Heimische Farbhölzer
Heimische Farbhölzer
Oft wird nach schönen, farbigen Holzsorten für Griffstücke, Nocken etc. gefragt.
Ich mache hier eine Zusammenstellung in loser Folge, so wie ich die Hölzer fotografiert bekomme.
Es sind heimische Baum- und Straucharten, sowie Ziergehölze, die schon länger im Garten etabliert wurden.
Es ist nicht leicht, die Farben der Holzsorten naturgerecht abgebildet zu bekommen. Daher mache ich folgende Standards:
- Holz fein geschliffen
- Holz angefeuert: Lack oder Öl
- Abbildung mit Weißabgleich im Schatten und in der Sonne fotografiert
- Anwendungsbeispiel
Ich beginne mit Faulbaum (Frangula alnus) versus Sauerdorn (Berberis vulgaris) Faulbaum nach dem Fällen in kräftig orange, wird beim Trocknen blasser. Lackiert bleibt aber ein pink-orange Farbton.
Sauerdorn hat insbesondere im Wurzelholz eine zitronengelbe Färbung , leicht ins Grünliche. Von Sauerdorn erhält man oft nur kleine Stücke für feine Arbeiten. Ein Griffstück erhält man selten aus den schmalen Ästen.
Hier ein Pfeifenstopfer aus Sauerdorn und Ebenholz. Auch für Overlays an Bögen empfiehlt sich eine Unterlage aus einem schwarzem Holz oder Horn, damit das Gelb besser zur Geltung kommt.
Ich mache hier eine Zusammenstellung in loser Folge, so wie ich die Hölzer fotografiert bekomme.
Es sind heimische Baum- und Straucharten, sowie Ziergehölze, die schon länger im Garten etabliert wurden.
Es ist nicht leicht, die Farben der Holzsorten naturgerecht abgebildet zu bekommen. Daher mache ich folgende Standards:
- Holz fein geschliffen
- Holz angefeuert: Lack oder Öl
- Abbildung mit Weißabgleich im Schatten und in der Sonne fotografiert
- Anwendungsbeispiel
Ich beginne mit Faulbaum (Frangula alnus) versus Sauerdorn (Berberis vulgaris) Faulbaum nach dem Fällen in kräftig orange, wird beim Trocknen blasser. Lackiert bleibt aber ein pink-orange Farbton.
Sauerdorn hat insbesondere im Wurzelholz eine zitronengelbe Färbung , leicht ins Grünliche. Von Sauerdorn erhält man oft nur kleine Stücke für feine Arbeiten. Ein Griffstück erhält man selten aus den schmalen Ästen.
Hier ein Pfeifenstopfer aus Sauerdorn und Ebenholz. Auch für Overlays an Bögen empfiehlt sich eine Unterlage aus einem schwarzem Holz oder Horn, damit das Gelb besser zur Geltung kommt.
Re: Heimische Farbhölzer
Perückenbaum Cotinus coggygria
Der Perückenbaum trocknet gut ohne große Tendenz zum Reißen und Werfen, das Holz schwindet kaum.
Er wächst in mittlerer Höhe an den Südhängen der Alpen südwärts sowie in den Ländern des Nahen Orients, im Kaukasus und in Sibirien, vereinzelt auch in Indien. Wird als Ziergehölz angepflanzt.
Der Perückenbaum ist ein kleiner Baum 3-5 m, meist nur strauchartig wachsend, von der Wurzel aus stark verästet.
Holzfarbe : Der Spint ist schmal und fast weiß. Das Kernholz ist goldgelb bis grünlich, stark glänzend, häufig schön und durch hellere Früh- und dunklere Spätholzzonen aufgeteilt.
Das Holz enthält den gelben Farbstoff Fisetin, der mit Gerbsäure gebunden ist.
Die Farben bleiben auch beim Trocknen erhalten.
P.S. Wer schöne Farbhölzer hat (heimische oder Ziergehölze) und entsprechende Fotos machen kann: Immer her damit.
Ergänzungen von klaus1962:
Hallo Jo
Falls Du noch etwas zum Thema Perückenstrauch ergänzen möchtest:
ein paar Fotos von mir, die ich schon vor längerer Zeit im FC gepostet habe Tips von Bogen TigersEyes
Klotz bei der Katana Präsi
Dazu 2 spezielle Tipps als Ergänzung:
-Den manchmal gelben bis grünen Farbton (ist kein Fake oder Falschbelichtung auf den Fotos) kann man nur erhalten, wenn man zur Versiegelung einen Wasserbasierten Lack (Acry oder PU) verwendet. Jeder Lösungsmittelhaltige Lack oder Öl führt sehr schnell zu einer goldbrauen Verfärbung.
-Der schneeweiße Splint ist sehr anfällig bzw attraktiv für Holzwürmer. Aber interessanterweise nur der, tiefer in den Farbkern gehen die Biester so gut wie nicht.
Der Perückenbaum trocknet gut ohne große Tendenz zum Reißen und Werfen, das Holz schwindet kaum.
Er wächst in mittlerer Höhe an den Südhängen der Alpen südwärts sowie in den Ländern des Nahen Orients, im Kaukasus und in Sibirien, vereinzelt auch in Indien. Wird als Ziergehölz angepflanzt.
Der Perückenbaum ist ein kleiner Baum 3-5 m, meist nur strauchartig wachsend, von der Wurzel aus stark verästet.
Holzfarbe : Der Spint ist schmal und fast weiß. Das Kernholz ist goldgelb bis grünlich, stark glänzend, häufig schön und durch hellere Früh- und dunklere Spätholzzonen aufgeteilt.
Das Holz enthält den gelben Farbstoff Fisetin, der mit Gerbsäure gebunden ist.
Die Farben bleiben auch beim Trocknen erhalten.
P.S. Wer schöne Farbhölzer hat (heimische oder Ziergehölze) und entsprechende Fotos machen kann: Immer her damit.
Ergänzungen von klaus1962:
Hallo Jo
Falls Du noch etwas zum Thema Perückenstrauch ergänzen möchtest:
ein paar Fotos von mir, die ich schon vor längerer Zeit im FC gepostet habe Tips von Bogen TigersEyes
Klotz bei der Katana Präsi
Dazu 2 spezielle Tipps als Ergänzung:
-Den manchmal gelben bis grünen Farbton (ist kein Fake oder Falschbelichtung auf den Fotos) kann man nur erhalten, wenn man zur Versiegelung einen Wasserbasierten Lack (Acry oder PU) verwendet. Jeder Lösungsmittelhaltige Lack oder Öl führt sehr schnell zu einer goldbrauen Verfärbung.
-Der schneeweiße Splint ist sehr anfällig bzw attraktiv für Holzwürmer. Aber interessanterweise nur der, tiefer in den Farbkern gehen die Biester so gut wie nicht.
- Ravenheart
- Forengott
- Beiträge: 22357
- Registriert: 06.08.2003, 23:46
Re: Heimische Farbhölzer
Zwetsche, Goldregen und Flieder (Kern) dürfen auf keinen Fall fehlen, und wie ich finde auch der elfenbeinfarbene Ilex nicht...
Rabe
Rabe
Re: Heimische Farbhölzer
@Rabe: Jawoll!
Dann mache ich mit Goldregen (Laburnum) weiter.
Der Baum wird max. 10 m hoch. Blätter, Rinde und Samen enthalten ein für Menschen, Hunde und Pferde gefährliches Gift (Cystin). Im Holz selbst ist dieses Gift zwar nicht vorhanden, der beim Bearbeiten entstehende Holzstaub kann aber eine stark reizende Wirkung hervorrufen.
Der Faserverlauf ist überwiegend gerade, die Struktur ist sehr fein und die Oberfläche glänzend. Jahresringe sind gut erkennbar, die Oberfläche kann auch gefleckt aussehen, wenn sie so geschnitten wird, dass die Markstrahlen sichtbar werden. Die Poren sind ringförmig angeordnet. Die Struktur und die Maserung wirken grob, aber durchaus dekorativ.
Farbe: Das frische Kernholz ist gelb, kann aber auch gelb-grünlich sein. Das Kernholz dunkelt rasch über goldbraun zu tiefbraunen, Schokoladen-Farbtönen nach. Das Splintholz ist immer weißlich bis weißgelblich, es behält seine Farbe.
Eigenschaften: Goldregenholz ist ein vergleichsweise schweres und festes Holz mit hoher Härte. Er lässt sich nur schwer spalten, ansonsten ist er aber gut zu bearbeiten. Besonders Polieren geht bei Goldregenholz sehr gut, wegen seiner dichten Oberflächenstruktur.
Schwinden und Trocknung: Goldregen trocknet leicht, schwindet dabei aber stark. Die Trocknung muss sehr vorsichtig ausgeführt werden. Neigt zu vielen Rissen.
Verwendung: Goldregen wird nur sehr wenig verwendet und steht auch nur in geringen Mengen im Handel zur Verfügung. Einige Bögen wurden hier schon vorgestellt. Es ist, bei sorgfältiger Auswahl der Staves, ein gutes Bogenholz.
Die hauptsächliche Verwendung ist im Kunsthandwerk, insbesondere für Drechslerarbeiten.
Hier das nachgedunkelte Holz: eine Rosette am Handlauf eines Treppengeländers
Dann mache ich mit Goldregen (Laburnum) weiter.
Der Baum wird max. 10 m hoch. Blätter, Rinde und Samen enthalten ein für Menschen, Hunde und Pferde gefährliches Gift (Cystin). Im Holz selbst ist dieses Gift zwar nicht vorhanden, der beim Bearbeiten entstehende Holzstaub kann aber eine stark reizende Wirkung hervorrufen.
Der Faserverlauf ist überwiegend gerade, die Struktur ist sehr fein und die Oberfläche glänzend. Jahresringe sind gut erkennbar, die Oberfläche kann auch gefleckt aussehen, wenn sie so geschnitten wird, dass die Markstrahlen sichtbar werden. Die Poren sind ringförmig angeordnet. Die Struktur und die Maserung wirken grob, aber durchaus dekorativ.
Farbe: Das frische Kernholz ist gelb, kann aber auch gelb-grünlich sein. Das Kernholz dunkelt rasch über goldbraun zu tiefbraunen, Schokoladen-Farbtönen nach. Das Splintholz ist immer weißlich bis weißgelblich, es behält seine Farbe.
Eigenschaften: Goldregenholz ist ein vergleichsweise schweres und festes Holz mit hoher Härte. Er lässt sich nur schwer spalten, ansonsten ist er aber gut zu bearbeiten. Besonders Polieren geht bei Goldregenholz sehr gut, wegen seiner dichten Oberflächenstruktur.
Schwinden und Trocknung: Goldregen trocknet leicht, schwindet dabei aber stark. Die Trocknung muss sehr vorsichtig ausgeführt werden. Neigt zu vielen Rissen.
Verwendung: Goldregen wird nur sehr wenig verwendet und steht auch nur in geringen Mengen im Handel zur Verfügung. Einige Bögen wurden hier schon vorgestellt. Es ist, bei sorgfältiger Auswahl der Staves, ein gutes Bogenholz.
Die hauptsächliche Verwendung ist im Kunsthandwerk, insbesondere für Drechslerarbeiten.
Hier das nachgedunkelte Holz: eine Rosette am Handlauf eines Treppengeländers
Re: Heimische Farbhölzer
Stechpalmen- (Ilex) versus Pfaffenhütchen-Holz
Pfaffenhütchen-Holz ist mittelhart, etwas faserig und splittrig.
Zum Bogenbau geeignet, wenn man sorgfältig tillert oder aber den Bogen aus gesunden, biegsamen Ästen von 3 cm baut.
Die Holzfarbe ist creme-weiß mit Tendenz ins Gelbe, die Maserung ist kaum erkennbar.
Ilex-Holz ist dagegen deutlich härter und schwerer. Es ist ebenfalls zum Bogenbau geeignet.
Die Holzfarbe ist weiß mit einem Stich ins Cremeweiße. Wird die Rinde nicht gleich entfernt, vergraut das Holz. Eine Maserung ist auch hier nur schwer zu erkennen.
Beide Holzsorten sind fein und dicht im Gefüge und lassen sich gut polieren.
Mit einem Bogen kann ich zurzeit nicht dienen, aber verwendet werden beide Hölzer auch zum Drechseln feiner Kunsthandwerks-Gegenstände, hier zwei Kreisel. Am Bogen lassen sich auch Griffe und Nocken mit dem feinen, weißen Holz unterlegen und kommen dadurch besser zur Geltung.
Pfaffenhütchen-Holz ist mittelhart, etwas faserig und splittrig.
Zum Bogenbau geeignet, wenn man sorgfältig tillert oder aber den Bogen aus gesunden, biegsamen Ästen von 3 cm baut.
Die Holzfarbe ist creme-weiß mit Tendenz ins Gelbe, die Maserung ist kaum erkennbar.
Ilex-Holz ist dagegen deutlich härter und schwerer. Es ist ebenfalls zum Bogenbau geeignet.
Die Holzfarbe ist weiß mit einem Stich ins Cremeweiße. Wird die Rinde nicht gleich entfernt, vergraut das Holz. Eine Maserung ist auch hier nur schwer zu erkennen.
Beide Holzsorten sind fein und dicht im Gefüge und lassen sich gut polieren.
Mit einem Bogen kann ich zurzeit nicht dienen, aber verwendet werden beide Hölzer auch zum Drechseln feiner Kunsthandwerks-Gegenstände, hier zwei Kreisel. Am Bogen lassen sich auch Griffe und Nocken mit dem feinen, weißen Holz unterlegen und kommen dadurch besser zur Geltung.
Re: Heimische Farbhölzer
Ilex reagiert zudem wunderbar grünlich auf Behandlung mit Eisenacetat ich benutze es auch sehr gern für Nocken
Edit: der Bogen im unteren Bild ist aus Ilex mit Eschenbacking.
Edit: der Bogen im unteren Bild ist aus Ilex mit Eschenbacking.
Wer einen Schreibfehler findet darf ihn behalten.
Re: Heimische Farbhölzer
Der Essigbaum (Rhus typhina), auch Hirschkolben-Sumach genannt, ist ursprünglich im östlichen Nordamerika beheimatet.
Er wächst als Ziergehölz, auch wegen der schönen Blattfärbung im Herbst, in vielen Vorgärten.
Das Holz hat eine kräftig grün-braune Maserung, von der aber leider bei UV-Einwirkung nur die braunen Töne erhalten bleiben.
Das weiche und auch splittrige Holz eignet sich im Bogenbau nur für Griffschalen oder allenfalls bei GFK-Bögen unter Glas als dünne Deko-Backingschicht. Da bleiben dann eventuell auch die grünen Farbtöne erhalten.
Die Holzprobe rechts ist frisch angeschliffen und zeigt noch die grünen Töne.
Er wächst als Ziergehölz, auch wegen der schönen Blattfärbung im Herbst, in vielen Vorgärten.
Das Holz hat eine kräftig grün-braune Maserung, von der aber leider bei UV-Einwirkung nur die braunen Töne erhalten bleiben.
Das weiche und auch splittrige Holz eignet sich im Bogenbau nur für Griffschalen oder allenfalls bei GFK-Bögen unter Glas als dünne Deko-Backingschicht. Da bleiben dann eventuell auch die grünen Farbtöne erhalten.
Die Holzprobe rechts ist frisch angeschliffen und zeigt noch die grünen Töne.
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- Registriert: 15.12.2021, 16:56
Re: Heimische Farbhölzer
Heute bin ich in unserem Garten auf ein schönes quittegelbes Holz gestoßen. Es ist recht hart. Ich bin gespannt, wie sich die Farbe nach dem Trocknen darstellt.
Vielleich ein schönes Holz für Messergriffe?
Ich vermute, es ist Berberitze. Früher sollen Stoffe mit Hilfe von Wurzel und Rinde der Berberitze gelb eingefärbt worden sein.
Vielleich ein schönes Holz für Messergriffe?
Ich vermute, es ist Berberitze. Früher sollen Stoffe mit Hilfe von Wurzel und Rinde der Berberitze gelb eingefärbt worden sein.
Gruß aus der Heide, Thomas
Perfektion ist ein Affront gegenüber Buddha ;-)
Perfektion ist ein Affront gegenüber Buddha ;-)
Re: Heimische Farbhölzer
Jup ist Berberitze.
Lg Tom Tom
Lg Tom Tom
Zeit ist eine durchaus relative Angelegenheit
Re: Heimische Farbhölzer
Berberitze ist auch ein tolles Bogenholz!
- Becknbauer
- Hero Member
- Beiträge: 862
- Registriert: 12.01.2014, 06:43
Re: Heimische Farbhölzer
Wo gibt es so große Berberitzen um Bögen zu bauen?
Ich kenne Berberitze nur in Mäusebogen Größe.
Ich kenne Berberitze nur in Mäusebogen Größe.
Gruß Wolfgang/Beck ' n ' Bauer
第一条
人人生而自由,在尊严和权利上一律平等。他们赋有理性和良心,并应以兄弟关系的精神相对待。
(Internationale Menschenrechtscharta Artikel 1)
第一条
人人生而自由,在尊严和权利上一律平等。他们赋有理性和良心,并应以兄弟关系的精神相对待。
(Internationale Menschenrechtscharta Artikel 1)
Re: Heimische Farbhölzer
Meine war ein Tauschobjekt mit Osboan, der hatte sie, wenn meine Erinnerung mich nicht trügt, der Unihecke in Linz entnommen.
- Ravenheart
- Forengott
- Beiträge: 22357
- Registriert: 06.08.2003, 23:46
Re: Heimische Farbhölzer
Leider behält es diese intensive Farbe nicht...
Der Durchmesser ist der Hammer!
Rabe
Der Durchmesser ist der Hammer!
Rabe
Re: Heimische Farbhölzer
Mein Bogen aus Berberitze schon, der ist immerhin schon ein paar Jahre alt.
Und hier isser mit Dank an Bowster:
Re: Heimische Farbhölzer
Um das mal klar zu stellen: Berberitze ist Sauerdorn (Berberis vulgaris) und wurde schon ganz oben vorgestellt.
Und wie man dort sieht; Die gelbe Farbe bleibt erhalten. Natürlich nicht ganz so leuchtend , aber immerhin.
@bowster: bitte ein Bild von deinem Bogen, danke! Am besten als PM, dann füge ich das oben ein.