, 18:02

Hier kommt noch ein Literaturhinweis und ich stelle zwei Darstellungen mit ein, die zeigen, wie man auf einfachste Weise mittels Schraubstock oder Schraubzwinge einen setback in einen gedämpften stave hineinbiegen kann. Man kann das auch mit grünem Holz machen, wobei man täglich die "Schraube etwas mehr anzieht" ... sobald es knackt oder reißt hat man es übertrieben und ist um etwas Feuerholz reicher ...

HUNT & METZ (1936: 67) Setting back a bow at the grip gives the bow a better cast and better shape. Figure 134, shows how a set-back bow looks ...

[url=http://www.fletchers-corner.de/images/noimg.jpg]
Bild[/url]
[url=http://www.fletchers-corner.de/images/noimg.jpg]
Bild[/url]

Literatur:
HUNT,W.B. & METZ,J.J. (1936): The Flat Bow. - 70 p., 138 figs.; New York, Milwaukee, Chicago (Bruce Publ. Co.).
Der Pfeil ist die Kralle an der Pranke des Menschen! (Falk 2002)

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Beitrag von Nacanina » 07.04.2004, 19:42

@Alex
ja, aber das mit den Sehnen ist schon lange bekannt.
Jimm Hamm macht häufig Sat Backs in seine Bögen.
Aber er baut ja vorwiegend Indianerbögen mit nicht zu üppigem Griffstück oder solche, die im Griff mitbiegen. Bei stärkeren Griffstücken fände ich es schwierig.
Es ist sinnlos, von den G?ttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. Epikur

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Wieviel natürlichen Reflex?

Beitrag von Archiv » 07.04.2004, 21:11

Also wenn´s hier schon um Reflex geht, wollte ich mal ne Frage loswerden:

Was glaubt Ihr wieviel natürlicher Reflex ist bei einem Selfbow verarbeitbar?
(mal von einem "normal" langen Bogen ausgegangen)

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