Was tun bei Dreholz?

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Gropi
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Was tun bei Dreholz?

Beitrag von Gropi » 03.11.2003, 21:05

Ich bin erst Anfänger in Sachen Bogenbau, daher mangelt es mir noch reichlich an KnowHow. Da wäre also folgendes Problem: Vor ca. einer Woche habe einen Haselnußstecken bekommen, ca. 6-7 cm dick. Efreulicherweise ließ sich der Stamm trotz des eher geringen Durchmessers leicht spalten, ohne das etwas schiefgelaufen wäre. Allerdings habe ich erst nach dem Spalten festgestellt, das die Seiten (d.h. die Spaltflächen - ich hoffe es ist einigermaßen verständlich was hier schreibe)an den beiden Enden eines jeden Spaltlings (also jeder der 2 Hälften) um ca. 90° gegeneinander verdreht sind.
Ich werde einstweilen etwa 3-4 Monate warten bevor es sn die Weiterverarbeitung geht, aber spätestens dann muß ich mich mit dieser Verdrehung auseinandersetzen. Was soll ich tun? Eine Möglichkeit soll ja darin bestehen, den Rohling über Wasserdampf zu biegen, aber wie genau sieht dieser Vorgang aus? Danke an alle die mir antworten.

Taran
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Das ist zuviel.

Beitrag von Taran » 03.11.2003, 21:14

Ich würde mir einen neuen Stecken suchen. Geradere Hasel dürfte nicht so schwer zu finden sein!
Taran von Caer Dallben

... και δόξα τω Θεώ !

Gropi
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Beitrag von Gropi » 03.11.2003, 21:16

Gibt es wirklich keine Alternative? Würde mir sehr leid tun, jetzt alles auf den Müll zu werfen.

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Beitrag von Ravenheart » 03.11.2003, 22:27

..keine.

Rabe

Martin
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Jein

Beitrag von Martin » 04.11.2003, 09:19

Grundsätzlich wäre es sicher besser du besorgtest Dir ein neues Stück Holz. Wie Taran bereits gesagt hat sollte das bei Hasel nicht allzu schwierig sein.

Beim Thema 'Geradbiegen' scheiden sich die Geister. Aber maile hierzu doch mal den Henning an, der hat da eine recht pragmatische und unkomliziert Meinung dazu - außerdem Erfahrung mit dem Begradigen.
It's never too late for a happy childhood!
---------
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Beitrag von harry » 04.11.2003, 19:07

Ich hätte da eine andere Idee,da man ja nicht besonders viel kaputt machen kann an so einem Haselstecken,
Lass ihn so verdreht wie er ist und bemühe dich daß die Sehne zum Schluss mittig im Griff sitz.
Ich hab das mit einem verknurzeltem Eibenstamm versucht der ziemlich verdreht war.Sieht aus wie ein Propeller ab schiesst kerzengerade. :D

nordbogen
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Drehholz

Beitrag von nordbogen » 04.11.2003, 20:40

Auf jeden Fall zuviel,Hasel ist ja nun nicht schwer zu bekommen,also neu.Habe aber schon Dreher bis 30 Grad rausgekriegt.Entweder Dampf oder Trockenwärme mit Heissluftgebläse-aber das Holz einfetten,damit sich die Wärme gleichmässig verteilt und das Holz nicht Verbrennt,Immer schön hin u.her m.d.Fön...Als Fett nehme ich Bisamfett,aber auch jedes andere tierische Fett geht,Rindertalg usw.,mit pflanzl.Fett hab ich noch nicht gemacht.Am sichersten ist aber Dampf.3/4 Std.über Dampf,mehr als zum Begradigen drehen oder bei Recurves oder Setback biegen,da das Holz wieder etwas zurück geht und schnell in Form biegen,drehen z.B.mit Schraubzwinge als Hebel.Wichtig die Wurfarme müssen schon ziemlich auf Endmaß gebracht sein,sonst drehst nix.
Nordbogen:)

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Beitrag von Gropi » 07.11.2003, 17:34

Nordbogen, diesen Vorschlag von dir aus dem "Bogen gebrochen" - Thread:

Spleisse ihn doch im Griff.D.h.werf den oder besser säge den Griffmittig durch,mache einen ordentlichen V-Spleiss und baaue den Bogenarm neu.


Könnte man das nicht auch auf einen Rohling mit Drehwuchs anwenden? D.h. ich bearbeite die Spaltinge, bis ich je einen Bogenrohling habe, oder meinetwegen auch einen fertigen (noch verdrehten) Bogen habe . Dann nehm' ich das ganze in der Mitte auseinader und verspleisse ihn dann wieder so, das der größte Teil der Drehung kompensiert wird. D.h. die beiden Hälften werden getrennt und dann wieder mit einem geringeren Verdrehungswinkel gegeneinander zusammengefügt. Was dann noch an Torsion in den beiden Hälften übrig ist, könnte man ja durch dämpfen eleminieren, so wie weiter oben beschrieben. Das hört sich vielleicht etwas abenteuerlich an, und danach das ich keine Ahnung habe wovon überhaupt rede...aber theoretisch wäre das doch möglich, oder? Würdet ihr DAS für realisierbar halten? 8-)

Wie gesagt, es würde mir schwer fallen, das Material auf den Müll zu werfen, zumal ich nur durch einen glücklichen Zufall da ran gekommen bin. Ich bin nicht gerade üppig mit frischem Holz ausgestattet. ;( Mal so ne Frage am Rande: Wo bekommt ihr denn so euer Holz her? Mir als Stadtmensch da fällt spontan nur das Grünflächenamt ein bzw. ein kooperationswilliger Förster - wenn die mit sich reden lassen.

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Beitrag von Ravenheart » 08.11.2003, 22:32

...mensch, Gropi, Du bist ja hartnäckig! Das gefällt mir, ehrlich! Weiter so!

Das mit dem "Anti-dreh-Spleiß" könnte sogar funktionieren!

Mein erster (halbwegs) gelungener Bogen hatte eine Verdrehung von ca. 15°, schön gleichmäßig über die ganze Länge, also der eine Arm nach links, der andere nach rechts.

Er hat mir 2 Jahre gute Dienste geleistet und immer präzise geworfen!

Gut, der Aufwand so einen Spleiß zu machen ist ungefähr 3 mal so hoch, wie einen anderen Stave zu beschaffen. Aber ich kann Dich verstehen! Ich gebe auch kein Holz auf, das ich erst mal im Keller habe. Mach es ruhig...
... wenn Du 20 andere gebaut hast!
(Meine Meinung)

Rabe

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Beitrag von Nacanina » 17.11.2003, 22:58

Ich schließe mich Rabe in allen Punkten an!!!
Aber ehrlich: was hab ich geflucht, bei den Propellern. Es geht. Du kannst daraus Bögen bauen, mit oder ohne Backing, aber der Aufwand ist größer und nachher hast du kaum noch was zum Tillern an der einen Seite...
Mein Robinien-Snake-Propeller ist an der einen Seite des Wurfarms ca. 12 mm dick und auf der gegenüberliegenden nur ca 2 mm. Am anderen Wurfarm natürlich auf den gegenüberliegenden Seiten genau so. Sieht schon merkwürdig aus.
Hat dann noch eine rot angemaltes Leinenbacking, um das Maß voll zu machen. ;-)
Aber er schießt!
Es ist sinnlos, von den G?ttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. Epikur

Gropi
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Beitrag von Gropi » 19.11.2003, 21:51

Schön zu lesen, das es doch geht. :-)

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