Kleber für Spleiss-Verbindungen

Hölzer, Kleber, etc.
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Neumi
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Kleber für Spleiss-Verbindungen

Beitrag von Neumi » 16.10.2014, 20:43

Hallo, da hätte ich mal ne Frage: Ich benutze für Spleiss-Verbindungen bislang UHU300. Das Problem hierbei ist, dass sich beim anrühren kleinste Blasen bilden. Ich streiche den kleber dann auf einer relativ grossen Fläche (so ca. 10x10 cm für ca. 10 g) glatt, damit die Blasen verschwinden. Rühre ich falsch an oder warum die vielen Bläschen (wie soll man überhaupt falsch anrühren ::) ? Ich wüsste jetzt auch nicht, wie ich anders rühren sollte. Wie verhält es sich mit anderen Klebern (ich denke da an smooth-on EA40 - nur ist der doch niedriger viskos, als UHU oder? - in dem tech. Merkblatt kann ich nichts zur viskosität finden - und wie soll ich da Spalten füllen, wenn ich das Zeug mit nem Pinsel auftragen kann?) Wenn ich den UHU erhitze gehen zwar die Bläschen raus aber dafür läuft auch der Kleber weg ::) .
Und jetzt bitte nicht sagen: mach die Klebefuge dünner, damits erst gar nicht weg laufen kann.
Danke für Eure Hilfe - Neumi
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Squid (✝)
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Re: Kleber für Spleiss-Verbindungen

Beitrag von Squid (✝) » 16.10.2014, 21:24

Hauptache es klebt. Ich würde derartige Verbindungen NUR mit Epoxy kleben. Sch*** was auf Blasen.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Kleber für Spleiss-Verbindungen

Beitrag von Nightbow » 16.10.2014, 21:46

Ea 40 ist bestimmt nicht flüssig im Gegenteil ich würde behaupten der ist dicker als uhu300
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Re: Kleber für Spleiss-Verbindungen

Beitrag von kra » 16.10.2014, 21:51

No problem...
zum ersten, wie Squid schon schreibt, sch... auf die Blasen ;D
zum zweiten, warte nach dem anmischen 1/2 Stunde, dann sollten auch die meisten Blasen raus und der Kleber sauber transparent sein
zum dritten, um beim Erwärmen das weglaufen zu vermeiden kannst du die Klebestelle von unten und seitlich mit gutem Klebeband verschließen, Alles erwärmen und evtl. die Spalten von Oben mit Kleber nachfüttern
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Re: Kleber für Spleiss-Verbindungen

Beitrag von Neumi » 16.10.2014, 22:12

hmmm, sch*** auf die Blasen - mir hat es am letzten Wochenende einen Spleiss zerrissen, wegen den Blasen (dummerweise habe ich keine Fotos gemacht, aber die Blasen waren Schuld - vielleicht auch nur eine Verkettung ungünstiger Details - da steckt halt doch das Teufelchen drin :-\ ). EA40 ist viskoser als UHU300? - dann wird das mein neuer Kleber, wenn das so ist. Ne halbe Std. warten - da hab ich noch gar nicht dran gedacht (sch*** straffer Zeitplan >:( ), aber man hat ja ca. 90 Min. Zeit und kann schon mal den Sonntagsbraten in den Ofen bringen ;D
Danke Euch - und noch nen kleinen Heuler hinterher :'( das war mein bisher bester Bogen, auch wenn der Tiller vielen nicht gefallen hat) - Neumi
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Re: Kleber für Spleiss-Verbindungen

Beitrag von Squid (✝) » 16.10.2014, 23:07

Dann müssen wir wohl mal "Blase" definieren.

Blase ist, wenn der ANGEMISCHTE Kleister 'ne kleine luftige Lücke hat. So what.

Blase ist nicht, wenn der Pamps auf dem Untergrund nur suboptimal haftet und dann noch nur punktuell klebt.
Das is nich Blase, das ist vermurkster Umgang mit klebenden Chemikalien...
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 17.10.2014, 07:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kleber für Spleiss-Verbindungen

Beitrag von SchmidBogen » 16.10.2014, 23:17

da stimme ich Squid absolut zu mit den Blasen.
Bei mir gibt es auch ab und an "Bläschen", aber bisher hat noch jede Fuge oder Fläche gehalten.

Edit: Ausser meine 2. Tipp-Verleimung.
Zuletzt geändert von SchmidBogen am 17.10.2014, 11:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kleber für Spleiss-Verbindungen

Beitrag von Neumi » 16.10.2014, 23:24

vermurkster Umgang... - ja das könnte sein, wenn ich mir den Klebeprozess nochmal ins Gedächntnis rufe. Aber dann bin ich sozusagen beruhigt und muss nicht auf nen anderen Kleber umsteigen. Totzdem haben Luftblasen in ner Klebeverbindung nix zu suchen. Luft hält halt net so gut, wie der Kleber ;)
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Re: Kleber für Spleiss-Verbindungen

Beitrag von Palmstroem » 16.10.2014, 23:30

Hatter das nicht wieder schön zusammengefaßt, der gute Squid....

Bei Epoxy ist das Mischungsverhältnis sehr wichtig und ergo sehr genau einzuhalten (Feinwaage). Gut und langsam verrühren.
Und Fett kann es gar nicht ab (mit Aceton entfetten). Niedrige Temperaturen sind auch nicht gut für die Verarbeitung (an besten >20°C).
Wenn der Kleber angeliert ist, darf auch gerne Temperatur dran (50-80°C). Miteinander kontaminiert (also Härter in den Kleber oder umgedreht geraten, auch geringe Mengen) lassen die Reaktion schon anspringen, bevor Du den Kleber anmischst, da bleibt dann nicht mehr viel Haltekraft übrig.
Ich würde jetzt nicht als erstes den Kleber verdammen, wenn auch natürlich Blasen den mechanischen Verbund schwächen.

Von RuG gibt es z.B. auch Epoxy-Kleber (nicht die Laminierharze!), die auch eine honigartige Konsistenz haben und günstiger, als die Eulerei sind.

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Re: Kleber für Spleiss-Verbindungen

Beitrag von Neumi » 17.10.2014, 11:35

Moin, also bei UHU300 hat man bez. der Mischung einen ziemlich grossen Spielraum (Binder 100 Gewichtsanteile + Härter 50-120) - ich hab die härteste und flexibelste Mischung auch schon getestet und der Unterschied bez. der Flexibilität ist enorm.
Ansonsten arbeite ich sehr gründlich beim kleben und bei meinem gebrochenen Spleiss war tatsächlich das Problem, dass ich die Klebung erhitzt hatte und mir der Kleber Unten wieder rausgelaufen war und durch das aufsteigen der Luft sich quasi ein Epoxy-Netz gebildet hat (ziemlich dämlich, ja, aber so sammelt man seine Erfahrungen). Und dem entsprechend ist ausschlieslich die Klebefuge zerrissen.
Die Ausgangsfrage war ja aber, ob das mit den Bläschen beim anrühren bei Euch auch vorkommt. Bis zu den letzten Tuben kannte ich das in der Form nur vom "UHU Plus schnellfest".
Grüsse - Neumi
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Re: Kleber für Spleiss-Verbindungen

Beitrag von SchmidBogen » 17.10.2014, 11:55

Nö, bei mir gibts beim anrühren keine bläschen, erst wenn ich mit dem Föhn (5-10min ruhezeit) anfange das zeugs zu erwärmen kommen an gewissen Stellen Luftbläschen hervor, meist aber nur wenig und ganz klein.
Einmal hab ich durch den Heissluftföhn mal meine 2. Tipps-Verklebung kaputt gemacht, da hat das Zeugs angefangen zu bluppern.... Was danach kam, musste so kommen und kannst Dir ja vorstellen. :) Wie Du so schön sagst Neumi: "ein Erfahrungswert."

Aber wie Palmström oben schrieb: "Gut und langsam verrühren"
ist absolut wichtig beim Mischen. Immer schön streichend mischen auf der Platte. Schau das Du keine Gitterstrukturepoxyfläche erwirkst auf dem Holz, weil wenn DU Täler und Berge hast und das Holzstück "gerade" drauflegst, hast schonmal luft eingeschlossen. Deshalb das klebende Stück auch nie Horizontal drauf legen, sondern von der einen zur anderen Seite ablegen.


Gruss Rainer
Zuletzt geändert von SchmidBogen am 17.10.2014, 12:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kleber für Spleiss-Verbindungen

Beitrag von Palmstroem » 17.10.2014, 11:58

Tut mir leid, Neumi :-* , ich wollte nicht den Oberlehrer geben, zum Kleben mit Epoxy ist ja schließlich auch schon sehr viel gesagt worden.
Man kann halt schlecht sehen, welches Detailwissen der Einzelne tatsächlich hat.

Beliebt ist zum Beispiel der Irrtum, dass man zum Laminieren von Holzlaminaten auch Laminierharz benötigt. Dann wundern sich die Leute, dass es zu dünnflüssig ist und aus den Fugen läuft. Aber das nur am Rand.

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Re: Kleber für Spleiss-Verbindungen

Beitrag von Chirion » 17.10.2014, 12:05

@Neumi das was du bei deinem vermurksten Spleiß produziert hast nennt man Lunker (Lufteinschluss in der Klebefuge) und diese Lunker haben nur bedingt was mit den Bläschen beim Anrühren zu tun. Hauptursache sind nicht zusammenpassende Klebefugen und kein Anpressdruck an der Stelle. Normalerweise werden die Bläschen vom Anrühren durch den verwendeten Anpressdruck in der Fuge ausgepresst. wenn dir die Sauce durch erhitzen unten rauslaufen kann dann passen die Fugen nicht zusammen und der Anpressdruck ist nicht ausreichend. Apropos Anpressdruck um Endfest 300 aus einer Holzverbindung (ausser bei Bambus) bei Raumtemperatur soweit rauszupressen das es nicht mehr zur Verklebeung reicht brauchts die Masse eines Güterzugs oder Frachtschiffs :) Nach dem Angelieren (Start der Polymerisation) kannst du eine passgenaue Fuge mit ausreichend Anpressdruck auch thempern ohne das da was rausläuft.
Chirion lehrt Pfeil und Bogen zugleich zu sein und eins mit dem Ziel zu werden

Den Bogen gespannt, durchstreifst du, der Beute entgegen, die Schattentäler der Nacht

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Re: Kleber für Spleiss-Verbindungen

Beitrag von Neumi » 17.10.2014, 16:59

Ja dankeschön nochmal für Eure Infos.
@Palmström: muss Dir nicht leid tun, ich habs nicht als oberlehrerhaft empfunden - lieber mal ein bisschen mehr, als zu wenig geschrieben :) .
Grüsse - Neumi
Edit: Einen Oberlehrer hab ich jetzt aber :P : UHU300 benötigt nur den Fixierdruck (... Druck auf die Fügeteile nur so hoch sein muss, dass sie während des Abbindens in ihrer Lage fixiert sind...) und ist spaltfüllend, also muss die Passung nicht so exakt sein, was mir sehr entgegen kommt ;D
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Re: Kleber für Spleiss-Verbindungen

Beitrag von SchmidBogen » 17.10.2014, 17:36

Also das stimmt, ich hab auf der Beschreibung und vom Hersteller selber noch nie was von Anpressdruck wie mit Weissleim gehört. Zumal man eben die Eulenkleber gar nicht anpressen darf/soll, nur fixierend. Ist ja kein Weissleim wo unter Pressdruck abbindet. Ich hab das einmal mit der fixen Eule versucht an den Tipps, zwingen ran und mehr druck drauf, statt "nur" fixierend (heute verwende ich keine Zwinge mehr, klötzchen drauf und gut is) und der Tipp ist mir ständig unter Belastung weggedonnert.

Nicht nur Dir, Neumi, nicht nur Dir kommts sehr entgegen. :D Zumal ich bei den Tipps auch immer drauf achte, dass ich da soviel von den Rückenfasern wie möglich mitverleime und nicht planschleife.
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