Heimische Hölzer - was ist für den Bogenbau geeignet

Hölzer, Kleber, etc.
PeLu
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Heimische Hölzer - was ist für den Bogenbau geeignet

Beitrag von PeLu » 11.03.2003, 15:44

Und Kastanien werden jetzt vielfach geschnitten, da sie der Miniermotte anheim fallen. Sind aber bei uns recht oft gedreht. Bogenbauerisch hab' ich noch nix davon gehen (was nix heisst).

ziemlich off toipic:
(an der Kastanie gefällt mir, dass sich drunter oft ein Biergarten befindet .-) so nebenbei sind die Kastanien schuld an den Biergärten)

Und die Hasel ist auch gut verfügbar und es sagt kaum wer was, wenn man eine schlägt (man ist ja hierzulande erheblichem sozialem Drucke ausgesetzt, selbst wenn man auf eigenem Grund und Boden einen Baum schlägt).

Und Eibe ist schwer für ein Nadelholz, freilich kein vergleich mit den schweren Laubhölzern. Eine meiner Lieblingsfragen, wenn Bäume geprüft wurden, war: Was ist das einzige (heimische) Nadelhartholz und das einzige Laubweichholz?

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Heimische Hölzer - was ist für den Bogenbau geeignet

Beitrag von Archiv » 11.03.2003, 17:08

@PeLu
Soviel ich weiss, sind die Motten in der Rosskastanie, ich meinte eigentlich die Edelkastanie. Im Wald sind die Bäume kaum gedreht, anders als einzeln stehende Bäume in den "Plantagen".

.... darf's auch ein Wein sein - neben einem schönen Grotto? Darum ist mir Kastanie symphatisch...

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Heimische Hölzer - was ist für den Bogenbau geeignet

Beitrag von Archiv » 11.03.2003, 18:01

Also von der Edelkastanie gibt's einen tollen Honig. Ob es zum Bogenbau taugt, weiss ich allerdings auch nicht.
Was ich schon zu einem schönen Langbogen verarbeitet habe, war Kirsch mit einem Hickorybacking.
Aus Robinie habe ich auch schon Langbögen mit Hickorybacking gebaut und keine Probleme mit Stauchrissen gehabt. Mit anderen Robinienbögen habe ich wiederum Probleme mit Stauchrissen gehabt. Wo jetzt die Unterschiede sind???
Ich denke mal einfach ausprobieren und auf das Glück des Tüchtigen hoffen.

@gervase
Wenn du schreibst, dass du soviel Eibe hast, würde ich mich mal für ein Stück anmelden wollen, denn obwohl ich nicht viel mit Eibe arbeiten möchte (ich möchte mr mit meinem Hobby nicht die Gesundheit schädigen; das Leben ist schon hart genug), möchte ich doch irgendwann mal einen Eibelangbogen für mich bauen.

@Jonathan
das beste lemonwood gibt es auf Kuba. Lemonwood heisst auch mit anderem Namen 'Dagame'. In Europa würde ich es auf der grossen britischen Insel suchen, da die englischen Bowyer sehr gerne lemonwoodbögen bauen.

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Heimische Hölzer - was ist für den Bogenbau geeignet

Beitrag von Archiv » 11.03.2003, 19:17

Hab' ich vorhin noch vergessen. Stauchrisse sind nicht immer wirklich schlimm.
Die Bögen können trotzdem gut schiessen und lange halten.

harry
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Heimische Hölzer - was ist für den Bogenbau geeignet

Beitrag von harry » 11.03.2003, 19:17

Hallo!
Ich bin gerade auf der Archery seite aufgeklärt worden das man unter Backing das verstärken von Tips versteht.Und das was ich bisher als Backing angenommen habe nämlich dass man den Bogenrücken mit etwas belegt als Facing bezeichnet wird .Bevor ich dumm sterben muss kann mir jemand klare Definitionen sagen?

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Beitrag von Archiv » 11.03.2003, 19:24

Der Bogenrücken ( Back ) des Bogens zeigt vom Schützen weg. Der Bogenbauch  ( Belly ) zeigt zum Schützen. Wenn ich den bogenrücken mit irgendwas belege (Sehne, Rohhaut, anderes Holz, Schlangenhaut, Birkenrinde, Fischhaut, Glasfieber oder auch einem Sicherheitsgurt), dann nennt sich dieses Backing.
Das was ich vom bogen sehe, wenn ich schiesse nennt sich Facing (ist nur gebräuchlich, wenn ich den bogenbauch extra belege (Glas oder Horn).

harry
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Beitrag von harry » 11.03.2003, 20:47

Das ist doch mal eine vernünftige Auskunft.Danke

Frank
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Heimische Hölzer - was ist für den Bogenbau geeignet

Beitrag von Frank » 12.03.2003, 01:23

@harry
Da habe ich mich wohl nicht klar ausgedrückt. Das was snake sagt, ist (natürlich) richtig.
Ich hatte Dein Posting dort anders verstanden - dachte, Du wolltest nur die Tips (die Wurfarmenden) verstärken.
Erfahrung mit einem Facing habe ich nicht, speziell aus Horn ist das sicher eine Sache für sehr Fortgeschrittene. Hier gibts aber Bogenbauer, die sich mit sowas beschäftigen.
Ich denke aber, da solltest Du das Design deines geplanten Bogens nochmal genau beschreiben, um Dir Ratschläge zu holen.
Evt. machst Du einen eigenen Thread dazu auf.

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Heimische Hölzer - was ist für den Bogenbau geeignet

Beitrag von elwin der vogler » 15.03.2003, 13:13

help - ich habe eine zwetschenstämmchen abgestaubt. frisch geschlagen, am oberen ende ca. 13 cm im durchmesser, ca. 2,10 lang, sieht aus als wenn er gerade gewachsen wäre. soll ich ihn mit oder ohne rinde trocknen, aufspalten oder erst einmal ganz lassen. die schnittstellen versiegeln ....
was ist zu tun?

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Beitrag von Archiv » 15.03.2003, 18:49

Zwetschge bekommt leicht Risse. Das ist halt so.
Trocknen am besten ohne Rinde und die Enden versiegeln.

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Beitrag von Archiv » 15.03.2003, 20:20

Wenn du die Rinde abmachst, musst du diese Fläche aber auch versiegeln -UNBEDINGT!

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Heimische Hölzer - was ist für den Bogenbau geeignet

Beitrag von gervase » 15.03.2003, 21:01

Ich würde es spalten und in der Rinde trocknen. Und natürlich die Stirnflächen versiegeln.
Hab selber auch gerade 2 Stämmchen Wildkirsche ergattert.DasHolz hat eine wunderschöne Färbung, aussen hell und der Kern rötlich, fast wie Eibe
Verstehen kann man das Leben nur rueckw?aerts, aber leben muss man es vorwaerts....

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Beitrag von PeLu » 16.03.2003, 00:09

unverdrehte Zwetschge? Wo gibt's denn sowas? Herzlichen Glückwunsch (oder sind die nur bei uns so verwachsen?)!

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Beitrag von elwin der vogler » 16.03.2003, 12:19

@sbartels; gervase; snake; henning
also, ich werde das Zwetschenholz jetzt spalten und mit der rinde trocknen. dazu werde ich die stirnseiten versiegeln. das ist ungefähr ein querschnitt durch eure ratschläge. falls es was wird oder falls es nix wird - werde ich es euch mitteilen.
@pelu falls es verdreht sein sollte werde ich es zum trocknen einspannen - oder wenns trocken ist dämpfen

@sbartels; gervase; snake; henning kann ich das ganz in 4 wochen, nach bewährtem muster zur verarbeitungsreife bekommen?

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Beitrag von elwin der vogler » 16.03.2003, 12:21

meiner Meinung nach ist das etwas knapp, wenn du den Stamm wirklich nur viertelst. Wenn du den Rohling schon etwas weiter herausarbeitest, könnte es gut reichen (also praktisch die Bogenform mit 1,5-2 cm Zugabe an allen Seiten).
Stefan

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