
Manometer, jetzt bin ich ja schon echt laaange nicht mehr online gewesen, wie doch die Zeit vergeht...

Anywho, ich erinnere mich damals ja sogar selber mal einen Thread zum Thema 'Sehnen und Strangzahlen' eröffnet zu haben, aber die dortigen Infos, bzw. auch die Suche (sowohl im Netz als auch hier im FC) hat mich bei meiner aktuellen Frage bis jetzt leider nicht wirklich weitergebracht und daher dachte ich mir, ich frage einfach mal so in die kompetente Runde rein, in der Hoffnung, daß mir vielleicht irgendwie doch etwas weitergeholfen werden kann.

Und zwar geht es um folgendes, ich würde gerne wissen, ob es irgendwie doch eine pauschale Formel gibt, mit der man die nötige Strangzahl bei Dacron B50 unabhängig vom Bogentyp (Recurve-/Compound-/Langbogen, Recurve-/Compound-Armbrust) für ein bestimmtes Zuggewicht errechnen kann?
Dazu generell auch erstmal die Frage, macht der Bogentyp (bei gleichem Sehnengarn) eigentlich einen Unterschied, also muß man als Beispiel für einen 100lbs Langbogen eine andere Strangzahl bei einer Endlossehne wählen, als z.B. für eine 100lbs Recurve-Armbrust?
Und ist eigentlich die Länge der Sehne ansich dabei auch noch irgendwie ein Faktor (die Sehne eines Langbogens ist ja schätzungsweise sicher dreimal so lang wie die einer Recurve-Armbrust)?
Ich selber habe jetzt auch mal einen Test zur Reißfestigkeit von Dacron B50 gemacht und muß daraus ergebend hiermit die diesbezügliche Aussage im o.g. Thread revidieren: Dacron B50 hat defacto nicht 50lbs Reißfestigkeit!
Bei allen Tests die ich gemacht habe, riß das B50 bereits immer schon zwischen 30lbs bis max. 35lbs.
Die Frage wäre nun erstmal, kann man das Zuggewicht pauschal einer Strangzahl zuordnen, bzw. gibt es vielleicht irgendeine Faustformel, z.B. so nach dem Motto, "die Sehne sollte -egal um welchen Bogentyp es sich handelt- immer mindestens das so und so vielte des Zuggewichts aushalten können"?
Wenn man jetzt mal als Rechenbeispiel zugrunde legt, daß ein Strang B50 eine Reißfestigkeit von sagen wir durchschnittlich 30lbs hat und wir mal den bisher überall angegebenen Wert von 18 Strängen bei 100lbs Zuggewicht nehmen würden, würde die Rechnung dann ja so aussehen:
18 Stränge x 30lbs = 540lbs Reißfestigkeit
(wobei die Öhrchen bei einer solchen Endlossehne ja dann aber nur die halbe Reißfestigkeit hätten, oder? ist dann nicht sogesehen eigentlich die Reißfestigkeit der Öhrchen der Maßstab, in Bezug auf das Zuggewicht?)
Bedeutet also bei einem Bogen mit 100lbs hat eine B50-Sehne mit 18 Strängen dann das 5,4-fache an Reißfestigkeit.
So wirklich analog nach oben hin fortsetzen tut sich diese Rechnung aber wohl scheinbar nicht, denn ich selber habe mir kürzlich erst eine 175lbs Recurve-Armbrust zugelegt und die Sehne die dabei war, die hat "nur" 28 Stränge (leider weiß ich nicht, welches Sehnengarn da Verwendung findet, aber nach meinen Recherchen kommt wohl auch bei Recurve-Armbrüsten meist das Standardgarn B50 zum Einsatz). Wenn man jetzt also mal davon ausgeht, daß da 28 Stränge B50 verbaut sind, sähe die Rechnung so aus:
28 Stränge x 30lbs = 840lbs Reißfestigkeit
Der Bogen der Armbrust hat ein Zuggewicht von 175lbs, bedeutet also die Sehne hat in dem Fall das 4,8-fache an Reißfestigkeit.
5,4 und 4,8 liegen dann ja nun jetzt aber doch relativ nah bei einander, läßt sich dadurch vielleicht doch ableiten, daß die Reißfestigkeit einer Endlossehne pauschal immer so um das 5-fache des Zuggewichts des Bogens haben sollte, egal eben um welchen Typ Bogen es sich handelt?
Weil mir das gerade eben eingefallen ist direkt noch die Frage, wie viele Stränge B50 werden eigentlich bei mittelalterlichen War Bows genutzt, bei z.B. 150lbs oder 200lbs Bögen? (vielleicht kann man ja darauf basierend auch noch weitere Rückschlüsse auf das Verhältnis Zuggewicht zu nötiger Sehnenreißfestigkeit ziehen)
Habt Ihr dazu jetzt vielleicht fundiertere Informationen (oder auch persönliche Meinungen und/oder Erfahrungswerte)?
Würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir da etwas weiterhelfen könntet. Dafür schon mal besten Dank im Voraus!

Beste Grüße,
Euer Aagaard