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von Prywinn » 26.12.2003, 21:20
hab da was im netz entdeckt, wollte es euch nicht vorenthalten ^^
[wahrscheinlich kennt ihr es...]
Man benötigt einen oder besser mehrere (es ist besser, mehrere Rohlinge zu haben), in der Mitte ca. 5 bis 6 cm dicke, junge Bäume. Empfohlen wird besonders Eschenholz. Die Rohlinge werden dann auf die Länge von den Fingerspitzen des seitlich ausgestreckten, rechten Armes, bis zum Ende der linken Schulter des zukünftigen Verwenders gekürzt. Wer einen Langbogen herstellen will, sollte die Distanz zwischen den Fingerspitzen beider ausgestreckter Arme zugrunde legen.
Nun werden die Rohlinge entrindet und über Nacht an einem kühlen Ort gelagert. Nach einer Lagerung von mindestens 6 Stunden wird der natürliche Bogen des Rohlings ermittelt, indem man ein Ende auf den Boden stellt und mit einem Fuß fixiert und das andere Ende senkrecht mit der linken Hand festhält. Mit der rechten Hand greift man in die Mitte des Rohlings und prüft, in welche Richtung sich der Rohling am besten biegen läßt, ohne sich zu verdrehen. Dies wird die Richtung des Bogens.
Der Bogen wird getrimmt, indem in langen Strichen die beiden Enden mit einem Hobel dünner geschabt werden. Danach wird der Rohling wieder einige Tage abgelagert und dann feuergehärtet, indem das Holz über starker Glut (z.B. Holzkohle) bewegt wird, ohne daß die Oberfläche anbrennt.
Nach dem Feuerhärten wird das Holz wiederholt mit Fett oder Öl eingerieben, bis das Holz nichts mehr absorbieren kann. Jetzt können die Enden noch weiter ausgeformt werden, um noch elastischer zu werden und die Sehne zu halten (einkerben). Ist diese Arbeit fertig, werden die Enden mit nasser Sehne umwickelt und mit Kiefernharz verklebt.
Wenn die Sehne ausgehärtet ist, kann der Bogen mit Sehne gespannt werden. In diesem Fall ist die "Bogensehne" wörtlich zu nehmen. Die Bogensehne wird aus getrockneter, zerfaserter und wieder angefeuchteter Sehne hergestellt. Zunächst wird mit Zeigefinger und Daumen aus einigen feuchten Fasern ein Faden gedrillt, bzw. gesponnen. Um diesen Faden wird ein anderer Faden schraubenförmig gewickelt. Darum wird dann in anderer Richtung ein weiter Faden gewickelt, so daß die Wicklungen über Kreuz liegen.
Diese Prozedur wird so lange wiederholt, bis die gewünschte Dicke erreicht ist. Danach werden die Enden verspleißt und die Oberfläche mit Speichel glatt gerieben. Die Sehne muß jetzt in leicht gespannter Position austrocknen. Beim Trocknungsprozeß kleben dann die feuchten Sehnenfasern zusammen.
Die Sehnenmitte sollte man zum Schutz vor Abnutzung mit dünnem Garn umwickeln.