Jeans Backing & Robinie

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Jim
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Jeans Backing & Robinie

Beitrag von Jim » 19.09.2010, 10:08

Ich bin am studieren wie ich einem zu kurz geratenen Robinienbogen zu längerer Lebensdauer verhelfen kann.
Die Idee ist Ihm ein Jeans Backing zu verpassen.

Hat jemand schon Erfahrungen damit gemacht?

Mein Vorgehen wäre über die gesamte Bogenlänge eine Schicht Jeansstoff mit zwei Komponenten Kleber aufzubringen. Das scheint recht einfach, schnell und wirkt hoffentlich.


Freu mich über Tips und Trick zu dem Thema

Viele Grüsse
Jim

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Hairun
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Re: Jeans Backing & Robinie

Beitrag von Hairun » 19.09.2010, 10:50

Hi Jim,
Hmm muss es den Jeans-Stoff sein? ???
Wie wärs mit Rohhaut das sieht nich so furchtbar wie Jeans aufnem Bogen aus ;). Aber ich weis als Student ist mit Geld nicht viel los... Allerdings gibts die Rohhaut auch von Kauknochen für wenig Geld. Acker hat dazu einen Thread aufgemacht. Hier der Link: viewtopic.php?f=58&t=14515
Ausserdem würd ich jetzt meinen das Jeans doch recht schwer wird.
Gruß
Hairun

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klaus1962
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Re: Jeans Backing & Robinie

Beitrag von klaus1962 » 19.09.2010, 11:35

@Jim
Also wenns wegen der Optik ist, fände ich Jeans schon cool. Ist halt eine Geschmacksfrage. ;)
Ansonsten würde ich auch sagen, daß das Backing ziemlich schwer wird. Jeans sind nunmal ein eher dicker/dichter Stoff.

Gruß
Klaus

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Squid (✝)
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Re: Jeans Backing & Robinie

Beitrag von Squid (✝) » 19.09.2010, 11:50

Baumwollstoff eher nicht:
Schwer, kaum Bruchschutz weil sehr kurzfaserig = relativ sinnlos.

Wo befürchtest du denn den Verlust der "Lebensdauer"?

Am Belly? Dann macht kein Backing einen Sinn, weil die Belastung am Belly grundsätzlich erhöht wird.
Am Rücken? Dann ein Klassisches Bruchschutzbacking, das den belly kaum belastet: Rohhaut.
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 19.09.2010, 14:01, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

Jim
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Re: Jeans Backing & Robinie

Beitrag von Jim » 19.09.2010, 12:30

Hallo an alle
Scheint grundsätzlich die Grundrichtung der Meinungen kontra Jeans zu gehen.

Warum Ich ein Backing will:
Ich habe mit Robinie die Erfahrung gemacht, dass Sie auch wenn sie lange gebaut ist nach einer relativ geringen Anzahl von Schüssen (4 - 5.000) weich wird und die Wurfleistung verliert. Der Bogen funktioniert weiterhin nur nicht mehr so "Spritzig". Also gehts eigentlich um die diese Art von Lebensverlängerung --> die Wurfleistung zu erhalten. Die Kürze spielt da wohl auch ne Rolle. Der Bauch soll doch entlastet werden. Der Bogen ist wesentlich kürzer als ich (ich bin 190cm lang)

Warum Jeans:
weil ich mit Rohhaut Null Erfahrung hab und auch nicht weiss wo ich das herkrieg und wie ichs verarbeiten muss. Das gleiche mit Sehnen. Die Materialien die ich für für Jeans verarbeiten muss hätte ich zuhause.

Eigentlich wär mir für diesen Bogen ein Rohhaut oder Sehnenbacking lieber - aber in kurzer Zeit scheint es mir mit dem jetzigen Wissenstand nicht ralisierbar.

Faithfully Jim

Tyrdal
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Re: Jeans Backing & Robinie

Beitrag von Tyrdal » 19.09.2010, 12:40

Der Bauch soll doch entlastet werden.
Mit einem Backing kann man aber den Bauch nur stärker belasten. Du bräuchtest also eher ein Facing.

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Squid (✝)
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Re: Jeans Backing & Robinie

Beitrag von Squid (✝) » 19.09.2010, 13:12

Dann ein Facing aus Osage oder Eibenkern: Da wird die Robinie verdünnt und das Bauchholz übernimmt den Druckjob.


By the Way: Nach 5000 Schüssen wird so mancher Holzbogen weich... Die Lebenserwartung ist nun einmal begrenzt, weil die Holzzellen irgendwann das Zeitliche segnen, und damit geht die "Spritzigkeit in jedem Falle flöten.

EDIT: DirkM hat nen Bogen aus Osage, der hatte mal um die 70 lbs... nach Jahren hat er nun noch 50 lbs und so viel Set, daß man die Sehne einhängen kann... aber er schießt...


Nur als Info: Rohhautstreifen kann man für günstig Geld im Netz bestellen. Einen "Material - Wo Thread" haben wir hier, ich hab meine von "Sattlerbedarf Bähr". Verarbeiten: Holzleim auf den Bogen schmieren, angefeuchtete Rohhaut draufpappen, stramm ziehen, fixieren, mit Verband, Fahhradschlauch o. ä umwickeln, trocknen Lassen. Aber das nur als Exkurs: Es bringt deinem Anliegen überhaupt nichts.
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 19.09.2010, 14:02, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

Jim
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Re: Jeans Backing & Robinie

Beitrag von Jim » 19.09.2010, 13:49

@ Squid - du meinst Backing generell bringt nix für längerem Erhalt der Wurfleistung?
Das Holz sich wie Holz verhält ist mir schon irgenwo klar - wenn der Bogen aber gut gebaut ist (wenn er das ist :) ), und man nicht mutwillig oder achtlos immer bis ans Limit geht - ... dann? Würde dann wohl der Bogen länger leben.

Wie versiegelt man das Rohhautbacking? - Der Holzleim ist doch nicht wasserfest?

Jim

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Squid (✝)
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Re: Jeans Backing & Robinie

Beitrag von Squid (✝) » 19.09.2010, 13:59

Wie gesagt, es kommt auf die Art des Backings an.

Ein Bogen hält am längsten, wenn er in sich stimmig ist.
1. Rücken und Bauch stehen im Gleichgewicht,
2. das Material ist hochwertig,
3. die Abmessungen sind auf das Material abgestimmt und
4. das Zuggewicht ebenfalls.

(Und man ihn gut behandelt - aber es sollte selbstverständlich sein, dass man ihn vor dem Schießen "aufpumpt" und niemals über den maximal vorgesehenen Auszug zieht)

Und da haben wir bei Robinie bei Punkt 1 ein grundsätzliches Problem: Robinie ist sehr zugfest aber hat trotz seiner Härte gewisse Probleme mit der Druckfestigkeit. Darum sollte Robinie relativ breit und lang gebaut werden um die Druckkräfte zu verteilen. Dennoch drückt der starke Rücken heftig den Belly zusammen und langsam wird der Bogen weich.
Klebst du jetzt ein starkes Backing drauf dann wird der Rücken noch stärker und der Bauch noch mehr belastet. Folge: Noch mehr weich.

Rohhaut (und Jeans) bringen dir auch nichts: Beide sind zwar flexibel - kaum Mehrbelastung für den Belly - aber schwer. Und schwer bedeutet, daß die Wurfarme plötzlich mehr Energie aufbringen müssen um sich selber erst mal zu bewegen, bevor sie den Pfeil beschleunigen. Überraschung: Da ist trotz Backing auch nix mehr schnell oder spritzig.

Bleibt also nur, ein Holz zu finden, dessen Druckfestigkeit der Zuggkraft der Robinie ebenbürtig ist (s.o.) und es auf die Innenseite zu kleben. Aber will man sich den Stress wirklich geben???



EDIT: Rohhaut wird einfach lackiert oder mit Hartöl behandelt. Holzleim ist zwar nicht vollständig wasserfest, aber der Bogen wird ja auch nicht gebadet...
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

Jim
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Re: Jeans Backing & Robinie

Beitrag von Jim » 19.09.2010, 14:49

merci vielmal - hast / habt mir in einigen Punkten weiter geholfen.

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