Griff "aufdicken"

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toxic_tbh
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Griff "aufdicken"

Beitrag von toxic_tbh » 17.01.2010, 22:55

Als Idee für den nächsten Bogen würde ich gerne im Griffbereich die Dicke erhöhen.
Die Walnuss dafür liegt bereit.
Ich würde gerne die für Tips und Griff aufleimen.
Allerdings nicht nur einfach so direkt auf die Esche, sondern vielleicht so wie bei den Messern, mit n bisschen optischen Effekt. Bei den Messern pack ich zwischen zwei schichten immer ne Lage dünnes Leder.
Geht das denn beim Bogen auch? Da sind ja doch n paar andere Kräfte am Werk. Das ganze unter Druck mit Uhu Endfest?
Oder lieber ein Streifen Furnierholz organisieren und Ponal Blau?

Viele Grüße!

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Squid (✝)
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Re: Griff "aufdicken"

Beitrag von Squid (✝) » 17.01.2010, 23:03

Hängt stark vom Design des Bogens ab. Wenn der Griff sich nicht mitbiegt, kannst du in der Griffregion so ziemlich alles aufkleben, was du willst.
Wenn sich der Bogen im Griff dagegen mitbiegt, ist für einen dickeren Griff eher weiches Material wie Leder oder Schaumstoff zu empfehlen.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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toxic_tbh
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Re: Griff "aufdicken"

Beitrag von toxic_tbh » 17.01.2010, 23:12

Naja, der Griff sollte sich nicht mitbiegen. Wollte aber ein Schussfenster machen und um den Griff am Biegen zu hindern halt aufdicken. Die Frage ist nur, ob Leder etc die möglichen Kräfte aufnehmen kann (und sich nicht auseinanderscheert) um den Griff am Biegen zu hindern.

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the_Toaster (✝)
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Re: Griff "aufdicken"

Beitrag von the_Toaster (✝) » 17.01.2010, 23:33

Mit Schussfenster solltest Du Holz nehmen, denn die ist ne Sollbruchstelle.
Die Walnuss geht da gut.
Um das elegant zu machen kannst Du die Wurfarme aus zwei Lagen Esche bauen und die Walnuss im Griffbereich zwischen die Lagen einfügen.
Also erst Esche, dann die Walnuss, schön papierdünn auslaufende Fadeouts machen und da drauf dann die zweite Lage Esche auf dem Griffholz auslaufend leimen.
Auch hier auf den durchgehenden Jahresring auf dem Rücken achten.
Die Bauweise ist allerdings eher was für Bambus oder Glaslaminate...
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

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toxic_tbh
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Re: Griff "aufdicken"

Beitrag von toxic_tbh » 17.01.2010, 23:37

*gf*
Wenn ein Tipp vom Toaster kommt, kann es sich nur um Laminate handeln *g*

Ich wollte eigentlich nen normalen Eschenrohling (wie meinen erstling nehmen und dann elegant aufleimen. Also nich gleich den ganzen Bogen als Laminat, sondern nur auf den Griffbereich direkt drauf...

Auch wenn mich Volllaminate reizen. Toaster, machst Du auch Kurse? Kann man bei dir in die Lehre gehen? *g*

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Re: Griff "aufdicken"

Beitrag von the_Toaster (✝) » 18.01.2010, 07:19

Hihihi...

Moin...

Ah! Ok. Jetzt kapier ich was Du willst.

Nen Rohling nehmen, der im Griff von sich aus wenig Material hat und da dann ein schönes Hartholz aufleimen. Damit das elegant aussieht eine Zierleiste dazwischen leimen.

Tja also. Auch die auf jeden Fall aus Holz machen. Leder wird das nicht halten.
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Mike W.
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Re: Griff "aufdicken"

Beitrag von Mike W. » 18.01.2010, 08:21

Toaster, machst Du auch Kurse? Kann man bei dir in die Lehre gehen?


Da würde ich auch hinkommen! ;D

Guten Mogen!
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Re: Griff "aufdicken"

Beitrag von Ravenheart » 18.01.2010, 11:31

Um das Griffholz aufzuleimen, muss man ja i.d.R. die Fläche dafür "planieren". Dabei geht Holz verloren.
Entscheidend ist, wie viel übrig bleibt:

Bleibt der Griff dennoch dick genug, um auch ohne zusätzliches Material a) zu halten und b) steif zu bleiben, kann man alles Mögliche machen - auch Leder-Zwischenlagen.

Wäre der Griff aber ohne zusätzliches Material nicht stabil, oder würde sich verbiegen, muss man die zusätzlichen Materialien sorgfältig wählen:

a) so dass sie der Biegung entgegen wirken, was auch die Haltbarkeit der Klebefuge einschließt (viele Edelhölzer lassen sich schlecht kleben!),
b) so dass sie die Biegung mitmachen,was ebenfalls die Haltbarkeit der Klebefuge einschließt!

Mir ist z.B. mal ein Bambusgriff auf Hickory abgeplatzt, weil die Übergangsbereiche zu kurz waren und die Elastizität der Materialien zu unterschiedlich ist!

Rabe

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Re: Griff "aufdicken"

Beitrag von Snake-Jo » 18.01.2010, 17:44

Da ich mit gutem Bogenholz immer sehr sparsam umgehe, kommt es oft vor, dass mein Stave nur 20-30 mm tief ist (dafür habe ich dann zwei) und entsprechend regelmäßig der Griff verstärkt werden muss.
Ich habe dabei ganz schlechte Erfahrung mit weichen, verschiebbaren Materialien wie Sehnenbelag, Rohhaut oder Leder gemacht. Ich bevorzuge Zwischenlagen, wenn die Hölzer in ihren Eigenschaften zu unterschiedlich sind oder lange, sehr lange "Fade-outs". Da hat dann die aufgeleimte Griffpartie schnell mal 300 mm, sogar 400 mm hatte ich schon.

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