Zu testende heimische Hölzer

Hölzer, Kleber, etc.
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acker
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Zu testende heimische Hölzer

Beitrag von acker » 25.03.2009, 09:52

Hallo,
Na, was meint Ihr welche heimischen/eingebürgerte Hölzer sollten auf Bogentauglichkeit getest werden?
Mich interessiert zur Zeit Lärche, Kiefer , Fichtenäste, Eiche.
Die letzten beiden habe ich scho da.
Als kuriosum hab ich auch noch Kirschlorbeer.

Gruß acker
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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Quercus
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Re: Zu testende heimische Hölzer

Beitrag von Quercus » 25.03.2009, 10:59

Hi Acker,

also unser Kirschlorbeer vom Bauhaus hat noch ein paar Jahre vor sich, bis da was draus werden könnte. Haben den erst letztes Jahr gepflanzt ;).
Alles was ich bisher über Eiche gelesen habe hat mich eigentlich davon abgehalten, es einmal zu testen, obwohl ich davon jede Menge habe.
Mich würde mal Erle interessieren, wächst bei uns jede Menge, hat eine recht ansprechende Farbe und wächst sehr gerade. Bin noch nicht dazu gekommen.
Da ich gelegentlich Treppen baue, und da öfter mal Carolina Pine, Red Pine oder neuerdings auch Yellow Pine verarbeite würde mich das doch recht harte Holz auch mal interessieren.

:D OK, kommt hier ja gar nicht vor, aber ich will den Satz nicht wieder löschen.

QS

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captainplanet
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Re: Zu testende heimische Hölzer

Beitrag von captainplanet » 25.03.2009, 14:35

Interessant wäre es Hölzer die normalerweise keinen Bogen hergeben zu Minibögen zu verarbeiten. Ich denke da etwa an Berberitze, Efeu, Liguster, Buchsbaum, Heckenkirsche, Hagebutte u.ä.
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Re: Zu testende heimische Hölzer

Beitrag von Squid (✝) » 25.03.2009, 14:52

Erle ist wegen ihres geringen spezifischen Gewichts nicht das Wahre.*
Die Bögen müssten sehr breit und lang sein, was ihrer Leistung nicht gut tut.
Aus amerikanischer Lärche ("Tamarack") kann man offensichtlich gute Bögen bauen.*
Kiefer und Fichte sind Mist, es sei denn, !!Vermutung!! man erwischt extrem langsam gewachsene Exemplare die nicht einem klassischen holzproduzierenden Stangenwald entstammen.
Roteiche und Oregon-Eiche sind gute Bogenhölzer, Kastanie und europäische Eiche gar nicht.*

Die Infos mit * stammen aus der TBB4.

Sq
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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captainplanet
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Re: Zu testende heimische Hölzer

Beitrag von captainplanet » 25.03.2009, 15:20

Wenn ich aus Fichten, Kiefern und Tannen Bögen bauen müßte (was zum Glück nicht der Fall ist) würde ich waagrecht gewachsene Äste hernehmen in der Hoffnung sie haben an der Unterseite so etwas ähnliches wie Druckholz ausgebildet das ich am Bauch verwenden kann. Eine andere Möglichkeit dafür wären Stämme die etwa durch Hangrutschungen in eine schräge Position kamen und so eine Zeit lang weiterwuchsen.
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Radon
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Re: Zu testende heimische Hölzer

Beitrag von Radon » 25.03.2009, 15:53

Hallo zusammen,


Ich arbeite gerade an einem Goldregen Bogen.
Ist jetzt nicht der absolute "Exot" unter den einheimischen Hölzern, aber dennoch ein wenig verwendetes Holz.
Ich erzähle mehr, wenn der Bogen fertig (oder gebrochen) ist.

Gruss
Radon

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Re: Zu testende heimische Hölzer

Beitrag von Quercus » 26.03.2009, 11:34

@squid
Die Erle schätze ich so wie Weide ein. Nicht das Wahre, aber mit Decrowning sollte man doch einen Bogen hinbekommen, wenn auch nicht im Spitzenbereich.

Ich glaube ich habe in irgendeinem Buch mal etwas davon gelesen, daß Bögen aus schottischer Kiefer gefunden wurden. Die wurden mit der Spaltfläche als Bogenrücken gefertigt, also mit stehenden Jahresringen. Mag auch sein, daß ich das nur geträumt habe, man geht ja gelegentlich mit den Bögen ins Bett. (Mit den Gedanken daran, meine ich...) ;D

QS

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Re: Zu testende heimische Hölzer

Beitrag von captainplanet » 26.03.2009, 14:26

Radon hat geschrieben:Ich arbeite gerade an einem Goldregen Bogen.
Ist jetzt nicht der absolute "Exot" unter den einheimischen Hölzern, aber dennoch ein wenig verwendetes Holz.
Ich erzähle mehr, wenn der Bogen fertig (oder gebrochen) ist.

Goldregen gilt eigentlich anerkannterweise als exzellentes Bogenholz.
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Snake-Jo
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Re: Zu testende heimische Hölzer

Beitrag von Snake-Jo » 26.03.2009, 18:03

captainplanet hat geschrieben:Interessant wäre es Hölzer die normalerweise keinen Bogen hergeben zu Minibögen zu verarbeiten. Ich denke da etwa an Berberitze, Efeu, Liguster, Buchsbaum, Heckenkirsche, Hagebutte u.ä.


Berberitze und Liguster könnten für normale Bogenlängen herhalten, Buchsbaum auch. Was ist Heckenkirsche, Cornus mas ?
Hagebutte als echtes Rosenholz geht eventuell auch, Efeu nicht, wächst zu verschlungen.
Erle ist kein Bogenholz !
Goldregen (Laburnum) soll gehen, aber ich habe noch keinen Selfbow daraus gesehen.

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Re: Zu testende heimische Hölzer

Beitrag von tomtux » 26.03.2009, 20:26

Snake-Jo hat geschrieben:
Goldregen (Laburnum) soll gehen, aber ich habe noch keinen Selfbow daraus gesehen.


ich schon.
gebaut hab ich mangels holz auch noch keinen, der den ich gesehen habe war aber hübsch.
schmal, vielleicht 30mm, ca. 160cm lang, splintholz noch drauf und alle 10cm ein ast.
gute 40# und  relativ angenehm zu ziehen.
optisch auf alle fälle geil und anscheinend bogentauglich

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Re: Zu testende heimische Hölzer

Beitrag von arcus » 26.03.2009, 21:24

vor 3 Jahren hab ich mal ein stückle Besenginster zum Bogen verarbeiten wollen.

Schnelltrocknung--und dann geplatzt !

In der BBB Band 4 steht aber Ginster drin --und ich will es nochmal versuchen--hab da schon ein dickes Stückle im Auge ;D

Das wird aber schööööön langsam getrocknet !



Arcus
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Re: Zu testende heimische Hölzer

Beitrag von captainplanet » 26.03.2009, 21:39

Snake-Jo hat geschrieben:Was ist Heckenkirsche, Cornus mas ?

Die rote Heckenkirsche (Lonicera xylostelum) ist sehr weit verbreitet. Es gibt aber mindestens noch zwei weitere Arten, die schwarze und die Alpenheckenkirsche.
Snake-Jo hat geschrieben:Berberitze und Liguster könnten für normale Bogenlängen herhalten, Buchsbaum auch.

Also ich habe noch nie so große Exemplare gesehen, aber ich hätte auch nie gedacht so ein Pfaffenhütchen wie zu finden wie ich es Euch vorgestern in der "Holzzeit" gezeigt hab.

Ein paar Interessante hab ich noch:
Pugier-Kreuzdorn (Rhamnus cathartica)
Feuerdorn (Pyracantha coccinea)
Schneebeere (Symphoricarpos albus)
Ribisel/Johannisbeere (Ribes spec.)
Tulpenbaum (Liriodendron tulpifera)
Chinesisches Rotholz (Metasequoia glyptostroboides)
Zuletzt geändert von captainplanet am 27.03.2009, 09:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zu testende heimische Hölzer

Beitrag von Selfbower » 27.03.2009, 00:13

Leute... habt ihr schonmal was von Espenholz gehört? in Verbindung mit bogenbau???

habe welches enddeckt... im baumarkt... hab mich daraufhin gefragt, ob das ginge....


was sagt ihr dazu?

LG. Selfbower

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Re: Zu testende heimische Hölzer

Beitrag von Snake-Jo » 27.03.2009, 08:58

@Selfbower: Ja. Espe = Aspe, Zitterpappel = Populus tremulus

Ich habe einen noch lebenden Bogen daraus. Nicht druckstabil, knittert am Bauch, leicht und schnelle Reaktion. Ich kann mir vorstellen, das ein Bogen aus einem Ast besser klappt.

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Re: Zu testende heimische Hölzer

Beitrag von Ravenheart » 27.03.2009, 09:33

Snake-Jo hat geschrieben:..., Efeu nicht, wächst zu verschlungen.


Ich habe schon kerzengerade Efeu"stämme" von ca. 6 cm Durchmesser und 2 m Länge gehabt.
Hab's aber nicht mal versucht! Brach schon frisch wie Glas!

Rabe

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