heute nachmittag habe ich mich einmal mit dem oben genannten Thema beschäftigt.
Warum?
Naja, ich habe ja seeeehr viel Robinie, und immer farblich gleiche Bögen werden mit der Zeit ja langweilig.
Also mal ein bisschen recherchiert und entschlossen, mir Eisenacetatbeize zu machen
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Vorgehensweise
Materialien: Essig( 5% Essigsäure), Stahlwolle 000, Gefäß
Schritt 1
Essig in das Gefäß geben
Schritt 2
Stahlwolle nehmen und verbrennen ( geht ganz einfach, man muss sie bloß anzünden
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Erklärung folgt!
Schritt 3
Verbrannte Stahlwolle in das Gefäß zu dem Essig geben und ca. 1h warten
Fertig
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Erklärung
In fast jeder Anleitung liest man, dass man die normale Stahlwolle in den Essig geben soll und dann ein paar Tage wartet.
Jedoch ist es nicht das Eisen (Fe), welches durch die Essigsäure aufgelöst wird, sondern das Eisenoxid! ( Fe2O3(rot), bzw. Fe3O4(rgrau-schwarz)).
Ergo muss man sehr lange warten, da die Essigsäure erst das oxidierte Eisen anlösen kann!
Wenn man nun aber das Eisen schon vorher oxidiert(=verbrennt), und dann in den Essig gibt, ist man viel schneller fertig
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Wenn man diese Lösung nun auf Holz aufträgt, reagiert das Eisenoxid mit der Gerbsäure und bildet einen dunklen Farbton( je mehr Gerbsäure, desto dunkler)
Nun aber das Interessante ...
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Tests an verschiedenen Holzarten
Esche(Fraxinus excelsior)
Silber-grau-günliche Färbung. Eher matt.
Hainbuche(Carpinus betulus)
Ähnlich der Esche, nur weniger grün und mehr grau.
Hasel(Corylus avellana)
Helle, blau-gräuliche Färbung. Irgendwo zwischen Esche und Hainbuche.
Hollunder(Sambucus nigra)
Von allen getesteten Hölzern zeigt Hollunder den geringsten Farbumschlag. Es entsteht ein grau-gelb.
Wilde Vogel-Kirsche(Prunus Avium)
Sowohl Splint und Kern wechseln zu einem sehr dunklen blau-grau, was beweist, dass das Holz sehr gerbsäurehaltig ist.
Robinie(Robiniae pseudoacacia)
Von allen Hölzern zeigt Robinie den dunkelsten Farbton, ebenfalls zurückzuführen auf den hohen Gerbsäuregehalt.
Der Splint verfärbt sich nicht(was tolle Möglichkeiten für optisch leckere Bögen bietet
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Ulme(nicht genauer bestimmt)
Ulme zeigt ein eher mittleres blau-grün-grau. Die Zwischenfladerungen bleiben sichtbar.
Getestet wurde der Splint, Kernholz wird nachgereicht
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Weide(Salix alba)
Sowohl Splint als auch Kern verfärben sich zu einem dunklen Grau, wobei der Kern einen dunkleren Farbton bildet.
So, mehr Holz zum Testen hatte ich nicht
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Ich werde aber noch eine zweite Testreihe starten, ob sich bei Nutzung von Fe2O3, welches bei der langsamen Oxidation mit dem Luftsauerstoff(=Rosten) bildet, ein anderer Farbton ergibt
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Von daher:
Fortsetzung folgt
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Macht Beize
Benedikt
Edit@Wilfrid: Da wren die Finger wieder schneller als das Hirn
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@all: Sollte irgendwas mit meiner Erklärung nicht stimmen, weist mich darauf hin
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