Wer hat den Stärksten aus Osage?

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Steilpassfänger

Wer hat den Stärksten aus Osage?

Beitrag von Steilpassfänger » 16.01.2008, 19:35

Tach zusammen!

Für mein nächstes Projekt wollte ich mich an Osage wagen.

Darum: Wer hat schon einen Osageflat über 80 Pfund gebaut?

Designvorschläge? Pyramidal? Recurves zur Spaßsteigerung?

Länge?

Sicherheitshalber ein Sehen oder Rohautbacking?

Einfach abhobeln, ohne Rücksicht auf durchgehenden Jahresring und Backing drauf?

Hab mit Osage vorher noch nie gearbeitet, vllt ein paar Tips?

lg
Matthias
Zuletzt geändert von Steilpassfänger am 16.01.2008, 19:58, insgesamt 1-mal geändert.

Falkenstadl
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Re: Wer hat den Stärksten aus Osage?

Beitrag von Falkenstadl » 16.01.2008, 20:03

Das wäre fast eine Umfrage für's Macho-Forum... LOL
Wer hat den Stärksten...? LOL  ;D
Leider fehlen mir die Fähigkeiten einen Bogen >50# zu bauen. Daher habe ich meinen ELB (Osage mit Hickorybacking) in England bei Bickerstaffe als custom Bogen bestellt. 74" lang (zwischen den Sehnenkerben) und 70# auf 28" die ich auch als Auszuglänge nutze. Standhöhe bei 6,5". Sehne 14 Strang Dacron B50; Breite und Dicke am Griff je 3,0 cm als D-Profil; Breite und Dicke an den Tips je 1,3 cm ebenfalls D-Profil.
Gruß
Falkenstadl
Bei den Alten schauen, für die Jungen bauen.

Steilpassfänger

Re: Wer hat den Stärksten aus Osage?

Beitrag von Steilpassfänger » 16.01.2008, 20:36

Nagut, dann werd ich mal meine Vorstellungen konkretisieren.

Es soll ein Flat werden.

Frage ist nun, ob es sinnvoll ist den Stave einfach abzuhobeln und mit Rohhaut zu belegen. Dicke der Rohhaut? Vorteil ist, dass keine überflüssige Rückenwölbung mehr vorhanden ist. Leistungssteigerung? Höheres Zuggewicht möglich?

Oder einfach konventionell auf einen durchgehenden Jahresring runterarbeiten und dann is gut? Ohne Backing.

greetz

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Re: Wer hat den Stärksten aus Osage?

Beitrag von kra » 16.01.2008, 20:41

Wofür abhobeln und ein Backing wenn das Osage gut ist  ??? Macht nicht wirklich Sinn.
Ist nur zusätzliches, totes Gewicht und ich würde mich der Gefahr nicht aussetzen wollen, das es zu Problemen kommt.

Btw, wieso "überflüssige" Wölbung?? Gib mal Info, wie du zu der Einschätzung kommst.

Stärkster Osage den ich selber gesehen habe: ca. 95#, Pyramidal, eher kurz (<=66"), Selfbow ohne Backing  ;D ;D
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Re: Wer hat den Stärksten aus Osage?

Beitrag von Steilpassfänger » 16.01.2008, 20:48

@kra

Wegen überflüssiger Rückenwölbung. Soweit ich weiß, ist es von Vorteil wenn der Wurfarmquerschnitt so rechteckig wie möglich ist um die beste Leistung zu erzielen.

Kannst du dich noch erinnern welche Abmessung der Pyramidalosage an der breitesten Stelle hatte?

greetz

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Re: Wer hat den Stärksten aus Osage?

Beitrag von kra » 16.01.2008, 21:01

Sorry, da ich einen derartigen Bogen nicht bauen will habe ich ihn nicht vermessen  ;D . Alle Angaben sind grobe Schätzungen aus dem Gedächtnis. Ist knapp ein Jahr her (Neubrunn, ich glaube der Schütze hieß Ted Santos? oder ähnlich - Tipi sollte mehr wissen).

Zur Form: Rechteckiger Querschnitt ergibt nicht die beste Leistung sondern die gleichmäßigste Belastung des Materials. Warum sind  die ELB mit ihren >100# D-förmig und nicht rechteckig?
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Re: Wer hat den Stärksten aus Osage?

Beitrag von Squid (✝) » 16.01.2008, 21:12

Das sind diese zwar umfassenden aber etwas einseitigen Infos aus der TBB - zumindest vermute ich das.

Natürlich ist ein rechteckiger Querschnitt gut. Aber ein leicht gewölbter Rückenring aus 3 mm Osage ist natürlich um Längen besser, als ein - in diesem Falle völlig unnötiges - Decrowning mit schwerem Backing.

Ein Bogen mit so hohem Zuggewicht braucht aber - um auch eine entsprechende Leistung zu entfalten - ein herausragendes Stück Osage mit möglichst flachem Rücken.

Bestimmt ist nichts frustrierender, als sich mit 80# einen abzuzerren, aber nur die Pfeilgeschwindigkeit des nebenan schiessenden 60-pfünders aus Robinie zu erreichen.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

Wolfram
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Re: Wer hat den Stärksten aus Osage?

Beitrag von Wolfram » 16.01.2008, 21:23

Hey, ich habe vier Kinder, alles Jungs und meiner ist aus Eibe! ;D
Wer bietet mehr?

Gruß Wolfram

Steilpassfänger

Re: Wer hat den Stärksten aus Osage?

Beitrag von Steilpassfänger » 16.01.2008, 21:29

@ Sqid

Jepp, das sind diese Infos aus der TBB.

Gut, das mit dem unnötigen Decrowning und schwere Backing leuchtet mir ein.

Hab 5 Minuten von mir einen Bogenbauer gefunden, der Osage dirket aus den USA importiert. Ein solch tolles Stück Osage ist natürlich nicht billig, hat er mir auch schon eröffnet. Will mich nicht über den Tisch ziehen lassen, wären 150 Euro für einen qualitativ hochwertigen Stave zu teuer? Preisobergrenze?

@Wolfram

Hui, da hat sich einer ins Zeug gelegt.  :)

lg
Matthias

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Re: Wer hat den Stärksten aus Osage?

Beitrag von Squid (✝) » 16.01.2008, 21:38

Schwer zu sagen...
ich hab schon Staves für 60 Kröt gesehen... aber mein Händler will auch 140 für 'nen geprüft guten Stave.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

Bernhard Langbogen

Re: Wer hat den Stärksten aus Osage?

Beitrag von Bernhard Langbogen » 16.01.2008, 21:57

@Steilpassfänger

Bei 80lbs sollte der Bogen schon ~70 Zoll lang sein.
Bei so hohen Zuggewichten ist es allerdings ein Lotteriespiel wieviel wirklich übrigleibt.  Alle meine Bögen haben eine Pyramidalform, meiner Meinung nach eignet sich diese Form sehr gut für schwere Bögen. Ein Rohautbackening ist sicherlich nicht schlecht aber nicht zwingend solange der Jahresring sauber freigelegt wurde. Rechteckiger Querschnitt und die Kanten nicht zu sehr runden ansonsten züchtest du Stauchungsrisse.
Von den Abmessungen her WA 5cm, Tipps 18mm, WA-Dicke 22mm beim Boden Tilllern siehst du schon mal wie er sich biegt. Die eigentliche WA-Stärke ergibt sich dann übers Tillern. Im besten Fall stimmt der Tiller und
du brauchst dann nur mehr aufs Zuggewicht tillern. Leider funktioniert dies nur sehr selten. Das kenne ich leider aus Persönlicher Erfahrung. Vom Tiller her der klassische Langbogentiller wo die letzten 10cm steif bleiben. Hornocken bei Osage währe reine Optick und nur zusätzliches Gewicht.
Besser währe du würdest zuerst mal mit Esche oder Robinie arbeiten bevor du mit Osage baust. Versuch mal aus Esche einen Bogen mit 65lbs zu bauen.

@kra

Der einzige Grund für das D-Design war der damit man so viele Staves wie möglich aus einen Baum rausbekommt. Die Eibe war das einzige Holz was für dieses Design in Frage kam. Früher wurde nur aus dem Eibenkern Bögen gebaut (breit und flach) erst nachdem das D-Profil aufkam ging man her und lies den Splint für den Rücken drauf. Nachzulesen im Londoner Tower und in jeden Englischen Museum wo Eibenlangbögen ausgestellt sind.

Als die Eibe knapp wurde stellte man auf Ulmenholz um und änderte das D-Profil ab und baute etwas breiter und nicht mehr so tief. Oft weigerten sich Englische Bögenschützen eine Ulmenlangbogen statt eines Eibenlangbogen zu schießen weil oft die Bögen brachen. Auf der Mary Rose wurden einige zerbrochene Ulmenbögen gefunden deren Qualität nahezu erschreckend schlecht war. Ebenso fand man Eibenbögen von grottenhafter Qualität.

Bernhard
Zuletzt geändert von Bernhard Langbogen am 16.01.2008, 22:15, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Wer hat den Stärksten aus Osage?

Beitrag von captainplanet » 16.01.2008, 22:44

@ Bernhard: Eibenflachbögen ohne Splint am Rücken? Bist Du Dir da sicher? Das macht zumindest meinem Verständnis nach wenig Sinn. Wo hast Du denn das gehört?
Bester Rindengrapscher von FC!!!

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Re: Wer hat den Stärksten aus Osage?

Beitrag von Halvarson » 16.01.2008, 23:31

tach auch steilpassfänger

ted seh ich evtl beim turnier in hammelburg am 14.februar. wenn ichs nicht vergesse mach ich ein paar fotos mit`m handy (3 mp).
gegen ted hab ich mal direkt ein robin hood turnier geschossen. sein bogen ist recht schwerfällig (imposant ist auch ne schöne beschreibung)und der pfeil war auch etwas schwerer als bei anderen.
auf jedenfall war ted´s pfeil nicht schneller als mein eigener, mit´m eibenelb mit ca. 42# geschossen. ted ist genauso wie ich bei 50 meter ausgeschieden. sonst schiesst er meistens besser (auf 3d), scheibenschiessen mag er wohl nicht.

in neubrunn kannste ihn am turniertag wahrscheinlich treffen und, wenn dein englisch gut genug ist, auch etwas fachsimpeln.

gruss
thorsten

p.s.: mein osage hat noch ca. 50# mit´m holmegard-design. das reicht auch
Gruss
Thorsten

Rechtschreibfehler sind gewollt und auch als solche anzusehen.
Wer wenig zuviel hat hat meist viel zuwenig - altes chinesisches Sprichwort

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Re: Wer hat den Stärksten aus Osage?

Beitrag von arcus » 16.01.2008, 23:49

....also Osage mit Rohhautbacking ?


so eine Verschwendung !

Verschwendung der Rohhaut meine ich und ie Verschwendung der 150 €

Mail doch mal den Bögli an. da zahlste garantiert net so viel.


Gruß Rolf
Verlange von niemenden etwas, was Du nicht selbst bereit bist zu geben

Steilpassfänger

Re: Wer hat den Stärksten aus Osage?

Beitrag von Steilpassfänger » 17.01.2008, 00:08

@ Bernhard Langbogen

Danke für den Tipp, die Ecken nicht zu sehr abzurunden.
Bin gerade an einem Pyramidalahornbogen mit Rohautbacking zugange. Zielzuggwicht um die 60#, von 6cm Breite auf 1cm.


@paradoxon69

Also das mit den Fotos wär ein netter Zug von dir. Bin schon gespannt.

mhm, schwerfällig, imposant, das gibt zu denken. So sollte mein zukünftiges Lieblingsstück nicht sein. Eher stark und blitzschnell  ;D.


@arcus

Mit Versand nach Österreich würde ich vllt. auch an die 150 Euro kommen. Der große Vorteil ist, dass ich die Qualität der Staves selber noch überprüfen kann und nicht die Katze im Sack kaufe.
Werd nächste Woche mal bei meinen Händler versuchen den Preis etwas runterzudrücken.

Grüße
Matthias

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