Hickory-Hickory-Recurve

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Botjer
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Hickory-Hickory-Recurve

Beitrag von Botjer » 18.11.2009, 17:03

Da so langsam meine Ferien am Horizont aufziehen juckt es mich in den Fingern … vor allen Dingen, da hier im Moment so viele verschiedene und vor allen Dingen spannende Bögen gebaut und vorgestellt werden  :)


Mein neuestes Projekt (naja, fast - aber der Holzreiterbogenversuch ist leider gescheitert):

Hickory mit Hickorybacking, (ich weiß, nicht sehr spannend, aber ich hatte es gerade passend da) 155cm/61" lang.
Zwei Leisten, eine 6mm eine 4,5mm stark.
Pyramidal zugesägt - ca. 45mm auf 12mm und Griff an die stärkere Leiste geleimt.
Mit trockener Hitze (Heißluftpistole) Recurves reingebogen.

Bild

Nun soll das ganze noch mit ein bisschen Reflex (ca. 14cm  ;D ) verleimt werden, dann sehen wir mal weiter.

Bild

Zur Verdeutlichung habe ich den Bauch mal vorgespannt und das Backing ungespannt darübergelegt.

Fortsetzung folgt …
Zuletzt geändert von Botjer am 18.11.2009, 20:51, insgesamt 1-mal geändert.
LG Niels

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Squid (✝)
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Re: Hickory-Hickory-Recurve - ein Versuch

Beitrag von Squid (✝) » 18.11.2009, 17:11

Das wird!!!
Und zwar nicht mal übel, sondern u. U. ein fies schneller Bogen. Ich hab mal 3 Lagen Hick mit zunehmendem Perry verleimt...
Da sollte doch wohl ein wenig Reflex nicht schaden...
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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acker
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Re: Hickory-Hickory-Recurve - ein Versuch

Beitrag von acker » 18.11.2009, 17:20

Jups, sieht gut aus.
Ich würde vorschlagen , mach noch ein Powerlam zwischen die Lagen, das hält DIr zunahe Griffbiegung vom Hals.

Gruß acker
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Re: Hickory-Hickory-Recurve - ein Versuch

Beitrag von Botjer » 18.11.2009, 17:27

Squid hat geschrieben:… Da sollte doch wohl ein wenig Reflex nicht schaden …


Hehe, das will ich doch hoffen Bild


acker hat geschrieben:… Ich würde vorschlagen , mach noch ein Powerlam zwischen die Lagen, das hält Dir zunahe Griffbiegung vom Hals …


Mit dem Gedanken hatte ich auch schon gespielt. Nun biegt sich der "Bogen" ohne Backing aber schon recht gut und bei einem Pyramidalen kann und soll es ja auch griffnah arbeiten (natürlich nicht zu nah). Ich werde mir das noch einmal verschärft angucken.


Ich nenne ihn erst einmal HickHickRec …
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Re: Hickory-Hickory-Recurve - ein Versuch

Beitrag von acker » 18.11.2009, 17:45

Die recurves werden die Biegung verlagern, ja Griff nah soll sie sein beim pyramidalen aber durch die recurves könnte daraus verdammt viel Biegung werden und Dein Handstück flöten gehen...oder das Hick.
Ich kenn das ::)
muß ja kein sehr starkes powerlam werden.
gruß acker
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Re: Hickory-Hickory-Recurve

Beitrag von Botjer » 18.11.2009, 20:17

Ok, Powerlam ist fertig; schaden wird es wohl kaum und so kann ich noch etwas Ahornreste einer sinnvollen Verwendung zuführen.
Mal sehen, ob ich heute noch die Verleimung schaffe (mal unauffällig ins Kinderzimmer horch …)
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Re: Hickory-Hickory-Recurve

Beitrag von acker » 18.11.2009, 20:43

Eben, schaden kann es nicht.
Na dann hoffen wa mal das die lieben Kleinen geruhsam schlafen.
Gruß acker
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Re: Hickory-Hickory-Recurve

Beitrag von maze2602 » 18.11.2009, 22:43

HALLO Hilfe


Hätte fragen zum biegen von Recurve bögen habe gestern einen Recurve gebogen leider stellte sich ein Span auf der zu tief war um den Bogen zu retten wie macht ihr das mit dem Biegen das dieß nicht passiert



bin momentan voll down und weiß nicht mehr weiter
wie ich das am besten ansteellen soll

MfG maze2602
wer Bögen liebt

lässt sich auf jedes Holz ein selbst wenn es
angeblich kein Bogen werden kann
denn nur wer Fehler macht lernt daraus

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Re: Hickory-Hickory-Recurve

Beitrag von Heidjer » 18.11.2009, 23:11

Hallo maze, auf keinen Fall mit Gewalt. ;)
Es gibt viele Methoden Holz so zu Erwärmen das es sich biegen läßt. Die gebräuchlichste ist Sicher immer noch im Wasserdampf-Verfahren, dann geht es noch mit der Heißluftpistole und Rotlichtlampen, ich weiß aber auch von Jemanden der zur Zeit mit einen Mikrowellenherd experimentiert. ;D
Aber in jeden Fall wird das Holz so weit erwärmt das es sich ganz leicht biegen läßt, fast ohne Krafteinwirkung.

Und nun zu Dir, wie hast Du das Versucht? ???
Mit welchen Holz? ???
Welchen Biegeradius wolltest Du erreichen? ???

Nur so kann man Dir auch Praktische Tips geben. ;)

Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Hickory-Hickory-Recurve

Beitrag von kra » 19.11.2009, 07:04

Wenn sich ein Span aufstellt (bei der Biegung vermutlich am Bauch) ist das noch keine Katastrophe.
Zum Biegen hat Dirk schon alles geschrieben. Ich würde den Span, wenn du mit er Biegung zufrieden bist, erst mal mit Epoxy wieder festkleben und dann in Ruhe weiter machen, Bild einstellen

der 2. Hauptsatz des Bogenbaus lautet: "Dont panic"  :D
(der Erste Hauptsatz lautet: "Viel mehr Geduld"  ;D)
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Re: Hickory-Hickory-Recurve

Beitrag von Ravenheart » 19.11.2009, 10:24

A)
Das Abreißen eines Spans am Bauch beim Biegen kann man dadurch meistens schon zuverlässig verhindern, dass man die Fasern am Bauch bis zum Biegen gerade durchgehen lässt!

d.h.: Wenn ich den Bauch dünn schnitze, und weiß, dass ich ihn biegen will (und in welchem Bereich), lasse ich ab einer Handbreit vorher die Dicke bis zum Ende hin konstant. So wird er gebogen, und erst dann werden die Enden weiter getapert.

Tipp 2 ist: so dünn wie möglich! Ich weiß, das ist für Anfänger schwer abzuschätzen, aber der Vollständigkeit halber muss es gesagt werden! Je weniger dickes Holz man biegt, desto größer ist die Chance, dass es fehlerfrei gelingt.

B)
Erfolgt das Biegen nachträglich, am quasi fertig getaperten Bogen, muss man einen "Spanhalter" in Form eines dünnen Metallstreifens auflegen, der dann einfach zusammen mit dem Holz gebogen wird.
Hilft aber auch nicht immer....

Rabe

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Re: Hickory-Hickory-Recurve

Beitrag von Botjer » 19.11.2009, 11:16

In diesem Fall habe ich es nach einer Anleitung von EJ gemacht, in der er bei FA beschrieben hat, wie er Massaranduba biegt (hier: free-archers.de - Massaranduba-Test: Antwort 123). Allerdings habe ich mir vorher noch eine Form für den Biegeradius gesägt.
Diese habe ich dann zusammen mit der Leiste in den Schraubstock geklemmt, an das Ende der Leiste ein Gewicht in Form einer kleineren Zwinge gehängt und dann den Biegebereich mit der Heizluftpistole erwärmt. Dabei immer mal wieder angefeuchtet. Ging ganz hervorragend. Nun darf man aber nicht vergessen, das Hickory ein sehr belastbares Holz ist, dass eine Menge mitmacht.
LG Niels

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Re: Hickory-Hickory-Recurve

Beitrag von Botjer » 19.11.2009, 16:18

So, auf zum Verleimen - erst mal alles arrangieren

Bild


und so sieht es dann aus

Bild
(Edit: Bild getauscht)

jetzt heißt es warten …
ach ja, ich war doch nicht so mutig und habe den Reflex auf ca. 11cm reduziert.

(Fortsetzung folgt)
Zuletzt geändert von Botjer am 19.11.2009, 20:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hickory-Hickory-Recurve

Beitrag von acker » 19.11.2009, 16:42

Sieht cool aus 8)
Auf Deinen Zwingen sind ja sogar noch alle Schutzkappen vorhanden ..bei mir.. ::)
Wie man sieht benutzt Du auch gerne einen resorcin 2k.
Ich drück Dir die Daumen und hoffe auf einen guten Hickbauch.

Gruß acker
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Re: Hickory-Hickory-Recurve

Beitrag von Botjer » 20.11.2009, 17:19

ok, von den Zwingen befreit und Leimreste etc. mit Hilfe von Raspel und Bandschleifer entfernt.

Bild


Von den 11cm reingeleimten Reflex sind noch 9cm da, zusammen mit den Recurves hat er jetzt ca. 16cm Reflex.
Jetzt lege ich ihn erst einmal für einen oder zwei Tage zu Seite, damit alles komplett aushärten kann.

Ich bin am überlegen ein Trapping am Rücken zu machen, um den Bauch etwas zu entlasten, was meint ihr? Schließlich ist Hickory zugstärker als druckstabil.
Zuletzt geändert von Botjer am 20.11.2009, 17:29, insgesamt 1-mal geändert.
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