Fischleim auf Basis von Gräten

Hölzer, Kleber, etc.
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Degen
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Fischleim auf Basis von Gräten

Beitrag von Degen » 04.10.2006, 23:26

Hallo zusammen,
neulich habe ich im Fernsehen bei einer Kochshow gesehen, wie der Koch aus Gräten, die er von seinem Fischhändler bekommen hat (er sagte, dass der Fischhändler den beim entgräten als Abfall hätte), Fischfond kochte...
Nun kam ich auf die Idee, ob man aus den Gräten (die es bestimmt gratis gibt) Fisch(gräten)leim herzustellen. Was meint ihr, is dies möglich ???
Und wenn ja, was würde dieser Leim für Eigenschaften haben ???
Gruß Degen.
Ich finde nicht, dass J?ger verr?ckt sind, ich finde eher, dass die Leute verr?ckt sind, die nicht kapieren, woher ihr Fleisch kommt, die Leute, die glauben, alles kommt direkt aus dem Supermarkt. (James Hetfield)

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kra
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Beitrag von kra » 05.10.2006, 06:35

keine Ahnung, probiers aus und berichte! :knuddel
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart » 05.10.2006, 09:00

Für Fischleim werden eigentlich Haut und Schwimmblase verwendet, allerdings auch MIT Gräten (und Schuppen und Knorpel).

Gib mal bei Google "fischleim gräten" genau so, (ohne Anführungsstriche!) ein, dann bekommst Du ne Menge Info!

Rabe

mathew
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Beitrag von mathew » 05.10.2006, 19:32

Hi, Degen!
Man kann aus allem, was Knochen (oder Gräten) sind, Leim herstellen. Fischleime sind nur "aus der Mode", darum weiß ich's nur theoretisch: Fischleime aus Gräten und sonstigen Abfällen waren wohl nie besonders beliebt, weil sie wohl schnell spröde werden sollen und sehr hygroskopisch sind. Die angesagteren Fischleime sind die, die Rabe meint - aus Schwimmblasen.
Falls Du allerdings das Experiment aus Interesse wagst, würde mich Dein Vorgehen und das Ergebnis extrem interessieren...

Gruß, Matthias

Rifle
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Beitrag von Rifle » 05.10.2006, 19:54

Hautleim ist nichts anderes als (meist) tierisches Protein, daß zuerst gelöst ist und später zu einer hornartigen Substanz eintrocknet. Dieses Protein (Glutin) wird aus kollagenen Fasern ausgekocht(gelöst). Da natürlich auch jede Menge anderer Verbindungen mitgelöst werden, ist die Reinheit je nach Ausgangsmaterial unterschiedlich und der Kleber somit unterschiedlich gut. Knochen enthält viel Anorganik und weniger Protein als zB eine Schwimmblase. Gelatine besitzt eine viel höhere Reinheit als Glutin.
Soweit die chemische Theorie.
Praxis:
Ich habe noch keinen Haut-/Knochenleim benutzt, aber mit Gelatine (Speisegelatine) habe ich öfter Leinenbackings geklebt und die halten bombenfest.

Degen
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Beitrag von Degen » 06.10.2006, 21:59

Hab selbst schon Sehnenleim gemacht und auch schon Sehne (zu Versuchszwecken) mit Gelantine auf nen Bogen geklebt.... Bald steht nämlich ein Sehnenbacking auf nem Douglasienbrett an :D . Lese gerade, dass die Westküstler Störkiefer zu Leim verarbeitet haben.
Gruß Marvin
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Lord Bane
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Beitrag von Lord Bane » 06.10.2006, 23:03

Ja...allerdings die Schwimmblasen des Störes...daher bei Dick (vielleicht haut einer von euch nen Link rein) wird der Fischleim daher zu horrrenden Preisen angeboten. Da Gräten biologisch nur Fischknochen sind, müsste ein Leim ähnlich wie Knochenleim herauskommen. Dieser soll wohl bombenfest sein, allerdings unbiegsam unter Zug. Daher nahm man für Bogen auch Hautleime,die elastisch sind. Eine spezielle Variante ist der Hausenblasenleim (Fischleim), der nen Tick besser sein soll als "regulärer" Hautleim von Säugetieren.
(Von meinen Knochenspitzen habe ich auch noch genuig Knochenstaub ... nur wusste ich nicht, wie man Leim daraus kochen sollte...daher beschreibe mal deine Methode bitte ausführlich)
Ich bin Star Wars Fan. Der Name "Lord Bane" leitet sich von einem Lord der Sith ab, n?mich von "Darth Bane". Dieser F?hrte das "immer nur 1Meister-1Sch?ler-System" ein bei den Sith.

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Fischleim

Beitrag von Michael Knotte » 07.10.2006, 00:06

Hallo Degen,

soweit ich weiß, wurde Fischleim, wie du ihn beschreibst, im Mittelalter und in der Renaissance mit Zinkoxyd oder Bariumbaryt vermischt als Malgrund für Bilder eingesetzt. Wobei keine Leinwand benutzt wurde, sondern ein ebenes Holzbrett. Der Malgrund füllte die Holzporen, wurde glatt geschliffen und war trotzdem saugfähig.

Choir

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