Frage zu Haselnuss

Themen zum Bogenbau
Erought
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Frage zu Haselnuss

Beitrag von Erought » 28.05.2010, 21:17

Hallo erst ma... bin neu hier und hätte ein paar fragen zu Haselnuss^^


1) Kann ich damit so einen Bogen bauen http://bogenbau-broken-arrow.de/downloa ... sger.pdf???

2) Gibt es irgenteine "Schnelltrocknungsmethode" ??

3) Wenn Frage eins nicht zutrifft, kann ich überhaupt Recurves anbringen??


Vielen dank schonmal im voraus und sorry wenn ich nerve aber ich hab überhaupt keine erfahrung :-\

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Ravenheart
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Re: Frage zu Haselnuss

Beitrag von Ravenheart » 28.05.2010, 21:42

Hi Erought, willkommen in der FC!

... und sorry wenn ich nerve aber ich hab überhaupt keine erfahrung


Natürlich nervst Du gar nicht, um Fragen zu stellen ist das Forum ja (u.a.) da!  :)

1) Kann ich damit (Haselnuss) so einen Bogen bauen (Rattan-Bogen a la B.A.)??
3) Wenn Frage eins nicht zutrifft, kann ich überhaupt Recurves anbringen??


Jaein! Ein sehr erfahrener Bogenbauer könnte das hin bekommen, aber......

a) Grundsätzlich muss ein Holzbogen immer in seinem Design dem gerade verwendeten Holz angepasst werden! Ziel dabei ist, eine Form, Länge und Breite zu finden, die optimale Leistung bringt, OHNE das Holz zu überlasten!
Das ist je nach Holzart sehr unterschiedlich.
Ein Anfänger sollte immer ein Design wählen, mit dem er "auf der sicheren Seite ist".
Das von B.A. gezeigte Design ist optimal für Rattan. Für Hasel wäre es ungünstig. Ein Anfänger würde damit scheitern!

b) Recurves am Holzbogen sind schon eine gehobene Schwierigkeitsstufe! Sie können misslingen, erschweren das Tillern, verkürzen den Biegebereich und sind, werden sie "aus Vorsicht" zu massig ausgeführt, eher Bremsen als Beschleinigung.
Ein Anfänger-Design sollte gerade und schlicht sein. (Es gibt noch genug andere Schwierigkeiten!)
Bild
Der ganz rechte ist für Hasel ein gutes Anfänger-Design! Die Länge wäre mit 1,70 - 1,75m gut bemessen!

2) Gibt es irgenteine "Schnelltrocknungsmethode" ??


Ja, Hasel ist schnelltrocken-geeignet! Du musst den Stamm spalten, entrinden, die Enden versiegeln, und ihn dann fern der Heizung ca. 3 Wochen in einem trockenen Innenraum lagern.

Rabe
Zuletzt geändert von Ravenheart am 28.05.2010, 22:31, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Frage zu Haselnuss

Beitrag von acker » 28.05.2010, 22:02

Hallo und Willkommen im FC  :)

Rabe hat ja schon alles gesagt, dann bekommste schon mal das Begrüßungskörbchen von mir mit vielen Tips :
http://www.fletchers-corner.de/index.php?topic=11859.0

Klick dich einfach mal durch.

Gruß acker
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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Re: Frage zu Haselnuss

Beitrag von Squid (✝) » 29.05.2010, 00:05

Ähm... einen Bogen nach Art des Hauses "Broken Arrow" kann man mit einem Haselstave m. E. NICHT bauen.
Die Belastungsgrenzen bei der Hasel werden überschritten, gleichzeitig ist die Bauweise auch sehr unterschiedlich - Rattan kann man von beiden Seiten bearbeiten, bei Hasel brauchen wir gewöhnlich den unverletzten Rücken.
Und der Haselbogen muss lääänger werden (als die 130 cm in der Anleitung), um das Holz nicht zu überlasten.

Leichte Recurves bei Hasel? Ja, warum nicht. Aber nicht so massiv wie in der Anleitung von BA.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

Erought
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Re: Frage zu Haselnuss

Beitrag von Erought » 29.05.2010, 08:31

Dann möcht ich mich erstmal für die schnellen Antworten bedanken^^

Du musst den Stamm spalten


Das heißt vierteln oder??

Oder einfach nur mittendurch???


Fragen über Fragen^^

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walta
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Re: Frage zu Haselnuss

Beitrag von walta » 29.05.2010, 09:12

Mittendurch

grüsse
walta
----------------
so ein mist - ein einwörter - entschuldigt vielmals :-)

Tom of Sevenhills

Re: Frage zu Haselnuss

Beitrag von Tom of Sevenhills » 29.05.2010, 09:12

Nicht vierteln! Da bleibt nur dünnes Brennholz über .Einmal mitten durch ergibt bestenfalls 2 Staves.
Bei Hasel mit einem Durchmesser < 6cm nehme ich mittlerweile die eine Seite nur mit dem Ziehmesser runter.

Gruß
Tom

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Re: Frage zu Haselnuss

Beitrag von Ravenheart » 29.05.2010, 10:48

...wichtig zu wissen:

Der mittige Markkanal muss mindestens bis zur Hälfte weggeschnitten sein. Lässt man (z.B. für einen Griffbereich) da drüber Holz stehen, reißt er dort unvermeidlich bis zum Mark ein - und nicht unbedingt da, wo man es gerne hätte, sondern schlimmstenfalls mitten im Rücken.
Willst Du dennoch Holz für den Griff stehen lassen, musst Du die Risslage "vorgeben": Die ist am günstigsten mittig an der Bauchseite. "Vorgeben" tust Du sie, indem Du da ein Stück weit schon längs einsägst!

Alternativ nimmt man auch im Griffbereich das Holz weg, und klebt dort später was an.
Ab 3,5 cm Dicke (entspricht Stammdurchmesser 7,5 cm - 2 x 3,5 + Mark) ist es für einen Griff dick genug.

Rabe

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Re: Frage zu Haselnuss

Beitrag von Erought » 29.05.2010, 12:09

Dann nochma danke für die Antworten...ich glaub jetz weiß ich bescheid^^


Erought

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Re: Frage zu Haselnuss

Beitrag von Squid (✝) » 29.05.2010, 14:11

Schön, geholfen, wo helfen geht.  ;)
Aber Bescheid weisst du nicht... nicht mal nach 30 Bögen und intensivem Forumsstudium: Irgendwas ist immer...

Nee, ernsthaft: Der erste Bogen wird eine ziemliche Gurke werden. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und wenn man das alles alleine erlernt / erlernen muss, dann baut man ziemlich viel Mist. Durch Versuch und Irrtum sind hier viele zum Bogenbau gekommen, diejenigen, die erst um 2004 ff. angefangen haben, haben aber durch dieses Forum schon eine  Menge Hilfe erfahren.
Vor den anderen kann man nur den Hut ziehen.

Für deinen Haselbogen gibt es hier noch einen guten Buildalong. Du must ja den ganzen Krams mit Schlangenhaut und Trallala nicht nachmachen. Lass dich nicht von dem vielen technischen Gerät abschrecken: Das geht auch alles gut in Handarbeit.
http://www.primitivearcher.com/smf/inde ... pic=4815.0

Und wenn du besonders masochistisch veranlagt bist, kannst du ja mal unseren Sapling-Thread durchlesen. Da war verlangt, in relativ kurzer Zeit aus frischem Holz einen Bogen zu fabrizieren - und Hasel war da gerne genommen...
http://www.fletchers-corner.de/index.php?topic=12732.0

Diese beiden Threads befassen sich auch mit Hasel:
http://www.fletchers-corner.de/index.php?topic=12000.0
http://www.fletchers-corner.de/index.php?topic=13379.0
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
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Re: Frage zu Haselnuss

Beitrag von Wilfrid (✝) » 29.05.2010, 17:44

na, ich weiß jetzt nicht mehr wers war, aber einer hat hier als Einstieg nen Haselbogen als allerersten Bogen hingelegt, das war ein SAHNESTÜCK aus Hasel!!!!
Also , es geht
Bei Hasel
Einfach bauen bis zu Bodentiller  ( grün und nass) und dann in die Ecke stellen zum Trocknen. Danach tillern und fertig
Bogenschützen sind irgendwo alle Spanner, aber das Schießen entspannt definitiv
Der schönste Pfeil ist der im Centerkill

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Re: Frage zu Haselnuss

Beitrag von Squid (✝) » 29.05.2010, 18:33

@Wilfried: Das KANN passieren. Und das kann sogar zum Gewinn des Bogen des Monats führen....

ABER: Das ist nicht standard und es gibt zu viele Erstlinge die - nun ja - die eben Erstlinge sind...

Meinen hab ich aber auch noch!! Und heilig ist er... !
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Re: Frage zu Haselnuss

Beitrag von acker » 29.05.2010, 18:45

Meinen hab ich aber auch noch!! Und heilig ist er... !


Und das ist auch gut so  ;D ;D

Hm, kann es evtl sein das Du so langsam aber sicher mal wieder einen thread im Präsibereich eröffnen mußt ::)
Du machst sonst noch Kra konkurenz ;D ;)

Gruß acker ;)
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Re: Frage zu Haselnuss

Beitrag von Erought » 29.05.2010, 20:43

@squid

Danke für die tollen Links aber wie lang ist dieser Bogen überhaupt??

Auch wenn ich diesen Bogen noch lange nicht SO bauen kann wird mir die Anleitung sicher helfen

Erought
Zuletzt geändert von Erought am 29.05.2010, 20:55, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Frage zu Haselnuss

Beitrag von Squid (✝) » 29.05.2010, 21:30

Wenn du ein normal gewachsener Mitteleuropäer mit bürogeschädigten Schultern bist ( die Arme machen nicht viel aus ) dann sollte ein Bogen von deiner Körperlänge die richtige Wahl sein.
Aber auch 10 cm weniger ist noch OK.
Die Länge sollte also zwischen 185 und 170 cm liegen.

Man kann dann später ein wenig variieren, indem man z. B. den Griff biegsam gestaltet oder mit vieeel Erfahrung die Grenzbereiche des Holzes auslotet. Und dann kann auch schon mal ein leistungsstarker Bogen von 145 cm Länge entstehen.
"Snake-Jo 'rumhuldig"

Aber am Anfang sind erst mal lange Bögen angesagt. Und um gleich Missverständnissen vorzubeugen: ein kurzer Bogen ist kein besserer Bogen, ein langer Bogen nicht schlechter.
Eher im Gegenteil: Ein langer Bogen kann mehr Energie speichern und auf den Pfeil übertragen.

Aber ich gestehe: Mit einem 209 cm langen Langbogen (hihihi) durch den Wald zu stromern und Baumstümpfe zu beschiessen gibt Ärger von den Mit-Rovern: Die hassen es, das lange Elend dauernd in den Knöcheln zu haben...

175 cm sind schon OK, kürzere Bogen braucht nur der Hunne / Mongole um vom Pferd aus Völker zu unterwerfen. Aber das ist seit Jahren out.
Und unsere Reiterbogenschützen brauchen auch son Ding... aber das ist selten selbst gebaut: Je kürzer desto Stress für das Material.   
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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