Seltene einheimische Bogenhölzer

Hölzer, Kleber, etc.
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Hunbow
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Beitrag von Hunbow » 13.04.2004, 15:27

hat schon mal jemand aus platanen-holz einen bogen gebaut?
"Der starke Mann trotzt dem Regen. Der kluge Mann stellt sich unter."

Filmtipp:
http://www.struckthefilm.com/

Ulmenblatt
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Platane

Beitrag von Ulmenblatt » 15.07.2004, 17:05

Da Hunbows Frage etwas in der Versenkung verschwunden ist, möchte ich sie wieder auffrischen, da auch mich das Thema interessiert.

Kann jemand etwas zur Bogenqualität von Platanen sagen?
Denn die Eibe, nicht die Esche, ist der Weltenbaum!

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Nacanina
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Beitrag von Nacanina » 15.07.2004, 17:56

Ich habe deswegen nicht geantwortet, weil ich keine eigenen Erfahrungen mit dem Holz habe.
Der Literatur nach (eher spärlich) lohnt der Versuch aber durchaus.
Wird als Ausstattungsholz beschrieben.
Nach allem, was ich gelesen habe, würde ich es als "mittel" bezeichnen, ev. so wie Ahorn.
Also möglichst breit bauen. Viel Spass.
Es ist sinnlos, von den G?ttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. Epikur

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Eibenholz

Beitrag von Mongole » 21.07.2004, 01:47

Ich hab meinen Bogen aus Eibenholz gefertigt.
Eibe soll es angeblich hier nicht so häufig geben.
In meinen Garten stand mal eine Eibe, musste aber gefällt werden.
Aus dem hab ich dann meinem Bogen gemacht.
guter Bogen:-)

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Beitrag von Netzwanze » 21.07.2004, 09:54

Eiben gibt es (zuminest hier) an jeder Straßenecke und jeder Hecke. Nur für den Bogenbau geeignete Eibe findet sich nicht überall. Da Eiben unter Schutz stehen, kannst du nicht einfach irgendwo einen Busch niedermachen um zu sehen, ob es geeignetes Bogenholz ist.

Nochmal: Das meiste Eibenholz, was man hier findet ist kein gutes Bogenholz. Hierzu ist Ossage-Orange viel besser geeignet, weil es in guter Qualität genug gibt.

Bei Eiben sollte man auch eher Buscheiben verwenden, die gut im Schatten stehen. Diese wachsen dann besonders langsam und könnten u.U. gutes Bogenholz ergeben.

Christian
PS: Dein Nick ist recht unglücklich gewählt, da es bereits einen sehr aktiven und altangestammten User Namens "Mongol" gibt. Die Verwechselungsgefahr ist hierbei sehr groß.
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss was er nicht will" (Jean-Jacques Rousseau)

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RE: Verwechslungsgefahr

Beitrag von Netzwanze » 21.07.2004, 15:35

Original geschrieben von Schattenwolf
Ossage ist übrigens kein einheimisches Bogenholz (Thread Titel ;-))

Daß du auch immer alles so furchtbar eng sehen mußt.

Ich wollte damit nur ein Holz nennen, welches ähnliche Eigenschaften hat. Wenn man es aber ganz eng sieht, ist Ossage schon einheimisch. Einige Leute haben tatsächlich einen Ossage-Baum im Garten. Und das ist selten.
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einheimische osage

Beitrag von boegli » 21.07.2004, 17:21

5 an der zahl, und eine eibe, mal schaun, wer zuerst nen pfeil fliegen lässt. (christian, ich denk so in 15 jahren) osage selbst keimen lassen.
richard
(in der hoffnung, es wird bei uns nicht zum unkontrollierbarem UNKRAUT)

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Birnbaum

Beitrag von Broken Arrow » 24.07.2004, 14:14

Hi

Ich habe heute einen Stab (2 meter) bei eiinem befreundeten Schreiner abgestaubt.
Leider ohne äusseren Ring
Habe ihn in der Schreinerei grob geschnitten und werde dann mal nächste Woche anfangen. Soll ein Flatbow werden.
Einen Bogenbaukurs mache ich leider erst in 2 Wochen, kann es aber nicht abwarten:-)
Der Stab biegt sich schon im Rohzustand recht gut.
Der Schreiner hatte mehrere 1,5cm starke und 1 meter lange Leisten geschnitten gehabt, und diese bogen sich ohne zu knacken um 180°

Ist das nun ein gutes Zeichen?
Sieh nicht nur den Baum, sieh auch den Bogen darin

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RE: Birnbaum

Beitrag von boegli » 24.07.2004, 14:40

hallo broken arrow,
das ist im allgemeinen kein schlechtes zeichen. aber das zuweit biegeb vorm tillern kann die spannkraft erheblich brechen. mach mal deinen bogen draus und versuch, ihn nur bis zu dem gewünschten auszugsgewicht zu biegen. nimm dazu eure personnenwaage, einen besen mit stiel, eine pseodoschnur (am besten dicken nylonfaden) mit 2 schlaufen zum einhängen an den tips (wurfarmenden), häng deinen rohbogen in die besenhaare und stell das ganze auf die waage. beim runterziehn am seil (sehne ) siehst du auf der waage die kilo, mit denen du den bogen runterziehst (spannst). in der umrechnungsliste kannst die pfundzahl rausfinden.
also, nicht zu weit spannen - biegen.
und mach die wurfarme nach dem griff ruhig 4 cm breit - verhindert zu schnelles brechen.
ansonsten ist birnbaum ein wunderschönes holz.
arbeite mit geduld und der besten ruhe die du kriegen kannst.
ich wünsch´s dir - und gutes gelingen.
zeig uns das ergebnis.
gruß richard

Broken Arrow
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Birnbaum

Beitrag von Broken Arrow » 24.07.2004, 14:59

Danke für die Personenwaagenerklärung.
Habe das schonmal gehört konnte mir aber keinen Reim drauf machen.

Wie ist denn das mit dem fehlenden Ring.
Ist das ein Problem?
Der Bogen soll schlieslich der schönste 60 Pfünder werden der gebaut wurde :-)

Hier mal das Rohmaß:
Länge 2000
Breite 40
Dicke 30
Habe den Stab wie in der Anleitung (super)von dem Griffstück zu den Ende auslaufend zugeschnitten.


Hi
Komme gerade aus der Werkstatt.

Neue Fertigbogenmaße
Länge 1 x 140 und 1 x 60
Breite 40
Dicke 15

Frust Frust Frust
War aber keine Dummheit oder ähnliches, war ein versteckter Ast. KEINE CHANCE

Ich werde trotzdem den schönsten 60 Pfünder Bauen (Irgendwann)

Heul
Sieh nicht nur den Baum, sieh auch den Bogen darin

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RE: Birnbaum

Beitrag von boegli » 24.07.2004, 22:48

hy brocken bow,
tut mir leid, du hast´s wenigstens gut angegangen. ich wollte dir noch sagen, der äußere jahresring ist nicht so wichtig. wichtiger ist der oberste auf´m bogenrücken muß unverletzt und komplett durchgehn. splintholz brauchst du z.b. bei eibe.
schmeiss den bogen nicht weg.
es ist dein erstes lernstück.
und lass beim nächsten (im kopf bestimmt schon reif) den frühzeitigen biegeversuch.
die jahresringe sollten parallel zum rücken verlaufen.
lass den kopf nicht hängen.
go on
richard

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Beitrag von Nacanina » 25.07.2004, 15:54

bei Birne würde ich nicht so sehr viel auf den Jahringverlauf geben- außer, sie hat Drehwuchs!
Ist ja zerstreutporig und macht deshalb wenig aus.
Mit der Meinung stehe ich allerdings rel. einsam da :-(
Es ist sinnlos, von den G?ttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. Epikur

Taran
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Verstecke

Beitrag von Taran » 25.07.2004, 19:56

Habe gerade eine Woche in den Wäldern um Ottobeuren verbracht.
Dort versucht ein Förster Eibe wieder heimisch zu machen. Aus den Pflanzungen der Benediktinermönche stehen noch viele Ulmen und auch amerikanische Roteiche - alles gutes Bogenholz, und alle möglichen Ahornarten. Also anfragen beim Land- und Forstwirtschaftsamt (dessen Zukunft infolge mancher Kahlschlagsreformen ungewiss ist).
Taran von Caer Dallben

... και δόξα τω Θεώ !

Broken Arrow
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Bogenholz Fotos

Beitrag von Broken Arrow » 25.07.2004, 21:20

Hi

Mit der Birne hat es sich (braucht jemand ein stück ca.120 cm lang?)
Hab das Ding zerlegt und das Griffstück wärmt uns gerade :-)

Spass beiseite
Meine Botanische Kenntnisse sind soweit, dass ich den Rotkohl vom Eisbergsalat in unserem Garten unterscheiden kann.
Ich hoffe das geht fast allen anderen genau so :-)

Wie währe es denn wenn ein wissender unter uns ein paar Fotos von Bogenbau geeigneten Bäumen ins Forum stellt?
Ich würde gerne wegen des einen oder anderen Stammes nachfragen wenn Fällarbeiten verrichtet werden weiss aber bis auf Hasel und Ahorn nie wie die Dinger aussehen

Der Birnbaumzerstörer :-)
Sieh nicht nur den Baum, sieh auch den Bogen darin

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Beitrag von RS » 25.07.2004, 21:30

hallo broken arrow,
mit den fotos ist das so´n ding.. die meisten bäume kann man ja erkennen, aber ich garantiere dir, der baum der dann vor dir steht, den du identifizieren willst, sieht mit sicherheit anders aus als alle fotos die du findest ;-)
und genau darum hatten wir ja mal vor einiger zeit ein "bäume-bestimm-wochenende" (in der galerie unter "bbw")
und da hat man, man höre und staune, tatsächlich einiges gelernt!
zugegeben.. wenn mans nicht ab und zu mal braucht vergisst man das meiste wieder :bash
darum, hier obwohl off-topic:
aufruf zum 2. teil des bbwe! :-)
wär rechdschraibveler viended dahrf si behaldön unt buchschdabänsubbe traus mcahen.

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