Holler spalten oder sägen?

Hölzer, Kleber, etc.
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Spanmacher
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Holler spalten oder sägen?

Beitrag von Spanmacher » 06.03.2021, 23:23

Ich habe einen Holunderstamm ergattert. Der misst am unteren Ende 11cm und am oberen 7cm. Die länge beträgt 200cm. Er ist nahezu gerade gewachsen.

Nun meine Frage: Würdet ihr ihn spalten oder sägen?
Zuletzt geändert von Spanmacher am 07.03.2021, 10:25, insgesamt 2-mal geändert.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Bowster
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Re: Holle spalten oder sägen?

Beitrag von Bowster » 07.03.2021, 08:15

Ich tät messern oder sägen, wg häufigem Drehwuchs bei Holler.

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Re: Holle spalten oder sägen?

Beitrag von schnabelkanne » 07.03.2021, 09:40

Ja Holler ist sehr oft drehwüchsig, unbedingt aufsägen und auf ein Brett spannen mit etwas Reflex.
Ich hab heuer 7 Holler geschnitten und 5 haben sich stark verdreht.
Lg Thomas
P.s. du hast ein „r“ vergessen im Betreff.
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StauSau
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Re: Holler spalten oder sägen?

Beitrag von StauSau » 09.03.2021, 14:25

Dünnere Holler arbeite ich beim entrinden auch gleich auf die Rohform runter; da mache ich ohnehin immer nur einen Bogen draus, schon damit der Markkanal schön durch den Griff läuft. Allerdings habe ich im Januar auch mal wieder einen Holler geerntet, der zu dick dafür war.

Mangels Bandsäge musste ich spalten und habe dafür zunächst auf der ganzen Länge Bohrlöcher entlang der Wunsch-Riss-Linie gesetzt. Obwohl die Löcher jeweils weniger als 2 cm Abstand voneinander hatten, wäre der Spaltriss zweimal aus der Richtung gelaufen, wenn ich nicht korrigiert hätte. Dieser Holler hatte freilich nicht nur Drehwuchs, sondern auch eine schöne Vorbiegung.

Fazit: Falls Weihnachten nicht auch dieses Jahr ausfällt, will ich eine Säge! Auch wenn die dann sicher nicht nur beim Hollerspalten zum Einsatz kommt - Schuld ist der Holler... 8)

Grüße - Steffen

Indie12
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Re: Holler spalten oder sägen?

Beitrag von Indie12 » 09.03.2021, 15:19

Hallo,

ich habe auch vor zwei Jahren einen Holler geerntet, der war dick und schnurgerade gewachsen... und beim Spalten hat sich herausgestellt, dass er eine Schraube von 180° macht. :( Was am einen Ende Spaltfläche ist, ist am anderen Stammaußenseite. Auf 250 cm. :o

Daher meine Frage:

zertrennt man sich nicht arg die Fasern beim aufsägen? Oder baut ihr aus solchen Stämmen dann nur sehr breite und/oder schwache Bögen, die schrägen Faserverlauf im WA verkraften? ???

Gruß

Martin

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Re: Holler spalten oder sägen?

Beitrag von MrCanister123 » 15.03.2021, 18:18

Ist bei Holler immer wichtig dass man nur die "Wassertriebe" nimmt.
Wenn man die Hauptriebe nimmt (also die Stämmchen die aus dem Boden rauskommen) besteht zu 90% starker Drehwuchs
Schaffa Schaffa

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klausmann84
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Re: Holler spalten oder sägen?

Beitrag von klausmann84 » 16.03.2021, 19:26

Indie12 hat geschrieben:
09.03.2021, 15:19

zertrennt man sich nicht arg die Fasern beim aufsägen? Oder baut ihr aus solchen Stämmen dann nur sehr breite und/oder schwache Bögen, die schrägen Faserverlauf im WA verkraften?
Gute Frage, der ich mich eigentlich auch gerne nochmal anschließen würde. Ist aber vielleicht nicht Spanmachers Thema?
Im Tannenwald, in klammem Spalt, stellen die Mannen bald die Hannen Alt Kannen kalt.

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Re: Holler spalten oder sägen?

Beitrag von fatz » 16.03.2021, 19:44

Ob man das erfolgreich machen kann oder nicht, haengt vom Zusammenhalt der einzelnen Fasern ab. Es gibt Hoelzer, die das gar nicht moegen, zB. spaete Traubenkirsche und welche wo das ziemlich egal ist, wie Hasel. Mit Holler hab ich wenig Erfahrung, ausser ein paar, die es immer an einem Astgnubbel zerissen hat, aber wenn die Fasern nicht zu grob quer laufen, haette ich da keine grossen Bedenken.
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Holler spalten oder sägen?

Beitrag von StauSau » 16.03.2021, 21:25

Sehe ich wie Fatz. Ich habe zwar erst ein paar (glaube 4) Bögen aus Holler erfolgreich vollendet, aber da war auch bei dünneren Wassertrieben immer Drehwuchs drin. Hab sie immer runtergemessert, ohne Rücksicht auf den verdrehten Faserverlauf zu nehmen (wie auch?). Hat aber bis jetzt auch nix gemacht. Der stärkste meiner Hollerbögen zieht bei einer Länge von ca. 1,60 m gute 60# auf 28" und wird auch regelmäßig geschossen. Ich habe zwar immer nur die Rinde entfernt und den äußeren Jahresring als Rücken genommen, aber den eben auch nicht verletzt. Die Wurfarmbreite habe ich nie von der Drehung im Faserverlauf abhängig gemacht. Würde ich wohl auch nur, wenn die Fasern wirklich sichtbar quer laufen. Obwohl, dann würde ich vielleicht auch eher kamingerechte Stücke draus machen....

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