Hi
Da ich meinen Anfänger-Take-Down momentan wegen Handgelenksverletzung wieder schiesse (meine anderen Bögen sind momentan zu stark dazu)...
... möchte ich ihn ein bisschen verschönern.
Ich habe die Wurfarme entfernt und den Griffteil abgeschliffen - und möchte diesen jetzt schwarz färben.
Wollte zuerst mit Autolack besprühen, hatte dann aber die Idee, ihn schwarz zu beizen (damit die Holzstruktur sichtbar bleibt) - und anschliessend mit Klarlack zu lackieren.
Auf dem Pulverbeize-Beutel steht, dass man das Holz zuerst wässern soll - und dann die Pulverbeize mit warmem Wasser anrühren und das gewässerte Holz damit einpinseln soll.
Was genau meinen die mit "wässern"?
Mit feuchtem Tuch abwischen? Oder komplett kurz unter Wasser tauchen? Oder etwa in Wasser eine Weile einlegen?
Ich will ja nicht, dass der Griff sich irgendwie verzieht! Wie soll ich diesen also am besten "wässern"?
Was würde passieren, wenn man direkt das trockene Holz beizen würde?
Beizen? Holz wässern?
Beizen? Holz wässern?
Liebe Grüsse
fluflu
fluflu
Re: Beizen? Holz wässern?
Hi Flu!
Ich habe das mal mit einer Tischplatte(Buche massiv) gemacht.
Zunächst abgeschliffen,danach mit sehr feuchtem Lappen abgewaschen,mit Acethon nachgewischt(weil Wachsflecken drauf waren) +dann mit Beize behandelt.Allerdings hatte ich ein Fertigprodukt(Flüssigbeize von Clou).Den Auftrag selbst habe ich mit einem Baumwollappen gemacht.Schlussendlich wurde mit Parkettlack per Schaumgummirolle versiegelt.Das Ergebnis war meines Erachtens gut.
Trockenes Holz hab ich auch schon gebeizt(mein erster Hick.bogen)-ich hab da so keinen Unterschied feststellen können.
Gruss--Guido
PS:Parkettlack wegen härterer Oberfläche-beim Griff sollte herkömmlicher Lack reichen..
Ich habe das mal mit einer Tischplatte(Buche massiv) gemacht.
Zunächst abgeschliffen,danach mit sehr feuchtem Lappen abgewaschen,mit Acethon nachgewischt(weil Wachsflecken drauf waren) +dann mit Beize behandelt.Allerdings hatte ich ein Fertigprodukt(Flüssigbeize von Clou).Den Auftrag selbst habe ich mit einem Baumwollappen gemacht.Schlussendlich wurde mit Parkettlack per Schaumgummirolle versiegelt.Das Ergebnis war meines Erachtens gut.
Trockenes Holz hab ich auch schon gebeizt(mein erster Hick.bogen)-ich hab da so keinen Unterschied feststellen können.
Gruss--Guido
PS:Parkettlack wegen härterer Oberfläche-beim Griff sollte herkömmlicher Lack reichen..
Gefahr des Tätigen: Irrtum. Die des Trägen: ihn übernehmen
- Galighenna
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Re: Beizen? Holz wässern?
Ich vermute, die meinen man soll das Holz mit einem nassen Tuch oder ähnliches Abwischen, damit die Holzfasern aufquellen. Dann wird das Holz wieder glatt geschliffen. Der Vorgang wird so lange wiederholt, bis das Holz beim nächsten Anfeuchten nicht mehr rauh wird. Dazu reicht ein gut nasser Lappen.
Wenn man ungewässertes Holz beizt, hat man das Problem, das die Holzfasern aufquellen und die Oberfläche rauh wird. Gebeiztes Holz darf man aber nicht schleifen, weil dann die Farbe der Beize wieder weg ist. Deshalb die vorige Prozedur mit dem Wässern.
Zum Glätten der gewässerten Oberfläche eignet sich feine Stahlwolle besonders gut! Die trägt kaum was ab, aber glättet sehr gut.
Das Holz darf oder sollte sogar dann zwischen wässern und beizen trocknen. In trockenes Holz zieht Beize stärker und tiefer ein, als in nasses/feuchtes Holz.
Wenn man ungewässertes Holz beizt, hat man das Problem, das die Holzfasern aufquellen und die Oberfläche rauh wird. Gebeiztes Holz darf man aber nicht schleifen, weil dann die Farbe der Beize wieder weg ist. Deshalb die vorige Prozedur mit dem Wässern.
Zum Glätten der gewässerten Oberfläche eignet sich feine Stahlwolle besonders gut! Die trägt kaum was ab, aber glättet sehr gut.
Das Holz darf oder sollte sogar dann zwischen wässern und beizen trocknen. In trockenes Holz zieht Beize stärker und tiefer ein, als in nasses/feuchtes Holz.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand
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Re: Beizen? Holz wässern?
Ich klau da mal was:
Wässern
Wässern ist eigentlich eine Vorbereitungsarbeit zum Beizen. Mit der Hilfe des Wässerns wird das Holz beizfähig gemacht. Das Wässen hat die Aufgabe, zusammengedrückte Holzfasern (z.B. durch hobeln und schleifen) wieder aufzurichten und durch Zusätze im Wasser das Eindringen der Beize zu erleichtern. Massivhölzer werden mit sehr heißem Wasser, alle anderen Hölzer nur mit lauwarmen Wasser gewässert. Zum Wässern wird ein Schwamm verwendet, das Werkstück wird mit dem Schwamm gut angefeuchtet. Überschüssiges Wasser sofort abnehmen, kein Wasser auf dem Holz stehen lassen. Tipp: Etwas Kochsalz im Wasser entfernt deine fettigen Fingerabdrücke. Noch ein Tipp? Wenn du Nadelhölzer beizen möchtest, gebe dem Wasser etwas Salmiakgeist hinzu, warte ca. 10 Minuten und wässere mit klarem Wasser nach. Durch den Salmiakgeist “verseifen” die Harzteilchen in der Oberfläche und das Beizergebnis wird gleichmäßiger.
Das restlos luftgetrocknete Werkstück wird nach dem Wässern mit einem feinem, scharfen Schleifpapier (mind 240er) mit der Hand ohne Druck (nur drüberwischen) in Längstrichtung geschliffen. Vor dem Beizen wird der Schleifstaub mit einer feinen Messing- oder Bronzebürste in Faserrichtung abgebürstet.
Noch ein Tipp? Beim Wachsen, Lackieren etc. stellen sich die feinen Holzfasern geringfügig hoch, beim Lackieren, Lasieren ist das kein Problem, da werden die feinen Fasern einfach beim Zwischenschliff abgeschliefen, aber gewachste Hölzer lassen sich nur schlecht zwischenschleifen. Der Wachs setzt das Schleifpapier sehr schnell zu. Wenn du das Holz vor dem Wachsen wässerst und dann ganz leicht mit feinem Schleifpapier, oder feiner Stahlwolle schleifst, kannst du ein besseres Wachsendergebnis erzielen.
Beizen
Unter Beizen versteht man die Behandlung des Holzes mit färbenden Flüssigkeiten, dabei ist es egal, ob die Färbung durch die chemische Umsetzung in der Holzfaser oder durch gelöste Farbstoffe erfolgt. Zu den Vorbereitungsarbeiten für das Beizen gehört schon das oben genannte Wässern. Darüberhinaus sollte die Oberfläche von stark harzhaltigem Holz unbedingt entharzt werden, im Handel werden hierfür verschiedene Mittelchen angeboten. Du kannst das Harz aber auch mit Azeton oder Spiritus lösen, einfach die Oberfläche gut anfeuchten und vor dem Verdunsten mit trockenem Sägemehl abreiben. Nach dem Entharzen nicht mehr schleifen. Wichtig vor dem Beizen ist auch, dass das Holz wirklich sauber ist, also frei von Leimresten, Fingerabdrücken etc. Egal, welche der im Handel erhältlichen Beizen Du verwenden willst, probiere immer erst an einem Probestück den Farbton. Um einen anderen Farbton zu erzielen, lassen sich viele der im Handel erhältlichen Beizen miteinander mischen, beachte hierzu die Hinweise des Herstellers. Die Beize mit einem weichen breitem Flachpinsel satt und gleichmäßig in Richtung der Maserung auftragen, dann quer zur Maserung verstreichen, kurz einwirken lassen und die Überschüssige Beize in Richtung der Maserung vom Holz nehmen. Arbeite gleichmäßig, sonst kann es Flecken geben. Das gebeizte Holz muß vor dem Grundieren, Lackieren oder Lasieren gut trocknen ca. eine Nacht.
Wässern
Wässern ist eigentlich eine Vorbereitungsarbeit zum Beizen. Mit der Hilfe des Wässerns wird das Holz beizfähig gemacht. Das Wässen hat die Aufgabe, zusammengedrückte Holzfasern (z.B. durch hobeln und schleifen) wieder aufzurichten und durch Zusätze im Wasser das Eindringen der Beize zu erleichtern. Massivhölzer werden mit sehr heißem Wasser, alle anderen Hölzer nur mit lauwarmen Wasser gewässert. Zum Wässern wird ein Schwamm verwendet, das Werkstück wird mit dem Schwamm gut angefeuchtet. Überschüssiges Wasser sofort abnehmen, kein Wasser auf dem Holz stehen lassen. Tipp: Etwas Kochsalz im Wasser entfernt deine fettigen Fingerabdrücke. Noch ein Tipp? Wenn du Nadelhölzer beizen möchtest, gebe dem Wasser etwas Salmiakgeist hinzu, warte ca. 10 Minuten und wässere mit klarem Wasser nach. Durch den Salmiakgeist “verseifen” die Harzteilchen in der Oberfläche und das Beizergebnis wird gleichmäßiger.
Das restlos luftgetrocknete Werkstück wird nach dem Wässern mit einem feinem, scharfen Schleifpapier (mind 240er) mit der Hand ohne Druck (nur drüberwischen) in Längstrichtung geschliffen. Vor dem Beizen wird der Schleifstaub mit einer feinen Messing- oder Bronzebürste in Faserrichtung abgebürstet.
Noch ein Tipp? Beim Wachsen, Lackieren etc. stellen sich die feinen Holzfasern geringfügig hoch, beim Lackieren, Lasieren ist das kein Problem, da werden die feinen Fasern einfach beim Zwischenschliff abgeschliefen, aber gewachste Hölzer lassen sich nur schlecht zwischenschleifen. Der Wachs setzt das Schleifpapier sehr schnell zu. Wenn du das Holz vor dem Wachsen wässerst und dann ganz leicht mit feinem Schleifpapier, oder feiner Stahlwolle schleifst, kannst du ein besseres Wachsendergebnis erzielen.
Beizen
Unter Beizen versteht man die Behandlung des Holzes mit färbenden Flüssigkeiten, dabei ist es egal, ob die Färbung durch die chemische Umsetzung in der Holzfaser oder durch gelöste Farbstoffe erfolgt. Zu den Vorbereitungsarbeiten für das Beizen gehört schon das oben genannte Wässern. Darüberhinaus sollte die Oberfläche von stark harzhaltigem Holz unbedingt entharzt werden, im Handel werden hierfür verschiedene Mittelchen angeboten. Du kannst das Harz aber auch mit Azeton oder Spiritus lösen, einfach die Oberfläche gut anfeuchten und vor dem Verdunsten mit trockenem Sägemehl abreiben. Nach dem Entharzen nicht mehr schleifen. Wichtig vor dem Beizen ist auch, dass das Holz wirklich sauber ist, also frei von Leimresten, Fingerabdrücken etc. Egal, welche der im Handel erhältlichen Beizen Du verwenden willst, probiere immer erst an einem Probestück den Farbton. Um einen anderen Farbton zu erzielen, lassen sich viele der im Handel erhältlichen Beizen miteinander mischen, beachte hierzu die Hinweise des Herstellers. Die Beize mit einem weichen breitem Flachpinsel satt und gleichmäßig in Richtung der Maserung auftragen, dann quer zur Maserung verstreichen, kurz einwirken lassen und die Überschüssige Beize in Richtung der Maserung vom Holz nehmen. Arbeite gleichmäßig, sonst kann es Flecken geben. Das gebeizte Holz muß vor dem Grundieren, Lackieren oder Lasieren gut trocknen ca. eine Nacht.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
Re: Beizen? Holz wässern?
Ja, im Grunde ist schon alles gesagt.
Nach dem trocknen der Beize stellen sich die Fasern halt auf- wie nach dem grundieren.
Schleift man aber jetzt zwischen, nimmt man auch einen Teil der beize wieder ab.
Damit das nicht passiert, erst wässern, trocknen lassen, zwischenschliff.
Dann Beizen, oberflächenbehandlung (z.B. Lack- Grundierung), erst dann Zwischenschliff.
Endbehandlung wie gewohnt.
Ausserdem nimmt eine gewässerte, angeschliffene Oberfläche Beize (und auch alles andere) viel gleichmässiger auf.
Morten
Nach dem trocknen der Beize stellen sich die Fasern halt auf- wie nach dem grundieren.
Schleift man aber jetzt zwischen, nimmt man auch einen Teil der beize wieder ab.
Damit das nicht passiert, erst wässern, trocknen lassen, zwischenschliff.
Dann Beizen, oberflächenbehandlung (z.B. Lack- Grundierung), erst dann Zwischenschliff.
Endbehandlung wie gewohnt.
Ausserdem nimmt eine gewässerte, angeschliffene Oberfläche Beize (und auch alles andere) viel gleichmässiger auf.
Morten