verdrehte Wurfarme korrigieren

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komposti
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Re: verdrehte Wurfarme korrigieren

Beitrag von komposti » 13.04.2007, 21:50

ravenheart hat geschrieben:Hier is die Skizze!

Die Darstellung blickt vom Griff her über den Rücken zum Ende.



Bild

Rabe


moin ,rabe

kann es sein, daß du die perspektive, siehe zitat,  gewechselt hast?
je länger ich daß forum, literatur, besuchter kurs, verfolgt habe, desto verwirrender sind alle angaben.
alle kennen das problem, alle könner erklären es, aber alle schildern die lösung für den laien in sich wiedersprüchlich, inkosequet und damit verwirrend.
es wird bauch und rücken genannt, ansichtsseite, schwach und stark, sehnenseite und dazwischen ein bis mehrere details weggelassen.
ich habe beim bau, der MEIN eigen werden soll NUR dieses problem. 
deine erklärung und skizze mit den verschieden starken röhren, pappen hat mir gut gefallen. sie führt zum verständnis des problems. ( mangels holzes für mich nicht überprüfbar)
kann das thema nicht irgenwo im forum fest verankert werden, oder bin ich der einzige, der je mehr er ließt, immer konfuser wird?
selbst konrad vögele erwiderte zurecht, darauf angesprochen sinngemäß: "theoretisch, ja"


(edit: Zitat und Text sortiert...Rabe)
Zuletzt geändert von Ravenheart am 15.04.2007, 02:22, insgesamt 1-mal geändert.
jeder vorteil wird mit einem nachteil erkauft.

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Rado
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Re: verdrehte Wurfarme korrigieren

Beitrag von Rado » 13.04.2007, 22:59

Also meine Sachen kannst Du getrost, bis auf "stärkere Seite schwächen" weglassen.
Ich war wie gesagt zu durcheinander um 3-D zu denken und "die schwächere Seite biegst mehr nach aussen" ...tsts,mir selbst unerklärlich.
Ich lass es nur der Vollständigkeit halber drin.

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Re: verdrehte Wurfarme korrigieren

Beitrag von Ravenheart » 15.04.2007, 02:31

@komposti:

das Problem ist, es verbal zu beschreiben!

Such Dir einen krummen Sock.
(Der entspricht dann einem Bogen, der gezogen wird bzw. zumindest aufgespannt ist, also auf Standhöhe..)

Halte ihn am ausgestreckten Arm von Dir weg, so dass die Krümmung nach unten verläuft, die Spitze also zum Boden zeigt.

Nun blickst Du "vom Griff über den Rücken zum Ende"....

Jetzt drehe ihn leicht mit der Spitze nach links.

(Entspricht der ROTEN Darstellung in der Skizze).

Dabei kommt die LINKE Seite weiter nach oben, oder?

Nu klar?

Rabe

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Re: verdrehte Wurfarme korrigieren

Beitrag von kantaka » 18.04.2007, 10:28

Was haltet ihr von folgender Erklärung?

Auf der Seite, zu der hin er abweicht, ist er schwächer - also auf der anderen Seite was wegnehmen.

Und "Seite" meint nicht Bauch oder Rücken, sondern eben Seite. So merk ich es mir.

Grüße
Kantaka

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Re: verdrehte Wurfarme korrigieren

Beitrag von Felsenbirne » 18.04.2007, 11:16

Auf der Seite, zu der hin er abweicht, ist er schwächer - also auf der anderen Seite was wegnehmen.


Ist eigenlich genau falsch. Der Wurfarm dreht sich zu der Seite die stärker /Steifer ist. Also muss an der stärkeren  / steiferen Seite Material abgenohmen werden um das Gleichgewicht wiederherzustellen.
Gruss Matthias

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Re: verdrehte Wurfarme korrigieren

Beitrag von Ravenheart » 18.04.2007, 13:00

@Kantaka und mschwanner: Ihr habt beide Recht! Da liegt das Problem! Kommt nämlich drauf an, von wo man guckt!

Siehe meine Skizze:

Der Querschnitt in Bildmitte neigt sich rechts stärker. Das tut er, weil die rechte Seite (des Querschnitts!) schwächer ist.
Das WA-Ende aber wandert in Folge dessen nach links.

Was heißt nun "Zu der er abweicht" oder "zu der er sich dreht"? Dreht er sich nach rechts (weil rechts weiter unten ist), oder dreht er sich nach links (weil das Ende nach links wandert)??

Wie gesagt, verbal GANZ schwer klar zu bekommen, weil da schnell 2 Personen über unterschiedliche Dinge reden können!!

Rabe

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Re: verdrehte Wurfarme korrigieren

Beitrag von Squid (✝) » 19.04.2007, 18:05

Irgendwie sind Bogenbauer wie Juristen: kaum sind 2 davon an einem Ort, gibt es 4 Meinungen: Die herrschende Meinung, die Mindermeinung und die beiden eigenen Meinungen...
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: verdrehte Wurfarme korrigieren

Beitrag von Ravenheart » 20.04.2007, 11:33

:D :D

neee. aber in der hiesigen Frage gibt es ja weniger "Meinung", sondern viel mehr das (eigentlich nicht diskutable) Verhältnis von Kraftverlauf und Reaktion....

Das Problem liegt aber im Auge des Betrachters...
"Live" am Objekt ist es ganz einfach darzustellen, schriftlich und zeichnerisch viel schwerer!

Rabe

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Re: verdrehte Wurfarme korrigieren

Beitrag von BeaverBow » 20.04.2007, 11:43

Squid hat geschrieben:Irgendwie sind Bogenbauer wie Juristen: kaum sind 2 davon an einem Ort, gibt es 4 Meinungen: Die herrschende Meinung, die Mindermeinung und die beiden eigenen Meinungen...


8) das ist in jedem Forum so. Ob es um selbstgestrickte Socken oder Kindererziehung geht.

wer lange fragt, geht lange irr! Ein Spruch von meiner Oma ;-)

Soll aber nicht bedeuten das hier nicht geholfen wird. Ich hab schon viel gezeigt bekommen. Nur muss man manchmal auch einfach nur machen

simmsen
Grüße
Christian

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Re: verdrehte Wurfarme korrigieren

Beitrag von Felsenbirne » 26.04.2007, 10:32

Moin

hier nun mal die Situation nach dem Dämpfen und seitlichen Richten des WA's.
Die Sehne scheint nun auch beim Auszug mittig zu bleiben. (Soweit ich das beurteilen kann)
Beide Wurfarme weisen aber noch eine starke Verdrehung auf. Dabei drehen sie sich entgegengesetzt, was wohl dazu führt das Sehne mittig bleibt. Ein WA ist noch etwas steif. Ich habe noch Reserven zur Korrektur.
Die angefügte Grafik zeigt den Blick von den Tips audf den Bogenbauch (der Rücken ist somit unten)

Wie soll ich diese Verdrehung korrigieren? In ungespannten Zustand ist diese nicht zu sehen.


Bild
Zuletzt geändert von Felsenbirne am 26.04.2007, 10:46, insgesamt 1-mal geändert.
Gruss Matthias

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Re: verdrehte Wurfarme korrigieren

Beitrag von Ravenheart » 26.04.2007, 10:46

So lange die Sehne mittig liegt und die Verdrehung etwa gleichmäßig ist, hat sie keine störenden Auswirkungen!

Rabe

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Re: verdrehte Wurfarme korrigieren

Beitrag von Indiaman » 08.05.2007, 21:35

Da ich vermutlich viel zu blöde bin, um all diese Erklärungen zu verstehen, hatte ich mir mal eine Holzleiste aus Fichte genommen, und eine Seite extrem verdünnt.
Als ich die Leiste bog, war alles klar!

Allerdings:
Vögele hat Recht - das ist Theorie, denn die Jahresringe sind nicht unbedingt gleich dick oder stark an beiden Seiten - d.h. auch wenn der WA exakt gleich dick ist auf beiden Seiten, kann er sich verdrehen.
Bei diagonal stehenden Jahresringen (Bretterbogen) kann es da ganz fiese Varianten geben.

Gruß,
Indie
Zuletzt geändert von Indiaman am 08.05.2007, 21:38, insgesamt 1-mal geändert.

The lost Dutchman
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Re: verdrehte Wurfarme korrigieren

Beitrag von The lost Dutchman » 26.04.2008, 14:52

Hallo,

Damit ich es richtig verstehe... ???

In die Skizze liegt der Bogen auf seinem Rücken, flach auf einem Tisch. Also mann guckt von oben auf dem Bauch. Links in de Skizze wie es sein soll (nicht aufgespannt), rechts die Abweichung (aufgespannt)

Bild

Also in der Skizze links abnehmen, ja?  :-\
Wo bin ich den hier?

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Re: verdrehte Wurfarme korrigieren

Beitrag von the_Toaster (✝) » 26.04.2008, 18:54

Links ist die schwächere Seite, weil dahin biegt sich es ja.
Kräfte gleichen sich immer zur schwächeren Seite aus.
Also auf der rechten Seite abnehmen...
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

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magenta
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Re: verdrehte Wurfarme korrigieren

Beitrag von magenta » 26.04.2008, 19:12

mschwanner hat geschrieben:
Auf der Seite, zu der hin er abweicht, ist er schwächer - also auf der anderen Seite was wegnehmen.


Ist eigenlich genau falsch. Der Wurfarm dreht sich zu der Seite die stärker /Steifer ist. Also muss an der stärkeren  / steiferen Seite Material abgenohmen werden um das Gleichgewicht wiederherzustellen.


Mit der zweiten Aussage wird ein Schuh draus! Also genau andersrum. Die rechte Seite ist hier die schwächere, deshalb gibt sie mehr nach und daher wandert der Wurfarm nach links.
Die Perspektive, dass der Bogenbauch zum Schützen gewandt ist - also wie beim Spannen - halte ich für besser vorstellbar; wenn Du Dir jetzt vorstellst, Du ziehst an der Sehne, dann gibt die rechte (schwächere) Seite mehr nach als die linke und der Bogenarm fängt an sich zu verdrehen.
Da die schwächere Seite nachgibt, dreht sie sich mehr zum Schützen hin als die starke und daher fängt der Wurfarm an, nach links zu wandern .

Also im obigen Fall links schwächen.

(Lediglich bei Recurves ist es andersrum, weil die Recurves ja nach vorne stehen)

Klaus
Zuletzt geändert von magenta am 26.04.2008, 19:14, insgesamt 1-mal geändert.

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