Bambus für Backing pflanzen...

Hölzer, Kleber, etc.
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Quercus
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Bambus für Backing pflanzen...

Beitrag von Quercus » 23.11.2012, 10:59

Hallo zusammen,
habe zu diesem Thema nichts gefunden. Deshalb will ich hier mal berichten.

Ich habe mir bei ebay ein paar Bambussamen gekauft. 100 Stk 4 Euro.
Der Bambus soll später bis zu 30cm pro Tag wachsen. Im fünften Jahr soll der Durchmesser bei ca. 10cm liegen. Also schon stark genug für ein Backing.
Vor 7 Wochen habe ich die Samen ausgesät. Jetzt sind die Pflanzen 10-13cm hoch.
Noch habe ich mich nicht weiter informiert wie ich dann später draussen verfahre ( Boden, Wässerung, Rhizomsperre usw). Grundsätzlich finde ich es ja nicht so gut hier irgendwelche Pflanzen einzuschleppen. Ich will hier ja keinen Schaden in der Nachbarschaft anrichten.
Jedenfalls werde ich weiter berichten.

Vielleicht hat das ja auch schon mal jemand gemacht und kann hier berichten.

QS
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the_Toaster (✝)
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Re: Bambus für Backing pflanzen...

Beitrag von the_Toaster (✝) » 23.11.2012, 11:56

Cooles Projekt.

Meiner Kenntnis nach hat das in D noch keiner versucht, geschweige denn nutzbare Ergebnisse erzielt.

Welche Bambussorte pflanzt Du da an?

Es gibt wohl nur zwei Sorten, die zum Bogenbau geeignet sind:

Moso - Phyllostachus Pubeszens
Madake - Phyllostachus Bambusoides

Was für einen Bambus die Leute in Bhutan verwenden weiss ich allerdings nicht.

Und dann kommt es noch drauf an wo er wächst.

Rechne insgesamt mit 10 bis 12 Jahren Projektdauer, bis Du Rohre raus bekommst, aus denen Du Material zum Bogenbau gewinnen kannst. Also die von Dir bereits genannten fünf Jahre bis die Rohre dick genug sind und weitere vier bis fünf Jahre bis die ausgewachsenen Rohre genug verholzt sind.
Rechne damit, dass Du von 100 fertig gewachsenen Rohren vielleicht 20 für den Bogenbau verwenden kannst und vielleicht 2 für Yumis.
Auch für Bambus gilt: Ernte im Spätherbst und Winter.
Die geernteten Rohre müssen natürlich noch weiter verarbeitet werden. Spalten, trocknen, räuchern, entölen usw. usf. Das sind Prozesse, für die Du nochmal zwei Jahre pro Ernte veranschlagen kannst.
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

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Quercus
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Re: Bambus für Backing pflanzen...

Beitrag von Quercus » 23.11.2012, 12:05

Oha, das klingt ja ernüchternd.
naja, vielleicht wird es dann nur Deko im Garten.
Andererseits werde ich ja vermutlich noch grob 40 Jahre lang Bogen bauen. Da kommt es auf ein Jahrzehnt ja auch nicht an. ;D

Werden die normalen Bambusstreifen geräuchert? Ich habe bisher größtenteils Rohre aus dem Baumarkt verarbeitet. Die sind doch wohl nicht geräuchert, oder?

Es ist übrigens MOSO Bambus - Phyllostachys pubescens


QS

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arcus
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Re: Bambus für Backing pflanzen...

Beitrag von arcus » 23.11.2012, 12:11

ich hatte es 2004 bereits probiert--mit chinesischem Hochlandbambus-- die Pflanzen waren schon 1,5 m hoch--gott sei dank noch im Topf.
Rizomsperre hilft bei der Art nämlich net viel. Wenn der Bambus alt genug ist, daß du Backing daraus schneiden kannst, kommt der Rizom nämlich schon in seiner vollen Durchmesser aus der Erde raus-- da hilft nur noch Beton als Sperre. Und das Zeuchs wuchert wie Unkraut.

Ich habe meine damals im Topf bei -15 Grad einfrieren lassen--man, bin ich froh--sonnst hätte ich mir zum entfernen nämlich einen Bagger besorgen müssen.(Gemietetes Grundstück).


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the_Toaster (✝)
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Re: Bambus für Backing pflanzen...

Beitrag von the_Toaster (✝) » 23.11.2012, 12:15

Ja genau.

Es wird Zeit, dass wir aus diesem vier/fünf Jahreslegislaturrhytmus heraus kommen.
Nur wer langfristig denkt kommt am Ende auf einen grünen Zweig... ;)

Schau mal nach der Doku: "Der Weg des Bogens" Da benutzt ein Yumibauer eine große Kalträucherkammer.
Darin wird der Bambus gleichzeitg getrocknet und diverse Pilze und Viecher abgetötet.

Heiss geräuchert/geröstet wird um den Bambus zu härten und damit druckfest zu machen.
Damit eignet er sich als Mittel- und Bauchlage eines Bogens.

Baumarktbambus wird häufig in einer Kammer schnellgetrocknet und mit H2O2 gebleicht.
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

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Morten
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Re: Bambus für Backing pflanzen...

Beitrag von Morten » 24.11.2012, 00:31

Mir hat ein Bambus- Züchter/ Händler um die Ecke erzählt, das die Moso- Sorten hierzulande viel langsamer wachsen, als in deren Herkunftsländern. Auch würden die niemals annähernd diese Größe erreichen.
Dafür gibt es viele andere Sorten, die auch in unserem Klima schnell wachsen.
Aber selbst bei 4 m Höhe ist der Durchmesser für Backings lange nicht erreicht.
Ich habe welche in Töpfen, so bis 3m höhe. Keine 2cm durchmesser.
Mein Moso im Gewächshaus hat 1 Jahr rumgedümpelt und ist dann doch eingegangen.

Auch wächst Bambus auf andere Art wie normale Pflanzen.
Ein Rizom wächst in nem 3/4 Jahr oder schneller auf die Endgröße, danach nicht mehr.
Aber die neuen Rizome im Jahr darauf werden schon größer, in gleicher Zeit!
Und wenn die Wurzen sich ausbreiten können, werden die neuen Halme jedes Jahr höher und dicker.

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doubleD
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Re: Bambus für Backing pflanzen...

Beitrag von doubleD » 24.11.2012, 09:31

Moin

1 Es müsste sich um einen Bambus der gleichen Subspezies handeln
2 Um den Wuchscharkter des Heimatstandortes zu erreichen müssten die Wachstumsbedingungen wenigstens ähnlich sein. (Das fängt beim Klima an und geht bis zu dem Angebot an Spurennährstoffen)
3 Beim nächsten winterlichen Hochdruck mit trockenen kontinentalen Luftmassen ist das Thema bei besagten Supspeizies hierzulande durch.

Quercus hat geschrieben:Noch habe ich mich nicht weiter informiert wie ich dann später draussen verfahre ( Boden, Wässerung, Rhizomsperre usw). Grundsätzlich finde ich es ja nicht so gut hier irgendwelche Pflanzen einzuschleppen. Ich will hier ja keinen Schaden in der Nachbarschaft anrichten.


Die Pflanzen reisen und ihrer Krankheiten reisen mit ihnen.

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