Heimische Hölzer - was ist für den Bogenbau geeignet

Hölzer, Kleber, etc.
wedumir
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Holunder

Beitrag von wedumir » 02.10.2006, 11:03

Hallo, allerseits!

Demnächst werde ich in meinem Garten einen ansehnlichen Holunderbaum fällen. Das Stammholz ist selbstverständlich zum Bogenbau vorgesehen. Soll ja gut geeignet sein, wie ich hier verschiedentlich gelesen habe.

Meine Frage dazu: Ich weiß noch nicht einmal, ob Holunder Kernholz hat. Falls ja, sollte der Rücken aus Splint und der Bauch aus Kernholz sein? Oder nur den Kern verwenden? Oder isses wurscht?

Danke im Voraus. :-)
Gr??e vom Waldschrat

Rifle
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Kernholz

Beitrag von Rifle » 02.10.2006, 17:53

Also es hat im inneren um den Markkanal ein weißgelbes Kernholz, und außen ein gelblicheres Splintholz. So kenne ich es zumindest und man kann da schon deutlich eine Abstufung erkennen. Das Holz habe ich bis jetzt nur mit Backing benutzt und hahe keinen großen unterschied zwischen den beiden gemerkt(und auch nicht gemacht). Ich habe aber eher große Äste verarbeitet und keinen Stamm. Äste sind eher gerade, während Stämme meist drehwüchsig sind. Ich habe auch gemerkt daß größere/ältere Stämme immer weißer werden, während jüngere Äste noch stark gelbes Holz haben. Im Stamm verholzt auch zunehmend der Markkanal.
Ich habe noch einen im Bau aber im Moment wenig Zeit. Auf Druck hält das Zeug ziemlich was aus, aber ob da wirklich Wurfkraft drinsteckt kann ich noch nicht deutlich sagen.
Arcus wird sich vielleicht noch melden, der nimmt den ersten Jahresring immer als Rücken.

Falls es taugt berichte mal...

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Elfichris
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Beitrag von Elfichris » 02.10.2006, 18:55

Was macht Ihr denn nach dem Fällen und evtl. Spalten des Stammes.
Einfach so luftig trocknen lassen?
Was hat das mit dem Versieglen auf sich. Muss da der ganze Stamm rundumversiegelt werden und womit? Oder nur die Schnittkanten? Was ist mit der Rinde - einmal lese ich mit Rinde trocknen lassen, ein andermal ohne.
Man, man, man - alles gar nicht so einfach und die "Alten Hasen" langweilen sich bestimmt bei unseren "dummen Anfängerfragen". Aber der Dank ist ihnen dann gewiss.
:anbet
Grüße
Christoph

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Beitrag von Ravenheart » 02.10.2006, 21:23

...ooch nö, auch "Alte Hasen" haben mal angefangen - und kennen die Fragen meist noch aus eigenem Erleben!

Aber lies bitte erst mal hier:

>klick mich<

Dann reden wir über die Fragen, die offen geblieben sind!
;-)

Rabe

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RE: Kernholz

Beitrag von wedumir » 03.10.2006, 09:27

Original geschrieben von Rifle
Falls es taugt berichte mal...

Mach' ich sicher. Danke.
Noch jemand mit Erfahrungen?
Gr??e vom Waldschrat

tomtux
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RE: Kernholz

Beitrag von tomtux » 03.10.2006, 11:09

Original geschrieben von Rifle

Auf Druck hält das Zeug ziemlich was aus, aber ob da wirklich Wurfkraft drinsteckt kann ich noch nicht deutlich sagen.
Arcus wird sich vielleicht noch melden, der nimmt den ersten Jahresring immer als Rücken.

Falls es taugt berichte mal...


da steckt wurfkraft drinnen, garantiert :-)
ich hab mich an arcus rat gehalten und nur die rinde entfernt.
der erste versuch (mittlerweile ist er trocken ;-) ) aus einem 6cm ästchen im steinzeitdesign hat immerhin 60# bei 65" länge und hält jetzt schon ca. 2000 schuss.
der stamm hatte gar keinen drehwuchs, lies sich leicht und sauber spalten und trocknet derzeit noch vor sich hin.

da werden noch einige bögen draus und ein stück hab ich für einen versuch als elb im auge.

Rifle
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Holunderwufkraft

Beitrag von Rifle » 03.10.2006, 11:29

Ich habe das so gemeint:
Bis jetzt wirft mein 53# Bambus auf Eibe(Präsentationsthread S. 48) ganz gut. Er hat zwar gemäßigte Recurves ist aber eher ein pyramidaler Langbogen(168 cm). Der 74# BambusHolunderELB (Präsentationsthread S. 51) wift trotz höherem Zuggewicht etwa so weit wie der BambusEibe. Dies liegt natürlich zum größten Teil am Design. Engländer sind halt langsam (lange WAHebel, Viel Gewicht), dafür wirft er diese Weiten mit 8-15g schwereren Pfeilen. Daher kann man schlecht vergleichen.
Im Moment bin ich an einem 155 cm BambusHolunderrecurve dran, dessen Design schneller sein müsste als der des BambusEibe. Erst wenn der Holunder mit dem neuen Design mich überzeugt hat, würde ich behaupten daß da Wurfkraft drinsteckt.
Holunderholz ist auch nicht übermäßig schwer, man müsste mal die Dichte ermitteln.

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Beitrag von Elfichris » 04.10.2006, 07:35

Vielen Dank Raven,

aber bis ich das gelesen und verstanden, evtl. auch umgesetzt habe dauerts wohl einige Zeit.
Grüße
Christoph

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arcus
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....tschuldigung...!

Beitrag von arcus » 22.10.2006, 21:37

...daß ich mich jetzt erst zum Thema melde.
War im Urlaub und dann war compu gestürzt.
Na ja, nu bin ich ja wieder da.

also zur Wurfkraft--ich schaffe immerhin 163 fps
mit einem 150 er Hollerflat bei 53 lbs.

da ich bisher fast nur aus Holler gebaut habe und nu an Ulme arbeite, kann ich sagen--Holler ist viel leichter zu bearbeiten, ich würd sagen, ein ideales Anfängerholz, weil man bei vorsichtigem abnehmen der Rinde auch gleich den 1. Ring als Rücken nehmen kann.Aich aus relativ dünnen , 4 cm Durchmesser Stämmchen oder Ästen kann man schon einen 35er rauskriegen.
Dabei den Markkanal im Griff ruhig lassen und mit altem Pfeil zustopfen.

Gruß Rolf
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Satorius
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RE: thuja ... is das was?

Beitrag von Satorius » 23.10.2006, 15:42

Original geschrieben von AEIOU

und wie siehts mit thuja (heckenthuje) aus.
ich habe einen etwa2meterfufzich-stamm (12-15cm durchmesser) bei mir im keller und möcht wissen ob der die bogenbaumühe lohnt.

das holz ist schön rötlich und hat enge jahresringe mit etwas mehr als 1mm dicke.


Hallo AEIOU (u.A:),
studiere gerade die älteren, aber nach wie vor interessanten Beiträge zum Thema heimische Hölzer für den Bogenbau, hier Thuja (Morgenländischer Lebensbaum). Damit es keine Mißverständnisse gibt: wie im Robinien - Streit bezgl. botanischer Genauigkeit anzumerken ist, dass im Volksmund häufig fehlerhafte Bezeichnungen gebräuchlich sind, bleibt auch bezüglich der Thuja - Pflanze die Botanik häufig auf der Strecke. Der morgenl. Lebensbaum hat eine sich streifig ablösende Rinde, nicht geschuppt! Ich komme zu dem Urteil, dass 2 meiner Bögen aus selbigem Holz hervorragend werfen, sehr leicht sind und in der Bearbeitung nicht aufwendiger als Esche o.Ä, sehr schnell trocknend und wenig string follow aufweisen. Sollte Interesse an weiteren Details bestehen, einfach posten. Gruß Satorius

Brucky
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Aber Ja doch

Beitrag von Brucky » 23.10.2006, 23:17

Das interessiert mich auch
stelle Deine Bögen doch mal in den Präsi Thread, da sind sie am besten aufgehoben :-)

und ich dachte Thuja und Thuje ist das gleiche
habe mich aber bis jetzt nur am Rande dafür interessiert (Zeit- und Thujenmangel)
Wie lässt sich das Holz denn verarbeiten? Was für ein Design hast Du denn verwendet?

Die Sträucher die ich bis jetzt umgeschnitten habe, (da war bis jetzt nichts Bogentaugliches dabei) hatten ein leicht gelbliches Holz - also Thuje - habe ich das so richtig verstanden?

so, das wars erstmal

Brucky
Das ganze ist mehr als die Summe seiner Einzelteile

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so, nu hab ........

Beitrag von arcus » 24.10.2006, 21:36

....ich aber auch mal N`e Frage.

letztens hat mich doch so ein einfach daherliegendes Stämmchen angeschrien, ich solle es mitnehmen. Hab ich doch glatt gemacht.
Für diese Frechheit ist es doch auch gleich gespalten worden.
In dem Moment war ich mir noch nicht im klaren, was ich da eigentlich aufgelesen hatte.
Nach langem Suchen im Netz und Vergleich der Borke
würde ich sagen, es ist Esskastanie.

Hat nu schon jemand mal einen Bogen aus Esskastanie bzw. Welche Erfahrungen gemacht ?

Ihr könnt Euch mit der Antwort aber Zeit lassen, das Stämmchen ist ja noch gaaaanz nass.

Rolf
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Esskastanie/Marone

Beitrag von Rifle » 24.10.2006, 21:58

Blätter mal zwei Seiten zurück, da steht was vom Raben...
:-) :D :)

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ok...

Beitrag von arcus » 24.10.2006, 22:02

vergesst es, Dank Rifle hab ich Rabes Post gefunden.

Danke
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Beitrag von Rado » 29.10.2006, 22:17

Ich wurde heute ebenfalls von einem Weißdorn belästigt(der auf gut 2m astfrei und gerade war) daß er ein Bogen werden möchte.Nur weiß er selbst noch nicht ob er ein D-Profi oder Flat werden will.Wer weiss wie ich ihm am besten zu seinem Glück verhelfen sollte?Im Wiki steht zwar was zu seiner tauglichkeit, doch nichts zum Profil welches er vertragen würde.
Hat wer schon Erfahrungen gesammelt?
Gruß
Rado

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