Esche

Hölzer, Kleber, etc.
Toerg
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Esche

Beitrag von Toerg » 20.01.2007, 12:20

Nachdem ich jetzt öfters über die unterschiedlichen Oualitäten von Eschenholz(ausgezeichne bis befriedigend)gehört habe wollte ich mal wissen ob man außer an den Jahresringen erkennen kann um welche Qualität es sich handelt?Oder erkennt man es erst beim bauen und schießen?

Grüße aus Füssen
Törg :o

traditional archer
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Eschenholz

Beitrag von traditional archer » 20.01.2007, 15:41

Hi Toerg,
da gibts zwei sorten von eschen, erstens Eschen die auf freiem Feld stehen und eschen die im wald stehen und wenn du gutes holz haben willst dann nimm lieber das Wieseneschenholz das ist vom wuchs besser
gruß traditional archer
Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten

Taran
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Esche

Beitrag von Taran » 20.01.2007, 19:38

Natürlich möglichst dicke Jahresringe, aber noch wichtiger ist, dass der Frühholzanteil möglichst gering ist. Der ist spröde, weich und schwächt das Holz. So ein Bogen bricht dann leichter, kriegt viel Set oder wirft wie eine Nudel. Mit geringem Frühholzanteil (im Vergleich zum Spätholz) kann ein Eschenbogen ganz ordentlich werfen.
Flatbowdesign, außer du hast Super Holz und bist dir deines Könnens sicher.
Taran von Caer Dallben

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Beitrag von Ravenheart » 22.01.2007, 14:02

Optimale Esche hat:

- Ringbreiten zwischen 6 und 8 mm,
- Frühholzanteil unter 1 mm
- im Spätholz noch einen deutlich dunkleren und dichteren Anteil hochfesten Spätholzes von mindestens 50% des Spätholzes,
- im Anschnitt längs zur Faser einen fettigen Glanz.

:-)

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Beitrag von captainplanet » 22.01.2007, 15:23

Neulich erst erlebte ich beim Spalten eines Eschenstammes eine böse Überraschung, daher noch eine Frage: Kann man eigentlich irgendwie schon von außen(z.B. an der Lage der Äste) erkennen ob ein Stamm Drehwuchs hat?
Bester Rindengrapscher von FC!!!

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Beitrag von Ravenheart » 22.01.2007, 15:27

Nun, meistens kann man es sehen, wenn man sich den Faserverlauf der Borke anschaut... Manchmal allerdings auch leider nicht!

Aber das gehört nun mal dazu! Ist allerdings der Grund, warum ich keinen einzelnen Stämmen (von Durchschnittsholz) mehr "nachjage", sondern da nur "zuschlage", wenn ein paar mehr Stämme bei "rumkommen"....

Dann sind wenigstens für den Aufwand ein paar brauchbare Staves dabei...

Rabe

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Beitrag von Toerg » 22.01.2007, 18:19

6-8mm Spätholz ist ne ganze Menge.Finds schon viel wenn sie 4mm haben.Kenne das eigentlich nur bei jungen Hölzern.
Meine Eschenstaves sind alle aus dem Wald,vielleicht gib ja die Wiesenesche so breite jahresringe her.
Gruß Toerg

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Beitrag von captainplanet » 23.01.2007, 09:27

Wiesenesche ist so ein geflügeltes Wort wenn es hier um Eschen geht. Es gibt aber nicht so viele davon und wenn dann gehören sie jemand anderem der kein Verständnis für einen armen, kleinen Bogenbauer hat. Bei freistehenden Bäumen hat man auch keine Deckung und ein entsprechend mulmiges Gefühl wenn man sie sich in einer Nacht- und Nebelaktion aneignet.

Mein Tip: Eschen aus Böschungspflanzungen von Autobahnen und Schnellstraßen. Ist auch fast Freiland da die anderen Bäume maximal gleich hoch sind. Manchmal hat man Glück und es wird "ausgeputzt", da kann man zuschlagen. Und wenn nicht, so ein Baum geht niemandem ab!
Bester Rindengrapscher von FC!!!

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Beitrag von Ravenheart » 23.01.2007, 11:36

6 - 8 mm ist Ringbreite, nicht Spätholz!
Da Esche ja 1 - 2 mm Frühholz hat, bleiben dann 4 bis 7 mm Spätholz...

Stimmt, auch, man findet eher die 4/2 Variante, aber die Frage war ja "was ist optimal?"! Und 5 mm Spät-, 1 mm Frühholz würde ich eben als "optimal" einschätzen, über 8 mm Ringbreite wird's dann wieder meist schlechter; nicht, weil es das nicht gäbe, sondern weil solche Stämme dann wieder eher schwammig in der Holzstrukur werden - so zumindest meine Erfahrungen...

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Re: Esche

Beitrag von Galighenna » 10.02.2008, 18:50

Hallo alle zusammen

Ich hab bei einem Holzhändler (der eigentlich nur Eiche zu Zaunpfählen verarbeitet) einen kompletten Stamm Esche ausfindig gemacht und mir gleich ein Angebot machen lassen.

Die Maße sind
12m lang
unten geschätzt 25cm Durchmesser und oben noch ca. 15-20
Fast schnurgerade und ich habe so gut wie keine Äste gesehen. Allerdings geht stellenweise die Rinde bereits von allein ab. Ist das ein schlechtes Zeichen, oder ist das normal bei älterer gelagerter Esche?

Ich überlege ob ich eventuell den kompletten Stamm kaufe. Er wollte 65Euro dafür haben.
Leider kann ich noch nichts über die Qualität des Holzes sagen.
Was denkt ihr darüber, soll ich zuschlagen? Der Stamm ist bereits trocken. Das Holz werde ich mir nochmal genau ansehen, aber es klingt so verlockend.

Habt ihr vielleicht nen kurzen Tip wie ich auf die Schnelle die Qualität des Holzes prüfen kann? Auf den ersten Blick konnte man nicht viel von den Ringen erkennen, weil das Ende etwas sehr dreckig geworden ist.
Ich habe ausserdem Angst vor Drehwuchs. Wie wahrscheinlich ist das bei Esche?

Danke für eure Hilfe
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Re: Esche

Beitrag von kistenmacher » 10.02.2008, 19:02

Bei sehr guten wuchs 24 Staves! Würds nemen für 65? und wenn nur 10 Staves rausbekomst hat sichs,vom Geld her, gelohnt

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Re: Esche

Beitrag von Squid (✝) » 10.02.2008, 19:26

Das is alles ohne Fotos seeehr schwer zu sagen....
Aber mit nem Fuchsschwanz o. ä.  an jedem Ende ne Scheibe von 1 cm abschneiden und dann Bilder (mit angelegetem Maßband o.ä.) von der Schnittfläche machen, wäre doch realisierbar, oder?
Das wäre schon eine Menge Hilfe, insbesondere bei Esche - dem Holz, dass wohl die größten Schwankungen in der Qualität hinsichtlich Bogenbau hat...

Das mit der Rinde ist zunächst mal ohne Belang. Interessant wäre eher, ob Würmer unter der Rinde eingezogen sind...
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Esche

Beitrag von Galighenna » 10.02.2008, 19:42

Hi Squid

Danke, das werde ich wohl tun, da ich das Holz eh erst am nächsten Wochenende abholen kann. Vorher habe ich keinen Anhänger und so ins Auto damit geht nicht wirklich, bzw. is mir zu gefährlich)
Am Montag werde ich aber nochmal zu dem gehen und mir das Holz nochmal genauer anschauen. Dann nehme ich eine scharfe Säge mit (oder vielleicht hat er ja selber auch ne scharfe Säge so als Holzhändler  ::) )

Schädlinge oder Fraßgänge habe ich auf den ersten und leider doch etwas flüchtigen Blick nicht bemerkt. Ich habe eher so gedacht ob abfallende Rinde vielleicht schon ein Hinweis auf beginnende Fäule ist oder Ähnliches.
Also am Montag gibts genaueres zu berichten.
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Re: Esche

Beitrag von Indiaman » 10.02.2008, 19:48

Für 65€ kannst Du das Holz noch günstig verheizen, falls es für den Bogenbau nicht taugt.

Boettger
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Re: Esche

Beitrag von Boettger » 11.02.2008, 00:38

Der Esche muss man z.B. einen möglichen Drehwuchs nicht unbedingt ansehen.
Vielleicht kannst Du ja erstmal 2m abschneiden / kaufen, den Stamm an Ort und Stelle aufspalten (also genügend Keile mitnehmen) und dann beurteilen?

mfG

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