Wie geschrieben, lohnt nur wenn der Bambus gut ist, also eine dicke Schicht mit den "Kraftfasern" aufweist.
Wie bei den meisten Hölzern (und Menschen

) ist bei Bambus auch die kritische Stelle der Bauch. Von der Zugfestigkeit her ist Bambus kaum zu toppen. Aber unter Druck spielt auch die Matrix, in der die Zugfasern eingebettet sind eine Rolle (deswegen bringt auch bei Bambus das tempern der Bauchlage was). Und die meisten Zugfasern (und somit die wenigste Matrix) ist nahe unter der Rindenschicht. Man schaue sich mal einen Querschnitt an.
Von daher ist es eher zu verkraften, wenn der Rücken etwas weniger zugfest ist als das der Bauch nachgibt. Auch wenn man die Nodien am Rücken etwas abschleift wird ja ein Teil der Fasern unterbrochen - und die Bögen halten trotzdem.
ABER -- alles in Maßen. Wenn man den Rücken durch einen Schnitt in Querrichtung schwächt wird auch ein Bambus-Backing brechen/reißen.
Btw, auch bei Holz ist es ähnlich. Klar kann man den Rücken mit Schmirgelpapier etwas abschleifen. Solange das Gleichgewicht gewahrt bleibt passiert noch nichts. Allerdings kommt bei Holz erschwerend hinzu, das die Fasern selber kürzer sind und von daher auch nicht so extrem zugfest wie bei Bambus. Und als weiteres Gegenbeispiel - Hickory nimmt es auch nicht so übel, wenn man am Rücken etwas pfuscht, da hier die Fasern sehr stark ineinander verwoben sind und einen zähen, in sich geschlossenen Verbund bilden.
Von daher, man kann einen bambusbelegten Bogen sehr wohl (in Grenzen) vom Rücken her tillern.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw