bogenbauneuling und Holler

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luetze
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bogenbauneuling und Holler

Beitrag von luetze » 22.10.2009, 22:42

Hallo Bogenfreunde, bin neu hier und möchte somit erst mal alle begrüßen. Bin eigentlich mehr Fitanese, aber meine Handwerkergene und das Bogeninteresse haben zwangsläufig zu euch geführt ;). Habe schon viel hier gelesen und mich nun auch mal angemeldet um meinen Senf auch beizutragen ;D. Da mein Bogenholz noch frisch ist und ich trotzdem schon mal üben wollte habe ich ein schon verworfenes Stück Holunder welches beim spalten aus der Maserung gelaufen ist wieder beigekramt und in der Wohnung getrocknet. Durch das Aussplittern auf einer Seite etwas zu dünn wird er zwar eher schwach und auch ein bisschen kurz aber als Übungsstück und Tillerübung ok.
Hier mal die Daten 1,70 m Lang an den Fades ca.4 cm, an den Tips ca 1,7 cm (noch) Griffstück 20 cm nicht mitbiegend und mittig im Bogen, Bogenmitte liegt dann in der Daumengabel.
Habe heute mal mit Tillern angefangen und brauche mal eine andere Meinung.
Und wenn ich nicht zu blöd war seht ihr hier auch ein paar Bilder.
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Re: bogenbauneuling und Holler

Beitrag von Ravenheart » 23.10.2009, 01:08

Sieht gut aus bis hierher... weiter machen... Auf beiden Seiten bei 6 erst mal vorsichtig, vmtl. ist der Übergang zu den Enden hin zu "hart"... Die Endbereiche (6,3 bis 7,3) könnten noch etwas weicher, nur die letzten 10 cm steif lassen.. Beiderseitig von 1 - 2 gar nix mehr wegnehmen.

Willkommen in der FC!  :)

Rabe
Zuletzt geändert von Ravenheart am 23.10.2009, 01:13, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: bogenbauneuling und Holler

Beitrag von luetze » 23.10.2009, 10:38

na da bin ich ja schon zufrieden und beruhigt ;D
werde dann mal vor den Enden wie gesagt noch etwas nachtillern und hinterm Griff die Finger davon lassen. Was meint ihr auf welchen Auszug mann den bringen könnte bei 1,70m, ich brauche so 30 Zoll, ist das möglich?
Dafür das es ein Abfallstück war bin ich voll zufrieden, Stärke und Auszugslänge waren nicht so wichtig, lieber gut gelungen für den ersten ;)
Sind die Knoten gefährlich? Habe ringsum Material stehen lassen und wie weit rundet mann die Kanten vom Rücken zu den Seiten ab? Jetzt ist er fast Rechteckig nur gebrochen mit Schleifpapier?
Fragen über Fragen :o
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Re: bogenbauneuling und Holler

Beitrag von ossy65 » 23.10.2009, 11:03

Hi...du siehst ja am Tiller, daß die Knoten noch kein Problem sind. Solange die Zugkraft und auch der Auszug gewisse Größen nicht überschreiten, seh ich da kein Problem.
Den Rücken anfasen würd ich auch nicht so sehr. Denn solange die absolute Zugkraft nicht in einen gefährlichen Bereich kommt, gibt es eigentlich keinen Grund das zu tun.
Ich schätz jetzt mal bis 40 lb braucht der Bauch keine entgegenkommende Schwächung vom Rücken her. Aber einen Auszug von 30" seh ich etwas problematisch an, wenn du das Set gering halten möchtest. Ich glaub daß die Knoten dann doch noch eine Rolle spielen werden.
Wenn deine Schußtechnik auch weniger wie die 30" erlaubt...nunja...schaun wa mal was die erfahrenen Leute hier dazu sagen.

Gruß Ralf...ist aber nicht dein Allererster...oder...da wär ich neidisch  :-[
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Re: bogenbauneuling und Holler

Beitrag von luetze » 23.10.2009, 11:40

Danke für dein Lob, ist wirklich mein allererster. Bin selber überrascht das er noch nicht zerbrochen ist, was ja durchaus hätte Passieren können.
Ja und bevor er Schaden  nimmt halte ich mich lieber mit dem Auszug zurück und hänge ihn an die Ausstellungswand wo mit goldenen Lettern drunter steht " mein erster"  :D
Kann ein bisschen dauern bis ich ihn fertig habe, die liebe Zeit, die fehlt ein bisschen. Eine Sehne brauche ich auch noch, benutze jetzt meine Paketschnurübungsehne :o

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Re: bogenbauneuling und Holler

Beitrag von ossy65 » 23.10.2009, 20:51

"benutze jetzt meine Paketschnurübungsehne"

:D brauchst dich nicht schämen für  ;D
Mit der tillere ich schon die ganze Zeit...funzt

Wenn ihn nicht selber schießen willst laß doch jemand mit kürzerem Auszug dran.
Ich steh immer mit stolz geschwellter Brust daneben wenn jemand einen meiner Bögen schießt  8)
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Re: bogenbauneuling und Holler

Beitrag von luetze » 23.10.2009, 22:53

Na wenn er alles überlebt und fertig wird bekommt er auch eine Sehne, kenne Leute bei uns im Verein die sind da geübt, dann schau ichs mir gleich ab.
Und dann wird damit auch geschossen, wenigstens zum ausprobieren.
Und das nächste Reststück Bogenholz trocknet ja schon, Ulme 1 Meter lang und 8 bis 10 cm stark,
werd ich im Griff spleißen dann sollte er fertig gut 1,80 m lang werden und mir passen :D
Der Weg ist das Ziehl.
Habe Eschenklötzchen auf die Tips geleimt taugt das was oder sollte ich das noch ändern?

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Re: bogenbauneuling und Holler

Beitrag von Ravenheart » 23.10.2009, 23:15

luetze hat geschrieben:Habe Eschenklötzchen auf die Tips geleimt taugt das was oder sollte ich das noch ändern?


Na ja, es gibt besseres (=härteres, glatteres, schöneres), aber technisch ist es o.k.
Nur kleiner solltest Du sie noch machen, so wirken sie klobig.
Motto: So viel Holz wie nötig, so wenig wie möglich!

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Re: bogenbauneuling und Holler

Beitrag von luetze » 23.10.2009, 23:49

Danke Rabe für die schnelle Antwort. Habe schon gelesen das es ein typischer Anfängerfehler ist mit breiten WA-Enden und RIESEN Tips, das werde ich korrigieren. Werde ich am besten machen bevor ich die Bereiche zum Ende hin die du beschrieben hast nachtillere, damit die letzten cm steif bleiben.
Naja, zum Holz, war gerade kein besseres Holz da, nur noch ungeeigneteres,  aber wenn es funzt kann ich über die Schönheit hinwegsehen.
Beim Nächsten Bogen gibt es vorher Eisbein ;)

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Re: bogenbauneuling und Holler

Beitrag von luetze » 25.10.2009, 21:21

Habe heute mal ein bisschen weiter getillert, und die Tips sind auch schon etwas kleiner geworden.
Ich denke mal wenn es dann an den Feinschliff geht werde ich sie noch mal schmaler machen da der Bogen wohl nicht über 20 lbs haben wird.
Wär fast in die Falle gelaufen, habe zum glück hier einen Beitrag zum Thema Tillerschnur gelesen wo beschrieben war das die schnur auch immer straffer werden muß bis zur Standhöhe beim fortschreitenden tillern , sonst wäre es noch ein Peitschen..... na ihr wisst schon geworden :o
Was meint ihr wie viel Set bekommt so ein Hollerbogen, Rohling war leicht Reflex und jetzt fast schon ein ganz kleines bisschen Deflex nach dem Abspannen.
Habe auch noch ein Bildchen gemacht, das lange Ende der Schnur ;) ist der untere WA, Standhöhe 11 cm.

Kann es sein das heute jemand in einer Stadt in Thüringen mit G Holunder geerntet hat und ein rotes Auto fährt ::) ich war da mit Frau und Kinderwagen spazieren.
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Re: bogenbauneuling und Holler

Beitrag von fuchs » 26.10.2009, 02:21

bezüglich Set: Mein erster Holunderbogen war 63" lang und entwickelte etwa 1" Set (hatte vorher etwa 2.5" Reflex, wobei das Holz beim Bearbeiten vielleicht noch nicht trocken genug war) bei 38 Pfund @ 28".
Deiner sollte also weniger Set entwickeln, zumal dein Biegebereich länger als bei meinem Bogen ist.

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Re: bogenbauneuling und Holler

Beitrag von Ravenheart » 26.10.2009, 13:49

Rechts sieht nun richtig gut aus, links is bei 6,5 ein kleiner Schwachpunkt, dafür zwischen 3 und 5 noch etwas steif. Einfach von 3 bis 5 noch WEING wegnehmen, dann gleicht sich das aus!

Eine winzige Steifstelle is auch noch bei 5,8 bis 6, könnte aber auch erst mal bleiben.. (Feintuning)...
Vorsicht bei 5,5, da ist er gut!

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Zuletzt geändert von Ravenheart am 26.10.2009, 13:54, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: bogenbauneuling und Holler

Beitrag von luetze » 26.10.2009, 15:35

Rabe da bekomme ich das Grinsen gar nicht aus dem gesicht vor lauter Lob, bin auch echt zufrieden mit meinem Erstlingswerk. Werde noch mal gaaaanz vorsichtig nach deinem Rat nachtillern.

@fuchs, das beruhigt mich ja mit dem Set. Was hast du für eine Auszugslänge bei deinem 63" Bogen? Wenn du ihn mit 28" schießt müsste mann meinen meiner sollte vielleicht meine 30" Auszug bei 67" Bogenlänge vertragen.
Auf dem letzten Tillerbild ist er auf ca.24" Auszug gespannt.

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Re: bogenbauneuling und Holler

Beitrag von fuchs » 27.10.2009, 13:18

Ich schieße ihn mit 28" Auszug. Leider habe ich zu wenig Erfahrung, um dir dazu wirklich einen guten Ratschlag zu geben. Verlass dich da mehr auf die alten Hasen. Zumal mein Rohling so gut wie keine 'Knäste' hatte.

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Re: bogenbauneuling und Holler

Beitrag von luetze » 28.10.2009, 20:15

Na das werden wir dann sehen wenn er fertig ist werde mich dann beim einschießen mal langsam steigern mit dem Auszug, dann sind wir eine Erfahrung reicher :o
Hatte sogar schon mit dem gedanken gespielt da er ja so schwach auf ser Brust ist was auf den Bauch zu kleben, vielleicht ein 3 mm Dickfurnier Actionboo ::), aber da weiß ich nicht wie es dem Holler bekommt. Ein Holz wie Ulme könnte ich mir auch vorstellen aber ich werde ihn bestimmt so lassen und damit der Frau das Bogenschießen schmackhaft machen :D
Mal eine Frage an die Spezialisten. Würde es was bringen den Bogen in einen Leichten Reflex zu bringen und den Bauch zu Tempern mit der HLP um einem starken Set vorzubeugen? Das Holz ist ja noch frisch, im August erst geschlagen und in der Wohnung getrocknet.
Bin auch schon mal mit der Raspel am Griffstück gewesen und mal grob meine Vorstellung eingebracht.
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