Horn für Komposit als Komposit

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Re: Horn für Komposit als Komposit

Beitrag von Chirion » 06.11.2012, 14:35

@Snake Jo :) ja der ist geil, aber den Khotan bau ich erst als zweiten oder dritten Komposit ;D
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Re: Horn für Komposit als Komposit

Beitrag von Chirion » 06.11.2012, 15:33

@ skerm, danke für den Link. Seitenmarkierung ist ein guter Tip. Natürlich ist das Vorhaben mit viel Aufwand verbunden, aber mich treibt irgendwie der Gedanke, Teile des Horns zu verwenden die sonst als unbrauchbar gelten. Mal ganz abgesehen davon das das Zeug billig ist. Wenn mir das Bauen von Komposit Bögen Spass macht, sind bis zur Optimierung der Bögen bei 30€ für einen guten Hornstreifen (immer schön x2 pro Bogen) schnell mal ein paar hundert Euronen weg. Da wär mir zum Experimentieren eine billigere Alternative ganz recht. Natürlich werde ich den ersten Komposit klassisch mit nur eiem Hornstreifen aus dem Rücken des Horns bauen, aber damit sollte ich einen Vergleich für den experimentellen Teil haben.
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Re: Horn für Komposit als Komposit

Beitrag von Chirion » 03.12.2012, 09:21

chirionlogokl.JPG
Chirion-Experimental
chirionlogokl.JPG (8.77 KiB) 2134 mal betrachtet


So nun ist über einen Umweg bei Lord Hurny mein Horn aus Schottland angekommen, Dank nochmal an den Lord fürs vorbeibringen.
Zusammen waren das 15kg Horn, mein Teil der Lieferung besteht aus 8 Rückenstreifen mit den entsprechenden Seitenstreifen der Hörner, ein paar Spitzen sowie 2mm und 3-5mm Blättchen. Alles soweit ichs beurteilen kann in guter Qualität.

Ich wollte primär die 3-5mm Blättchen für Overlays und ähnliches verwenden, aber hab mich nun doch anders entschieden.
Die Blättchen haben 8x2,8cm und ich werde daraus einen Hornverbundblock mit 4x2,8x48cm herstellen. dieser wird dann in 4 Streifen a 4x48 mit 6mm Dicke aufgeschnitten.

Dazu hab ich die verschieden dicken Blättchen vermessen und zu je 6 Stück annähernd gleicher Dicke geordnet, diese 6er Chargen hab ich dann mit Doppelkebeband zum verschleifen auf ein Stück Bodenlaminat geklebt und so niveliert.

Hornverbund.jpg
das Verbundschema und die Schnittführung, im Grunde gleich wie Actionboo aber halt Actionhorn


jeder der 4 Hornstreifen wird also aus 65 Einzelteilen bestehen.

Wer jetzt meint das sei doch viel zuviel Aufwand, nun die Rückenstreifen brauchen auch ein paar Stunden Zuwendung bis ein verbaubarer Hornstreifen vorliegt.

ich werde auch aus den Seitenteilen Streifenverbundteile bauen und letztlich alle 3 Varianten
1.durchgehenden Hornstreifen
2 Hornseitenteil Streifenverbund
3 Hornblättchen Blockverbund
in Kompositbögen verbauen und dann über die Eigenschaften berichten.

Material Hornblockverbund:
1/2 kg Hornblättchen 8x2,8cm 3-5mm stark
aktueller Preis bei Highland Horn: 6 Pfund
Bisheriger Arbeitsaufwand Hornblockverbund:
Vermessen und ordnen: eine halbe Stunde
Verschleifen von Hand: 2 Stunden
Zuletzt geändert von Chirion am 03.12.2012, 10:01, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Horn für Komposit als Komposit

Beitrag von Lord Hurny » 03.12.2012, 09:40

Chirion,
wenn man solche großartigen Projekte mit Aussicht auf neue Erkenntnisse im Bogenbau unterstützen kann, macht man gerne einen kleinen Abstecher in die Grazer Gegend.... ;)

Ich bin übrigens noch immer schwer beeindruckt von deinem Holzlager (von den Bögen sowieso), das darfst du hier aber niemals präsentieren - könnte sein, dass jemanden der Neid frisst ;D :
lg,
Lord Hurny

der manchmal den Bogen überspannt...

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Re: Horn für Komposit als Komposit

Beitrag von Arry » 03.12.2012, 10:18

Chirion hat geschrieben: ich werde auch aus den Seitenteilen Streifenverbundteile bauen und letztlich alle 3 Varianten
1.durchgehenden Hornstreifen
2 Hornseitenteil Streifenverbund
3 Hornblättchen Blockverbund
in Kompositbögen verbauen und dann über die Eigenschaften berichten.


Wow, danke! Da bin ich gespannt!
Wenn ich groß bin, will ich ne richtige Werkstatt.

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Re: Horn für Komposit als Komposit

Beitrag von skerm » 03.12.2012, 16:08

Chirion hat geschrieben:Wer jetzt meint das sei doch viel zuviel Aufwand, nun die Rückenstreifen brauchen auch ein paar Stunden Zuwendung bis ein verbaubarer Hornstreifen vorliegt.


Hast du keinen Winkelschleifer? ??? Mit dem kannst in der Zeit locker ein Paar Hörner zu Schleifstaub verarbeiten.

Gruß,
Daniel

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Re: Horn für Komposit als Komposit

Beitrag von corto » 03.12.2012, 16:19

Vorweg:

Wenn ich nicht schon viele traumhafte Kompositbögen von Skerm gesehen hätte - hätte ich glatt behauptet der winkelschleifer ist ob seiner hohen drehzahl(und damit temperatur) absolut ungeeignet weil er das horn verbrennt..

----

on topic:
hab auch mal bei highlandhorn nockinlets bestellt, und da der versand so teuer war, hab ich jetzt auch ne menge hornplättchen ;)
bei mir scheiterte es aber daran die hornplättchen zu verkleben.
Ich hab Uhu Schnellfest benutzt, aber das lässt sich einfach wieder abpiddeln ohne wirklich zu haften..
Horn wurde vorher großzügig mit aceton behandelt.

Ist schnellfest nix für horn? ist der schnellfest evtl schon "über" also nicht mehr haltbar? war neu vom rewe..
ich hab noch so no-name 48h epoxid, das klebt wie sau aber wird ungern benutzt weils so lang braucht zu abbinden... wäre das besser?

weil ich hab hier noch so nen uralten bärentöter langbogen, auszug bis hinter die weichsel und set das man die sehne so einhängen kann.
den wollte ich aus jux mal mit dem hornkomposit bekleben und schauen ob er die biegeradien mitmacht oder ob das horn an den klebestellen nachgibt..

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Re: Horn für Komposit als Komposit

Beitrag von Galighenna » 03.12.2012, 17:02

Naja am allerbesten klebt man Horn halt mir Hautleim... versuchs doch mal damit ;)

@chirion
Ich finds immer klasse, wie du mit deinen Experimenten Stück für Stück solchen Fragen nach gehst :) Daumen hoch!
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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Re: Horn für Komposit als Komposit

Beitrag von Snake-Jo » 03.12.2012, 17:10

Ich unke jetzt mal:
Das Laminat fliegt an den Klebestellen, wo die Plättchen stumpf gegeneinander geleimt sind, auseinander.

Bei der Hornbogenarmbrust sind die einzelnen Schichten meines Wissens flach und mit überlappenden Spleiß verleimt und auch "action-boo" besteht aus langen Streifen hochkant. Nicht zu verwechseln mit den Bambus-Laminaten für Bodenplatten, die weniger aushalten.

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Re: Horn für Komposit als Komposit

Beitrag von Chirion » 03.12.2012, 23:09

@Snake Jo vielleicht hast du recht, aber bei Druckbelastung sollten die stumpf aneinander geleimten Enden kein Problem darstellen, ich hab gelesen das Bisonhornbögen aus mehreren Abschnitten Horn hintereinnader aufgebaut waren, nicht gespleisst sondern stumpf gestossen. Die Gesammtklebefläche im Blocklaminat beträgt ca. 0,2 Quadratmeter, das ist ein klein wenig mehr als ein handelsüblicher V-Spleiss zu bieten hat und sollte einiges wegstecken. Die Hornstreifen sind in diesem Fall auch stehend verleimt.
Sollte es mit dem Blocklaminat trotzdem nicht klappen, dann bleibt immer noch das Laminat aus den Seitenstreifen diese sind durchgängig und nicht gestossen. Die Seitenstreifen schneide ich mit 8mm und nach dem verschleifen dürfte ich so bei 7mm landen, in Richtung des Horns sind die gerade die Krümmung besteht nur in eine Richtung, diese wird soweit wie möglich durch kochen begradigt, ganz gerade müssen sie allerdings nicht sein, da sie mit den sowieso geraden Seiten verklebt werden.
Die Streifen sind entsprechend der Zunahme der Horndicke nach aussen, konisch und haben auf der einen Seite 5mm und am anderen Ende leicht 1,5 cm, sodass 4Streifen gegengleich verleimt 4cm Breite ergeben.

@corto ich hatte noch nie Probleme Hornoverlays mit Epoxy zu verkleben die halten bombenfest, ich hab mich noch nicht entschieden ob ich für das Blocklaminat mit Hasenhautleim oder Epoxy verleime ich werde warscheinlich eine Probeklebung mit 1cm machen und mittels Scherbelastungstest auf Druck die haltbarere Verklebung testen

@Skerm klar hab ich einen Winkelschleifer, aber erstens will ich das Material mal von Grund auf kennenlernen, und zweitens möchte ich wissen ob es möglich ist einen Komposit mit Materialkosten unter 20€ zu bauen,wenns nix wird kann ich mich immer noch mit dem Winkelschleifer über meine 8Rückenstreifen hermachen.
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Re: Horn für Komposit als Komposit

Beitrag von Chirion » 04.12.2012, 10:35

@Skerm ausserdem, seit mein Sohnemann die 2mm Blätchen entdeckt hat, ist er beseelt von der Idee daraus einen sarmantischen Hornschuppenpanzer zu bauen, nach ersten Berrechnungen benötigt er dafür 1000 Stück Blätchen, die alle am einen Ende rund geschnitten, mit 5 Borlöchern versehen und einzlen aufpoliert werden müssen, ganz zu schweigen von den 1000 Nieten mit denen die auf des Trägerleder genietet werden und den 2000 Drahtringen die die Blättchen untereinander verbinden. Bei den Aussmassen dieses Projekts betrachte ich das rumexperimentieren mit der Hornblockverleimung und den Seitenstreifen als Fingerübung.
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Re: Horn für Komposit als Komposit

Beitrag von eddytwobows » 04.12.2012, 11:45

@Chirion...
Tolles Projekt, bin schon sehr gespannt darauf, wie es weitergeht und ob Dein Vorhaben von Erfolg (Hoffentlich !!) gekrönt ist / wird... :) :)

@Jo, skerm...

skerm hat geschrieben:Mit der nötigen Geduld und Sorgfalt kannst Du das Horn sicher in die gewünschte Form bringen. Nur so zur Inspiration: http://198.170.107.188/phpBB2/viewtopic ... sc&start=0
.../...
Gruß,
Daniel


Vorweg...: Ich muß gestehen, daß ich zu faul war, mir den verlkt. Thread auf English durchzulesen und mir nur die Bilder angeschaut habe...deswegen hab´ ich da jetzt mal zwischendurch eine ganz doofe Frage an Euch beide... ;) :)

Sehe ich das richtig, daß dort ein Skythischer Reiterbogen KOMPLETT nur aus Horn und Sehne gebaut wird...? :o

LG
etb
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Re: Horn für Komposit als Komposit

Beitrag von Chirion » 04.12.2012, 12:06

@Eddy jup soweit ich den Thread gelesen habe schon, ich habe aber an anderer Stelle ein Argument gegen reine Horn Sehne Bögen gehört dass ich eigentlich recht stichhaltig finde: Die Holzschicht im Kompositbogen verhindert die ungleichmässige Kompression des Horns bereits auf Standhöhe und ist damit für die Formstabilität des Bogens entscheidend. Auch ist die Holzschicht für die gleichmässige Entfaltung der Rückstellkraft immens wichtig. Horn Sehne ohne Holz dürfte demnach was die Form des Bogens betrifft schon auf Standhöhe dazu neigen ein Eigenleben zu entwickelnl.
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Re: Horn für Komposit als Komposit

Beitrag von eddytwobows » 04.12.2012, 12:25

@Chirion...

Jau, Dankeschön...hab ich mich also doch nicht verguckt / vergeschlußfolgert... ;) :D :D

Wg. Bogen komplett aus Horn u. Sehne... haben so etwas nicht die Inuit (aus Walborten -/ barten...) und einige Indianer-Stämme gebaut...?
Sehr kurze Bögen mit ebenfalls sehr kurzem Auszug...

Hab mal irgendwo gehört (und kann es mir auch gut vorstellen...!), daß die Dinger aufs Extremste Durchschlagkräftig gewesen sein sollen... zum. auf die kurzen Distanzen, für die sie verwendet wurden... . :) :)

Sorry fürs OT... :)

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