Recurve-Wurfarme - optimal getillert?

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Mischa
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Recurve-Wurfarme - optimal getillert?

Beitrag von Mischa » 06.08.2003, 23:11

Hallo, FC-ler.
Obwohl die meisten Bogenbauer unter Euch sich auf Langbogen spezialisert haben, hoffe ich, Rat zu finden zu einem Problem, das ich mit einem neuen Recurve habe.  Das betreffende Stueck ist ein Chek-Mate "Take-down Hunter II" in 62", 52#, ein recht ansprechendes Stueck, im Prinzip gut verarbeitet.  
Beim Spannen allerdings hab ich beobachtet, dass die (nicht-statischen) Recurve-Enden der Wurfarme sich sehr frueh und sehr weit 'oeffnen', waehrend sich der Hauptteil der Arme relativ wenig biegt.  Eigentlich sollte sich die Spannung der Wurfarme doch wohl einigermassen gleichmaessig ueber die oberen zwei drittel oder so verteilen, nehme ich an.  Ich vermute, dass die Arme nicht optimal getillert sind.  Gibt es da eine Faustregel, wie sich die Spannungskraefte ueber die Laenge eines Armes optimal verteilen sollten, bezw. wann und wie stark sich die Recurve-Enden beim Spannen oeffnen sollten?  
Ist die Sache ueberhaupt ein Problem, denn der Bogen zieht sich eigentlich weich und schiesst recht gut?  Allerdings ist die unterschiedliche Dynamik der Wurfarme schon auffallend im Vergleich zu meinen beiden anderen Recurve-Bogen (ein Damon Howatt & ein Samik).

Gruesse,
Mischa

tipiHippie
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Recurve-Wurfarme - optimal getillert?

Beitrag von tipiHippie » 07.08.2003, 00:20

Hallo Mischa,
erst mal vorab - ich hab keine Ahnung vom Bogenbauen, schon garnicht von Recurves...
Da Du aber sagst, das Teil ist gut verarbeitet, zieht sich weich und schiesst recht gut, denke ich mal dass das so in Ordnung ist. Chek-Mate ist ja nun mal kein No-Name-Produkt und ich denke mal die Jungs wissen schon was sie da zusammengebastelt haben. Von einer Faustregel für Spannungsverhältnisse ist mir bis jetzt nichts bekannt; würde mich aber auch mal interessieren.
Du wohnst ja überm Grossen Teich und somit "in der Nähe" des Herstellers; versuch doch mal mit denen über den Tiller zu diskutieren. Vielleicht erfährst Du ja Bogenbautechnische Geheimnisse über die Vorzüge dieser absonderlichen Tillerei. (Die Sprachbarriere dürfte bei Dir ja wohl etwas niedriger liegen als bei einem von uns "Deutschländerwürstchen").

Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Spass und Erfolg mit dem Bogen (egal mit welchem)

• Nachricht wurde von tipiHippie am 07.08.2003-00:22 nachbearbeitet!
>>>=====> HUGH ich habe gepostet

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Mischa
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Recurve-Wurfarme - optimal getillert?

Beitrag von Mischa » 07.08.2003, 01:03

@TipiHippie:
Danke, Spass hab ich & am Erfolg arbeit ich fleissig...
Ich hab schonmal versucht (allerdings in einer anderen Angelegenheit) mit den Chek-Mate Leuten direkt in Verbindung zu treten, was nicht sehr erfolgreich war. Scheinbar ziehen sie Kundenkontakt ueber den Haendler als Mittelmann vor.  Werds aber nochmal versuchen.
Falls ich tatsaechlich dabei auf bogenbaurtechische Geheimnisse stossen sollte, werd ich sie gerne an die FC-Bogner weiterleiten.

Mischa

HZ
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Recurve-Wurfarme - optimal getillert?

Beitrag von HZ » 07.08.2003, 20:43

Hallo Mischa,
wenn sich die Recurves schön gleichmässig öffnen bin ich ebenfalls der Meinung, dass die Bogenbauer dies so beabsichtigt haben.
Mir fallen im Moment zwei Gründe ein, Recurves so zu bauen, dass sie sich frühzeitig öffnen:
bei grossen Recurves versuche ich, die Nockpunkte möglichst schnell nach hinten zu bekommen, weil anderenfalls immer die Gefahr besteht, dass die Bogenarme zur Seite wegkippen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn die Bogen nur aus Holz bestehen und nicht glasbelegt sind.
zum anderen bekommt man einen sehr "schnellen" Bogen, wenn nur die dünnen und leichten äusseren Wurfarmanteile arbeiten. Dies kommt aber nur bei leichten Pfeilen zum tragen. Der Bogenbauer Dean Torges bezeichnet diese Bögen als target-bows (im Gegensatz zu den hunting-bows, die mit schwereren Pfeilen zurechtkommen).

Viele Grüsse
Hans

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Mischa
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Recurve-Wurfarme - optimal getillert?

Beitrag von Mischa » 08.08.2003, 01:01

Danke Hans,
das scheint mir ein plausibler Grund zu dafuer sein, Wurfarme bewusst so zu konstruieren, dass sie sich frueh & weit oeffnen, obwohl in diesem Fall der Bogen eigentlich nicht als Target-Bow konzipiert ist.  
Bin mal gespannt, ob & was ich von Chek-Mate dazu hoere.

Mischa

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Recurve-Wurfarme - optimal getillert?

Beitrag von Taran » 11.08.2003, 16:33

Wenn sich die Recurves früh öffnen, stackt der Bogen eventuell auch früher, da er ja eher "langbogenähnlich" wird. Wie ist das bei dir?

@HZ
Wegkippen der Recurves: bei breiteren Wurfarmen passiert das sicher nicht so leicht.
Dean Torges meinte keinen Bogen mit "whip-tiller", sondern lediglich ein längeres, steifes Mittelteil. Um den Sehnenwinkel günstig zu halten, sollten die Wurfarmenden nicht zu biegsam sein. Die Energiespeicherung fällt auch geringer aus.
Ein Jagdbogen käme mit leichten Pfeilen genauso gut zurecht, hätte aber evtl. mehr Handschock.
Taran von Caer Dallben

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