Heimische Hölzer - was ist für den Bogenbau geeignet

Hölzer, Kleber, etc.
tipiHippie
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Heimische Hölzer - was ist für den Bogenbau geeignet

Beitrag von tipiHippie » 09.03.2003, 01:17

@Henning
Applaus, Applaus....
Hast genau das ausgedrückt was ich denke.
>>>=====> HUGH ich habe gepostet

tipiHippie
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Heimische Hölzer - was ist für den Bogenbau geeignet

Beitrag von tipiHippie » 09.03.2003, 08:34

@Henning: wahrhaft biblische Weisheit!

"Prüfet alles, das Gute behaltet" ( 1 Thess 5,21)
>>>=====> HUGH ich habe gepostet

PeLu
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Heimische Hölzer - was ist für den Bogenbau geeignet

Beitrag von PeLu » 09.03.2003, 11:52

Die lateinischen Namen habe aber schon unleugbare Vorteile. Ich war früher bisweilen mit einem Botaniker unterwegs (dem Schwammerdoktor Uwe Passauer), der hat mir bei vielen Blumen erzählt dass die alle paar Täler ander heissen und dass z.B. die Schafgarbe bei uns ein ganz andere Pflanze ist als woanders.
Die Robinie wird. Z.B. im Wiener Raum als Akazi bezeichnet (heisst auch Scheinakazie). Und der Hollunder heisst bei uns Holler.

zum Henning: Wie wir ja alle wissen, sind die die am lautesten schreien nicht immer die die recht haben. Un Erfahrung ist durch nix zu ersetzen (wobei man aber beachten soll dass Erfahrung ein Produkt aus Intelligenz und Zeit enthält, d.h. blöde Leute werden auch durch langes üben ned viel gscheiter). Und wieviele Leute kenn ich, die recht überzeugend den allergrössen Schwachsinn verzapfen.....

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Heimische Hölzer - was ist für den Bogenbau geeignet

Beitrag von Archiv » 09.03.2003, 12:01

Also, ich schliesse mich meinen Vorrednern (Vorschreibern) an.
Ich glaube nämlich in jedem Holz steckt ein gewisses Potetial, man muss es finden und nutzen. Wenn ein Holz nicht auf Zug belastbar ist, braucht es ein geeignetes Backing (Sehne, Leinen, Seide, anderes Holz), wenn ein Holz nicht auf Druck belastbar ist braucht es ein geeignetes Facing (Horn, härteres Holz).Da gibt es noch viel zu testen für uns alle.
Deswegen einfach ausprobieren und die praktischen Erfahrungen kann man gut hier beim FC kundtun, mit Mutmassungen und Hörensagen ist das immer so ne Sache.

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Heimische Hölzer - was ist für den Bogenbau geeignet

Beitrag von elwin der vogler » 09.03.2003, 12:56

Danke snake

Das war mein Gedanke als ich meine Frage gestellt habe. In den Büchern stets ja eigentlich drin, welche Hölzer brauchbar sind und ich habe auch eon paar davon gelesen. Aber dass ich bei Eberesche auf den Drehwuchs im ersten Meter achten soll, ist  z. B. ein Tip wie ich ihn mir gewünscht habe.  

Deshalb an alle Beteiligten die aus IHRER Erfahrung sprechen und die mich und andere an ihrem Wissen teilhaben lassen, ein ganz herzliches Dankeschön.

"Erfahrung ist jener kostbare Besitz der uns befähigt, einen Fehler sofort zu erkennen, wenn wir ihn immer wieder machen." (Danny Kaye)

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Heimische Hölzer - was ist für den Bogenbau geeignet

Beitrag von Jonathan » 09.03.2003, 14:52

Also, meine Äusserungen waren eigendlich nur auf Basis meiner praktischen Erfahrungen. Buche (welche auch immer) ist sehr schwer, und schwere Hölzer sind weniger gut, zum Bogenbau, als Leichte (Das muss natürlich noch nicht wirklich was aussagen) Aber im Ernst: wozu soll ich mir mühsam eine Buche fällen (mühsam, weil das Holz so hart ist) und daraus mühsam einen Bogen bauen, wenn ich an Esche viel leichter rankomm, wenn Esche viel leichter zu bearbeiten ist, und nachher eine bessere Wurfleistung hat?
Im allgemeinen spreche ich hier natürlich über Hölzer für Selfbows, bei Laminaten ist das natürlich wieder was ganz anderes, aber dieser Thread geht ja um Selfbows. Und Der Ebereschenselfbow, den ich grade gebaut hab, ist bestimmt nicht zum an die Wand hängen
Ich hab auch schon mal einen Bogen aus Schwarzem Holunder gemacht, Der ist dann aber später leider gebrochen(das war noch einer von meinen Ersten) Der Stamm, von dem schw.hol. war ungefähr 13cm dick, und hatte innen so einen weichen, schwammigen Kern. Aber sonst hat der für die Verhältnisse sehr gut geschossen. So, das ist meine Meinung, und jetzt dürft ihr euch mit euren Eichen-Knüppeln die Köpfe einschlagen. :-(

Jonathan
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Heimische Hölzer - was ist für den Bogenbau geeignet

Beitrag von Archiv » 09.03.2003, 16:26

Mir geht es um Erfahrungsaustauch, natürlich ist klar,dass jedes Stück Holz verschieden ist, es verschiedene Arbeitsstile gibt, oft mehere Methoden zu gleichen Ziel führen usw. Ich finde, wenn jemand hier um Rat fragt, oder sich austauschen möchte, hat er ein gewisses Recht auf fundierte, sachlich richtige (ich weiss Fehler macht jeder...) Antworten. Wenn man etwas nicht weiss und keine Erfahrungen hat, muss man ja nicht trotzdem zwanghaft antworten! Leute, die nicht überblicken können (wir waren alle mal Anfänger) wer etwas sachlich richtiges von sich gibt oder wer sich nur mit heisser luft labern profilieren will, bekommen schnell Fehlinformationen.
Die Leute tun mir leid, wenn sie verarscht werden!
Schlimm finde ich, wenn Jonathan so tut, als verfüge er über jahrzehnte lange Erfahrungen im Compositbogenbau ,   das Wissen und die Erfahrung sämtlicher  berühmter Bogenbauer/schützen sowieso in sich vereint hat und dann einfach nur Mist verbreitet. (...und schwere Hölzer sind weniger gut, zum Bogenbau...Osagedorn und Robinie beides sehr schwere Hölzer schlecht zum Bogenbau???)

Meine Empfehlung an Jonathan, schliess dich doch mit Rita Kujau zusammen und macht eine "Expertenseite"auf, den Grundstein dazu hat sie ja mit www. longbow.de schon gelegt.

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Heimische Hölzer - was ist für den Bogenbau geeignet

Beitrag von Archiv » 09.03.2003, 16:29

@Jonathan
Du hast ganz recht, dass Buche nicht geeignet ist. Aber Hainbuche ist wirklich etwas ganz anderes!
Wir wollen hier offen unsere Erfahrungen austauschen und nicht mit einem Brett vor'm Kopf rumlaufen, gell? ;-)

Ich habe mal einen Holunderbogen gebaut, da ging das Markloch schön genau durch den Griff, man kann von oben nach unten durchschauen! Wenn man es oben und unten mit einem Dübel verschliesst, ist das ein tolles Geheimfach!

Die amerikanische Red Oak ist offenbar gut geeignet. Ich weiss nicht, wie sich europäische Varianten dazu verhalten - kennt sich da jemand aus?
Stefan

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Beitrag von Archiv » 09.03.2003, 16:59

@sbartels
Ich habe schon mehere Bögen aus Roteiche (Quercus ruba) gebaut. Die Roteiche ist ursprünglich im östlichen Nordamerika beheimatet. Durch forstlichen Anbau seit längerer Zeit überall in Europa eingeführt und vielfach als Park-und Zierbaum angepflanzt. Hier in der oberrheinischen Tiefebene wird sie als Brennholz oder zur Furniergewinnung in der Möbelindustrie geschlagen.
Das Splintholz ist nicht Bogenrücken tauglich. Wichtig ist (wie üblich) ein Verhältnis von wenig Frühholz zu viel Spätholz, ein breiter Jahresring für den Rücken. Gute Ergebnisse hab´ich mit einem grossen Stammdurschmesser (30-40cm) einem ca.5cm breiten rechteckigen W.A.-Querschnitt und einer Länge von 69" auf meinen Auszug (28.5") gemacht.
Das Holz hat einen schönen Rotstich und man sieht gut die Markstrahlen.
Wenn Du an ein schönes Stück kommst, auf jeden Fall empfehlenswert.

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Beitrag von Archiv » 09.03.2003, 18:30

Noch was zu Hainbuche.
Wenn man sich Hainbucheholz mal genau anschaut (hab ich jeden tag, denn unser Wohnzimmerboden ist daraus) sieht man den Unterschied zu Buchenholz (hätte ich mir bestimmt nicht ins wohnzimmer gelegt) ziemlich genau. Es sind einfach komplett unterschiedliche Hölzer, die eben nur eine Umgangssprachliche Paralelle aufweisen.
Und wenn man mal einen falschen Ratschlag gibt, sind hier hoffentlich genügend mitFc'ler, die einen auf die richtige Fährte bringen.
Das mit Holunder hat mich übrigens so neugierig gemacht, dass ich heute beim Spazierengehen gleich Ausschau nach boegenwürdigen Hollerbäumen geschaut habe. Bis jetzt war noch nicht dabei, aber...  

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Beitrag von Archiv » 09.03.2003, 20:57

Holunder wächst meisten ziemlich krumm, ist schwer, da was zu finden!
Kannst du das Aussehen von Hainbuche mal genauer beschreiben? Ich habe nämlich noch nie damit gearbeitet!

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Beitrag von Archiv » 09.03.2003, 22:18

Die Hainbuche ist ein stattlicher Baum, bis ca. 20m Wuchshöhe.Die Krone ist gewölbt oft aber unregelmässig, der Stamm ist selten gleichmässig rund, meist von ovalem Querschnitt. Die Rinde ist grau bei jüngeren Bäumen glatt später fein netzartig gemustert. Die Blätter erinnern an Haselnussblätter.Das Holz ist durchgängig hell, cremefarbig.
Ein freund von mir, der noch mit Holz heizt, hat im letzten November ein paar Hainbuchen vom Förster als Brennholz bekommen. Ich war dabei, als wir sie gefällt haben. Das harte weisse Holz lässt sich gut spalten, nur war die Ausbeute an Bogenholz sehr gering, das meiste war verdreht und astig. Gerade mal ein Stück konnte ich mit nach Hause nehmen und zum trocknen ablegen.  

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Heimische Hölzer - was ist für den Bogenbau geeignet

Beitrag von gervase » 10.03.2003, 08:38

Hainbuche wird sehr oft als Heckenpflanze verwendet. Die Blätter sind kleiner als bei der Haselnuss und ähneln in der Form  denen der Buche, sind aber heller und weicher. Ist bei uns freiwachsend eher selten anzutreffen. Als Strassenbaum öfter zu sehen
Verstehen kann man das Leben nur rueckw?aerts, aber leben muss man es vorwaerts....

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Beitrag von Archiv » 10.03.2003, 08:40

Hainbuche hat auch nicht diesen rötlichen Stich und diese kleinen Spiegel wie Buche. Vom Aussehen eben sehr hell, irgendwo zwischen Birke und Ahorn.
Das mit dem Drehwuchs ist allerdings ein Problem. Zum Bogenbau habe ich selbst noch keine geeignete gefunden. Beim Konrad Vögele habe ich allerdings vor ein paar Jahren mal ein paar Stücke liegen sehen, wie gesagt ist aber schon ne ganze Zeit her. Suchen und Glück haben ist hierbei wohl genau wie beim Holunder die Devise.

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Beitrag von PeLu » 10.03.2003, 10:27

Liebe Schlange: Ist zwar nicht wichtig, aber eben nur die Rotbuche (fagus sylvatica)  hat einen rötlichen Stich (deswegen heisst sie ja so), aber auf Buche wär' ich zum Bogenbau nie gekommen (höchstens als Pfeilholz). Bei uns ist das das häufigste Brennholz für den Kachelofen (bei uns heizt man mit Holz, nicht 'noch' .-).

Und um was sinnvolles beizutragen: Ich hab' einen (gekauften Radl-) Bogen aus Bergahorn. Das scheint auch zu tun.

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