Buchrezension „Reflexbogen: Geschichte und Herstellung“

Themen zum Bogenbau
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the_Toaster (✝)
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Re: Buchrezension „Reflexbogen: Geschichte und Herstellung“

Beitrag von the_Toaster (✝) » 09.08.2009, 18:17

Ursus maximus hat geschrieben:[...]
Ist in dieser hinsicht auch einiges beschrieben Geschichte, Aufbau, Merkmale, Entwicklung der verschieden Arten?????? So das das Buch für mich auch seinen reiz hat und das Geld Wert ist.
[...]
Oder verwechsle ich hier dass so genannte meditatve schiessen mit dem echten schiessstiel????????
[...]


Ja, für ein Buch mit 336 Seiten Gesamtumfang wird über alle Deiner drei Fragen sehr viel beschrieben.
Da Buch beginnt in der Jungsteinzeit und endet in der Neuzeit. Dabei wandert das Buch geografisch fast über die Hälfte der Erde.
Wenn Informationen fehlen, oder nur umrissen werden, findest Du zu jedem Kapitel Hinweise zu weiterer Literatur und Quellenverweise. Auch Hinweise zu Museen und weiteren Institutionen fehlen nicht.
Alles in allem ist das Buch ein gutes Übersichtssammelband, was an Stellen, an denen es aus Platzmangel nicht ausführlicher werden kann eben auf weitere Informationsquellen verweist.

Grob betrachtet schießen die Japaner komplett anders als in Europa. Es wird mit dem Daumen gezogen und der Pfeil geht über die dem Schützen abgewandte Seite. Dann gibt es noch sehr viele verschiedene Feinheiten, wie die Verdrehung des Bogens beim Schuss, die nicht von jedem Schützen durchgeführt wird, je nach dem nach welcher Schule geschossen wird.
Aber das ist in Europa nicht anders.
Da wird der Bogen mal gerade gehalten, mal schräg. Da wird mal bis zum Kinn gezogen, dann bis zur Lippe, ein andermal bis zum Ohr. Dann mal über den Handrücken, dann über eine Pfeilauflage oder ein Shelf.
Was Du meinst ist der Unterschied zwischen Kyudo und Kyujutsu. Kyudo ist das meditative Schießen, Kyujutsu ist eher das Üben der Kampftechniken.
Die Schießtechnik kann bei beiden Varianten aber sehr ähnlich sein.

Lieber Kyuijin... Hau mich nicht...  ;)

@ Snake Jo:

Der Bruno Ballweg hat mittlerweile begonnen Yumis zu bauen.
Ob er allerdings gefragt wurde und ob er sich dann als nicht fähig ansah oder nicht willens war einen Beitrag zum Thema Yumibau zu schreiben müßte man mal nachfragen.
Zuletzt geändert von the_Toaster (✝) am 09.08.2009, 18:25, insgesamt 1-mal geändert.
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

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Kyujin
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Re: Buchrezension „Reflexbogen: Geschichte und Herstellung“

Beitrag von Kyujin » 10.08.2009, 10:48

Ursus maximus hat geschrieben:Ist in dieser hinsicht auch einiges beschrieben Geschichte, Aufbau, Merkmale, Entwicklung der verschieden Arten?????? So das das Buch für mich auch seinen reiz hat und das Geld Wert ist.


Mehr als in diesem Buch wirst du dazu kaum irgendwo finden. Also: Kaufen.

Ursus maximus hat geschrieben:Die Japanischen Bögen haben für mich zwar auch Ihren Reiz und fastination. Aber dass ist für mich momentan nicht wichtig. Da meine ich dass ich (wenn es mal soweit ist) dann ein seperates Buch zu kaufen. Da wie ich meine der Schiessstiel doch etwas andererster ist. Oder verwechsle ich hier dass so genannte meditatve schiessen mit dem echten schiessstiel????????


Es gibt Bücher zum japanischen Bogenschießen, auch auf Deutsch - aber wie ich hier schon mehrfach argumentiert habe, kann man kyūdō nicht aus Büchern lernen. Über kyūdō wirst du aber im Reflexbogenbuch einiges erfahren. Also: Kaufen.

Zum Schießstil: Innerhalb von kyūdō gibt es verschiedene Richtungen, sowohl moderne wie klassische, wie das in Kampfkünsten so üblich ist. In Deutschland wird sowohl moderner shōmen-Stil als auch Heki Tō Ryū unterrichtet. Das "meditative" ist recht verstanden ein Übungsaspekt aller Stilrichtungen (und war es auch schon, als kyūjutsu noch der gängigere Begriff war), tritt aber im täglichen Training eher in Form von sehr konkreten Rahmenbedingungen (Disziplin und Fokus) in Erscheinung als durch vergeistigte Mienen.
Zuletzt geändert von Kyujin am 10.08.2009, 10:52, insgesamt 1-mal geändert.
Johannes Kolltveit Ibel
Oslo Kyūdō Kyōkai オスロ弓道協会

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Re: Buchrezension „Reflexbogen: Geschichte und Herstellung“

Beitrag von Netzwanze » 10.08.2009, 16:41

Dann will ich auch mal meinen Senf dazu geben.
Ich habe das Buch schon einige Zeit (htte es vorbestellt) bei mir zuhause liegen und lese immer mal wieder darin.
Es sind wirklich massig interessante Informationen enthalten. Für mich hat sich der Kauf gelohnt.

Ich hatte genau das erwartet, was ich bekommen habe. Ich wollte kein Bauanleitungsbuch, sondern Informationen auf breiter Front.

Für jemanden, der sich über die Hintergründe und die Geschichte der RB informieren will, kann ich das Buch sehr empfehlen.
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss was er nicht will" (Jean-Jacques Rousseau)

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Re: Buchrezension „Reflexbogen: Geschichte und Herstellung“

Beitrag von Royal Judge » 24.11.2009, 18:05

Anbei noch ein zufällig gefundener Link auf http://primitiv-bogen.de/viewtopic.php?f=3&t=58, dort wird das Buch auch besprochen, wenn auch nur mit knappen Beiträgen. Gleichwohl schaffen es manche Redner dort, die Tiefen der Meinungsfreiheit ziemlich weit auszuloten. Genauer: die Autoren des Buchs bekommen dort größtenteils ganz schön was auf die Ohren. Das haben sie nun auch nicht verdient.

Gruß
Christian

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Re: Buchrezension „Reflexbogen: Geschichte und Herstellung“

Beitrag von skerm » 24.11.2009, 18:23

Ach was, ich wette, daß dieses stumpfsinnige Rumpöbeln die Autoren überhaupt nicht interessiert. ...Dort Fehler, da Fehler, der hat sowieso keine Ahnung... ist doch lächerlich. "Ein Geisterfahrer? Hunderte!"

Gruß,
Daniel

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Re: Buchrezension „Reflexbogen: Geschichte und Herstellung“

Beitrag von Snake-Jo » 25.11.2009, 13:38

skerm hat geschrieben:Ach was, ich wette, daß dieses stumpfsinnige Rumpöbeln die Autoren überhaupt nicht interessiert. ...Dort Fehler, da Fehler, der hat sowieso keine Ahnung... ist doch lächerlich. "Ein Geisterfahrer? Hunderte!"
Gruß,
Daniel


@Daniel und Judge: Als Buchautor muss ich sagen: Es täte weh, wenn es denn eine kompetente Meinung wäre!


Wir haben ja hier im Forum etliche Buchautoren, Übersetzer, Schreiber von Artikeln für Zeitschriften etc. Jeder dieser Autoren weiß, wieviel Mühe es macht, für ein Buch zu recherchieren, zu zeichnen, Rechtschreibung und Lay-out zu prüfen und vieles mehr.
Ich kann jedem nur empfehlen, dies auch einmal durchzumachen.

Was war der Hintergrund: Bogensportbegeisterte Menschen unterschiedlichster Ausbildung und Herkunft haben sich zusammengetan, um ihr gesammeltes Wissen in Form eines Buches zu verbreiten, statt damit im kleinen Kämmerlein zu vergammeln. Das man es in Stil, Schreibe und Darbietung nicht jedem recht machen kann, sollte eigentlich klar sein.

Wenn man nun die einzelnen Kommentare liest, ist man natürlich erstmal geneigt, darauf zu antworten, bis einem klar wird: Zumindest einer der Kommentatoren ist ein Troll (s. wikipedia.org) und da gilt für mich:
"Don´t  feed the trolls!" 

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Re: Buchrezension „Reflexbogen: Geschichte und Herstellung“

Beitrag von Ursus maximus » 25.11.2009, 23:05

Nun ich muss euch sagen es weih...... ;D

Ja da auch, aber ich bin nun auch stolzer Besitzer des Buchs und bin sehr zufrieden damit und muss allen beteidigten Autoren und Zuarbeiter ein dickes Lob aussprechen.

Die Informationen, die ich ich mir erhofft habe stehen alle in diesem Buch. Denn wie ich anfangs schon geschrieben hatte wolle ich kein Bogenbauerbuch (da zu gibt es ja die vierteilige Bogenbauerbibel) sondern wollte ein Buch in dem die verschieden Arten beschriben sind. Und das ist aus meiner sicht gelungen......

Gruß
Andreas

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Re: Buchrezension „Reflexbogen: Geschichte und Herstellung“

Beitrag von Taran » 26.11.2009, 11:33

Auf meiner Wunschliste steht das Buch jetzt auch.
Zu fast jedem komplizierteren Thema wird man verschiedene Lösungsansätze finden; und jedes Thema kann sowohl knapper als auch ausführlicher abgehandelt werden.
Für mich ist wichtig, dass ich dadurch auch erfahre WAS ES ZU WISSEN GIBT. Das mir jemand alle Entscheidungen zum Bogenbau abnimmt, ist ja auch nicht der Sinn der Sache!
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Re: Buchrezension „Reflexbogen: Geschichte und Herstellung“

Beitrag von benzi » 20.03.2010, 23:44

Nachdem ich das Buch ein paar Tage von kra ausgeliehen hatte, hab ich es mir nun auch selbst gegönnt.

Der hohe Preis lohnt sich meiner Meinung nach und ich bin bei Büchern über Bogen sehr wählerisch........

kaufen!  ;D

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Re: Buchrezension „Reflexbogen: Geschichte und Herstellung“

Beitrag von Peter O. Stecher » 21.03.2010, 07:57

Hi Benzi, ich habe es auch und es gefällt mir gut - einzig die Verwendung von im Bogen&Pfeil-Bereich unüblicher Maßeinheiten etc. stört mich, weil mir das dann nichts sagt und ich zu rechnen beginnen müsste, ich kenne mich eben bei fps, Zoll usw, besser aus als mit irgendwelchen Angaben.

Aber: Tolles Buch!!
https://classic-archer.com/

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Re: Buchrezension „Reflexbogen: Geschichte und Herstellung“

Beitrag von benzi » 21.03.2010, 09:22

ist da nicht fast jeder ständig am rechnen......? Oder hast Du einen echten Zollstock? Meine neue Waage kann ich zwar nun auf grain umstellen, aber Längen mess ICH immer noch in Zentimeter und mit Taschenrechner........
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Re: Buchrezension „Reflexbogen: Geschichte und Herstellung“

Beitrag von Snake-Jo » 21.03.2010, 10:35

@Negley: In Deutschland wird mit metrischen Maßen gearbeitet und diese sind bei renommierten Verlagen für Publikationen vorgeschrieben. Natürlich darf man andere Maßeinheiten, z.B. lb, in Klammern dazu setzen.
Der Lektor hat darauf geachtet, dennoch ist bei einigen Autoren einiges durchgerutscht. Sicherlich ein Aspekt bei einer Neuauflage.

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Re: Buchrezension „Reflexbogen: Geschichte und Herstellung“

Beitrag von the_Toaster (✝) » 21.03.2010, 10:49

Wie, was, es gibt eine Neuauflage.
Kann man das auch als Update bekommen?
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

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Peter O. Stecher
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Re: Buchrezension „Reflexbogen: Geschichte und Herstellung“

Beitrag von Peter O. Stecher » 22.03.2010, 01:00

Das Problem haben eh nur alte Hasen, wenn jemand unvorbelastet das liest, rechnet er herum und kennt sich aus. Mir ist es nur zu blöd -  wenn eben einfach eine Größe dort steht mit der ich was anfangen kann, al la - ohh, 214 fps. uhh 600 gr. Pfeil, das ist flott....dann lese ich das Buch doppelt so gerne. Das meine ich, sagt aber nichts Negatives über die Qualität aus!
https://classic-archer.com/

Archive

Re: Buchrezension „Reflexbogen: Geschichte und Herstellung“

Beitrag von Archive » 22.03.2010, 10:32

Negley, wenn ich meinen neuen Bogen vorstelle und beschreibe:

Auf ganzer Länge biegend, Mirabelle:
Griff 10cm lang, 2,3 cm breit
Übergänge je 20cm von 2,2 auf 4cm
hauptbiegezone 25cm lang, 4cm breit
Verjüngung auf 22cmLänge auf 1,4 cm
Bogenenden: 20 lang, von 1,4 cm auf 0,6 Verjüngend


Hast du das dann verstanden? Hast du Griff + Übergänge = 50 cm mit gerechnet, oder hast du alles erst in inch umgerechnet? Hast du die Gesammtlänge auf 184cm mitgerechnet, oder bist du wieder in inch verfallen?

Auf ganzer Länge biegend, Mirabelle, ca. Maße:
Griff 315/16"  lang, 7/8" breit
Übergänge je 77/8"lang von 7/8"auf 19/16"
hauptbiegezone 97/8" lang, 19/16"  breit
Verjüngung auf 85/8" Länge auf 9/16"
Bogenenden: 77/8", von 9/16" auf 4/16" Verjüngend.

Ist das wirklich einfacher für dich Negley? Wenn nicht, dann erspare uns bitte deinen missionarischen Eifer und die unsinnigen amerikanischen Maße nahe zu bringen. Rechnen im Dezimalsystem geht mit den Stuss nämlich auch nicht.

Gruß Mütze
Zuletzt geändert von Archive am 22.03.2010, 18:49, insgesamt 1-mal geändert.

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